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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren für eine Behandlung von
Trockengut in einem energiebetriebenen Produkt nach dem Oberbegriff
des Patentanspruch 1.
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Die
Herstellung und eine Inbetriebnahme von energiebetriebenen Produkten
ist nach dem Energiebetriebene-Produkte-Gesetz – EBPG zukünftig geregelt.
Hiermit wird ein Rahmen vorgegeben für eine umweltgerechte
Gestaltung und für die Einsparung von Energie bei der Einführung
von energiebetriebenen Produkten oder Komponenten dieser Produkte.
Dieser Rahmen dient der Umsetzung der Richtlinie 2005/32/EG vom
6. Juli 2005.
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Diese
energiebetriebenen Produkte oder Komponenten zu diesen Produkten
dürfen zukünftig nur noch inbetriebgenommen werden,
wenn bestimmte Voraussetzungen an den Energieverbrauch erfüllt
werden. Der Bau dieser Produkte ist mit dem Nachteil verbunden,
dass bei einem bestimmten Energieverbrauch, einem unkontrollierten
Betrieb oder einer schlechten Prozessführung, die Inbetriebnahme
mit Strafe belegt oder verweigert werden kann.
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Ein
derartiges Verfahren für die Behandlung von textilem Gut
in einem energiebetriebenen Produkt während eines Trocknungsprozesses
ist aus
EP 0 679 754
B1 bekannt. Wobei über den Trocknungsprozess die
Temperatur oder die Feuchtigkeit der Oberfläche des textilen
Warengutes berührungslos gemessen wird. Abhängig
von diesen Messgrößen wird der Luftstrom, die
Lufttemperatur oder die Luftfeuchtigkeit während des Trocknungsverlaufes
beeinflusst. Ein Verfahren mit diesen Messgrößen
ist mit dem Nachteil verbunden, dass sich der Zustand der Oberfläche
im Verlaufe der Trocknung verändert und dass die Messwerte
von dieser Oberfläche keinen konstanten Sollwert für
eine Regelung liefern, da die Veränderung des Messwertes
unter Anderem von der Beladung des Trockners abhängt. Damit
ist eine bestimmte Beeinflussung ausgehend von diesen unbestimmten
Messgrößen zur Kontrolle des Energieverbrauches
nicht möglich.
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Bei
einem energiebetriebenen Produkt, welches als Durchgangstrockner
mit dem Regelverfahren nach der
EP 0 679 754 B1 betrieben wird, ist im Teillastbetrieb
insbesondere bei einem Produktwechsel, kein Trockengut für
die Diagnose einer Messgröße vorhanden. Damit
ist dieses Regelverfahren mit dem Nachteil verbunden, dass es zeitweise
keinen Messwert zur Regelung der Wärmezufuhr liefert. Eine
Kontrolle der Wärmezufuhr ist in diesen energiebetriebenen
Produkten nicht möglich.
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Energiebetriebenen
Produkte sind vielfach für Trockengut vorgesehen, welches
eine hohe Anfangsfeuchte aufweist und bei welchem die Feuchte als
freies Wasser vorliegt. Bei der Verdampfung von freiem Wasser stellt
sich an dem Trockengut jeweils der Taupunkt der umgebenden Atmosphäre
ein. Nachdem diese Verdampfung von freier Feuchte über
weite Bereiche einer Trocknung vorliegen kann und dabei die Temperatur
am Produkt konstant verläuft, ist ein Temperaturwert von
dem Trockengut als Sollwert weniger geeignet die Verdampfungsleistung und
die Wärmezufuhr zu regeln. Dieser Sollwert würde
auf eine höhere Temperatur in der Zuluft kaum und zeitlich
sehr verspätet reagieren. Der Grund sind die Trägheit
der Masse des Trockengutes und die hohe Wärmeaufnahmefähigkeit
des feuchten Gutes bei gleichzeitig langsamer Wärmezufuhr.
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Ein
Kontrollverfahren für eine Behandlung von Trocknung ist
ausgehend von dem Stand der Technik nach der
EP 0 679 754 B1 mit dem
Problem verbunden,
- – dass ein Messwert
von der Oberfläche des Trockengutes als Regelgröße
für das Verfahren verwendet wird, und
- – dass ein umweltgerechter Betrieb im Sinne des EPBG
bei der Verdampfung von freier Feuchte über diesen einen
Messwert nicht nachgewiesen werden kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, bei energiebetriebenen Produkten die vorstehend
beschriebenen Probleme mit dem Stand der Technik nach der
EP 0 679 754 B1 zu vermeiden
und die Wärmezufuhr im Sinne des EBPG und die Verdampfungsleitung
unter Vermeidung der Probleme und beschriebenen Nachteile zu kontrollieren.
