DE1417382B1 - Lagerungsbestaendiges Desinfektions- und Bleichmittel - Google Patents
Lagerungsbestaendiges Desinfektions- und BleichmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein lagerungsbeständiges Desinfektion- und Bleichmittel.
Desinfektions- und Bleichmittel, die neben neutralen und alkalischen anorganischen Verbindungen
in einem Anteil über 50% organische oberflächenaktive Mittel bzw. weitere Zusätze im üblichen
Rahmen sowie chlorliefernde Substanzen in Form von Dichlorcyanursäure bzw. deren Natriumsalz
enthalten, sind aus den Unterlagen des belgischen Patents 551 308 bekannt.
Den bekannten Mitteln haftet der Nachteil der relativen Unbeständigkeit in ihrem Gehalt an wirksamem
Chlor beim Lagern, insbesondere bei erhöhten Temperaturen, an.
Das erfindungsgemäße lagerungsbeständige Desinfektions- und Bleichmittel, das neben einem über
50% liegenden Anteil neutraler oder alkalischer anorganischer Verbindungen, organischen oberflächenaktiven
Mitteln und gegebenenfalls weiteren organischen Zusätzen ein Alkalisalz der Dichlorcyanursäure
enthält, ist durch den Gehalt an Monokaliumdichlorcyanurat als Alkalisalz der Dichlorcyanursäure
gekennzeichnet.
Herstellung des Monokaliumdichlorcyanurats
Trikaliumcyanurat wurde hergestellt, indem 500 g 50%ige Kalilauge zu 334 g feuchter Cyanursäure
(42,8% Wassergehalt) gegeben wurden, wobei sich ein dicker Brei bildete, der sofort bis zur vollständigen
Auflösung der Fest bestandteile mit Wasser verdünnt wurde. Die entstandene Lösung enthielt
12 Gewichtsprozent Trikaliumcyanurat. Dann wurden 464 g trockene Trichlorcyanursäure zu 2028 g der
12%igen Lösung von Trikaliumcyanurat gegeben, wobei der Zusatz langsam genug erfolgte, um die
Temperatur der Mischung unter etwa 50 C zu halten. Das Gemisch wurde auf etwa 5 C abgekühlt und
etwa 30 Minuten stehengelassen, während welcher Zeit das gewünschte Kaliumdichlorcyanurat aus
der Lösung ausfiel und sich am Boden des Reaktionsgemisches absetzte. Die Substanz wurde abfiltriert
und im Trockenschrank bei 105 C getrocknet. Das getrocknete Produkt war eine kristalline weiße
Substanz mit monokliner Kristallstruktur und lieferte die folgenden Analysen werte:
Berechnet:
C 15,52, N 17,79, Cl 30,08, K (als Sulfat) 36,92%; gefunden:
C 15,54, N 17,74, Cl 28,56, K (als Sulfat) 36,39%.
Die Röntgenstrukturanalyse des Kaliumdichlorcyanurats ergab die folgenden Hauptlinien (relative
Intensitäten größer als 1O1V0).
Netzebenenabstand | Relative Intensität |
3 302 | 100 |
3 209 | 11 |
3 073 | 11 |
3 002 | 11 |
2 974 | 14 |
2 782 | 33 |
2 710 | 13 |
2 618 | 13 |
Netzebenenabstand | Relative Intensität |
12 099 | 22 |
11 840 | 23 |
5 941 | 16 |
3 966 | 11 |
3 672 | 31 |
3 630 | 17 |
3 616 | 13 |
3 463 | 17 |
Beispiele für anorganische Verbindungen sind Phosphate, z. B. Di- und Trinatriumorthophosphat,
Tetranatriumpyrophosphat, Natrium tripolyphosphat, Natriummetaphosphat, wie Trimetaphosphate, Hexametaphosphat,
Silicate, wie Meta-, Orthodi- und -tetrasilicate, Carbonate, Aluminate, Sulfate, Chloride,
Oxyde.
