DE1420336C3 - Verfahren zur Herstellung von an der Luft zu Elastomeren härtenden Organopolysiloxanen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von an der Luft zu Elastomeren härtenden Organopolysiloxanen

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DE1420336C3 DE19591420336 DE1420336A DE1420336C3 DE 1420336 C3 DE1420336 C3 DE 1420336C3 DE 19591420336 DE19591420336 DE 19591420336 DE 1420336 A DE1420336 A DE 1420336A DE 1420336 C3 DE1420336 C3 DE 1420336C3
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G77/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule
    • C08G77/04Polysiloxanes
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description

Bei Raumtemperatur zu Elastomeren härtende Organopolysiloxanmassen haben in der Technik große Bedeutung erlangt. Bisher waren sie im Handel stets in Form von mindestens aus 2 Komponenten bestehenden Systemen erhältlich, d. h. mindestens eine Komponente mußte dem System unmittelbar vor Gebrauch zugemischt werden.
Für viele Verwendungszwecke, insbesondere in Betrieben, in denen die Verarbeitungsverfahren streng überwacht werden können und in denen dem Personal ausreichende Meßvorrichtungen zur Verfügung stehen, genügt zwar das 2-Komponenten-System vollkommen.
In anderen Fällen ist es dagegen weniger vorteilhaft, etwa wenn die Arbeitskräfte nicht entsprechend ausgebildet sind oder die Mischvorrichtungen nicht ausreichen, ganz abgesehen davon, daß ein Mischvorgang stets zusätzlichen Zeit- und Arbeitsaufwand bedingt.
Außerdem müssen die Mischungen innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit nach dem Zusammenmischen verwendet werden, da es keine Möglichkeit gibt, um ein Härten nach dem Vermischen mit Katalysator und Vernetzern, beispielsweise SiH-Verbindungen oder Alkoxysilikaten, zu verhindern.
Die erfindungsgemäß hergestellten Organopolysiloxane können dagegen vor ihrer Verwendung lange Zeit gelagert werden und härten erst durch Luftfeuchtigkeit bei Raumtemperatur zu elastomeren Formkörpern und zwar ohne Zumischen weiterer Komponenten.
Gegenstand der Anmeldung ist ein Verfahren zur Herstellung von an der Luft zu Elastomeren härtenden Organopolysiloxanen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Organosiloxane der allgemeinen Formel
HO(SiR2O)nH
(R = einwertiger, gegebenenfalls halogenierter Kohlenwasserstoffrest, n = ganze Zahl nicht unter 5) mit mindestens einem Mol an Silanen der allgemeinen Formel
R'Si(OAc)3
(R' = einwertiger, gegebenenfalls halogenierter Kohlenwasserstoffrest, AcO = gesättigter aliphatischer Acyloxyrest) je Mol Si-gebundener Hydroxylgruppe bei weitgehender Abwesenheit von Feuchtigkeit, gegebenenfalls in Anwesenheit von anderen Organopolysiloxanen, Füllstoffen und/oder organischen Lösungsmitteln, spontan umsetzt und anschließend gegebenenfalls überschüssiges Triacyloxysilan abdestilliert, wobei die in den DE-PS 1121803 beschriebenen Maßnahmen ausgeschlossen sind.
Die Reaktion setzt unmittelbar nach dem Mischen der beiden Reaktionsteilnehmer spontan ein. Sie kann schematisch dargestellt werden durch die Gleichung
R'
(AcO)2SiOAc + HOSi = R'
► (AcO)2SiOSi= + AcOH
Vorzugsweise wird ein Überschuß an Acyloxysilan eingesetzt, um eine vollständige Reaktion aller Si-gebundenen Hydroxylgruppen zu sichern und außerdem etwa vorhandene Feuchtigkeit zu beseitigen.
Spuren von Feuchtigkeit sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht schädlich, insbesondere bei Verwendung von einem Acyloxysilanüberschuß.