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Die
Lösung der Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Merkmale
des Anspruch 1 erreicht. Eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens ist in Patentanspruch 23 beschrieben. Weitere Ausgestaltungen
der Erfindung sind unter den Ansprüchen 2–22 sowie
24–31 aufgezeigt.
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Bei
einem Trenn- und Trocknungsverfahren für eine feuchtes
Trockengut, welches wie ein textiles Warengut (z. B. Wäsche)
eine Anfangsfeuchte bis 60%, bezogen auf die Trockenmenge aufweisen kann,
ist hinsichtlich der Verdampfungseigenschaften eine Verdampfung
von freiem Wasser gegeben, mit einer anschließenden Resttrocknung,
bei welcher ein nicht freies Wasser als natürliche Feuchte
oder Kapilarfeuchte und gebundene Feuchte vorliegen kann.
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Bei
einer konvektiven Wärmeübertragung von einer Zuluft
auf das Trockengut verläuft die Verdampfungsleistung einer
Trocknungseinrichtung proportional zu der Oberfläche des
Trockengutes.
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Aus
den vorstehend dargestellten Zusammenhängen für
den Wärme- und Stoffaustausch einer Trocknung ist ein Merkmal
des erfindungsgemäßen Kontrollverfahren ersichtlich,
dass es für die Verdampfung von freier Feuchte und für
eine Resttrocknung der Feuchte geeignet ist.
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Weiter
ist es möglich, bei einer geringeren Beladung des energiebetriebenen
Produktes, die eine reduzierte Oberfläche des Trockengutes
für die Wärmezufuhr zur Folge hat, kontrolliert
nach dem Bedarf weniger Wärme zu übertragen. Unter
der Annahme, dass die Trocknungszeiten oder die Verweilzeit des
Trockengutes konstant sind, dann kann eine Trocknung bei Teillast
auf dem angestrebten Temperaturniveau bei einer Reduzierung der
Wärmezufuhr kontrolliert durchgeführt werden.
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Entsprechend
der Aufgabenstellung und den Einflüssen der Verfahrensführung,
insbesondere durch den Wärme- und Stoffaustausch, werden
mit dem erfindungsgemäßen Kontrollverfahren bei
einer Trocknung folgende Vorteile erreicht.
- – Optimale
Aufteilung eines Trocknungsprozess hinsichtlich der Zeit und ausgerichtet
nach der Verfahrensführung zur Verdampfung der Feuchte;
- – Berücksichtigung der freien Verdampfung
und der Verdampfung der restlichen Feuchte;
- – Schonende Produktbehandlung durch eine kontrollierte
Wärmezufuhr mit einer Begrenzung der Ablufttemperaturen;
- – Vermeidung der Überhitzung durch eine Begrenzung
der Zulufttemperatur;
- – Begrenzung der Wärmeverluste durch die Begrenzung
der Temperatur der Zuluft;
- – Teillastverhalten, durch die Kontrolle der Wärmezufuhr;
- – Rasche Ansprechzeiten der Temperatur geführten
Kontrolle;
- – Regelung der Temperaturen am Trockengut durch eine
Kontrolle des Dampfgehaltes in dem Kreislaufgas;
- – Variable Einstellung in dem 2 ten Trocknungsabschnitt
bei dem Verdampfen der verbliebenen Feuchte in Abstimmung mit der
Temperaturverträglichkeit des Gutes;
- – Anwendung zur Durchführung eines Chargenprozesses
und für die Kontrolle von kontinuierlichen Prozessen;
- – Anwendung des Verfahrens zur Umrüstung von Trocknungseinrichtungen.
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Die
Vorteile, welche durch das Kontrollverfahren zum Erwärmen
und Trocknung eines Gutes z. B. von Wäsche gegeben sind,
werden durch die Merkmale des Anspruchs 1 beschrieben:
Neben
einem energiebetriebenen Produkt zur Aufnahme des Gutes sind eine
Regeleinrichtung mit elektronischen Speichermedien und 2 Sensoren
zur Diagnose von Temperaturen in der Zu- und Abluft vorgesehen.