Die in den erfindungsgemäßen Mitteln verwendeten anorganischen Verbindungen können entweder
wasserlöslich oder wasserunlöslich sein, je nach dem Zweck, für den das Mittel bestimmt ist. So werden
z. B. die wasserlöslichen Polyphosphate (einschließlich Pyrophosphate) oft als Nachbehandlungsmittel
in Bleichmitteln, die Polyphosphate, Silicate, Carbonate und Sulfate oft als Gerüststoffe, Korrosionsinhibitoren,
Verdünnungsmittel usw. in Reinigungsmitteln verwendet.
Die Beständigkeit des Kaliumdichloreyanurats in Gegenwart organischer Verbindungen ist deshalb
besonders wertvoll, weil sie seine Anwendung in Mitteln erleichtert, die auch Parfüms oder geruchskorrigierende
Zusätze, wie ätherische öle oder deren verschiedene Bestandteile, organische Nachbehandlungs-
und chelatbildende Mittel, wie die Metallsalze von Äthylendiamintetraessigsäure, organische Farbstoffe
und färbende Zusätze, wie sie in Vcnkatarsman, »Chemistry of Synthetic Dyes«, Academic
Press, Inc., New York (1952), beschrieben sind, ferner organische Zusätze gegen Fleckenbildung.
Korrosion oder Mattwerden, wie sie in den USA.-Patentschriften 2 618 603 und 2 618 615
beschrieben sind, und schließlich oberflächenaktive Mittel enthalten.
Zu den letzteren gehören die anionischen oberflächenaktiven Mittel (wie die sulfatierten und sulfonierten
Alkyl-, Aryl- und Alkarylkohlenwasserstoffe) und nichtionische oberflächenaktive Mittel sowie die
kationischen oberflächenaktiven Mittel. Typische Beispiele für diese verschiedenen Gruppen sind in
Schwarz und Perry, »Surface Active Agents«,
Interacience Publishers, New York (1949), und in Journ. Am. Oil Chemists Society, Bd. 34, Nr. 4, S. 170
bis 216 (April 1957), beschrieben.
Um die Überlegenheit der neuen Mittel mit Monokaliumdichlorcyanurat als Wirkstoff gegenüber
dem bekannten Natriumdichlorcyanurat nachzuweisen, werden im folgenden die Ergebnisse von
Vergleichsversuchen gebracht:
C5 Versuch I
Proben von gepulverter kristalliner Dichlorcyanursäure, gepulvertem Natriumdichlorcyanurat und
Kaliumdichlorcyanurat (Korngröße zwischen 0,015
und 0,074 mm lichter Maschenweite) wurden in offenen Weithalskolben in eine Feuchtigkeitskammer
gestellt und Bedingungen unterworfen, die regelmäßig zwischen 40,6 C bei 80% relativer Feuchtigkeit
und 35 "C bei 90% relativer Feuchtigkeit schwankten, wobei jeder Wechsel 5 bis 5Vs Stunden dauerte.
Nach 87 Stunden wurden die Proben herausgenommen und auf ihren Verlust an wirksamem Chlor
untersucht. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II aufgeführt:
Verbindung 5 |
Verlust an verfügbarem Chlor nach 311 Stunden % |
Natriumdichlorcyanurat Kaliumdichlorcyanurat |
26,5 1,0 |
Tabelle II | Verbindung | Verlust an wirksamem Chlor nach 87 Stunden % |
Dichlorcyanursäure Natriumdichlorcyanurat Kaliumdichlorcyanurat |
4,7 14,1 0,2 |
|
Tabelle | Verbindung | 111 | Verlust an verfügbarem Chlor nach 65 Stunden |
Natriumchlorcyanurat | 26,5 | ||
Kaliumdichlorcyanurat , | 1,0 | ||
Versuch | |||
ΠΙ | |||
Mechanische Mischungen von 3,3 Gewichtsprozent Natriumdichlorcyanurat oder Kaliumdichlorcyanurat
mit Natriumcarbonat wurden der gleichen beschleunigten Alterungsprüfung wie Versuch II unterworfen.