Gemäß DE-PS 1121329 wird vorgeschlagen, Methyltriacetoxysilan als Vernetzungsmittel für Diorganopolysiloxan mit Hydroxylresten zu verwenden. Diese DE-PS enthält jedoch nirgends die Empfehlung, das Vermischen von Diorganopolysiloxan mit Vernetzungsmittel bei weitgehender Abwesenheit von Feuchtigkeit durchzuführen. Somit offenbart auch DE-PS 11 21 329 lediglich 2-Komponenten-Systeme der eingangs erwähnten Art.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei jeder geeigneten Temperatur durchgeführt werden, doch genügen im allgemeinen 20—100° C. Selbstverständlich können gegebenenfalls höhere oder niedrigere Temperaturen angewandt werden, doch sollten vorzugsweise 200° C nicht überschritten werden.
Gegebenenfalls kann die Reaktion in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, d. h. eines Lösungsmittels, das mit den Acyloxygruppen am Silicium nicht reagiert, stattfinden.
Geeignete Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol oder »Erdöläther«, halogenierte Lösungsmittel, wie Perchloräthylen oder Chlorbenzol und organische Äther, wie Diäthyläther und Dibutyläther, Ketone, wie Methylisobutylketon und flüssige Organopolysiloxane ohne Hydroxylgruppen.
Lösungsmittel sind insbesondere dann vorteilhaft, wenn das hydroxylgruppenhaltige Siloxan eine hochviskose Masse mit hohem Molekulargewicht ist. Die Gegenwart des Lösungsmittels vermindert dann die Gesamtviskosität der Masse und erleichtert die Reaktion.
Gegebenenfalls kann das erfindungsgemäß herge- ■ stellte Produkt bis zu seinem Gebrauch in gelöstem Zustand gehalten werden. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn ein hochviskoser Stoff zur Anfertigung von Überzügen benutzt werden soll.
Die erfindungsgemäß hergestellten Organopolysiloxane sind bei Abwesenheit von Feuchtigkeit stabil. Aus diesem Grunde können sie längere Zeit aufbewahrt werden, ohne daß sie unbrauchbar werden. Während der Lagerzeit ändern sich die physikalischen Eigenschäften nicht oder nur geringfügig.
Dies ist besonders wichtig, weil dadurch gewährleistet ist, daß eine Masse, die eine bestimmte Konsistenz und Härtungszeit besitzt, sich in dieser Beziehung bei der Lagerung nicht wesentlich verändert.
Auf dieser Lagerbeständigkeit beruht der besondere Nutzen der erfindungsgemäß hergestellten an der Luft bei Raumtemperatur härtenden Organopolysiloxane in Form einer einzigen Komponente.
Die erfindungsgemäß hergestellten Organopolysil- |-> oxane können durch bloße Einwirkung von Feuchtigkeit härten, indem man sie mit oder ohne Zugabe von weiterem Wasserdampf der Luftfeuchtigkeit aussetzt.
Das Härten erfolgt in Zeiträumen von einigen Minuten bis zu wenigen Sekunden je nach Art der verwendeten Acyloxygruppen und der R'-Gruppe.
Im allgemeinen nimmt mit dem Molekulargewicht der beiden Gruppen auch die Zeitdauer für die Härtung zu.
Die Ac-Gruppen können beliebige gesättigte aliphatische Acylreste, wie Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Hexoyl-, 2-äthylhexoyl-, Octanoyl-, Isovaleryl- und Stearylreste, sein.
R und R' können jeweils beliebige einwertige Kohlenwasserstoffreste sein, beispielsweise Alkylreste, wie Methyl, Äthyl, Butyl, tert.-Butyl, Octadecyl und Myricyl, Alkenylreste wie Vinyl, Allyl oder Hexenyl, cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste wie Cyclohexyl, Cyclopentyl, Cyclohexenyl und Cyclobutyl, Alkarylkohlenwasserstoffreste wie Benzyl oder j3-Phenyläthyl und aromatische Kohlenwasserstoffreste wie Phenyl, Tolyl, Xylyl, Naphthyl, Xenyl und Phenanthryl.