Die Messwerte der beiden Sensoren werden dem elektronischen Speichermedien
zur Verarbeitung zugeführt. Vorteilhaft kann durch diese
Anordnung das Kontrollverfahren auf 2 unterschiedlichen Messwerten,
nämlich der zugeführten Wärme in der
Zuluft und der abgeführten Wärme mit der Fortluft,
unter Berücksichtigung von Zustandsänderungen,
aufgebaut werden. (Diese Luft gibt Wärme ab und nimmt Feuchte
auf.)
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Für
den Aufbau des Kontrollverfahren stehen 2 Messwerte zur Verfügung,
davon einer in der Zuluft und einer nach dem Wärme- und
Stoffaustausch in der Fortluft. Dies ist u. a. in einem kontinuierlichen Verfahren
von Vorteil, in welchem die Messstellen in der Zu- und Fortluft
räumlich getrennt sind. Durch eine Diagnose über
2 Messwerte kann dieses kontinuierliche Verfahren besser und reproduzierbar
beschrieben werden und eine Veränderung des Zustands diagnostiziert
werden.
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Der
Temperaturwert der Fortluft wird als Sollwert einer minimalen Wärmezufuhr
eingesetzt und bei Erreichen des Sollwertes in der Fortluft wird
die Aufgabe von Wärme durch die Heizstufe erhöht. Hierdurch
wird mit dem Sollwert eine untere Grenze für die von dem
Trockengut kommende Fortluft festgeschrieben. Vorteilhaft kann über
diesen Sollwert die Wärmezufuhr auf das Trockengut aufrechterhalten
werden, indem beim Erreichen des Sollwertes die Aufgabe von Wärme
durch die Heizstufe erhöht wird.
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Der
Temperaturwert der Zuluft wird als Sollwert einer maximalen Wärmezufuhr
eingesetzt und bei Erreichen des Sollwertes in der Zuluft wird die Aufgabe
von Wärme begrenzt. Hierdurch wird mit dem Sollwert eine
obere Grenze für die von dem Trockengut kommende Fortluft
festgeschrieben. Vorteilhaft kann über diesen Sollwert
die Wärmezufuhr auf das Trockengut begrenzt werden, indem
beim Erreichen des Sollwertes für die Temperatur die Aufgabe von
Wärme durch die Heizstufe begrenzt wird.
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Durch
das Zusammenwirkung der beiden Sollwerte mit einer unteren und oberen
Temperaturgrenze ist es möglich eine Produktbehandlung
in diesen Grenzen auszuführen und eine Wärmeaufgabe in
der Heizstufe 13 entsprechend den Sollwerten zu regeln
und zu begrenzen. Dadurch werden zu hohe Temperaturen und Wärmeverluste
nach Außen sowie mögliche Schäden an
dem Trockengut vermieden.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich im Zusammenwirken des Kontrollverfahren
und einer Einstellung eines konstanten Dampfgehaltes in dem Abschnitt
der freien Wasserverdampfung, wie es im Patentanspruch 17 beschrieben
ist. Vorteilhaft bildet sich in der Feuchte am Trockengut bei einem
höheren Dampfgehalt und einem höheren Sollwert
in der Fortluft ein höherer Partialdruck aus. Dieser Partialdruck
bewirkt eine Intensivierung der Verdampfungsleistung. Die Kapazität
der Trocknungseinrichtung wird dabei erhöht.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung ist in den Patentansprüchen
2 und 3 beschrieben. Nach den Patentansprüchen 2 und 3
wird der Temperaturwert als Analogwert diagnostiziert und als digitales
Signal (35) zu einem Relais z. B. der Heizstufe weitergeleitet.
Vorteilhaft ist es dadurch möglich, eine Trocknersteuerung
mit dem Kontrollverfahren über die Ansteuerung von Relais,
auch nachträglich, auszurüsten.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung ist in den Patentansprüchen
4–6 beschrieben. Nach den Patentansprüchen 4–6
ist in der Heizstufe eine Dampfaufgabe in Verbindung mit einem Dampfventil
vorgesehen und die Aufgabe von Wärme wird durch Öffnen des
Ventils bei Erreichen des Sollwertes in der Fortluft eingeleitet
und durch Schließen des Ventils bei Erreichen des Sollwertes
in der Zuluft begrenzt. Hierdurch kann das Kontrollverfahren für
eine Beheizung mit Dampf als Wärmeträger verwendet
werden. Vorteilhaft kann eine Trocknung in 2 Abschnitten, aufgebaut
auf dem Kontrollverfahren, auch in bestehenden Trockner nachgerüstet
werden. Ebenso kann die Wärmezufuhr in dampfbeheizten,
kontinuierlichen Verfahren z. B. einem Tunnelfinisher mit der Erfindung
geregelt werden.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in den Patentansprüchen
7 bis 12 beschrieben. Nach den Patentansprüchen 7 bis 12
kann die Heizstufe mit einem fossilen Wärmeträger
und mittels eines elektrischen Wärmeträgers beheizt
werden. Hierbei ist es möglich, die Aufgabe von Wärme
bei Erreichen des Sollwertes jeweils zu erhöhen oder zu begrenzen.
