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"Rückstellvorrichtung für den Bremsbetätigungshebel an Backenbremsen
mit selbsttätiger Nachstellvorrichtung" Die Erfindung betrifft eine Rückstellvorrichtung
für den über eine selbsttätige Nachstellvorrichtung mit der BremsnockenWelle einer
Backenbremse verbundenen Bremsbetätigungs-Nebel, insbesondere für Fahrzeuge.
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Bei bekannten Backenbremsen mit selbsttätiger Nachstellvorrichtung
(z,B. USA-Patentschriften 2 522 903 und 2 850 123) dient als Rückstellvorrichtung
für den Bremsbetätigungshebel üblicherweise eine an dem Bremsbetätigungshebel angreifende
Schraubenzugfeder, die den Hebel nach jedem Bremsvorgang wieder in seine Ausgangsstellung
zurückzieht. Diese Feder muß so stark ausgebildet sein, daß sie auch die für die
selbsttätige Nachstellung der Bremsnockenwelle beim Rückstellen des Bremsbetätigungshebels
zu überwindenden Kräfte aufbringt. Die Rückstellfeder muß also mit anderen Worten
in der Lage sein, den Bremsbetätigungshebel nach ausreichender Verstellung der Bremsnockenwelle
aus der an der Bremsnockenwelle drehfest angeordneten Sperrverzahnung zu lösen und
gegenüber dieser Sperrverzahnung um ein oder mehrere Sperrzähne rückwärts wieder
in seine Ausgangsstellung für den nächsten Bremsvorgang zurückzubewegen.
Von
Nachteil ist,, daß diese Federn aufgrund ihrer freien Aufhängung an beiden Enden
bei bestimmten Federungsfrequenzen der Achsen des Fahrzeuges zu Schwingungen und
zur Geräuschbildung neigen. Ferner sind die Federn, die aus Gründen -eines notwendigen
geringen Platzbedarfes aus möglichst dünnen Federdrähten hergestellt sein müssen,
in stärkstem Maße den äußeren Einflüssen-des praktischen Fahrbetriebes ,_. insbesondere
Schmutz und Wasser, ausgesetzt, wodurch sie verhältnismäßig schnell korrodieren,
in der Spannkraft nachlassen und schließlich brechen. Können die Federn ihre Aufgabe
aber nicht mehr erfüllen, so besteht die Gefahr, daß die Bremsen nicht mehr richtig
lösen, heiß laufen und schließlich völlig versagen.-;;.
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r Bei einer anderen bekannten Konstruktion einer selbst- . tätigen
Nachstellvorrichtung für Backenbremsen (französische Patentschrift 1 099-970) greift
zwar die Rückstellfeder nicht unmittelbar am Bremsbetätigungshebel an, sondern ist
als Schraubendruckfeder ausgebildet und befindet -sich im Gehäuse des Bremszylinders
an der der Druckseite des Betätigungskolbens gegenüberliegenden Kolbenseite. Die
Feder ist dabei zwar geschützt angeordnet, doch ist ein besonders gestalteter Bremszylinder
erforderlich, so daß übliche Bremszylinder ohne Rückstellfeder für eine solche Vorrichtung
nichtbrauchbar sind.-Dadurch verteuert sich nicht nur die Herstellung des Bremszylinders,
sondern auch die Wartungsarbeiten werden unnötig kompliziert. Der Erfindung-liegt
die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Rückstellvorrichtungen für den
Brenisbetätigungshebel an Backenbremsen mit selbsttätiger Nachstell='-vorrichtung
zu vermeiden. und eine Konstruktion zu schaffen,-bei der die Rückatellfeder vor
korrödierenden Einflüssenweitgehend geschützt ist,'ünd trotzdem zusammen mit der
Lä-'-gerung
des Bremsbetätigungshebels an der Bremsnockenwelle
eine kompakte Einbaueinheit bildet, die sich auch bei Möntagearbeiten als eine Baueinheit
handhaben läßt. Außerdem soll auch der Bremsbetätigungshebel auf der Bremsnocken
welle in einwandfreier Weise gelagert sein, so daß die Bremsnockenwelle von den
durch die Betätigung des Bremsbetätigungshebels hervorgerufenen Normalkräften möglichst
weitgehend freigehalten wird.
