DE616353C

DE616353C - Verfahren zum ebenen Eindecken facettierter Flaechen mittels durch Erwaermung fliessfaehig gewordener Kunstharzmassen

Info

Publication number: DE616353C
Application number: DEK134585D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-07-01
Filing date: 1934-07-01
Publication date: 1935-07-28

Description

Verfahren zum ebenen Eindecken facettierter Flächen mittels durch Erwärmung fließfähig gewordener Kunstharzmassen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum ebenen Eindecken facettierter Spiegelflächen mittels durch Erwärmung fließfähig gewordener Kunstharzmassen, das bei der Herstellung von aus einer facettierten Spiegelfläche und einer im Abstande davon angeordneten Deckscheibe bestehenden Schildern Verwendung finden soll. Für den Zweck ist es bekannt, die facettierten Spiegelflächen aus hochpoliertem Blech herzustellen. Die durch Erwärmung fließfähigen Kunstharzmassen sollen den Raum zwischen der Deckscheibe und den spiegelnden- Oberflächenfacetten so ausfüllen, daß die letzteren vollständig darin eingebettet sind und die Deckscheibe noch in einem Abstande von der höchsten Facettenkante von der Kunstharzmasse getragen wird. Da die Deckscheibe nachträglich aufgebracht werden muß, so ist es erforderlich, daß die sie tragende Masse mit einer völlig ebenen Oberfläche abschließt.
Es sind schon -Kunstharzmas.sen zwischen zwei Glasscheiben angewendet worden, beispielsweise bei der Herstellung splittersicherer Verbundgläser. Die dafür verwendeten, durch Poly merisation gewonnenen Massen wurden in gelöstem Zustande aufgetragen und dann einer umständlichen Behandlung zur Entfernung der Lösungsmittel unterworfen, die deshalb wieder vollständig entfernt werden mußten, weil sie später unter der Einwirkung von Licht Blasen bilden und dadurch das Verbundglas verderben. Bei facettierten Metallflächen kann dieses an sich kostspielige Verfahren schon deshalb nicht angewendet werden, weil die Schicht infolge der winklig zueinander stehenden Facetten ungleich tief und von beträchtlicher Stärke sein muß und das Einschließen erheblicher Luftmengen beim Auftragen zu verhindern sein würde. Polymerisatschichten von wesentlicher und zudem wechselnder Stärke lassen sich sehr schwierig ganz von Lösungsmitteln befreien.
Es wurde nun gefunden, daß zähflüssige Polymerisate auch ohne Verwendung von Lösungsmitteln gewonnen und solche Polymerisate auch in erwärmtem Zustande, beispielsweise bei einer Temperatur von 8o bis 15o°, gut verarbeitet werden können. Es hat sich für diesen Zweck eine Kunstharzmasse bewährt, die aus Polymerisaten und Weichmachern zusammengesetzt und deren Polymerisierung lediglich bis zum Anfang der Gammastufe durchgeführt ist. - Eine solche Kunstharzmasse bleibt dauernd elastisch, da die verwendeten Weichmacher die- Weiterpolymerisation hindern.
Die Erfindung liefert die Möglichkeit, solche durch Erwärmung fließfähig gewordenen Polymerisate auf facettierte Spiegelbleche .aufzutragen, ohne daß dabei Luft eingeschlossen wird. Das wird dadurch erreicht, daß die durch Erwärmung fließfähig gemachte Kunstharzmasse in Fadenform in die Vertiefungen zwi'schen'den Facetten gelegt und die Fadendicke so gewählt ist, daß lediglich durch Auseinanderfließen der Fäden die völlig ebene Oberfläche entsteht. In einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird das Auseinanderfließen der Fäden zu einer ebenen Oberfläche dadurch gefördert, daß den in die Vertiefungen eingelegten Kunstmassefäden von unterhalb der Facettevertiefungen her zusätzlich Wärme zugeführt wird. Diese Wirkung kann noch dadurch erhöht werden, daß unmittelbar nach dem Einlegen der Kunstmassefäden in die Facettenvertiefungen von oben her das Auseinanderfließen durch strahlende Wärme unterstützt wird.
Bei der praktischen Durchführung dieses Verfahrens ist es erforderlich, daß die \,Torrichtung zum Einlegen der Kunstmassefäden genau registerhaltig mit den Facettenvertiefungen der mit Kunstharzmasse zu bedeckenden Spiegelfläche arbeitet. Zu dem Zweck wird bei einer aus einem Fördertisch und über die Breite desselben sich erstreckenden Auftragsvorrichtung mit bandförmig angeordneten Düsenöffnungen die Anordnung getroffen, daß die Entfernungen zwischen den Düsenöffnungen mit dem Abstand der Facettenvertiefungen der Spiegelfläche übereinstimmen und vor der Auftragsvorrichtung eine inÜbereinstimmung mit den zubedeckenden Spiegelfacetten der Blechbahn facettierte Förderwalze die Blechbahn den Düsenöffnungen zuführt. Damit ist das registerhaltige Zusammenarbeiten zwischen Auftragdüse und facettierter Blechbahn gesichert.
Zweckmäßig wird der Fördertisch von unten her beheizt. Zur Einwirkung mittels strahlender Wärme auf die Oberfläche der von der Auftragsvorrichtung abgegebenen Kunstharzmasse wird hinter der Auftragsvorrichtung eine wärmestrahlende Platte angeordnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist ih den Zeichnungen erläutert. Es zeigen: Fig. i die Vorrichtung in einer senkrechten Schnittdarstellung, Fig. z im Grundriß, Fig. 3 die Auftragsvorrichtung und das dieser zugeordnete Förderwalzenpaar in vergrößertem M,aßstabe, Fig. 4. einen Längsschnitt durch die Auftragsvorrichtung, Fig. 5 -ein Förderwalzenpaar in Ansicht. Über den mit Heizrohren - oder anderen Heizmitteln ausgestatteten Fördertisch i wird die zu belegende Blechbahn 3 der Auftragsvorrichtung 4 mittels paarweise angeordneter Förderwalzen 5" und 51, zugeführt.
Die Auftragsvorrichtung 4 besteht aus zwei ineinanderlagernden Zylindern q" und 4U, durch deren gegenseitige Verdrehung der Querschnitt der Düsenöffnungen 4., veränderlich ist. Die Düsenzylinder 4" und 4.b sind teilweise mit Heizkammern 6 und 7 umgeben. Die der Auftragsvorrichtung durch ein beheiztes Rohr ä zugeführte Kunstharzmasse steht unter der Einwirkung eines so hohen Druckes, daß ein gleichmäßiger Austritt der Masse durch. die Düsenöffnungen :4, über die gesamte Breite der Düsenzylinder 4" und -1, gesichert ist.
Hinter der Auftragsvorrichtung 4 kann eine wärmestrahlende Platte 9 angeordnet sein, die elektrisch oder in anderer Weise beheizt wird und den Zweck hat, von oben her auf die auf die Blechbahn 3 aufgetragene Kunstharzmasse einzuwirken.
Die Abstände zwischen den Düsenöffnungen 4., sind entsprechend den Abständen der Facettcnvertiefungen derBlechbahn3 gewählt. Zweckmäßig wird der Düsenzylinder 4" leicht auswechselbar gestaltet, so daß mit der gleichen Auftragsvorrichtung auch anders facettierte Bleche belegt werden können.
Vor der Auftragsvorrichtung 4 ist ein Förderwalzenpaar 5" angeordnet, dessen Oberflächen entsprechend dem zu belegenden Blech facettiert sind. Dadurch, daß das Blech durch das Förderwalzenpaar 5" der Auftragsvorrichtung 4 zugeführt wird, ist das registerhaltige Zusammenwirken zwischen dem Verlauf der Facettenvertiefungen der Blechbahn 3 und dem Abstand-e der Düsenöffnungen 4, gesichert. Zur Förderung dieses Registerhaltens kann zweckmäßig noch ein zweites Förderwalzenpaar 5U (Fig. i und a) angewendet «erden. Dieses zweite Förderwalzenpaar braucht sich dann nach Fig. a nicht über die gesamte Breite des Fördertisches bzw. der Blechbahn 3 zu erstrecken.
Das Verfahren wird wie folgt ausgeführt: Die zu belegende facettierte Blechbahn 3 wird durch die an ihrem Umfange übereinstimmend facettierten Förderwalzen 5" und 56 unter die Auftragsvorrichtung 4 geschoben, durch deren Düsenöffnungen 4, die unter Druck stehende Kunstharzmasse in Fadenform austritt. Während der Förderbewegung der Blechbahn 3 werden diese Kunstmassefäden in die Facettenvertiefungen der Blechbahn 3 eingelegt, und die Dicke dieser Fäden ist so eingestellt, daß lediglich durch Auseinanderfließen dieser Fäden die Facetten vollständig eingedeckt werden und eine ebene Abschlußoberfläche entsteht. Um das Zerfließen zu unterstützen, kann dieBlechbahn 3 vom Fördertisch i durch Heizrohre 2 erwärmt werden. Außerdem oder an Stelle dieser Heizung von unten kann eine Wärmebestrahlung von öben durch die hinter der Auftragsvorrichtung 4. angeordnete Platte 9 treten.

