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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Dem Aufbau von Waschgut-Behandlungsgeräten wie Wäschetrocknern liegt typischerweise eine umlaufende Trommel zu Grunde, die eine Behandlungskammer umschließt, in die das Waschgut zur Behandlung gefüllt wird. Der Wäschetrockner kann eine Steuerung aufweisen, die eine Anzahl vorprogrammierter Arbeitszyklen abarbeitet, um durch Anwendung von Wärme – typischerweise mittels eines Heißluftstroms – die Waschgutartikel zu entwässern. Das Waschgut kann durch zu viel Wärme während eines Arbeitszyklus beschädigt werden, falls die Temperatur und/oder der Feuchtegehalt einen bestimmten Schwellenwert übersteigen. Weiterhin kann das Aufbringen eines Wärmeüberschusses energieineffizient sein und den Arbeitszyklus unnötig verlängern.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ein Verfahren zum Abschätzen der Temperatur einer Waschgut-Charge in einer Behandlungskammer eines Wäschetrockners, bei dem die Behandlungskammer einen Luftzufuhr und einen Luftablauf aufweist, beinhaltet das Ermitteln eines Zulauftemperaturwerts, der die Temperatur von in die Behandlungskammer strömender Luft angibt, das Ermitteln eines Ablauftemperaturwerts, der die Temperatur von die Behandlungskammer verlassender Luft angibt, und das Ermitteln eines Chargengrößenwerts, der die Größe der Waschgut-Charge in der Behandlungskammer angibt. Aus den Zu- und dem Ablauftemperaturen sowie dem Chargengrößenwert lässt sich ein Wäsche-Temperaturwert ableiten, der die Temperatur des Trockenguts angibt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In den Zeichnungen:
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1 zeigt schaubildlich ein Waschgut-Behandlungsgerät nach einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt eine Frontalperspektive eines Waschgut-Behandlungsgeräts nach einer Ausführungsform der Erfindung;
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3 zeigt eine Teilperspektive des Waschgut-Behandlungsgeräts der 2 nach einer Ausführungsform der Erfindung bei (zwecks klarerer Darstellung) teilweise entfernten Gehäuseteilen;
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4 zeigt eine zweite Teilperspektive des Waschgut-Behandlungsgeräts der 2 nach einer Ausführungsform der Erfindung bei (zwecks klarerer Darstellung) entfernten Gehäuseteilen;
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5 zeigt schaubildlich das Waschgut-Behandlungsgerät der 2 nach einer Ausführungsform der Erfindung;
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6 zeigt schaubildlich eine Steuerungseinheit zum Steuern einer oder mehrerer Systemkomponenten des Waschgut-Behandlungsgeräts der 2 nach einer Ausführungsform der Erfindung;
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7 zeigt schaubildlich eine Luftströmung durch ein Waschgut-Behandlungsgerät nach einer Ausführungsform der Erfindung; und
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8 zeigt an einem Flussdiagramm ein Verfahren zum Abschätzen der Temperatur einer Trockengutcharge in einem Waschgut-Behandlungsgerät nach einer Ausführungsform der Erfindung.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Waschgut-Behandlungsgeräts 10 in Form eines Wäschetrockners. Während das Gerät 10 als Wäschetrockner gezeigt ist, kann es sich erfindungsgemäß um ein beliebiges Gerät handeln, das an Waschgut einen Arbeitszyklus ausführt; die Erfindung nicht einschränkende Beispiele hierfür sind Horizontal- und Vertikalachs-Wäschetrockner; Abluft- und Kondensationstrockner, kombinierte Wasch/Trocken-Automaten, Umwälz- oder Stand-Auffrisch/Revitalisierungsmaschinen, Wäscheschleudern, wasserfreie Waschvorrichtungen und Revitalisierungsmaschinen. Das hier beschriebene Waschgut-Behandlungsgerät 10 hat viele Merkmale mit traditionellen Wäschetrockner gemein, die daher hier nur ausführlich beschrieben sind, soweit dies zum Verständnis der Erfindung erforderlich ist.
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Das Waschgut-Behandlungsgerät 10 kann ein (Schrank-)Gehäuse 12 mit einer Steuereinheit 14 zum Steuern der Arbeit des Waschgut-Behandlungsgeräts 10 beim Abarbeiten eines Arbeitszyklus aufweisen. Im Gehäuse 12 kann eine drehbare Trommel 28 angeordnet sein, die eine Behandlungskammer 34 zur Aufnahme des in einem Arbeitszyklus zu behandelnden Waschguts umschließt.
