DE1404168A1

DE1404168A1 - Waeschetrockner od.dgl.

Info

Publication number: DE1404168A1
Application number: DE19591404168
Authority: DE
Inventors: Marcellus Zuehlke
Original assignee: Siemens Elektrogaerate GmbH
Current assignee: SEG Hausgeraete GmbH
Priority date: 1959-06-15
Filing date: 1959-06-15
Publication date: 1968-10-03

Description

Abschrift der ursprünglichen Unterlagen Die Erfindung bezieht sich auf einen Wäschetrockner, der wahlweise oder auch in der Hauptsache gegebenenfalls als Koch-, Brat- oder Backgerät benutzt werden kann, der aber auch für Wäschetrocknen allein bestimmt und gebaut sein kann. Doch kann die Benutzbarkeit für diesen anderen Zweck den Wert des Gerätes wesentlich erhöhen und dadurch die Anschaffungskosten für dieses Gerät auch im Haushalt eher rechtfertigen. Die Erfindung bezieht sich dabei weniger auf großindustrielle Trockenanlagen, als auf Haushaltgeräte, die bisher nur zögernd im Haushalt Eingang gefunden haben, sei es, daß sie zu langsam arbeiten, sei es, daß die Wäsche nicht genügend trocken wird oder einen unangenehmen Geruch erhält. Bei einem Wäschetrockner od. dgl. mit Hochfrequenzheizung und einem die Wäsche aufnehmenden Gehäuse ist erfindungsgemäß an das Gehäuse wenigstens ein Vakuumerzeuger angeschlossen, der zumindest zeitweise einen gewissen Unterdruck im Gehäuse herstellt> z. B. erst dann, wenn die Wäsche genügend vorgewärmt ist. Am besten wird die Hochfrequenzeintrittsstelle im unteren Bereich des Gehäuses angebracht, weil erfahrungsgemäß sich die Feuchtigkeit in einem aufgehängten Wäschestück in dem herabhängenden unteren Teil des Wäschestücks anr.-iNhert. Der Eintritt der Hochfrequenz an dieser Stelle gewährlei- stet dort einen entsprechend stärkeren Trocknungseffekt. Wenn die Wäsche nicht aufgehängt, sondern z. B. gestapelt wird, kann natürlieh die Hochfrequenz auch an einer anderen Stelle eingeleitet werden.
Ferner empfiehlt es sich, den Vakuumerzeuger an den unteren Teil des Gehäuses anzuschließen, damit er die nach unten strebende feuchte Luft abzieht.
Günstig ist es, das Gehäuse mit wenigstens einer Lufteintrittsdrossel zu versehen, um so je nach dem Öffnungsgrad der Drossel einen stärkeren oder schwächeren Luftdurchzug, und zwar auch bei vorhandenem Vakuum, zu erzielen. DadurJ-h kann die Trocknung wesentlich beschleunigt und begünstigt werden. Ferner verhindert dieser Luftdurchzug, daß die Wäsche einen unangenehmen Geruch beibehält oder annimmt.
Man kann auch das Gehäuse mit einer zusätzlichen Heizeinrichtung, also mit elektrischen Heizleitern od. dgl. versehen, sei es, um die Trocknung zu beschleunigen, sei es, um Kondenswasserbildung zu verhüten oder sei es, um .einen Vortrocknungsprozeß zu erzielen. Bei Vorhandensein einer Zusatzheizung kann man beispielsweise in zwei Stufen trocknen. In der ersten Stufe, in der vorzugsweise die Zusatzheizung ein- und die Hochfrequenzheizung ausgeschaltet ist, wird die Zufteintrittsdrossel stärker geöffnet, in einer zweiten Stufe, in der vorzugsweise die Zusatzheizung abgeschaltet, die flochfrequenzheizung aber eingeschaltet ist, wird der Lufteintritt stärker gedrosselt oder ganz gesperrt. Man erhält auf diese weise für die anfänglich nasse Wäsche eine Vortrocknung und anschließend eine Fertigtrocknung. Dabei kann der Grad der Fertigtrocknung gegebenenfalls selbsttätig durch einen luftfeuchtigkeitsmesser oder einen Temperäturmesser gesteuert werden. Dieser Messer schaltet bei Erreichung eines gewissen Trocknuagsgrades entweder selbsttätig das Gerät ab oder gibt ein zum Abschalten mahnendes Signal. U. U. emp- fiehlt es sich, den Vakuumerzeuger erst dann einzuschalten, wenn die Wäsche genügend vorgewärmt ist.
Dient der Wäschetrockner auch noch als Koch-, Brat- od. dgl. Gerät, dann ist es für die Erfindung gleichgültig, ob das Gerät nach Art eines Wäschetrockners oder nach Art eines Hochfrequenzofens gebaut wird. Bei der Hochfrequenzofen-Bauart können im wesentlichen die üblichen Bauformen solcher Öfen herangezogen werden, nur muß dafür gesorgt werden, daß der Garraum des Ofens genügend vakuumdicht und gegen den äußeren Überdruck versteift ist. Der Vakuumerzeuger kann dann gleich zum Absaugen des Wrasens dienen. Auch ist es möglioh, bei empfindlichem Koch- oder Bratgut die Behandlungstemperatur durch Vakuum herabzusetzen, weil im Vakuum der Siedevorgang schon bei tieferen Temperaturen als 100 o eintritt. Auch kann man auf diese Art Kochgut rascher und bei niedrigeren Temperaturen eindicken oder eintrocknen.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar mehr schematisch als konstruktiv.
Ein durch Rippen 1 oder sonstwie versteiftes Gehäuse ^ mit einem abnehmbaren und vakuumdicht verschlossenen Deckel 3 ist mit einem Rechen 4 zum Aufhängen von Wäschestücken 5 versehen. In unteren Teil des Gehäuses wird durch einen entsprechend bemessenen Schlitz 6 vön einer Hochfrequenzquelle 7 Hochfrequenz eingestrahlt, etwa *von der. für Noch- und Bratzwecke üblichen Frequenz.
An den unteren Teil ist ferner die Ansaugöffnung 8 eines Vakuumerzeugers 9 angeschlossen, der bei 10 ausbläst. Diese Öffnung ist durch .eine als Resonator wirkende Falle 11 gegen Hochfrequenz abgeschirmt. Im Deckel 3 sind Lufteintrittsöffnungen 12 vorgesehen, durch die-über ein Drosselventil 13 von außen her Luft in das Behälterinnere eintreten kann. Sie können aber auch weggelassen werden. Durch 14 ist eine Zusatzheizung angedeutet, die beispielsweise aus Heizstäben od. dgl. bestehen kann.
Das Gerät kann beispielsweise folgendermaßen betrieben werden. Bei geöffnetem Deckel 3 werden die Wäschestücke 5 auf den Rechen 4 gehängt. Nach dem Schließen des Deckels wird das Drosselventil 13 geöffnet, die Zusatzheizung 14 und der Vakuumerzeuger 9 eingeschaltet. Dadurch wird die Wäsche 5 erwärmt und durch gegebenenfalls erwärmten Luftstrom vorgetrocknet. Dann. wird das Drosselventil 13 mehr oder weniger weit zugedreht, die Zusatzheizung 14 abgeschaltet und dafür die Hochfrequenzheizung 7 eingeschaltet. Der in Betrieb blei-. bsnde Vakuumerzeüger 9 schafft im Gehäuseinnern einen Unterdruck, durch den sich der Siedepunkt des in der Wäsche noch vorhandenen Wassers wesentlich erniedrigt, so.daß die Wäsche auch bei sparsamer Erwärmung genügend trocknet und besser'geschont ist sowie rascher trocknet als bei den bekannten Wäschetrocknern. Nach dem Abschalten den Geräten wird der Deckel 3 wieder geöffnet und die. Wäsche herausgenommen* Für diese Vorgänge kann auch eine selbsttätige Programmsteuerung verwendet werden. Doch läßt sich das Trocknen auch eiafaeher durchführen, z. B. nur mit Hochfrequenz und Vakuum und auch ohne Luftdurchzug.
Unter den zahlreichen Vorteilen, die die Erfindung bietet, seien folgende genannt. Die Hochfrequenz erzeugt Wärme unmittelbar auch im Innern der Wäsche, und zwar mehr Wärme an den nassen als an den trockenen Stellen. Infolgedessen werden die nassen Stellen mehr Feuchtigkeit abgeben als die trockenen, und man erhält so eine gleichmäßige Trocknung der Wäsche. Eine stellenweise Überhitzung der Wäsche wird verhütet, da die Hochfrequenz die schon trockenen Stellen nicht weiter erwärmt, und die durch das Vakuum bedingte Erniedrigung des Siedepunktes verhütet, daß auch die nassen Stellen zu stark erwärmt werden. Durch entsprechende Einstellung des Vakuums ist es ohne weiteres möglich, das erreichte Temperaturmaximum bei 80, 60 oder noch geringeren Graden zu halten. Nebenbei hat das Vakuum noch die Wirkung, daß auch unangenehm riechende Stoffe rascher geruchlos werden als bei gewöhnlichem Luftdruck. Ein gewisser Luftdurchzug, auch bei schwach geöffneter Drossel, wird diese Wirkung noch erhöhen. Jedenfalls gestattet die Erfindung, die Wäsche in viel kürzerer Zeit als bei den bekannten Wäschetrocknern und auch in viel höherem Grad zu trocknen.