R und R' können auch beliebige halogenierte einwertige Kohlenwasserstoffreste sein wie Chlormethyl, Pentafluorbutyl, Trifluorvinyl, Chlorphenyl, Bromphenyl, α,α,Λ-Trifluortolyl, Bromxenyl, Chlortrifluorcy- '< clobutyl, Chlorcyclohexyl und Jodphenyl.
Die Polymerengröße kann schwanken, es können dünne Flüssigkeiten sein, in denen η einen Wert von 5 hat, oder auch nicht fließende Stoffe mit /7=10 000 oder \ darüber.
Selbstverständlich können auch Gemische aus Verbindungen verwendet werden, die Molekülarten mit verschiedenenen Werten für η enthalten.
Ebenso können auch in einem Molekül jeweils verschiedenartige Acylgruppen sowie verschiedene Arten von R und R'-Gruppen vorhanden sein, d. h. die Reaktion kann jeweils mit einzelnen Acyloxysilanen oder mit Gemischen aus zwei oder mehr verschiedenen Acyloxysilanen durchgeführt werden.
Die hydroxylgruppenhaltigen Siloxane können sowohl Homopolymere als auch Mischpolymere aus zwei oder mehr verschiedenen Siloxaneinheiten sein. Ebenso können Gemische aus zwei oder mehr hydroxylgruppenhaltigen Siloxanen verwendet werden.
In der Praxis sind die häufig erfindungsgemäß e>o hergestellten Produkte Gemische aus verschiedenen Molekülarten mit verschiedenen n-Werten.
Natürlich kann aber auch eine reine Art, wobei alle Moleküle den gleichen Polymerisationsgrad besitzen, benutzt werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Organopolysiloxane können als solche zum Dichten und zur Herstellung von Überzügen verwendet werden. Sie härten, sobald sie der Feuchtigkeit ausgesetzt werden, wobei Elastomere entstehen.
Häufig ist es jedoch wünschenswert, sie zu modifizieren, indem man sie mit anderen Arten von Siloxanen und/oder mit Füllstoffen mischt.
Es mag beispielsweise wünschenswert sein, die Klebeigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Polymeren zu verbessern, indem man ihnen harzartige Siloxane zusetzt. Letztere modifizieren auch die elastischen Eigenschaften der gehärteten Massen, sie machen sie plastischer und weniger elastisch, was bei bestimmten Dichtungsanwendungen sehr erwünscht ist. Es kann auch vorteilhaft sein, die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren weich zu machen durch Zusetzen bestimmter nicht reagierender, hydroxylgruppenfreier Siloxan-Weichmacher, wie mit Trimethylgruppen endblockierter Dimethylsiloxane.
Die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren lassen sich auch modifizieren, indem man ihnen an sich bekannte verstärkende Füllstoffe zusetzt, wie pyrogen in der Gasphase gewonnene Kieselsäuren, unter Erhaltung der Struktur entwässerte Kieselsäurehydrogele und gefällte Kieselsäuren mit großer Oberfläche. Diese Füllstoffe können gegebenenfalls an der Oberfläche Organosilylgruppen besitzen.
Auch nicht verstärkende Füllstoffe können Verwendung finden, wie grobe Kieselsäuren, beispielsweise Diatomeenerde, gemahlener Quarz, oder Metalloxyde, beispielsweise Titanerde, Ferrioxyd, Zinkoxyd.
Gegebenenfalls können auch faserige Füllstoffe, wie Asbest oder Glas, benutzt werden.
Es lassen sich alle bei Organopolysiloxanelastomeren üblicherweise benutzten Füllstoffe verwenden. Der Füllstoff soll jedoch in jedem Fall praktisch frei von Feuchtigkeit sein, bevor er der Mischung zugesetzt wird, doch schadet bei einem Acyloxysilanüberschuß eine kleine Menge Wasser nicht.