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An Hand der 1 soll nun ein Luftführungssystem für den Wäschetrockner 10 nach einer Ausführungsform der Erfindung beschrieben werden. Wie die Pfeile 40 zeigen, führt das Luftführungssystem der Behandlungskammer 34 Luft zu und aus ihr heraus ab. Das Führungssystem kann einen Zulaufteil 41 aufweisen, den teilweise ein Zulaufkanal 42 bildet, der mit einem Ende zur Umluft offen liegt und mit dem anderen Ende an einen Zulaufkanal 44 angeschlossen ist, der in Strömungsverbindung mit der Behandlungskammer 34 steht. Im Zulaufkanal 42 kann ein Heizelement 46 liegen, das an die Steuereinheit 14 angeschlossen ist und betrieblich von ihr gesteuert wird. Bei eingeschaltetem Heizelement 46 wird die zugeführte Luft vor dem Einströmen in die Trommel 28 erwärmt. Der Zulaufteil 41 kann weiterhin einen Zulauftemperatursensor 48 aufweisen, der die Temperatur der der Behandlungskammer 34 zugeführten Luft erfasst. Der Zulauftemperatursensor 48 kann an beliebiger Steile im Zulaufteil 41 angeordnet und betrieblich an die Steuereinheit 14 angeschlossen sein.
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Das Luftführungssystem weist weiterhin einen Ablaufteil 51 auf, der teilweise von einer Abluftleitung 52 und einem Abluftkanal 54 gebildet sein kann, die strömungsmäßig über ein Gebläse 56 miteinander gekoppelt sind. Das Gebläse 56 kann an die Steuereinheit 14 angeschlossen sein und von ihr gesteuert werden. Das Gebläse 56 saugt Luft in die Behandlungskammer 34 und drückt sie aus ihr durch die Abluftleitung 52 in den Außenraum des Waschgut-Behandlungsgeräts 10 aus. Der Ablaufteil 51 kann weiterhin einen Ablufttemperatursensor 58 aufweisen, um die Temperatur der aus der Behandlungskammer 34 ausgestoßenen Luft zu erfassen. Der Ablufttemperatursensor 58 kann an beliebiger Stelle im Abluftteil 51 angeordnet und betrieblich an die Steuereinheit 14 angeschlossen sein.
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Die Trommel 28 kann von einem beliebigen geeigneten Antrieb gedreht werden – bspw. einem indirekten Antrieb, der als Motor 60 mit Riemen 62 gezeigt ist. Einige (die Erfindung nicht einschränkende) Beispiele indirekter Antriebe sind Drehstrommotore, einige Arten von Einphasen-Induktionsmotore wie bspw. Spaltpol-Kondenstor- sowie Schatten- bzw. Spaltpol-Motore. Alternativ kann der Motor ein Direktantriebsmotor sein, wie aus dem Stand der Technik bekannt. Einige (die Erfindung nicht einschränkende) Beispiele anwendbarer Direktantriebsmotore sind bürstenlose Permanentmagnet-Motoren, Induktionsmotore usw. Der Motor 60 kann an die Steuereinheit 14 angeschlossen sein, um die Drehung der Trommel 28 zum Abarbeiten eines Arbeitszyklus zu steuern.
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Der Wäschetrockner 10 kann wahlweise ein Ausgabesystem 64 zur Einzel- oder gemeinsamen Ausgabe von Behandlungschemie – bspw. (und ohne Einschränkung der Erfindung) Wasser oder Dampf usw. – in die Behandlungskammer 34 enthalten und lässt sich so als Ausgabetrockner betrachten. Das Ausgabesystem 64 kann eine Ausgabeeinheit 66 aufweisen, der Behandlungschemie aufnehmen und über eine Ausgabeleitung 68 in die Behandlungskammer 34 ausgeben kann. Die Ausgabeeinheit 66 kann so angeordnet sein, dass die Behandlungschemie auf die Innenfläche der Trommel 28 gerichtet wird, wo sie von der Wäsche berührt und absorbiert werden kann; alternativ lässt sich die Chemie direkt auf das Trockengut in der Behandlungskammer 34 ausgeben. Die Art des Ausgabesystems 64 ist nicht erfindungswesentlich; es kann weitere Bestandteile aufweisen wie einen Dosierer zum Bestimmen der ausgegebenen Chemikalienmenge. Zusätzlich oder alternativ kann das Ausgabesystem 64 einen Dampfgenerator aufweisen, mit dem sich Dampf als Behandlungschemikalie in die Behandlungskammer 34 ausgeben lässt. Das Ausgabesystem 64 kann an die Steuereinheit 14 angeschlossen sein, um die Ausgabe von Behandlungschemikalien während eines Arbeitsdurchlaufs zu steuern.
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Weiterhin kann der Wäschetrockner 10 wahlweise ein Abbildungssystem 70 enthalten, mit dem die Behandlungskammer 34 und/oder deren Inhalt abbildbar ist. Das Abbildungssystem 70 kann eine oder mehrere Abbildungseinrichtungen sowie eine oder mehrere Beleuchtungsquellen aufweisen. Beispielhafte Abbildungseinrichtungen sind u. a. optische Sensoren, die Stand- oder bewegliche Bilder aufnehmen können – bspw. Kameras. Eine geeignete Kameraart ist eine CMOS-Kamera; andere sind CCD-, Digital- und Videokameras oder alle andere Gerätearten, mit denen sich Bilder aufnehmen lassen. Die Kamera kann entweder sichtbare oder nicht sichtbare Strahlung oder beide aufnehmen. Bspw. kann die Kamera ein Bild unter Benutzung von sichtbarem Licht aufnehmen und in einem anderen Beispiel mit nicht sichtbarem Licht wie UV-Licht aufnehmen. In einem weiteren Beispiel kann es sich bei der Kamera um eine Wärmebildkamera handeln, die Strahlung im IR-Bereich des elektromagnetischen Spektrums erfasst. Das Abbildungssystem 70 kann betrieblich an die Steuerung 14 angeschlossen sein, die die Aufnahme eines oder mehrerer Bilder der Behandlungskammer 34 steuert.