Vorteilhaft ist es damit möglich, das Kontrollverfahren
bei einer Wärmeversorgung mit fossilen und mit elektrischen
Wärmeträgern anzuwenden.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 13
beschrieben. Nach dem Patentanspruch 13 ist ein Kreislauf für
das gasförmige Medium vorgesehen. Hierbei werden die gasförmigen
Medien in einem Kreislauf über die Heizstufe und das Trockengut
geführt und eine Kontrolle der Wärmezufuhr in
diesem Betriebszustand vorteilhaft ermöglicht. Durch den
Kreislauf wird der Austrag von Heizwärme und die Wärmeverluste durch
heiße Fortluft reduziert.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 14
beschrieben. Nach dem Patentanspruch 14 ist eine einstellbare Klappe in
einer Leitung für Frischluft oder einer Leitung für Abluft
vorgesehen, mit welcher der Frischluftanteil in der Zuluft zu dem
Trockengut verändert werden kann. Mit der Änderung
des Frischluftanteils über diese Klappe wird gleichzeitig
der Dampfgehalt in dem Kreislauf verändert. Vorteilhaft
bewirkt eine Änderung der Klappanstellung eine Änderung
und mögliche Regelung für den Dampfgehalt um das
Trockengut. Dadurch kann man den Dampfgehalt auf ein optimales Niveau
zur Durchführung der Trocknung einregeln.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 15
beschrieben. Nach dem Patentanspruch 15 wird Fortluft einer Austauscheinrichtung
mit Kondensat zugeführt und gesättigt. Über
einen Sensor kann der Temperaturwert der gesättigten Fortluft
diagnostiziert werden und dieser Temperaturwert kann als Sollwert
für eine Kontrolle der Klappenstellung weitergeleitet werden.
Dabei ist es möglich bei Erreichen des Sollwertes über
ein Signal, ausgehend von den Speichermedien, die Stellung der Klappe
in Richtung „Offen" zu verändern. Vorteilhaft
ist es dadurch möglich, den Dampfgehalt und den Taupunkt
in der Zuluft und der Fortluft kontrolliert zu verändern
und vorteilhaft auf einen bestimmten Wert einzustellen.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 16
beschrieben. Nach dem Patentanspruch 16 ist die Trocknung hinsichtlich der
Funktionen des Wärme- und Stoffaustausches unterteilt,
in einen Abschnitt für eine Verdampfung von freier Feuchte
und einen Abschnitt zur Verdampfung der verbliebenen Feuchte. Vorteilhaft
kann durch die Unterteilung der Trocknung in Abschnitte, die Wärmeaufgabe
und die Übertragung der Wärme mit dem Kontrollverfahren
jeweils optimiert ausgestaltet werden. Durch diese Ausgestaltung
und Optimierung der Trocknung ist es möglich den Energieverbrauch
zu optimieren.