Die Füllstoffe dienen gewöhnlich zur Erhöhung der Festigkeit der Elastomeren und auch zur Beeinflussung der Fließeigenschaften der nicht gehärteten Masse.
Letzteres ist besonders wichtig beim Dichten, wo ein merkliches Fließen in der Zeit zwischen dem Aufbringen des Stoffes in die Fuge und dem Härten unerwünscht ist.
Neben den genannten Bestandteilen können die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren noch andere gewünschte Zusätze enthalten, wie Pigmente, Lichtschutzmittel, Oxydationsinhibitoren und Dielektrika, beispielsweise Graphit und Ruß.
Bei Modifizierung der erfindungsgemäß hergestellten Polymeren durch Füllstoffe, Pigmente oder andere Siloxane ist es nicht entscheidend, ob diese Stoffe der Masse vor oder nach der Reaktion mit dem Silan zugegeben werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren sind ganz besonders zum Abdichten an Gebäuden, Flugzeugen und Kraftfahrzeugen geeignet. Eine ihrer vorteilhaften Eigenschaften besteht darin, daß die Massen in 30 Minuten oder noch früher nach der Einwirkung von Luft an der Oberfläche härten, jedoch jahrelang elastisch bleiben.
Außerdem haften sie fest an einer ganzen Reihe von Stoffen, wie an Glas, Porzellan, Holz, Metallen und organischen Kunststoffen. Sie eignen sich deshalb vorzüglich für praktisch jeden Dichtungseinsatz.
Da die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren bei niedriger Temperatur härten und daneben gute Wetterbeständigkeit besitzen, eignen sie sich in
besonderer Weise für Schutzüberzüge auf Holz und anderen hitzeempfindlichen Stoffen. Sie dehnen also den Bereich der Brauchbarkeit von Organosiloxanüberzügen auf Gebiete aus, auf denen bisher solche Stoffe nicht anwendbar waren.
Selbstverständlich können die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren gegebenenfalls bei hohen Temperaturen gehärtet werden. Die Härtungsgeschwindigkeit nimmt mit steigender Temperatur zu.
Die erfindungsgemäß verwendeten hydroxylgruppenhaltigen Siloxane sind an sich bekannt und können nach irgendeinem der üblicherweise angewandten Verfahren hergestellt werden.
Die Acyloxysilane kann man am besten nach zwei im folgenden beschriebenen Verfahren herstellen.
Nach dem einen Verfahren wird ein Säureanhydrid mit dem entsprechenden Chlorsilan umgesetzt, wobei die Reaktion spontan unter Bildung eines Acylhalogenids erfolgt. Methyltrichlorsilan beispielsweise ergibt zusammen mit Essigsäureanhydrid Methyltriacetoxysilan und Acetylchlorid. Das Acetylchlorid kann dann durch Destillation entfernt werden.
Nach dem zweiten Verfahren wird ein Alkalimetallsalz der entsprechenden Säure mit einem Chlorsilan zur Reaktion gebracht. Bei einer Reaktion von Natriumformiat mit Methyltrichlorsilan beispielsweise entsteht Methyltriformyloxysilan und Natriumchlorid.
In den folgenden Beispielen ist die Viskosität jeweils bei 25° gemessen.