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Die 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung in Form eines Wäschetrockners 110, der im Aufbau dem Waschgut-Behandlungsgerät 10 entspricht. Daher sind Elemente des Wäschetrockners 110, die denen des Waschgut-Behandlungsgeräts 10 entsprechen, mit den gleichen, aber um 100 erhöhten Bezugszeichen gekennzeichnet. Der hier beschriebene Wäschetrockner 110 hat zahlreiche Merkmale mit einem traditionellen Wäschetrockner gemein, die daher hier nicht ausführlich beschrieben sind, sofern nicht zum vollständigen Verständnis der Erfindung erforderlich.
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Der Wäschetrockner 110 kann ein Gehäuse 112 aufweisen, das eine Steuereinheit 14 enthält, die Eingaben eines Benutzers von einer Benutzerschnittstelle 116 her aufnehmen kann, um einen Arbeitszyklus zu wählen und den Wäschetrockner 110 beim Abarbeiten des gewählten Arbeitszyklus zu steuern.
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Das Gehäuse 112 kann von einer Vorder-, einer Rück- und zwei Seitenwänden 118, 120 bzw. 122 umschlossen sein, die eine obere Abschlussfläche 124 tragen. Eine Tür 126 kann scharniermäßig an die Vorderwand 118 angeschlagen und wahlweise zwischen einer Offen- und einer Schließstellung bewegbar sein, in der sie eine Öffnung in der Vorderwand 118 verschließt, durch die Zugang zum Gehäuseinneren besteht.
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Im Inneren des Gehäuses 112 kann zwischen einem hinteren und einem vorderen Schott 130, 131, die einander gegenüber liegen, und gemeinsam eine Behandlungskammer 34 bilden, die Trockengut aufnimmt und auf der Vorderseite von der Tür 126 verschließbar ist, eine drehbare Trommel 128 angeordnet sein. (Die Erfindung nicht einschränkende) Beispiele für Trockengut sind Hüte, Schals, Handschuhe, Pullover, Blusen, Hemden, Shorts, Kleider, Socken, Hosen, Schuhe, Unterbekleidung und Jacken. Weiterhin lassen sich im Wäschetrockner 110 auch Artikel aus anderen Textilstoffen trocknen – bspw. Gardinen und Vorhänge, Laken, Handtücher, Kissen und ausgestopfte Gegenstände (bspw. Spielzeug).
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Die Trommel 128 kann mindestens eine Hubleiste 136 enthalten; die meisten Trockner enthalten mehrere. Die Hubleisten 136 können auf der Innenfläche der Trommel 128 verteilt sein, die den Innenumfang der Trommel 128 umschließt. Die Hubleisten 136 können das Bewegen des Trockenguts in der Trommel 128 bei deren Umlauf erleichtern.
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An Hand der 3 wird nun ein Luftführungssystem für den Wäschetrockner 110 nach einer Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Das Luftführungssystem führt der Behandlungskammer 134 Luft zu und aus ihr ab. Die zugeführte Luft kann erwärmt sein oder nicht. Das Luftführungssystem kann einen Zulaufteil 141 aufweisen, den teilweise eine Zulaufleitung 142 bildet, die mit einem Ende zur Umluft offen liegt und mit einem anderen strömungsmäßig mit einem Zulaufgitter 144 gekoppelt ist, das in Strömungsverbindung mit der Behandlungskammer 134 steht. In der Zulaufleitung 142 kann ein Heizelement 146 liegen, betrieblich an die Steuerung 114 angeschlossen sein und von ihr gesteuert werden. Bei eingeschaltetem Heizelement 146 wird die zugeführte Luft vor dem Einströmen in die Trommel 128 erwärmt. Der Zulaufteil 141 kann weiterhin einen Zuflusstemperatursensor 148 enthalten, mit dem sich die Temperatur der der Behandlungskammer 134 zugeführten Luft erfassen lässt. Der Zulauftemperatursensor 148 kann an beliebiger Stelle im Zuflussteil 141 liegen, um die Temperatur des Luftstroms zu erfassen, bevor er in die Behandlungskammer 134 gelangt, und kann betrieblich an die Steuereinheit 114 angeschlossen sein. Bei dem Temperatursensor 148 kann es sich um eine beliebige Ausführung handeln – bspw. einen Thermistor, einen Bimetall-Kontakt oder ein Widerstandsthermometer.
