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" Hochdruck -_ Ventil Ventile für sehr hohe Drücke, von z.B. 100 atü
und darüber, konnten bisher noch nicht mit 'leinen Zigenzeiten, d.h. Öffnungszeiten
bis zu wenigen Hillisekunden, hergestellt werden, da die Betätigung des beweglichen
Ventiltellers gegen die traft des anstehenden Druckmittels durchgeführt werden muß.
Man hat deshalb schon vorgeschlagen, Hohlschieber als Iiochdruckventile auszubilden,
weil diese einen druckausgeglichenen lkbdichtkörper haben, so daß für seine Betät
_igung nur geringe Antriebsc.
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erforderlich 'sind und das Öffnen oder Schließen des Ventils daher
bedeutend schneller als bei einem üblichen Ventil erlolGan bann. Allerdings haben
'Iohlscilieber wiederuzz den Iaachteil, daß sie größere Anforderungen «n die Abdichtung
stellen, die bei ,sehr hohen Drücken nicht leicht erfüllbar sind, zumal die elastischen
JLbdichtringe durch die Bewegung des Abdichtkörpers leicht beschädigt werden. Aus
diesen Grunde konnten sich Hohlschieber für sehr-hohe Drücke noch nicht in der Praxis
durchsetzen.
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Die -L#rfindun.g bezieht sich 'auf ein Höchdruck-Ventil für Gase oder
Flüssigkeiten, das sich durch eine äußerst geringe Eigenzeit von 1 - 2 Millisekunden
auszeichnet und daher besonders für schnelle Bewegungen eines von dem Medium angetriebenen
Gegenstandes geeignet ist:, wie dies z.B. bei Hochspannungsschaltern der Fall ist.
in |
Die Erfindung geht von einem Ventil. aus, bei dem ein einer |
Hochdruckkammer angeordneter und in einer Niederdruckkammer |
" ,angetriebener Abdchtkörper vorgesehen ist. |
Erfindungsgemäß weist ein an sich bekannter'hohlschieberartiger,
in der Schließstellung unter Druck mit--seiner einen Stirnfläche auf einem. ringförmigen
Ventilsitz ruhender Abdichtkörper einen sich durch die Hochdruckkammer erstreckenden
Führungszapfen mit einem dem seiner Antriebsstange gleichen q-uerschnitt auf. Bei
einem solchen Aufbau kann das Ventil schon mit sehr geringen Antriebskräften, unabhängig
von dem jeweils herrschenden Druck vor und hinter dem Ventil, äußerst schnell betätigt
werden, da das Hochdruckmittel keine Gegenkraft gegen die Öffnungsbewegung liefert,
wie es bei den üblichen Ventilen mit-einem Teller als Abdichtkörper der 2all"ist.
Andererseits ergibt- der auf einem Ventilsitz ruhende= Abdichtkörper eine gute Abdichtung.
Auch an den Führungsstellen erhält man eine gute Abdichtung, da keine -Bohrungen
zu überlaufen. werden brauchen. Die Beauf schlageng des Antriebs mit einem Niederdruckmittel
hat wiederum den Vorteil, daß für seine Steuerung die üblichen Ventile eingesetzt
werden können, bei denen also nicht die Abdichtschaierigkeiten auftreten wie bei-hohen
Drücken.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt.
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In Fig. 1 ist ein Hochdruckventil im Schnitt dargestellt: Es hat.
eine Hochdruckkammer mit-den Räumen I und II und eine Niederdruckkammer III. Der
Raum I der Hochdruckkammer wird durch. einen hohl-
schieberförmigen Abdichtkörper 1, der mit seiner einen St@in- |
fläche auf einem Ventilsitz 2 ruht, gegen den 12aum II abdichtet, |
so.daß kein Hochdruckmittel durch das Ventil strömen kann. Es wird hierbeLvorausgesetzt,
daß auch die Abdichtmittel, z.B. 0-Ringe, im Gehäuse der.Hochdruckkammer_an den
Führungsstellen des Abdichtkörpers 1, der erfindungsgemäß durch einen Zayofen 3
in zwei hagern geführt ist, schließen. Das Hochdruckmittel P1 von z:B. 100 atü wird
seitlich am Stutzen--4 zuge-führtund fließt bei Öffnung-des Ventils aus dem Raum
II am Stutzen 5 in der gestrichelten Pfeilrichtung ab-.