Beispiel 1
16,74 g eines hydroxylgruppenhaltigen Dimethylsiloxanöls mit einer Viskosität von 524 cSt, enthaltend 1,666 χ 10-4 Grammäquivalente an Si-gebundenen Hydroxylgruppen je Gramm, werden mit 2,23 g Methyltriacetoxysilan und 10,15 g eines flüssigen, mit Trimethylsilylgruppen endblockierten Dimethylsiloxans von 2 cSt gemischt. Letzteres dient als Lösungsmittel und erleichtert auch das Entfernen des überschüssigen Methyltriacetoxysilans, wie weiter unten ausgeführt wird. Das Gemisch wird bei vermindertem Druck l'/2 Std. auf 100° erhitzt. Dabei wird die Essigsäure gleichzeitig mit ihrer Bildung entfernt. Das Reaktionsgemisch wird destilliert bei 100°/0,5 mm, um den Rest der Essigsäure, das überschüssige Methyltriacetoxysilan und die Flüssigkeit von 2 cSt zu entfernen. Nach Zusatz von weiteren 10 ecm der Flüssigkeit von 2 cSt wird noch einmal 1V4 Std. bei 100°/0,5 mm destilliert.
Die so erhaltene Flüssigkeit wiegt 17,52 g. Bei der Analyse zeigt sich, daß sie 3,16 χ 10~4 Grammäquivalente Si-gebundene Acetoxygruppen je Gramm Flüssigkeit enthält. Dies zeigt, daß eine Verbindung der Formel
CH3 (CH3)2
(CH3COO)2SiO
CH,
SiO Si(OOCCH3)2
_ 162
vorliegt. Theoretisch beträgt das Grammäquivalent von Acetoxygruppen je Gramm Flüssigkeit für die Kasse 3,18x10-".
Die Masse bleibt bei trockener Lagerung unverändert; an der Luft härtet sie in 1 bis 1 '/2 Std. zu einem Elastomeren.
Beispiel 2
12,89 g eines flüssigen, hydroxylgruppenhaltigen Dimethylpolysiloxans von 98 500 cSt, enthaltend insgesamt 3,46 χ 10"4 Grammäquivalente an Si-gebundenen Hydroxylgruppen, werden in 25 ecm eines mit Trimethylsiloxygruppen endblockierten Dimethylpolysiloxans von 2 cSt gelöst und mit 1,5 g Methyltriacetoxysilan versetzt. Das Gemisch wird gemäß der in Beispiel 1
r> beschriebenen Arbeitsweise verarbeitet. Eine Probe der erhaltenen Flüssigkeit wird mit 0,1 n-alkoholischem KOH in einer Lösung aus wasserfreiem Äther und Isopropanol titriert. Als Indikator wird Thymolphthalein verwendet. Die Titration zeigt, daß das Produkt
ίο insgesamt 7,42 χ 10~4 Grammäquivalente Si-gebundene Acetoxygruppen enthält, was zeigt, daß das Produkt die Formel
CH3
(CH3COO)2SiO
(CH3)2
Il
SiO
CH3
Si(OOCCH3)2
hat. Diese viskose Flüssigkeit bleibt bei trockener Lagerung unverändert, härtet aber an der Luft zu einem festen Elastomeren.
Beispiel 3
11,53 g eines flüssigen, mit Hydroxylgruppen endblokkierten 3,3,3-Trifluorpropylmethylsiloxans werden mit 2") 7,18 g Methyltriacetoxysilan gemäß der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise umgesetzt. Das destillierte flüssige Produkt wiegt 13,83 g und enthält 3,0 χ 10 ~3 Grammäquivalente Si-gebundene Acetoxygruppen je Gramm. Daraus ergibt sich, daß der Stoff die Formel
CF3
CH3
(CH3COO)2SiO
CH2
CH2
SiO
CH3
CH3
Si(OOCCH3)2
L- J W
hat und ein Gemisch aus verschiedenen Molekülarten ist. Das Produkt bleibt bei trockener Lagerung unverändert, härtet aber an der Luft zu einem Elastomeren.
4r> 300 g Natriumformiat werden in Diäthyläther suspendiert und 16 Std. mit 149 g Methyltrichlorsilan unter Rückfluß erhitzt. Bei anschließender Destillation entstehen 140,5 g CH3Si(OOCH)3. Kp. 85° /8 mm.