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Vorteil:
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Die
Wärmeenergie wird nach dem Bedarf zur Durchführung
der Verdampfung zugeführt. Dadurch werden Temperaturspitzen
und Temperatur abhängige Wärmeverluste vermieden,
welche bei einem Überhitzen an der Trocknungseinrichtung
(Gehäuse und Einbauten) entstehen.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 17
und 18 beschrieben. Nach den Patentansprüchen 17 und 18
ist ein höherer Dampfanteil durch eine mehr geschlossene
Stellung der Klappe erreicht. Ein Abschluss der Verdampfung von
freier Feuchte kann durch ein digitales Signal auf die Klappe ausgelöst
werden. Vorteilhaft öffnet diese Klappe und in den Trockner
strömt Luft von Außen nach, in der Menge wie die
Fortluft ausgetragen wird.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 19
beschrieben. Nach Patentanspruch 19 wird das Signal als zeitlich
verspätet gegenüber dem Zeitabstand vorausgegangener
Signale diagnostiziert. Bei dieser Diagnose kann der Signalabstand über
eine zu den Speichermedien gehörenden Zeituhr ausgewertet
werden. Vorteilhaft können durch die Diagnose Einflüsse
des Wärme- und Stoffaustausches, in diesem Fall des langsamen
Abfalls des Fortluftwertes bei weniger Wasserverdampfung, für
eine Kontrollgröße zur Verfahrensführung genutzt
werden.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 20
und 21 beschrieben. Nach den Patentansprüchen 20 und 21
werden in dem Abschnitt, der auf die Verdampfung der freien Feuchte
folgt, die thermischen Funktionen bei einem geringeren Dampfanteil
und bei einer offeneren Stellung der Klappe mit einem größeren
Querschnitt durchgeführt. Vorteilhaft wird bei weniger
Dampf um das Gut ein Rückbefeuchten vermieden und ein Freisetzen
von gebundener Feuchte erleichtert. Dabei können diese
Funktionen durch das Signal nach Anspruch 19 ausgelöst
werden.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 22
beschrieben. Nach dem Patentanspruch 22 wird die (Verweil)zeit für
das Umsetzen der thermischen Funktionen, also Vorgänge
des Wärme- und Stoffaustausches, bei geringerer Beschickung
konstant gehalten. Für diesen Betriebszustand, der als
Teillast bekannt ist, wird weniger Wärme benötigt.
Vorteilhaft kann der Wärmebedarf mit dem Verfahren kontrolliert
zugeführt werden.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist durch die Vorrichtung
nach Patentanspruch 23 beschrieben. Die Vorrichtung nach Patentanspruch
23 besteht aus Bauteilen einer Regelvorrichtung (10) mit
elektronischen Speichermedien (34) zur Verarbeitung von
Messwerten, sowie jeweils einem Sensor zur Diagnose von Temperaturwerten
in der Zu- und Fortluft, die einem energiebetriebenen Produkt für
Trockengut zur Durchführung des Kontrollverfahren verknüpft
sind, um die Funktionen einer Trocknung im Hinblick auf den Wärme-
und Stoffaustausch zunächst messtechnisch zu überwachen
und den Verfahrensablauf optimal zu gestalten.
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Dabei
hat sich gezeigt, dass zum Aufbau der Vorrichtung die elektronischen
Bausteine additiv an eine bestehende Trocknung eingebunden werden. Durch
diesen Aufbau der Vorrichtung ist der Vorteil gegeben, dass
- – die Vorrichtung allgemein bei der
Durchführung von thermischen Trocknungsverfahren anwendbar
ist;
- – die Vorrichtung in kontinuierlichen und Verfahren
nach dem Chargenablauf einrichtbar ist, z. B. für eine
Trocknung von Geschirr;
- – in Bezug auf die Trocknung von Textilen, eine Kleidertrocknung
im Tunnelfinisher als Durchgangstrockner sowie die Trocknung in
Haushaltsgeräten und gewerblichen Trocknern für
Wäsche eingerichtet werden kann;
- – diese thermischen Verfahren jeweils durch eine Aufteilung
in die Abschnitte mit freier Wasserverdampfung und Verdampfung der
verbliebenen Feuchte thermodynamisch kontrolliert werden können,
insbesondere in eine Wärmezufuhr nach dem Bedarf zur Aufrechterhaltung
der Verdampfung;
- – und ein umweltgerechter Betrieb im Sinne des EPBG
bei der Verdampfung von freier Feuchte und gebundener Feuchte für
energiebetriebene Produkte nachgewiesen werden kann.
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Die
Erfindung wird durch die Darstellungen in 1 bis 2 beschrieben:
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1 zeigt
ein Diagramm eines Trocknungsverlaufes;
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2 zeigt
ein Verfahren zur Regelung.
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Zur 1:
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In 1 ist
ein Trocknungsverlauf mit Temperaturen auf der Y-Achse 2 über
der X-Achse 3 in einem Diagramm 1 aufgetragen.
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Eine
Kurve 4 beschreibt die Temperatur eines gasförmigen
Mediums, das als Zuluft in einer Heizstufe erwärmt wurde.
Eine Kurve 5 beschreibt die Temperatur eines gasförmigen
Mediums, welches als Fortluft von dem Trockengut abgeleitet wird. Eine
Kurve 6 beschreibt die Temperatur des gasförmigen
Mediums bei Erreichen des Taupunktes, welches in einer Schicht aus
dem Kondensat beim Durchleiten durch das Kondensat gesättigt
wurde. Einige Temperaturwerte 7 einer Messung beschreiben eine
Temperatur, die an dem Trockengut gemessen wurde.