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Wie die 4 zeigt, kann das Luftführungssystem weiterhin einen Ablaufteil 151 aufweisen, den teilweise eine Ablaufleitung 152 und ein Flusenfilter 154 bilden können, die strömungsmäßig mit einem Gebläse 156 gekoppelt sind. Das Gebläse 156 kann betrieblich an die Steuereinheit 114 angeschlossen sein und von ihr gesteuert werden. Das Gebläse 156 saugt Luft in die Behandlungskammer 134 ein und führt sie durch die Ablaufleitung 152 aus der Behandlungskammer 134 ab. Die Ablaufleitung 152 kann an eine Haushalts-Abluftanlage 157 angeschlossen sein, die die Luft aus der Behandlungskammer 134 an die Umluft abgibt. Der Ablaufteil 151 kann weiterhin einen Ablufttemperatursensor 158 enthalten, der die Temperatur der aus der Behandlungskammer 134 abgeführten Luft erfasst. Der Sensor 158 kann an beliebiger Stelle im Ablaufteil 151 angeordnet sein, um die Temperatur der Luft zu erfassen, nachdem sie die Behandlungskammer 134 verlassen hat, und kann betrieblich an die Steuereinheit 114 angeschlossen sein. Der Temperatursensor kann eine beliebige Ausführung sein – bspw. ein Thermistor, ein Bimetall-Kontakt oder ein Widerstandsthermometer.
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Wie typisch für einen Wäschetrockner, kann, wie die 5 zeigt, die Trommel 128 mit einem geeigneten Antrieb gedreht werden – bspw. einen indirekten Antrieb, der als Motor 160 mit einem Riemen 162 dargestellt ist. Einige (die Erfindung nicht einschränkende) Beispiele indirekter Antriebe sind Drehstrommotore, verschiedene Einphasen-Induktionsmotore wie permanent-magnetische Spaltpol-Kondensator-Motore, Schatten- bzw. Spaltpolmotore usw. Alternativ kann es sich bei dem Motor 160 um einen Direktantrieb handeln, wie aus dem Stand der Technik bekannt. Einige (die Erfindung nicht einschränkende) Beispiele sind bürstenlose permanentmagnetische Motore, Induktionsmotore usw. Der Motor 160 kann an die Steuereinheit 114 angeschlossen sein, um die Drehung der Trommel 128 beim Abarbeiten eines Arbeitszyklus zu steuern.
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Wie weiterhin die 5 zeigt, kann der Wäschetrockner 10 wahlweise ein Ausgabesystem 164 zum Ausgeben von Behandlungschemikalien – einschl. (und ohne Einschränkung der Erfindung) Wasser oder Dampf – in die Behandlungskammer 134 enthalten und lässt sich daher als Ausgabetrockner betrachten. Das Ausgabesystem 164 kann eine Ausgabeeinheit 166 aufweisen, die eine Behandlungschemikalie aufnehmen und in die Behandlungskammer 134 ausgeben kann. Die Ausgabeeinheit 166 kann strömungsmäßig an eine Düse 165 angeschlossen sein, die über eine Ausgabeleitung 168 in Strömungsverbindung mit der Behandlungskammer 134 steht. Die Düse 165 kann so angeordnet sein, dass sie die Behandlungschemiekalie auf die Innenfläche der Trommel 128 richtet, wo das Trockengut sie berühren und aufnehmen kann; alternativ kann sie die Chemikalie direkt auf das Trockengut in der Behandlungskammer 134 ausgeben. Das Ausgabesystem 164 ist nicht erfindungswesentlich und kann weitere Komponenten wie einen Dosierer zum Steuern der Menge der ausgegebenen Chemikalie aufweisen. Zusätzlich oder alternativ kann das Ausgabesytem 164 einen Dampferzeuger enthalten, mit dem Dampf als Behandlungschemikalie in die Behandlungskammer 134 ausgebbbar ist. Die Behandlungschemikalie kann als Gas, Flüssigkeit, Feststoff einzeln oder in Kombination vorliegen und kann eine beliebige chemische Zusammensetzung haben, um das Trockengut einer Faltenglätt-, Parfümier- bzw. Beduftungs-, Weiche-, Weiße-, Aufhell- oder jeder anderen gewünschten Behandlung zu unterziehen.
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Der Wäschetrockner 110 kann auch ein Abbildungssystem 170 enthalten, das eine oder mehrere Abbildungseinrichtungen 172 sowie eine oder mehrere Leuchtmittel 174 zum Abbilden der Behandlungskammer 134 und/oder deren Inhalts aufweist. Das Abbildungssystem 170 kann dem entsprechen, das in der US-Patentanmeldung US20080156 der Anmelderin auf ein ”Laundry treating appliance with load surface area detection” offenbart ist. Beispielhafte Abbildungseinrichtungen 172 sind beliebige optische Sensoren, mit denen Stand- oder bewegte Bilder aufnehmbar sind – bspw. Kameras. Eine geeignete Kamera ist eine CMOS-Kamera, andere sind u. a. CCD-, Digital- und Video-Kameras oder jede andere Einrichtung, die zur Bildaufnahme befähigt ist. Mit der Kamera kann sichtbares oder nicht sichtbares Licht oder beide aufnehmbar sein. Bspw. kann die Kamera ein Bild unter Verwendung von sichtbarem Licht aufnehmen, in einem anderen Beispiel mit nicht sichtbarem Licht wie UV-Licht. In einem weiteren Beispiel kann die Kamera eine Wärmebildkamera sein, die Strahlung im IR-Bereich des elektromagnetischen Spektrums erfasst. Die Abbildungseinrichtung 172 kann auf dem vorderen oder dem hinteren Schott 130, 131 oder in der Tür 126 angeordnet sind. Es ist einzusehen, dass die Abbildungseinrichtung 172 auch an zahlreichen anderen Stellen des Wäschetrockners angeordnet sein kann, abhängig von dessen Aufbau und der Sollposition zur Bildaufnahme. Es können auch mehrere Abbildungseinrichtungen vorliegen, die den gleichen oder unterschiedliche Bereiche der Behandlungskammer 134 erfassen.