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Diese Aufgabe findet ihre Lösung gemäß der Erfindung dadurch, daß
der Bremsbetätigungshebel mit einer auf dem freien Ende der Bremsnockenwelle frei
drehbar gelagerten Hülse fest verbunden ist, die sich am Bremsträger über eine der
Schwenkbewegung des Bremsbetätigungshebels im Betätigungssinn entgegenwirkende Feder
abstützt, die entweder ein Gummiring oder eine Spiralfeder ist. In besonders vorteilhafter
Weise ist dabei gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Gummifedlir oder
Spiralfeder in einem die Bremsnockenwelle 'Tiber die 3ülse abstützenden Gehäuse
angeordnet, das an einer am Bremsträger angeordneten Konsole befestigt ist.
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Die erfindungsgemäß ausgebildete Rückstellvorrichtung ergibt eine
besonders raumsparende Bauweise. Die Montage der ganzen Vorrichtung an der Fahrzeugachse
wird dadurch wesentlich erleichtert, daß der mit der Hülse fest verbundene Gummiring
oder die Spiralfeder in dem-zur-Lagerung des BremS-betätigungshebels dienenden und
die Bremsnockenwelle über die Hülse abstützenden Gehäuse angeordnet ist, das seinerseits
an einer an der Fahrzeugachse befestigten Konsole angebracht ist, die dann zweckrnäßigerweise
auch gleich den Anschlag für die Begrenzung des für die Betätigung der Bremse erforderlichen
Spiels trägt. Die Rückstellvorrichtung ist
auch völlig gegen äußere
Einflüsse geschützt, so daß insbesondere auch-eine Veränderung der Federwirkung
durch-iCorrosion der Feder nicht eintreten kann. Schließlich werden auch die beim
Betätigen des Bremshebels auftretenden Normalkräfte vom Bremsbetätigungshebel aus
über dessen_Lagerhülse unmittelbar in das an der Fahrzeugachse abgestützte Lagergehäuse
abgeleitet, wodurch die Bremsnockenwelle an der Leitung dieses Normalflußes unbeteiligt
bleibt; da ja der Bremsbetätigungshebel mit seiner Lagerhülse nicht auf der Bremsnockenwelle,
sondern umgekehrt die Bremsnockenwelle in der mit dem Bremsbetätigungshcbel fest
verbundenen Hülse gelagert ist, wobei letztere aufgrund ihrer eigenen Lagerung die
Bremsnockenwelle nicht belasten kann: Die dadurch erzielte Entlastung der Brems-,nockenwelle
von den beim Betätigen der Bremse auftretenden Normalkräften hat sich als unbedingte
Voraussetzung für das . einwandfreie Zusammenarbeiten der Sperrverzahnungen der
Nachstellvorrichtung erwiesen, die einerseits an dem Bremsbetätigungshebel und andererseits
an Sperrkörpern auf der Bremsnockenwelle vorgesehen sind.
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Es sind zwar bereits elastische Lageranordnungen bekannt (schweizerische
Patentschrift 253 318), bei denen ein vorwiegend langgestreckter Gegenstand-, insbesondere
eine -Profilwelle,-gegenüber einem die Welle umschilleßenden Gehäuse entgegen der
Wirkung von-zwischen Wellenumfang und Gehäuseinnenseite angeordneten Gummielementen
verdreht werden kann. Die wulstkörperartigenGummielemente werden dabei zusammengedrückt
und üben .eine Rückstellkraft auf die Profilwelle aus. Solche Gummielemente haben
jedoch hisher noch keine Verwendung für die Rückstellung des Bremsbetätigungs- -hebels
an Backenbremsen mit selbsttätiger Nachstellvorrichtung gefunden.-- Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnüng im Längsschnitt dargestellt.
Bei
der in der Zeichnung dargestellten selbsttätigen Nachstellvorrichtung für eine über
einen Bremshebel 10 betätigte Backenbremse ist am Achskörper 1 eine Konsole 2 fest
angebracht, beispielsweise angeschweißt, die mit einem Arm 3 ein aus einem Arm 4
und einem Lagerring 5 bestehendes Gehäuse für eine Gummifeder 6 trägt, die sowohl
an das Gehäuse bzw. den Lagerring 5 als auch an eine Hülse 7 anvulkanisiert ist.