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Über
dem Wert
22 der x-Achse
2 ist eine Änderung
festzustellen. Wobei der Eintritt dieser Änderung in der
22.
Minute eines Chargenbetriebs oder an einer Messstelle
22 eines
Durchlauftrockner sich ereignen kann. Diese Änderung markiert
einen Abfall der Kurve
6 für den Taupunkt. Mit
diesem Abfall wird das Kontrollverfahren auf eine Verdampfung der
restlichen Feuchte umgestellt. Für die hier dargestellte Trocknung
von Dralon wird die Zuluft entsprechend der Kurve
4 auf
eine Temperatur von 90°C begrenzt. Bei dieser Begrenzung
ist es möglich, dass die Kurve
5 für
Abluft bis zu der 35. Minute auf eine Temperatur von 80°C
ansteigt.
Beispiel | 28
kg Wäschetrockner, ausgeführt mit Luftführung
im offenen Kreislauf und verschließbarer Klappe in der
Abluftleitung |
Wäsche | Dralon/Polohemden |
Befüllung – nass | 25,5
kg |
Trockenwäsche | 14,2
kg |
Verdampftes
Wasser | 11,3
kg |
Dampfverbrauch | 14,5
kg – gemessen als Kondensat |
Spez.
Dampfbedarf | 1,28
kg pro kg verdampftes Wasser |
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Bei
der Beladung mit Trockenwäsche von 14,2 kg waren über
die Trocknungsdauer typische Bedingungen von Teillast vorhanden.
Die Verdampfung der freien Feuchte im 1. Abschnitt wurde mit der 22.
Minute durch die Änderung des Dampfgehaltes abgeschlossen.
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Andere
Trockengüter auch textile Gewebe aus Baumwolle können
bei höheren Temperaturen getrocknet werden. Wegen der besseren
Temperaturverträglichkeit von Baumwolle gegenüber
Dralon, kann die Kurve 4 für Zuluft bei höheren
Temperaturen verlaufen. Bei Baumwolle ist ein Absenken der Zulufttemperatur,
Kurve 4, im 2 ten Abschnitt der Trocknung nicht erforderlich.
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Die
Darstellung nach dem Diagramm 1 ist ein Abbild einer Trocknung
(kontinuierlich) mit einer entsprechenden Anzahl an Messstellen
oder ein Abbild einer zeitlichen Darstellung eines Chargenprozesses.
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Einen
Prozess wie die Trocknung, bei welcher die Prozessfunktionen (-Operations)
sich eindeutig hinsichtlich des Stoffaustausches in Abschnitte aufteilen
lassen, kann man hinsichtlich des Wärmebedarfes durch eine
Darstellung nach dem Diagramm 1 aufbauen und kontrollieren.
Diese Darstellung und Kontrolle eignen sich für das kontinuierliche Verfahren
und das Verfahren nach dem Chargenprinzip, um den Wärmebedarf
zu optimieren und die Funktionen zu verbessern.
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Bei
einer Kontrolle des Verfahrens werden über die Kurven 4, 5 und 6 folgende
Anlagenfunktionen kontrolliert eingestellt.
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Gemäß dem
Wert der Kurve 6 für den Taupunkt und Dampfgehalt
in dem Trocknungsgas kann bei Überschreiten eines Sollwertes
eine verstellbare Klappe in der Abluftleitung geöffnet
werden: Folge dampfhaltige Fortluft entweicht und Frischluft strömt nach.
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Gemäß dem
Wert der Kurve 5 für die Temperatur der Fortluft
kann bei Unterschreiten eines Sollwertes z. B. bei 70°C
ein Ventil für die Aufgabe von Dampf geöffnet
werden. Folge: Dampf strömt in die Heizstufe und die Zuluft
wird erwärmt.
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Gemäß dem
Wert der Kurve 4 für die Temperatur der Zuluft
kann bei Überschreiten eines Sollwertes z. B. bei 120°C
für Dralon das Ventil für die Aufgabe von Dampf
geschlossen werden.
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Die
vorstehend aufgeführten Kontrollfunktionen zur Verdampfung
von Feuchte gelten für den Chargen- und den kontinuierlichen
Prozessablauf.