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Der Abdichtkörper-1 hat einen ringförmigen. Ansatz 6, auf den das
Hochdruckmittel P1 mit der Kraft FD drückt. Dadurch kommt es zu einem-besonders
dichten Abschluß des Ventils. Die iiauptschließ- -kraft wird jedoch von dem Antrieb
in der Niederdruckkammer III .
geliefert. Mit dem Führungszapfen.bzw.
der Antriebsstange 3 des Abdichtkörpers 1 ist ein Kolben 7 verbunden, der durch
den Zapfen 3 zu einem Differentialkolben wird. Dieser Kolben wird von einem Niederdruckmittel,
z.B. von 15 - 20 atü beaufschlagt, und zwar _ tritt dieses Druckmittel P2 durch
die Stutzen 8 und 9 in@die Niederdruckkammer IILein. Beide Drücke üben entgegengesetzte
Kräfte FK1 und FK2 aus. In der Schließstellung wirkt außer den Kräften FD und der
Druckdifferenz FK = F K1 = F K2 die Kraft FF einer Druckfeder 10.
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Soll das Ventil geöffnet werden, so wird die größere Fläche des. Kolbens
7 vom Druck entlastet, wodurch allein die Kraft FK2 wirkt. Da diese Kraft die Kräfte
FD und FF um ein Vielfaches übersteigt, wird der Kolben 7 mit dem Abdichtkörper
1 in sehr kurzer Zeit in die Offenstellung bewegt (strichpunktierte Stellung), und
zwar bei einer Geschwindigkeit von.10m/s in einer Hillisekunde. Der Hub des Ventils
und die Durchströmquerschnitte der Stutzen 4 und 5 sowie des Abdichtkörpers sind
so aufeinander abgestimmt, daß ein großer Durchsatz des Hochdruckmittels in kurzer
Zeit erreicht wird. Soll das Ventil geschlossen werdan, so wird durch Beaufschlagung
der-großen Fläche des Kolbens 7 mit der Kraft F K1 und mit Unterstützung der Kräfte
FD und FF eine ebenfalls sehr hohe Schließgeschwindigkeit von etwa 10m/s erzielt.
Zur Steuerung des Niederdruckmittels wird zweckmäßig ein Hilfsventil vorgesehen.
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Fällt aus irgendeinem Grunde das Niederdruckmittel P2 aus, so bleibt
trotzdem das Ventil geschlossen, weil die Kräfte FD und FF weiterhin im Schließungssinne
wirken. Sollte auch das Hochdruckmittel ausfallen,.so bleibt auch dann das Ventil
noch geschlossen., da die Federkraft FF weiterhin wirksam ist.
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In dem Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 2 ist auch der
Kolben 7 im Gehäuse der Niederdruckkammer durch einen Zapfen 11 geführt.
Außerdem ist der Ausströmstutzen 5 für das Hochdruckmittel P1 mehr in die Bewegungsrichtung
des Abdichtkörpers 'f gelegt, um die Strömungswiderstände herabzusetzen. Ferner
weist die HochdruckkämmerII Entlüftungsbohrungen 12 auf, die beim Öffnen des Venttls
durch- Anlesen der anderen Stirnfläche des
Abdichtkörpers '! gegen
einen Ventilsitz 'I3 verschlossen werden und erst beim Schließen des Ventils wieder
freigegeben werden. Beide Ventile ermöglichen bei einem verhältnismäßig einfachen
Aufbau Öffnungs- und Schließzeiten von einer bisher nicht erreichbaren kurzen Dauer,
ferner halten sie auch einen hohen Bruck in der Schließstellung für eine lange Zeit
aufrecht. PatentAnsprüche