Die Hülse 7 nimmt das freie-Ende 8 der Bremsnockenwelle 9 frei drehbar auf und ist
mit dem Bremsbetätigungshebel 10 durch Schrauben verbundene Der Bremsbetätigungshebel
10 trägt eine Sperrscheibe 11, die mit der einen Verzahnung eines Doppelsperrades
12 in Eingriff steht, das seinerseits über ein Keilnutprofil mit einem entsprechenden
Abschnitt 13 der Bremsnockenwelle 9 axial verschieblich, aber undrehbar, verbunden
ist. Die zweite Sperrscheibe 14, die mit ddr anderen Stirnverzahnung des Doppelsperrades
12 in Eingriff steht, ist auf dessen Hals 15 ebenfalls axial verschiebbar, aber
drehbeweglich, gelagerte Das Bewegungsspiel der Sperrscheibe 14 wird jedoch in der
Drehrichtung durch einen Anschlag begrenzt, der in dem dargestellten,AusfÜhrungsbeispiel
von@einer an der Sperrscheibe 14 sitzenden Gabel 16 und einer an der Konsole 2 fest
sitzenden Zunge 17 gebildet wird. Das Bewegungsspiel zwischen Gabel 16 und Zunge
17 ist mittels einer Stellschraube 18 einstellbar. Die zweite Sperrscheibe 14 stützt
sich über eine Tellerfeder 19 an einem Gehäuse 20 ab, das mit dem Bremsbetätigungshebel
10 durch Schrauben fest verbunden ist. Für den Durchtritt der Gabel 16 weist dieses
Gehäuse 20 einen Schlitz 21 auf.
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Wird-die Sperrscheibe 11 durch Drehung des BremsbetUtgurgshebels 10
in Bremsrichtung bewegt, so wird das Doppelsperrad 12 und mit ihm die Bremsnockenwelle
9 in gleicher Richtung gedreht, bis die nicht dargestellten
Bremsbacken
an der ebenfalls nicht dargestellten Bremstrommel zur Anlage kommen. Durch die.Spannung
der Tellerfeder 19 wird . auch die zweite Sperrscheibe 14 in Bremsrichtung so weit
mitgenommen, bis der eine Schenkel der Gabel 16 gegen die Zunge 17 anschlägt. Ist
das an der Gabel 16 mittels der Stellschraube 18 eingestellte Spiel größer oder
genau so groß wie der Weg, der zum Anlegen der Bremsbacken notwendig ist, so bewegen
sich alle drei Sperrteile,11, 12, 14,.der Bremsbetätigungshebel 10 und die Bremsnockenwelle
9 wie eine Baueinheit sowohl in Bremsrichtung als auch in Bremslöserichtung.
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Ist dagegen das Spiel kleiner als der zum Anlegen der Bremsbacken
notwendige Weg, so wird während der letzten Bewegungsphase die zweite Sperrscheibe
14 durch die Verzahnung des Doppelsperrades 12 entgegen der Spannkraft der Tellerfeder
19 in Richtung auf die Wand des Gehäuses 20 axial verschoben und dabei aus der Sperrverzahnung
herausgedrückt, so daß das Doppelsperrad 12 um eine Zahnteilung versetzt in die
Sperrscheibe 14 einrästetes-Beim Lösen der Bremse bewegen sich zunächst wieder alle
drei Sperrteile 11, 12, 14 wie ein Ganzes um das eingestellte Spiel zurück. Der
Bremsbetätigungshebel 10 wird jedoch durch-die Feder 6 weiter in Bremslöserichtung
bis in seine meist durch den zugehörigen Bremszylinder bestimmte Endlage zurückgezogen
und schiebt dabei über die Verzahnung seiner Sperrscheibe 11 das Doppelsperrad 12
und die Sperrscheibe 14 gemeinsam in axialer Richtung gegen die Tellerfeder 19 vor,
so daß dann die Sperrscheibe 11 um eine Zahnteilung versetzt in die zugehörige Verzahnung
des Doppelsperrades 12 einrasten kann. Dieser automatische Vorgang wiederholt sich
entsprechend dem betriebsbedingten Verschleiß der Bremsbeläge-.