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Durch
eine konstante Regelung des Dampfgehaltes in dem energiebetriebenen
Produkt ist eine gleichmäßigere Verdampfung der
freien Feuchte gegeben.
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Für
den Endzustand des Trockengutes ist es vorteilhaft, wenn gegen Ende
einer Trocknung eine dampfhaltige Atmosphäre um das Trockengut
durch einen Luftaustausch beseitigt wird, zur Vermeidung einer Befeuchtung
beim Abkühlen durch Kondensation.
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Vorteile
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- – Bei einer Regelung einer Trocknung
mit dem erfindungsgemäßen Kontrollverfahren ist
es möglich, die Temperaturkurven 4–7 einer
Trocknung in einem Chargenprozess nach dem Diagramm 1 zu ermitteln
und diese Trocknungsdaten auf einen kontinuierlichen Prozess kontrolliert
zu übertragen.
- – Durch die Unterteilung der Trocknung in Abschnitte,
die auch Funktionen des Wärme – und Stoffaustausches
betreffen, können die einzelnen Abschnitte hinsichtlich
des Wärmebedarfes durch das Kontrollverfahren optimiert
werden.
- – Dabei ist es möglich, über einen
bestehenden Barcode in den Wäscheteilen eine Information über
die Zusammensetzung der Gewebe und die Temperaturverträglichkeit
zur Auswahl der Sollwerte aufzunehmen.
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Zur Beschreibung von 2:
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In 2 ist
eine Regelvorrichtung 10 in Verbindung mit einem energiebetriebenen
Produkt 11 zum Trocknen von einem Trockengut 12 im
Zusammenhang mit einer Heizstufe 13 dargestellt. Ein gasförmiges
Medium, z. B. Luft kann über eine Zuleitung 14 der
Heizstufe 13 zugeführt werden und wird nach der
Aufnahme von Wärme als Zuluft 15 einem Sensor 16 zur
Messung der Temperatur zugeführt. Die erwärmte
Zuluft 15 wird auf das Trockengut 12, z. B. Wäsche
geleitet. Ein Teil der Wärme wird auf das Trockengut zur
Verdampfung von Feuchte übertragen und die gasförmigen
Medien aus Luft und Dampf werden unter Ableitung der Wärme
als Fortluft 17 einem Ventilator 18 zugeführt.
Diese Ableitung von Wärme mit der Fortluft 17 erfolgt
durch die Saugleistung des Ventilators 17 in eine Rohrleitung 19 und eine
Rohrleitung 20.
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Diese
Fortluft 17 kann über einen Sensor 21, angeschlossen
an die Rohrleitung 19 zur Diagnose eines Temperaturwertes
geführt werden.
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Die
Heizstufe 13 ist als dampfbeheiztes Heizregister mit einer
Zuleitung 22 und einem Ventil 23 für
Dampf, einer Ableitung 24 und einem Kondensattopf 25 für
das gebildete Kondensat dargestellt.
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Die
Funktion der Trocknungseinrichtung 11 kann auch durch eine
elektrische Beheizung und durch eine direkte oder indirekte Aufgabe
von Verbrennungsgasen fossiler Energieträgern z. B. Erdgas in
die Heizstufe 13 aufgebaut werden.
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Die
vorstehende Beschreibung betrifft das Prinzip eines offenen Trocknertyps,
der als Ablufttrockner bekannt ist.
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Über
eine weitere Rohrleitung 26 können die gasförmigen
Medien in der Rohrleitung 20 in die Heizstufe 13 zurückgeführt
werden. Mit dieser Rohrleitung wird ein offener Kreislauf über
das Trockengut 12 aufgebaut mit der Zuluft 15 und
der Fortluft 17, von deren physikalischen Zustand die Verdampfungsieistung
an dem Trockengut 12 abhängig ist. Bei einem hohen
Dampf-Partialdruck wird die Verdampfung erleichtert und der Wärmeübergang
auf das Trockengut steigt mit dem Dampfgehalt.
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Mit
der Regelklappe 27 in der Rohrleitung 20 ist eine
Möglichkeit aufgezeigt, die Ableitung von gasförmigen
Medien und damit das Nachströmen von Luft über
die Zuleitung 14 zu verändern, mit einem Einfluss
auf den Dampfgehalt und den Taupunkt in der Zuluft 15,
die zu dem Trockengut 12 gelangt.