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Das Beleuchtungsmittel 174 kann unterschiedlicher Art sein. In einer Ausgestaltung kann es sich um eine typische Glühfadenlampe für Wäschetrockner handeln, wie sie häufig zum Beleuchten der Behandlungskammer 134 eingesetzt wird. Alternativ können an Stelle einer Glühfadenlampe eine oder mehrere LED-Leuchten verwendet weden. Die Lichtquelle 174 kann auch hinter dem hinteren Schott 130 der Trommel 128 liegen derart, dass das Licht durch die Löcher des Luftzulaufgitters 144 fällt. Im Rahmen der Erfindung kann der Wäschetrockner 110 auch mehr als eine Lichtquelle 174 enthalten; so kann bspw. ein Feld von LED-Lampen handeln, die auf mehrere Orte der Schotts 130, 132 verteilt sind.
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Wie die 6 zeigt, kann die Steuereinheit 114 einen Speicher 180 und einen Zentralprozessor (CPU) 182 aufweisen. Bei der Steuereinheit 114 handelt es sich, wie erwogen wird, um eine solche auf Mikroprozessorbasis, die im Speicher 180 abgelegte Steuersoftware ausführt, der interner Teil des Mikroprozessors sein oder in Verbindung mit ihm stehen kann. Der Speicher 180 kann ein oder mehrere Anwendungsprogramme enthalten und von jeder der Systemkomponenten ein oder mehrere elektrische Signale aufnehmen bzw. an sie senden, die die Steuersoftware beeinflussen. Beispiele möglicher Steuerprogramme sind ein Proportional-(P)-, Proportional-Integral-(PI)- oder ein Proportional-Differential-(PD)-Regler einzeln oder in Kombination sowie ein Proportional-Integral-Differential-(PID)-Regler, die dazu dienen können, die verschiedenen Systemkomponenten des Wäschetrockners 110 zu steuern.
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Die Steuereinheit 114 kann zur Datenübertragung und/oder betrieblich mit einem oder mehreren Komponenten des Wäschetrockners 110 verbunden sein, um mit ihnen Informationen auszutauschen und sie zum Abarbeiten eines Arbeitszyklus zu steuern. Bspw. kann die Steuereinheit 114 mit dem Heizelement 146, dem Zuflusstemperatursensor 148, dem Abflusstemperatursensor 158 und dem Gebläse 156 verbunden sein, um die Temperatur und die Luftströmung durch die Behandlungskammer 134 zu steuern, mit dem Motor 160 zum Steuern der Drehzahl und -richtung der Trommel 128, dem Abbildungssystem 170 zur Aufnahme eines oder mehrerer Bilder der Behandlungskammer 134 und dem Ausgabesystem 164 zum Ausgeben einer Behandlungschemikalie während eines Arbeitszyklus. Die Steuereinheit 114 kann auch mit der Benutzerschnittstelle 116 verbunden sein, um vom Benutzer gewählte Eingaben zu empfangen und Informationen an ihn auszugeben.
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Die Steuereinheit 114 kann auch Eingaben aus verschiedenen Sensoren 184 übernehmen, die aus dem Stand der Technik bekannt und zur Vereinfachung nicht gezeigt sind. (Die Erfindung nicht einschränkende) Beispiele von zur Informationsübertragung an die Steuereinheit 114 angeschlossene Sensoren 184 sind ein Feuchte-, ein Luftströmungs-, ein Gewichts- und ein Motordrehmomentsensor.
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Mit den oben beschriebenen Waschgut-Behandlungsgeräten 10, 110 lassen sich eine oder mehrere Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Verfahrens realisieren. Mehrere Ausführungsformen desselben werden nun an Hand des Betriebs des Wäschetrockners 110 beschrieben. Unabhängig von diesem lassen sie sich auch mit dem Wäsche-Behandlungsgerät 10 nach der ersten Ausführungsform der Erfindung benutzen. Die Ausführungsformen der Erfindung arbeiten, indem sie die Temperatur der Trockengut-Charge in der Behandlungskammer 134 selbsttätig ermitteln. Die ermittelte Temperatur der Trockengut-Charge lässt sich dann von der Steuereinheit 114 zum Steuern des Wäschetrockners 110 ausnutzen.