Der Zersetzungsgrad nach 92 Stunden ist in der folgenden Tabelle IV aufgeführt:
Tabelle | Verbindung | IV | Verlust an verfügbarem Chlor nach 92 Stunden |
Natriumdichlorcyanurat Kaliumdichlorcyanurat |
41,7 23,2 |
||
Versuch V
Der Versuch IV wurde wiederholt, nur wurde statt Natriummetasilicat wasserfreies Natriumtripolyphosphat
verwendet. Die nach 188 Stunden erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengestellt:
Versuch II
Mechanische Mischungen von 3,3 Gewichtsprozent Kaliumdichlorcyanurat oder Natriumdichlorcyanurat
mit Kaliumchlorid wurden in verschlossene Glasgefaße gegeben und Temperaturbedingungen
unterworfen, die alle 5 bis 51/:! Stunden zwischen 40,6 und 35"C schwankten. Der Zersetzungsgrad
der Chlorverbindungen nach 65 Stunden geht aus Tabelle III hervor:
45
Versuch IV
55
60
Verbindung | Verlust an verfügbarem Chlor nach 188 Stunden % |
Natriumdichlorcvanurat Kaliumdichlorcyanurat |
9,9 2,7 |
Versuch VI
Der Versuch IV wurde wiederholt, nur wurde an Stelle des Natriummetasilikats Natriumsulfat verwendet,
das 5% Feuchtigkeit enthielt. Die nach 45 Stunden erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VIi
zusammengestellt:
35 | Tabelle | Verbindung | VIl | Verlust an verfügbarem Chlor nach 45 Stunden Oj /0 |
Natriumdichlorcyanurat Kaliumdichlorcyanurat ... |
94,0 22,5 |
|||
40 | ||||
Versuch VII
Eine Mischung von 3,3 Gewichtsprozent Kaliumdichlorcyanurat, 94,7 Gewichtsprozent Kieselsäure
und 2 Gewichtsprozent des Kondensationsproduktes von Oxo - tridecylalkohol mit etwa 9 Mol Äthylenoxyd
wurde in ein offenes Gefäß gegeben, das 165 Stunden bei 57,8 ° C gehalten wurde. Ein gleiches
Gemisch mit Natriumdichlorcyanurat an Stelle von Kaliumdichlorcyanurat wurde den gleichen
Bedingungen unterworfen.
Die relativ größere Beständigkeit des Kaliumsalzes zeigt die folgende Tabelle VIII:
Verbindung
Mechanische Mischungen von 3,3 Gewichtsprozent Natriumdichlorcyanurat oder Kaliumdichlorcyanurat
mit wasserfreiem Natriummetasilicat wurden in
verschlossene Glasgefaße gegeben und im Trocken- 65
schrank bei 57,8"C gehalten. Der Grad der Zer- Natriumdichlorcyanurat
setzung der jeweiligen Chlorverbindungen nach 311 Stunden geht aus Tabelle V hervor:
Kaliumdichlorcyanurat
Verlust an verfügbarem Chlor nach 165 Stunden
75 26
Versuch VIII
Der Versuch VII wurde wiederholt, nur wurde Wintergrünöl an Stelle des Kondensationsproduktes
aus dem Alkohol und Äthylenoxyd verwendet. Die Ergebnisse zeigt Tabelle IX:
Tabelle IX | Verbindung | Verlust an verfügbarem Chlor in 165 Stunden 0/ la |
Natriumdichlorcyanurat Kaliumdichlorcyanurat |
88,0 25,5 |
|
Verbindung | Verlust an verfügbarem Chlor in 69 Stunden p. 0 |
Natriumdichlorcyanurat Kaliumdichlorcyanurat |
7,0 3,4 |
Versuch X
Der Versuch VIII wurde wiederholt, nur wurde das Natriumsalz von Äthylendiamintetraessigsäure
an Stelle von Wintergrünöl verwendet. Die Ergebnisse zeigt Tabelle XI:
Verbindung | Verlust an verfügbarem Chlor in 165 Stunden O •0 |
Natriumdichlorcyanurat ; Kaliumdichlorcyanurat |
7,3 0,0 |
und eine relative Feuchtigkeit von 85% aufrechterhalten wurden. Diese Bedingungen entsprechen
etwa den Bedingungen, wie sie handelsüblicherweise beim Verschiffen und Lagern auftreten. Danach
wurde der Verlust an wirksamem Chlor bestimmt:
Versuch IX
Eine Mischung von 3,3 Gewichtsprozent Kaliumdichlorcyanurat, 93,3 Gewichtsprozent Kieselsäure
und 2,4 Gewichtsprozent Natriumdodecylbenzolsulfonat (85% aktiv) wurde in einem offenen Weithalskolben
Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen unterworfen, die alle 5 bis 5V3 Stunden
zwischen 40,60C bei 80% relativer Feuchtigkeit und 35 0C bei 90% relativer Feuchtigkeit schwankten.
