DE1421893B2 - Verfahren zum vorspannen von mit einem elektrisch leitenden ueberzug beschichteten glastafeln - Google Patents
Verfahren zum vorspannen von mit einem elektrisch leitenden ueberzug beschichteten glastafelnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vorspannen von beschichteten Glastafeln, die bei
der Erweichungstemperatur des Glases zur Bildung eines elektrisch leitenden Überzuges auf einer
Oberfläche mit einer Beschichtungslösung besprüht wurden.
Vorgespannte Glastafeln werden nach einem'üblichen bekannten Verfahren dadurch erzielt, daß die
Glastafel zunächst in einem Ofen auf ihre Enveichungstemperatur erhitzt und dann in eine Abschreckzone
transportiert wird, in der die beiden Seiten der Tafel durch gleichmäßige Bestrahlung mit Luft einer
plötzlichen Abkühlung unterzogen werden, durch die in der Glastafel Vorspannungen erzeugt werden, die
der Tafel eine erhöhte mechanische Festigkeit und gewünschte günstige Brucheigenschaften erteilen.
Bei der Herstellung von mit einseitigem, elektrisch leitendem Überzug versehenen Glastafeln wird auf
die erhitzte Tafel eine mit der Glasoberfläche zu einem durchsichtigen, elektrisch leitenden Überzug
reagierende Lösung aufgesprüht. Hierbei ergeben sich insofern schwerwiegende Probleme, als durch die
bei der Besprühung erfolgende einseitige, teilweise Abschreckung die Glastafel eine Verwerfung in Form
einer leichten Krümmung erfährt und außerdem in der folgenden Abschreckzone zufolge der vorhergehenden
einseitigen Teil-Abschreckung keine optimale Vorspannung und damit keine optimale Festigkeit
erhalten kann.
Die bisher bekanntgewordenen Verfahren zur Herstellung von Glastafeln mit einem einseitigen,
elektrisch leitenden Überzug konnten diese Probleme nicht in befriedigender Weise lösen. Bei einem derartigen
bekannten Verfahren der Erfinderin (USA.-Patentschrift 2 698 261) wird derart vorgegangen,
daß die erhitzte Tafel aus dem Ofen einer Station zugeführt wird, in der sie auf der einen Seite durch
Aufsprühung beschichtet wird, während gleichzeitig die andere Seite zum Zwecke der Abschreckung
der Bestrahlung mit Luft ausgesetzt wird. Bei diesem bekannten Verfahren ist wegen der unterschiedlichen
Bedingungen in der Abschreckzone die Herstellung einer Glastafel ohne Verwerfung und mit optimaler
Vorspannung nicht gewährleistet. Bei einem anderen bekannten Verfahren der Erfinderin (USA.-Patentschrift
2 746 210) wird die auf den Erweichungspunkt erhitzte Glastafel nach dem Verlassen des Ofens
zunächst einer einseitigen Abschreckung unterzogen, indem auf die nicht zu beschichtende Oberfläche ein
Luftstrahl zum Zwecke der Abkühlung gerichtet wird, worauf die Beschichtung der entgegengesetzten
Oberfläche der Glasscheibe erfolgt und sodann die endgültige Abschreckung zur Verfestigung der Glastafel
in einer nachfolgenden Abschreckzone erfolgt. Die einseitige Abschreckung der Glastafel vor der
Besprühung zur Aufbringung der elektrisch leitenden Schicht hat den Zweck, der Glastafel eine Verwerfung
zu erteilen, die durch die nachfolgende Besprühung wieder ausgeglichen werden soll. Durch diese
Maßnahme läßt sich wohl erreichen, daß der Abschreckzone eine praktisch nicht verworfene beschichtete
Glastafel zugeführt wird. Dieses bekannte Verfahren weist jedoch andere erhebliche Nachteile
auf, die es, insbesondere bei Serienfertigung, ungeeignet erscheinen läßt. Zufolge der vor der Beschichtung
erfolgenden einseitigen Abschreckung besitzt die Glastafel auf der zu beschichtenden Oberfläche
keine gleichmäßige Temperatur, wodurch sich Störungen bei der Ausbildung der elektrisch leitenden
Schicht ergeben können; außerdem erfolgt auf Grund der bei der Beschichtung gegebenen Verwerfung der
Glasscheibe kein zuverlässig gleichmäßiger Auftrag der Sprühlösung, was sich ebenfalls bei der Ausbildung
des elektrisch leitenden Überzuges nachteilig bemerkbar macht. Hinzu kommt ein. weiterer Nachteil,
der sich insbesondere bei der industriellen Serienfertigung entscheidend bemerkbar macht, da bei
diesem Verfahren der Anteil des während der Beschichtung und der Vergütung oder Abschreckung
auftretenden Bruches beträchtlich ist, so daß das bekannte Verfahren mit einem erheblichen Ausschuß
belastet ist, der die an sich schon aufwendige Herstellung der Glastafeln in erheblichem Maße verteuert.