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Das Steuern des Wäschetrockners 110 auf Grund der ermittelten Temperatur der Trockengut-Charge kann das Setzen mindestens eines Parameters eines Arbeitszyklus beinhalten – einschl. der Drehzahl und -richtung der Trommel 128, einer Temperatur in und einer Luftströmung durch die Behandlungskammer 134, einer Art und Menge von Behandlungschemie sowie eines Zyklus- oder Zyklusschritt-Start- oder -Endezustands.
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Das Setzen eines Zyklusstart- oder -Endezustands kann beinhalten, den Beginn oder das Ende eines Arbeitszyklus zu bestimmen, indem bspw. der Steuereinheit 114 mitgeteilt wird, einen Arbeitszyklus sofort zu beginnen oder zu beenden oder einen Zeitpunkt zu setzen, an dem ein Arbeitszyklus zu beginnen oder zu beenden ist.
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Das Setzen eines Zyklusschritt-Start- oder -Endezustands kann beinhalten, zu bestimmen, wann ein Schritt bzw. eine Phase innerhalb eines gegebenen Arbeitszyklus zu beginnen oder zu beenden ist. Hierzu kann der Steuereinheit 114 signalisiert werden, sofort von einem Zyklusschritt zu einem anderen überzugehen oder einen Zeitpunkt für einen solchen Übergang festzulegen. Beispiele von Zyklusschritten sind ein Trommelumlauf mit oder ohne Heißluft, die Ausgabe von Behandlungschemie, ein Glättungsschutz- und ein Abkühlschritt.
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Die erfindungsgemäß ermittelte Temperatur der Trockengut-Charge kann dazu dienen, eine Vielzahl von Anpassungszyklen freizuschalten, die adaptive Trockeneinstellungen (bspw. die Trockentemperatur), eine bessere Abschätzung des Zyklusendes, höhere Energieeinsparungen und eine verbesserte Trockengut-Pflege bei weniger Schaden am Textilstoff erbringen.
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Die Temperatur der Trockengut-Charge lässt sich abschätzen, indem man eine Aufteilung der Luftströmung durch das Luftführungssystem des Wäschetrockners 110 zu zwei Teilströmen betrachtet, wie sie schaubildlich bei 200 in 7 gezeigt ist. Die schaubildliche Darstellung 200 zeigt das Luftführungskonzept nur erläuternd und soll die Erfindung in keiner Weise einschränken. Die Zuluft 202 kann in die Behandlungskammer 134 einströmen und sich zu zwei Teilströmen aufteilen, einen ungestörten und einen gestörten Luftstrom 204 bzw. 206. Der ungestörte Luftstrom 204 ist derjenige Anteil der Zuluft 202, der ohne Wechselwirkung mit der Trockengut-Charge die Behandlungskammer 134 durchströmt; der gestörte Luftstrom 206 ist derjenige Anteil der Zuluft 202, der mit der Trockengut-Charge in der Behandlungskammer 134 wechselwirkt. Die beiden Teilströme, der ungestörte und der gestörte Luftstrom 204 bzw. 206 werden beim Verlassen der Behandlungskammer 134 zum Abluftstrom 208 gemischt.
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Zur Vereinfachung sind der gestörte und der ungestörte Luftstrom 206, 204 jeweils mit einem einfachen Pfeil gezeigt. Da das Trockengut sich in der Behandlungskammer bewegt, liegen realiter zahlreiche verschiedene gestörte und ungestörte Lufströme vor, die jeweils mit einem eigenen Pfeil darzustellen wären. Die Pfeile 206, 204 sollen die Darstellung und die Erläuterung konzeptuell vereinfachen, nicht aber den genauen Ort und das Volumen jedes gestörten und ungestörten Luftstroms zeigen.
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Die ungestörte Luft 204 interagiert nicht mit dem Trockengut; daher ändert sich beim Durchgang durch die Behandlungskammer 134 ihr thermodynamischer Zustand nicht. Die gestörte Luft 206 interagiert mit den Stoffen des Trockenguts mit einem Masse- und Energieaustausch, so dass sich ihr thermodynamischer Zustand ändert. Die Aufteilung der Zuluft 202 zu einem ungestörten und einem gestörten Luftstrom 204, 206 ist eine Funktion der Größe der Trockengut-Charge. Dabei kann es sich um eine quantitative Größe handeln; (die Erfindung nicht einschränkende) Beispiele hierfür sind das Gewicht, die Masse, das Volumen, die Dichte und der Flächeninhalt der Trockengut-Charge.
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Nimmt bspw. die Masse des Trockenguts zu, steigt der Anteil der gestörten Luft 206 in der Abluft 208 und sinkt der der ungestörten Luft 204. In einem anderen Beispiel kann die Zuluft 202 an Hand des Flächeninhalts der Trockengut-Charge aufgeteilt werden: Trockengut-Chargen mit größerem Flächeninhalt weisen eine größere Fläche zur Wechselwirkung mit der Zuluft 202 auf als solche mit kleinerem Flächeninhalt. In einem noch anderen Beispiel lässt sich die Aufteilung der Zuluft 202 auf Grund des Kammervolumens bestimmen, das die Trockengut-Charge belegt. Trockengut-Chargen mit größerem Volumen können stärker mit der Zuluft 202 interagieren als solche mit kleinerem Volumen, da bei einem kleineren Trockengut-Volumen in der Behandlungskammer 134 der Zuluft 202 weniger Raum zur Verfügung steht, um ungestört durch die Behandlungskammer 134 zu strömen.