Ein ähnliches Gemisch, das Natriumdichlorcyanurat an Stelle von Kaliumdichlorcyanurat enthielt, wurde
ebenso behandelt. Die Ergebnisse dieser Versuche zeigt die Tabelle X:
40
45
55
Versuch XI
Ein Gemisch aus 94,7 Gewichtsprozent Süiciumdioxyd
und 2 Gewichtsprozent des Kondensations-Produktes von Oxytridecylalkohol mit 9 Molanteilen
Äthylenoxyd wurde mechanisch verrührt. Zu einem Anteil dieses Gemisches wurden 3 Gewichtsprozent
Kaliumdichlorcyanurat und zu einem anderen Anteil wurden 3 Gewichtsprozent Natriumdichlorcyanurat
hinzugefügt.
Diese Massen wurden 60 Tage lang in einer Kammer gelagert, in der eine Temperatur von 32 C
Zusammensetzung | Verlust an wirksamem Chlor nach 60 Tagen % |
Kaliumdichlorcyanurat Natriumdichlorcyanurat |
40 92 |
15 Versuch XII
Es wurde ein mechanisches Gemisch hergestellt, das 83,3 Gewichtsprozent Siliciumdioxyd, 7,5 Gewichtsprozent
wasserfreies Natriumtripolyphosphat, 6,2 Gewichtsprozent wasserfreies Trinatriumphosphat
und 3 Gewichtsprozent Natriumdodecylbenzolsulfonat enthielt. Zu dem einen Teil dieses Gemisches
wurden 3 Gewichtsprozent Kaliumdichlorcyanurat und zu einem anderen Teil desselben
3 Gewichtsprozent Natriumdichlorcyanurat hinzugefügt. Die Massen wurden unter den im Versuch
XI beschriebenen Bedingungen während eines Zeitraumes von 50 Tagen gelagert. Der Verlust an wirksamem
Chlor dieser Massen ergab sich wie folgt:
35 Zusammensetzung
Verlust an wirksamem
Chlor nach 50 Tagen
Chlor nach 50 Tagen
Kaliumdichlorcyanurat j 28
Natriumdichlorcyanurat j 89
Diese Versuche zeigen die höhere Lagerbeständigkeit der erfindungsgemäßen Mittel gegenüber den
bekannten Mitteln mit Natriumdichlorcyanurat. Die höheren Mengen an verfügbarem Chlor ergeben eine
höhere Wirksamkeit bei der Anwendung nach Lagerung.
Als typisches Beispiel für erfindungsgemäi3e Mittel sei die folgende Mischung angeführt:
Typisches Haushaltswaschbleichmittel
Gewichtsprozent
Natriumtripolyphosphat 40
Natriumsulfat 24
Natriummetasilicat 20
Natriumdodecylbenzolsulfonat 5
Kaliumsilicat 1
Kaliumdichlorcyanurat 10
Claims (1)
- Patentanspruch:Lagerbeständiges Desinfektions- und Bleichmittel, das neben einem ■ über 50% liegenden Anteil neutraler oder alkalischer anorganischer Verbindungen, organischen oberflächenaktiven Mitteln und gegebenenfalls weiteren organischen Zusätzen ein Alkalisalz der Dichlorcyanursäure enthält, dadurchgekennzeichnet, daß es als Alkalisalz der Dichlorcyanursäure das Monokaliumdichlorcyanurat enthält.
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---|---|---|---|
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