Claims

Patentansprüche 1. Wäschetrockner od. dgl. mit Hochfrequenzheizung und einem die Wäsche aufnehmenden Gehäuse, insbesondere für Haushaltzwecke, gekennzeichnet durch wenigstens einen an das Gehäuse (2) angeschlossenen Vakuumerzeuger (9), der zumindest zeitweise einen gewissen Unterdruck im Gehäuse herstellt.
2. Trockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Aufhängung der Wäsche im Gehäuse die Hochfrequenzeintrittsstelle (6) im unteren Bereich des Gehäuses (2) liegt.
3. Trockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vakuumerzeuger (9) an den unteren Teil des Gehäuses (2) angeschlossen ist.
4. Trockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) wenigstens eine lufteinlaßdrossel (12, 13), vorzugsweise an einer dem Vakuumerzeuger (9) gegenüberliegenden Seite (Deckel 3), hat.
5. Trockner nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) mit wenigstens einer zusätzlichen Heizeinrichtung (14) versehen ist, die vorzugsweise in der Nähe der lufteintrittsdrossel (Spalte 12) liegt.
6. Verfahren zum Betrieb eines Wäschetrockners nach einem oder mehreren vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Vakuumerzeuger erst nach einer ausreichenden Anwärmung (Yerdampfungatemperatur od. dgl.) der Wäsche eingeschaltet wird.
7. Verfahren zum Betrieb eines Wäschetrockners nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Stufe, vorzugsweise unter Einschaltung der Zusatzheizung (14) und Abschaltung der Hochfrequenzheizung (7), bei stärker geöffneter Lufteintrittsdrossel (12, 13) Zuft durch das Gehäuse ge-, saugt und anschließend, vorzugsweise nach Abschaltung der Zusatzheizung (14) und bei weniger geöffneter oder geschlossener Drossel (12, 13), die Hochfrequenzheizung (7) eingeschaltet wird. B. Wahlweise Verwendung des Wäschetrockners nach Anspruch 1 bis 5 als Koch-, Brat- oder Backgerät.