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Da der thermodynamische Zustand der ungestörten Luft 204 beim Durchströmen der Behandlungskammer 134 sich nicht ändert, zeigt die Temperatur der Zuluft 202 die der ungestörten Luft 204 an. Die gestörte Luft 206 interagiert mit der Trockengut-Charge; der thermodynamische Zustand der gestörten Luft 206 zeigt also die Temperatur der Trockengut-Charge an. Im Resultat des Mischens der ungestörten mit der gestörten Luft 204, 206 beim Verlassen der Behandlungskammer 134 ist also die Temperatur der Abluft 208 eine Funktion der Temperatur der ungestörten Luft 204, der gestörten Luft 206 und der Menge der Trockengut-Charge, die die Aufteilung der Zuluft 202 bestimmt. Da die Temperatur der gestörten Luft 206 repräsentativ für die der Trockengut-Charge ist, lässt sich letztere wie mit der Gleichung (1) dargestellt abschätzen: TCharge = f(TZuluft, TAbluft, Chargengröße) (1)
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Dabei stellen TCharge die Temperatur der Trockengut-Charge und ”Chargengröße” die Größe der Trockengut-Charge dar. TZuluft ist repräsentativ für die Temperatur der Zuluft 202 zur Behandlungskammer 134; sie lässt sich mit dem Zuluft-Temperatursensor 148 bestimmen. TAbluft repräsentiert die Temperatur der die Behandlungskammer 134 verlassenden Abluft 208 und lässt sich mit dem Abluft-Temperatursensor 158 ermitteln.
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Ein beispielhafter Algorithmus zum Bestimmen der Temperatur TCharge der Trockengut-Charge kann auf der Feuchtluft-Enthalpie und der Trockenluft-Massenströmung der Zuluft 202, der gestörten Luft 206 und der Abluft 208 mit einem einfachen Modell des tatsächlichen Prozesses basieren. Die Trockenluft-Massenströmung der Zuluft 202 lässt sich als gleich der Summe der Trockenluft-Massenströmungen der ungestörten und der gestörten Luft 204, 206 annehmen. Die Feuchtluft-Enthalpie lässt sich mit den Gleichungen (2)–(4) darstellen, in denen hZuluft, hgestört und hAbluft die Feuchtluft-Enthalpie der Zuiluft 202, der gestörten Luft 206 bzw. der Abluft 208 darstellen. XZuluft, Xgestört und XAbluft stellen das Feuchteverhältnis der Zuluft 202, der gestörten Luft 206 bzw. der Abluft 208 dar. k1, k2 und k3 sind thermodynamische Konstanten. hZuluft = k3·TZuluft + (k1 + k2·TZuluft)·XZuluft (2) hgestört = k3·Tgestört + (k1 + k2·Tgestört)·Xgestört (3) hAbluft = k3·TAbluft + (k1 + k2·TAbluft)·XAbluft (4)
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Die Trockenluft-Massenströmung lässt sich darstellen mit der folgenden Gleichung (5), in der
die Trockenluft-Massenströmung der Abluft
208, (
·ϕ) die Trockenluft-Massenströmung der gestörten Luft
206 und (
·(1 – ϕ)) die Trockenluft-Massenströmung der Zuluft
202 darstellen, die ungestört durch die Behandlungskammer
134 strömt, während ϕ die Chargengröße ist, multipliziert mit einer plus einer zweiten Kalibrierkonstanten:
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Mit vernachlässigbarem Fehler lässt sich annehmen, dass der Verdampfungsprozess in jedem Augenblick bei konstanter Enthalpie erfolgt, so dass h
Zuluft = h
gestört = h
Abluft ist. Wie oben beschrieben, interagiert die gestörte Luft
206 mit der Trockengut-Charge, so dass die Temperatur der gestörten Luft
206 die der Trockengut-Charge anzeigt. Mit vernachlässigbarem Fehler lässt sich daher annehmen, dass T
gestört = T
Charge ist. Die Gleichungen (2)–(5) lassen sich dann lösen und ergeben den folgenden Algorithmus (6) zum Bestimmen der Temperatur der Trockengut-Charge:
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Die Feuchtluft-Enthalpie h und das Feuchteverhältnis X sind Parameter, die nicht einfach direkt messbar sind. Mit der Annahme hZuluft = hgestört = hAbluft lassen die Gleichungen (2)–(5) sich lösen, um Tgestört mit direkt messbaren Parametern zu lösen – bspw. die Zu- und die Ablufttemperatur TZuluft und TAbluft. Mit der Annahme Tgestört = TCharge lässt die Gleichungen (6) sich dann nach TCharge lösen, wie oben gezeigt.