Eine Erklärung für das Entstehen eines derartig hohen Ausschußteiles konnte bisher nicht
gefunden werden, so daß sich die Erfinderin bei diesem Verfahren mit einer sehr hohen Ausschußquote
zufrieden geben mußte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die den bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile auszuschließen
und ein neues Verfahren zu schaffen, das die Herstellung von mit einem einseitig aufgebrachten
elektrisch leitenden Überzug versehenen Glastafeln ermöglicht, die eine einwandfreie gleichmäßige,
elektrisch leitende Schicht besitzen, keinerlei Verwerfungen aufweisen, eine optimale Vorspannung
haben und bei denen während der Fertigung eine geringstmögliche Ausschußquote sich ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die nicht beschichtete Oberfläche der Tafeln
unmittelbar anschließend an die Beschichtung so weit abgeschreckt wird, daß durch die Beschichtung
verursachte Verwerfungen zurückgebildet werden und daß anschließend in an sich bekannter Weise
beide Oberflächen zum Zwecke der Vorspannung gleichzeitig weiter abgeschreckt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Aufbringung eines gleichmäßigen elektrischen Überzuges
dadurch gewährleistet, daß die den Ofen verlassende Glastafel zunächst mit der Sprühlösung
beschichtet wird; die zu beschichtende Oberfläche besitzt eine gleichmäßige Temperatur und zeigt
keinerlei Verwerfungen, so daß die Sprühlösung auf der gesamten Oberfläche gleichmäßig aufgetragen
wird, wobei die Reaktion zwischen der Sprühlösung
und der heißen Oberfläche der Glastafel wegen der den so gesteuert, daß die Glastafel 10 bei Erreichung
gleichmäßigen Temperatur überall gleichmäßig er- des Ofenausganges ihre Erweichungstemperatur
folgt. Die sich nach der Besprühung durch die Ab- besitzt.
schreckwirkung ergebende Verwerfung der Glastafel Nach Verlassen des Ofens 15 durch die Tür 22
wird durch die unmittelbare Abschreckung der Tafel 5 erreicht die an dem Schlitten 26 hängende Glastafel
auf der nicht beschichteten Oberfläche ausgeglichen, 10 zunächst die Sprühvorrichtung 16, die eine Reihe
so daß der Abschreckzone eine nicht verworfene, von senkrecht untereinander angeordneten Sprühmit
einem einwandfreien, elektrisch leitenden Über- rohren 28 besitzt, die eine gleichmäßige Schicht der
zug versehene Glastafel zugeführt wird. Bei dem Sprühlösung auf die eine Oberfläche der Glastafel 10
erfindungsgemäßen Verfahren hat sich weiterhin der io richten, während diese an den Sprührohren 28 vorüberraschende
Vorteil gezeigt, daß die Ausschuß- beigeführt wird. Die Sprührohre 28 sind an Klamquote
bei der Herstellung erheblich niedriger liegt mern 29 befestigt, die in senkrechter Richtung auf
als bei den vorerwähnten bekannten Verfahren, eine einer Stange 30 verschiebbar sind; die Klammern 29
Tatsache, für die zwar ebenfalls keine theoretische werden auf der Stange 30 durch Schrauben 31 in
Erklärung gefunden wurde, die jedoch bei dem er- 15 ihrer eingestellten Lage festgehalten. Die Sprührohre
findungsgemäßen Verfahren zweifelsfrei gegeben ist. 28 werden über Leitungen 32 aus einer Druckluft-Die
Zeichnung zeigt eine der Durchführung des quelle 33 gespeist, während die Beschichtungslösung
erfindungsgemäßen Verfahrens dienende Vorrich- durch Leitungen 34 zugeführt wird, die mit einer
tung. Es zeigt Quelle 35 in Verbindung stehen. Als Sprühlösung
F i g. 1 eine perspektivische Darstellung einer nach 20 kann vorzugsweise eine 30prozentige Lösung von
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten, mit SnCl4 in Isopropyl-Alkohol verwendet werden. Beim
einem einseitigen, elektrisch leitenden Überzug ver- Besprühen der Glastafel 10 erfolgt ein Abschrecken
sehenen Glastafel, der besprühten Oberfläche α (Fig. 4). Durch die
F i g. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung in teil- hierbei entstehende Temperaturdifferenz zwischen
weisem Schnitt, a5 den beiden Oberflächen der Glastafel 10 biegt sich
Fig. 3 die Aufsicht auf einen Teil der Vorrichtung diese in geringem Maße durch, wie in Fig. 4 in
gemäß Fig. 2, . ., übertriebener Darstellung gezeigt ist.