Claims

PATENTAN-SPRÜCIiE: i. Verfahren zum ebenen Eindecken facettierter Spiegelflächen mittels durch Erwärmung fließfähig gewordener Kunstharzinassen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunstharzmasse in Fadenform in die Facettenvertiefungen der Spiegelfläche (3) eingelegt und die Fadendicke so gewählt wird, daß lediglich durch Auseinanderfließen der Fäden die Facetten vollständig eingedeckt werden und eine ebene Oberfläche entsteht. . Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den in die Facettenvertiefungen eingelegten Kunstmassefäden von unterhalb des facettierten Bleches o. dgl. Wärme zugeführt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und dadurch gekennzeichnet, daß das Auseinanderfließen der Massefäden zu einer ebenen Oberfläche- von oben durch Wärmestrahlung unterstützt wird. 4. Vorrichtung zurAusführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3 mit einem Fördertisch für die mit Kunstharzmasse zu belegenden facettierten Bleche und einer sich über die Breite des Fördertisches erstreckendenAuftragsvorriichtung mitbandförmig angeordneten Düsenöffnungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung zwischen den Düsenöffnungen (4,) mit dem Abstande der Facettenv ertiefungen der zu belegenden Spiegelfläche (3) übereinstimmen und die Spiegelfläche durch eine vor der Auftragsvorrichtung angeordnete, entsprechend den Facetten der Blechbahn (3) facettierte Förderwalze (5Q) den Düsenöffnungen zugeführt wird. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Fördertisch (i) beheizt ist. 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, gekennzeichnet durch die Anordnung einer auf die von der Auftragsdüse (4,) abgegebene Masse von oben her einwirkende wärmestrahlende Platte (9).