Beispiel 4
15,66 g eines flüssigen, mit Hydroxylgruppen endblok-
kierten Dimethylpolysiloxans von 524 cSt werden mit 2,5 ecm dieses Methyltriformyloxysilans gemäß der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise umgesetzt. Es
entsteht ein öl der Formel
CH3 (CHj)2
(HCOO)2Si
SiO
168
CH3
OSi(OOCH)2
Dieses öl bleibt bei Abwesenheit von Feuchtigkeit unverändert, härtet aber bei Lufteinwirkung zu einem Elastomeren.
Beispiel 5
Ein mit Hydroxylgruppen endblockiertes Dimethylpölysiloxan von 6000 cSt wird bei Raumtemperatur zur Reaktion gebracht durch Mischen mit einem Überschuß
an Methyltrioctanoyloxysilan. Das entstehende Produkt hat laut Analyse die Formel
CH3
(H15C7COO)2Si
(CH3)2
SiO
CH3
OSi(OOCC7Hl5)2
Dieser Stoff bleibt bei Abwesenheit von Feuchtigkeit unverändert, härtet ab bei Lufteinwirkung zu einem Elastomeren.
Beispiel 6
Ein flüssiges, mit Hxdroxylgruppen endblockiertes Dimethylpolysiloxan von 6000 cSt und 3,3,3-Trifluorpropyltriacetoxysilan im Überschuß werden in Perchloräthylen gelöst. Bei Raumtemperatur erfolgt eine Reaktion zwischen den beiden Stoffen, wobei eine Lösung der Verbindung der Formel
CF,
CH2
CH2
(CH3COO)2SiO
(CH3)2
SiO
CF3
CH,
CII
Si(OOCCH3J2
entsteht.
Die Lösung wird auf Glas und auf Papier aufgetragen; in beiden Fällen härtet das Siloxan zu einem elastomeren Film.
Beispiel 7
Ein flüssiges, mit Hydroxylgruppen endblockiertes Dimethylpolysiloxan von 6000 cSt wird mit einem Dodecyltriacetoxysilan-Überschuß gemischt. Die Reaktion bei Raumtemperatur ergibt eine flüssige Verbindung der Formel
C π H23
(CH3COO)2SiO
(CHj)2
SiO
4.19
C Ii H23
Si(OOCCH3)2
Sie bleibt bei Abwesenheit von Feuchtigkeit unverändert, härtet jedoch an der Luft langsam, wobei eine milchige, elastomere Masse entsteht.
Gleichwertige Ergebnisse werden erzielt, wenn man an Stelle von Dodecyltriacetoxysilan Phenyl-, Isobutyl- oder Vinyltriacetoxysilan verwendet.
Beispiel 8
20 g hochviskoses, mit Hydroxylgruppen endblokkiertes Dimethylpolysiloxan, 6,7 g feinteilige Kieselsäure mit Trimethylsilylgruppen an der Oberfläche und 2 g Methyltriacetoxysilan werden unter Rühren in 150 ecm Petroleumäther von 100°C gemischt. Siloxan und Silan reagieren miteinander unter Bildung einer Verbindung der Formel
CH3
(CH3COO)2SiO
(CHj)2
CH3
SiO Si(OOCCH3)2
_ 3000
Beispiel 9
Dieses sowie die folgenden Beispiele zeigen die Brauchbarkeit der erfindungsgemäßen Polymeren in ihrer modifizierten Form für Dichtungsanwendungen.
80 Gew.-Teile eines flüssigen, mit Hydroxylgruppen endblockierten Dimethylpolysiloxans von 15 00OcSt und 20 Gew.-Teile eines flüssigen, mit Trimethylgruppen endblockierten Dimethylpolysiloxans von 1000 cSt werden gemischt; letzteres soll der Mischung eine weichere Konsistenz geben. In einer Mühle werden 10 Gew.-Teile einer pyrogen in der Gasphase gewonnenen Kieselsäure und 2 Gew.-Teile TiO2 zugemischt. Schließlich wird mit 10 Gew.-Teilen Methyltriacetoxysilan versetzt. Es tritt eine Reaktion mit der hydroxylgruppenhaltigen Flüssigkeit ein, wobei ein Polymeres der Formel
Dieses bleibt bei Abwesenheit von Feuchtigkeit unverändert. Auf eine Holzplatte aufgetragen härtet es zu einem festen Elastomerüberzug.
