DE14241C - Neuerungen an Kummeten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 56: Pferdegeschirr.

HUGO ALISCH in BERLIN. Neuerungen an Kummeten.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. November 1880 ab.

Diese Erfindung bezieht sich auf Neuerungen an Kummeten, welche das Anziehen zu erleichtern und ein Drücken, besonders bei jungen oder Reitpferden, zu vermeiden bezwecken.

Bei Verletzungen wird ein Theil des Kummetes festgeschnürt, so dafs der verletzte Theil von dem Kummet nicht berührt wird.

Der Haupttheil meiner Erfindung besteht darin, dafs die gewöhnlichen gepolsterten Kummeteinlagen durch einen mit Luft angefüllten Schlauch oder ein Luftkissen ersetzt werden.

Fig. ι ist eine Ansicht des Kummetes,

Fig. 2 ein Querschnitt nach der Linie a-b in Fig. i.

Der Schlauch oder das Luftkissen A besteht aus Leinen, welches mit Gummi oder einem anderen biegsamen, luftdichten Material überzogen ist. Dieser Schlauch wird, wie in Fig. 2 gezeigt, mit Luft gefüllt.

. Die Enden C des Schlauches oder Luftkissens werden fest verschlossen und durch Riemen und Schnalle D so an einander gehalten, dafs ein Vergröfsern oder Verengen des Kummetes erzielt wird. Die äufsere Seite des Luftkissens ist durch eine Lage E aus Hartgummi, Leder oder anderem geeigneten Material verstärkt. Diese Bekleidung trägt einen Wulst aus Hartgummi etc., welcher mit einem stählernen Kern versehen ist. In den von dem Wulst F und der Bekleidung E gebildeten Falz werden die Schienen G gelegt, welche mit den Oesen H für die Leine und den Zugösen J für die Stränge versehen sind. Die Schienen G werden durch Riemen und Schnalle zusammengehalten und in den Falz geprefst.

Ein Luftventil wird an geeigneter Stelle so angebracht, dafs das Luftkissen nach Bedarf mit Luft gefüllt werden kann. Dieses Ventil kann man am oberen Theil des Kummetes als Verzierung anbringen oder, wie in der Zeichnung dargestellt, am unteren Theil anordnen, oder man kann zwei Ventile, eins an jeder Seite des Kummetes, als Rosette anbringen.

Durch diese Anordnung ist der Kutscher jederzeit im Stande, die Luftspannung zu reguliren.

Das Kummet kann nach dem Anschirren oder vor demselben mit Luft gefüllt werden.

Hat das Pferd eine wunde Stelle, so kann man das Luftkissen so durch ein Lederriemchen mit Schnalle abbinden oder zusammenschnüren, dafs die wunde Stelle gar nicht von dem Kummete berührt wird.

Bei Anwendung meiner Kummete gewöhnen sich junge oder Reitpferde viel leichter an das Einspannen, als bei Benutzung aller anderen Kummete, weil die empfindliche Haut des zarten Thieres durch das elastische Luftkissen weniger gereizt wird; auch sind die Pferde im Stande, bedeutend schwerere Lasten zu ziehen, weil sie infolge der weichen, nachgiebigen Kissen nicht den geringsten Schmerz empfinden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: An Kummeten für Zugthiere:

1. Die Anordnung eines Luftkissens A von schlauchartiger Gestalt, um das gewöhnliche Polster zu ersetzen.

2. Die Combination des Luftkissens A mit der Bekleidung E aus Leder, Hartgummi oder anderem geeigneten Material und dem Wulst F.