F i g. 4 eine Darstellung einer Glastafel in Seiten- Um diese nachteilige Verwerfung der Glastafel zu
ansicht, bei der die bei der Beschichtung sich er- beseitigen, wird diese, nachdem sie an der Sprühgebende
Verwerfung in strichpunktierten Linien 30 vorrichtung 16 vorbeigeführt ist, unmittelbar aneingezeichnet
ist. schließend der Einwirkung einer die nicht besprühte Die Fig. 1 zeigt eine Glastafel 10,.die aus einer Oberflächeb der Glastafel abschreckenden Vorrichrechteckigen
Glasplatte 11 besteht, die auf ihrer einen tung 17 ausgesetzt. Diese Vorrichtung 17 besitzt ein
Oberfläche eine elektrisch leitende Schicht 12 gleich- paar senkrechter perforierter Rohre 36, die auf der der
mäßiger Stärke trägt. Die Schicht 12 kann z. B. aus 35 Sprühvorrichtung 16 abgewandten Seite des Transeiner dünnen Schicht aus Zinnoxid bestehen, die portweges der Glastafel 10 liegen. Die Rohre 36 werdurch
die Reaktion einer Zinn-Halogen-Lösung mit ^en ^61 eme Leitung 37 mit Druckluft versorgt, die
der Oberfläche der erhitzten Glastafel entsteht, wenn durch Öffnungen 38 auf die Oberfläche b der Glasdiese
Lösung auf die Oberfläche der Tafel aufge- tafei geleitet wird, wie F i g. 3 erkennen läßt. Hiersprüht
wird. Die Glastafel 10 besitzt ein Elektroden- 40 durch wird die Oberfläche b der Glastafel in einem
paar 13 an den Längsrändern, das in elektrisch lei- solchen Maße abgeschreckt, daß die Glastafel wieder
tender Verbindung mit der Schicht 12 steht. Die in ihre ursprüngliche, vor der Besprühung eingenom-Elektroden
13 bestehen in der Regel aus einer ein- mene Form zurückkehrt. Bei der Herstellung von gegebrannten
Silberfritte, die als dünne Paste aufge- krümmten Glasscheiben, bei der die Beschichtung
bracht und gleichzeitig während des Erhitzungsvor- 45 nach erfolgter Krümmung der Glasscheibe erfolgt,
ganges eingebrannt wird. ergibt sich bei der Besprühung ebenfalls eine Verwer-Die
Behandlungsvorrichtung 14 besteht gemäß fung,- die durch die unmittelbar nachfolgende Ab-F
i g. 2 und 3 aus einem Tunnelofen 15, einer Sprüh- schreckung wieder ausgeglichen wird. Nach Verlasvorrichtung
16, einer Abschreckvorrichtung 17, die sen der einseitigen Abschreckvorrichtung 17 wird die
nur auf eine Oberfläche der Glastafel einwirkt, und 5o Glastafel 10 in die eigentliche Abschreckzone 18 geaus
einer Abschreckvorrichtung 18. Diese Vorrich- fördert, wo sie zwischen den mit Abstand angeordtungen
schließen unmittelbar aneinander an, so daß neten Köpfen 39 und 40 hindurchgeführt und beidersie
beim Transport der Glastafel nacheinander auf seitig mit Kühlluft beaufschlagt wird. Die Vorrichdiese
zur Einwirkung gelangen. tung 18 besteht aus einem Paar von Rohrver-Der Tunnelofen 15 besitzt die Wände 19, 20, 21 55 zweigungen 41, die mit einer Anzahl von nach oben
und wird an seinen gegenüberliegenden Enden durch ragenden Leitungen 42 versehen sind und zwecks
Türen 22 verschlossen; er ist mit elektrischen Wider- Hin- und Herverschiebung auf Rädern 43 ruhen, die
Standsheizelementen 23 versehen. Zum Transport der auf den Schienen 44 aufliegen. Die Luftleitungen 42
Glastafel 10 ist eine Schiene 24 vorgesehen, die sich sind ähnlich ausgebildet wie die Rohre 36 der eindurch
den Schmelzofen und über die anschließenden 60 seitigen Abschreckvorrichtung 17; sie enthalten eben-Vorrichtungen
16 bis 18 erstreckt. Die Schiene 24 falls eine Vielzahl von nicht dargestellten Bohrungen
trägt einen mit Rädern 25 versehenen Schlitten 26, oder Öffnungen, die den beiderseitigen Oberflächen
und die Glastafel 10 wird an dem Schlitten 26 durch der Glastafel 10 zugekehrt sind. Um die Rohrverzungenartige
Tragelemente 27 gehalten. Die Glas- zweigungen 41 hin- und herschieben zu können, sind
tafel 10 wird mit dem Schlitten 26 durch den Ofen 15 65 sie gelenkig mit Pleuelstangen 45 verbunden, die
hindurchgeführt durch Verschiebung des Schlittens ihrerseits an Kurbeln 46 angreifen, die wiederum an
von links nach rechts. Die Geschwindigkeit des einer Welle 47 einer Antriebsvorrichtung 48 befestigt
Schlittens 26 und die Temperatur des Ofens 15 wer- sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Vorspannen von beschichteten Glastafeln, die bei der Erweichungstemperatur des Glases zur Bildung eines elektrisch leitenden Überzugs auf einer Oberfläche mit einer Beschichtungslösung besprüht wurden, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht beschichtete Oberfläche der Tafeln unmittelbar anschließend an die Beschichtung so weit abgeschreckt wird, daß durch die Beschichtung verursachte Verwerfungen zurückgebildet werden, und daß anschließend in an sich bekannter Weise beide Oberflächen zum Zwecke der Vorspannung gleichzeitig weiter abgeschreckt werden.
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