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Für
eine Bestimmung des Taupunktes in dem offenen Kreislauf ist eine
Rohrleitung 28 zu einem Behälter 29 vorgesehen,
der mit einem Kondensat 30 teilweise gefüllt ist. Über
diese Rohrleitung 28 kann ein Teilstrom der Fortluft durch
das Kondensat 30 geleitet werden, wird fliessbettähnlich
vermischt und über eine Rohrleitung 31 in das
energiebetriebene Produkt 11 zurückgeführt.
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Dieses
gesättigte, gasförmige Medium kann über
einen Sensor 32, angeschlossen an die Rohrleitung 31 zur
Diagnose eines Temperaturwertes geführt werden.
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Der
Temperaturwert des Sensors 32 kann als Sollwert für
einen bestimmten Dampfgehalt verwendet werden und kann mittels einer
Leitung 33 einem elektronischen Datenträger 34 zugeführt
werden. Von diesem Datenträger 34 geht ein Signal
auf die Regelklappe 27, die bei Erreichen und Überschreiten des
Dampfgehaltes in der Fortluft 17 öffnet. Durch diese
klappengeführte Regelung ist es möglich, eine Verdampfung
von Feuchte unter gleichen reproduzierbaren Bedingungen in Bezug
auf den Dampfgehalt und den Dampfdruck im Trockengut durchzuführen.
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Weiter
kann für die Resttrocknung und für einen Wechsel
der Atmosphäre um das Trockengut 12 der Dampf
durch frische Luft ausgetauscht werden. Diesen Austausch erreicht
man in offener Stellung der Klappe 27. Die Öffnung
wird über das Stellsignal in der Leitung 35 eingeleitet.
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Diese
Regelklappe 27 kann passend zu der Verstellung über
einen Sollwert, mit elektrischem Antriebsmotor ausgewählt
werden. Die Null-Stellung kann als „offen" oder „zu"
gewählt werden.
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Der
Messwert des Sensors 21 wird über eine Leitung 36 einem
elektronischen Speichermedium 34 zugeführt. Der
Messwert des Sensors 16 wird über eine Leitung 37 dem
Speichermedium 34 zugeführt. Ein Stellsignal auf
das Ventil 23 wird über die Leitung 38 geführt.
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Innerhalb
des energiebetriebenen Produktes 11 ist das Trockengut 12 als
textiles Gut mit einem Barcode BC dargestellt. Dieses Trockengut 12 wird
in der Zuluft 15 durch das Drehen einer nicht gezeigten Trommel
in Richtung von gezeigten Pfeilen bewegt. Durch diese Bewegungen
wird der Wärme- und Stoffaustausch beim Verdampfen von
Feuchte unterstützt.
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Die
Behandlung von Trockengut in energiebetriebenen Geräten
ist vielfach mit einer Verdampfung von freier Feuchte verbunden.
Mit dem vorstehend beschriebenen Kontrollverfahren ist aufgezeigt, dass
ein umweltgerechter Betrieb im Sinne des EPBG durch das Kontrollverfahren
in Verbindung mit dem energiebetriebenen Gerät ermöglicht
wird.
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Dieser
kontrollierte Betrieb wird durch eine Kontrolle der Wärmezufuhr über
2 Messwerte einen für Zuluft- und einen für Ablufttemperaturen
ermöglicht.
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- 1
- Diagramm
- 2
- Y-Achse
- 3
- X-Achse
- 4
- Kurve,
Temperaturkurve
- 5
- Kurve,
Temperaturkurve
- 6
- Kurve,
Temperaturkurve
- 7
- Temperaturwert
- 8
-
- 9
-
- 10
- Regelvorrichtung
- 11
- energiebetriebenes
Produkt
- 12
- Trockengut
- 13
- Heizstufe
- 14
- Zuleitung
- 15
- Zuluft
- 16
- Sensor
- 17
- Fortluft
- 18
- Ventilator
- 19
- Rohrleitung
- 20
- Rohrleitung
- 21
- Sensor
- 22
- Zuleitung
- 23
- Ventil
- 24
- Ableitung
- 25
- Kondensattopf
- 26
- Rohrleitung
- 27
- Regelklappe
- 28
- Rohrleitung
- 29
- Behälter
- 30
- Kondensat
- 31
- Rohrleitung
- 32
- Sensor
- 33
- Leitung
- 34
- elektrisches
Speichermedium
- 35
- Leitung
für Stellsignal
- 36
- Leitung
- 37
- Leitung
- 38
- Leitung
für Stellsignal
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0679754
B1 [0004, 0005, 0007, 0008]