CH3
(CH3COO)2SiO
(CH3),
SiO
CH-,
Si(OOCCH3):
entsteht.
Das Gemisch kann in Dosen und Tuben bei Abwesenheit von Feuchtigkeit monatelang gelagert werden, ohne seine Konsistenz zu verändern.
Es wurde zum Dichten von Fugen zwischen Glas und Porzellan, Glas und Aluminium, Porzellan und Stein, sowie zwischen Stein und Stein verwendet. Jedesmal ergab sich eine feste Bindung, und die Masse härtete innerhalb einer halben Stunde nach dem Auftragen unter Bildung einer nicht klebenden Oberfläche. An Stelle der oben genannten Füllstoffe wurden mit gleichem Erfolg auch Diatomeenerde und gemahlener Quarz verwendet.
Beispiel 10
400 Gew.-Teile eines Gemisches, bestehend aus 55 Gew.-% eines flüssigen, mit Hydroxylgruppen endblokkierten Dimethylpolysiloxans von 3000 cSt und 45 Gew.-% eines Siloxanharzes, enthaltend (CH3)3SiOi/2-Einheiten und SiO2-Einheiten mit einem Verhältnis von Methyl/Silicium von etwa 1,15, werden mit 320 Gew.-Teilen gemahlenem Quarz, 16 Gew.-Teilen pulverisiertem Asbest und 32 Gew.-Teilen TiO2 vermählen. Das entstehende Gemisch wird dann in einem geschlossenen Behälter mit 64 Gew.-Teilen Methyltriacetoxysilan versetzt, worauf sich in der Masse ein Polysiloxan der Formel
CH3
(CHj)2
CH3
(CHjCOO)2SiO SiO Si(OOCCH3)2
L _J 340
bildet.
Die Masse wird in Metalltuben abgefüllt, wo sie noch nach einigen Monaten weich, geschmeidig und leicht ausdrückbar ist.
Die Masse wird aus der Tube in verschiedene Fugen gegeben, beispielsweise in Mauern aus Betonblöcken. Sie härtet und ergibt einen befriedigenden Verschluß für die Fugen.
Die Masse wird auch in eine Porzellan-Aluminium-Fuge rund um ein Küchenspülbecken gegeben. Sie härtet in einer Stunde, haftet ausgezeichnet an beiden Oberflächen und ergibt einen wasserdichten Verschluß, der unempfindlich ist gegen heißes Wasser und Waschmittel.
130 218/1

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von an der Luft zu Elastomeren härtenden Organopolysiloxanen, da- > durch gekennzeichnet, daß man Siloxane der allgemeinen Formel
    HO(SiR2O)nH
    (R = einwertiger, gegebenenfalls halogenierter Koh- h> lenwasserstoffrest, /J = ganze Zahl nicht unter 5) mit mindestens einem Mol an Silanen der allgemeinen Formel
    R'Si(OAc)3
    (R' = einwertiger, gegebenenfalls halogenierter Kohlenwasserstoffrest, AcO = gesättigter aliphatischer Acyloxyrest) je Mol Si-gebundener Hydroxylgruppe bei weitgehender Abwesenheit von Feuchtigkeit, gegebenenfalls in Anwesenheit von anderen -><> Organopolysiloxanen, Füllstoffen und/oder inerten organischen Lösungsmitteln spontan umsetzt und anschließend gegebenenfalls überschüssiges Triacyloxysilan abdestilliert, wobei die in der DE-PS 11 21 803 beschriebenen Maßnahmen ausgeschlos- .'"> sen sind.
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