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Die 8 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens 300 zum Abschätzen der Temperatur der Trockengut-Charge gem. vorliegender Erfindung. Es ist von der Steuereinheit 114 während eines Trocken- bzw. Behandlungszyklus des Wäschetrockners 110 ausführbar. Die gezeigte Schrittfolge gilt nur erläuternd und soll das Verfahren 300 zum Abschätzen der Textil-Temperatur jedoch in keiner Weise einschränken, da die Schritte auch in einer anderen Reihenfolge durchgeführt und weitere Schritte hinzugefügt werden können, ohne die Erfindung zu verlassen. Während das Verfahren 300 an einem Wäschetrockner 110 beschrieben ist, ist einzusehen, dass es sich auch mit dem Wäsche-Behandlungsgerät 10 einsetzen lässt.
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Das Verfahren 300 beginnt mit der Annahme, dass der Benutzer den Wäschetrockner 110 mit einem oder mehreren Artikeln beschickt hat, um die Trockengut-Charge zu bilden, und die Tür 126 geschlossen ist. Das Verfahren 300 lässt sich mit dem Start eines vom Benutzer gewählten Arbeitszyklus oder in einem vorbestimmten Zeitpunkt nach diesem Beginn einleiten (302).
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Bei 304 lässt sich die Größe der Trockengut-Charge bestimmen. Dieses Bestimmen kann Teil des Behandlungszyklus oder ein separater Zyklus sein, der vor Beginn des Behandlungszyklus abgeschlossen wird. Das Bestimmen der Größe der Trockengut-Charge kann das Bestimmen der Masse, des Gewichts, des Volumens, der Packdichte und des Flächeninhalts der Trockengut-Charge beinhalten und ist auf beliebige geeignete Weise möglich. Bspw. kann das Bestimmen der Chargengröße durch den Benutzer an der Benutzerschnittstelle 116 oder aus Daten aus einem oder mehreren Sensoren erfolgen, die die Chargengröße angeben und in Beziehung zum Motor 160, der Trommel 128 oder anderen Komponenten des Wäschetrockners 110 stehen. In einem anderen Beispiel lässt die Trommel 128 sich drehen, um eine oder mehrere Motoreigenschaften aufzunehmen, aus denen sich die Größe der Trockengut-Charge ableiten lässt. Bei der Eigenschaft des Motors 160 kann es sich um beliebige Daten über die Funktion des Motors 160 handeln – bspw. sein Drehmoment, seine Drehzahl sowie der Motorstrom und die Motorspannung.
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Die Chargengröße lässt sich auch aus den Messwerten aus einem oder mehrere Temperatursensoren ableiten. Ein Verfahren hierzu ist in der US-Patentanmeldung US 20090295 der Anmelderin mit dem Titel ”Method for determining load size in a clothes dryer using an infrared sensor” offenbart. Zur Aufnahme mehrerer Temperaturwerte in der Behandlungskammer eines Wäschetrockners lässt sich ein IR-Temperatursensor verwenden. Die Chargengröße lässt sich aus den Änderungen der aufgenommenen Temperaturwerte ableiten.
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In einem anderen Beispiel lässt sich die Größe der Trockengut-Charge nach einem beliebigen geeigneten Verfahren aus ihrem Flächeninhalt bestimmen. Ein Verfahren zum Bestimmen des Flächeninhalts der Trockengut-Charge lehrt die US-Patentanmeldung US-20080156 der Anmelderin mit dem Titel ”Laundry treating appliance with load surface area detection”. Hiernach dient eine Abbildungseinrichtung zum Aufnrhmen eines oder mehrerer Bilder der Behandlungskammer. Die aufgenommenen Bilder gehen an eine Steuereinheit zur Analyse mittels der Steuereinheit zugeordneter Software zum Bestimmen des Flächeninhalts des Inhalts der Behandlungskammer. Im vorliegenden Verfahren kann der ermittelte Flächeninhalt dann zum Aufteilen der Zuluft dienen, wie oben beschrieben; daraus lässt sich dann bei 310 die Temperatur der Trockengut-Charge ableiten.
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In einem weiteren Beispiel lässt sich die Größe der Trockengut-Charge nach einem beliebigen geeigneten Verfahren aus deren Packdichte bestimmen. Ein Verfahren zum Bestimmen der Packdichte der Trockengut-Charge lehrt die US-Patentanmeldung US20080165 der Anmelderin mit dem Titel ”Laundry treating appliance with tumble pattern control”. Hierzu wird zum Abschätzen der Packdichte das Motordrehmoment-Signal bei drehender Trommel aus dem Zeit- in den Frequenzbereich umgewandelt. Die Packdichte lässt sich mit den Kategorien des freien Raums in der Behandlungskammer, den das Trockengut nicht einnimmt, des Verhältnisses des Volumens der Trockengut-Charge zum Gesamtvolumen der Behandlungskammer oder des Verhältnisses des freien Volumens der Behandlungskammer zu deren Gesamtvolumen bstimmen. Nach dem hier eingesetzten Verfahren lässt sich dann aus dem ermittelten Volumen der Trockengut-Charge oder dem freien Volumen der Behandlungskammer die Aufteilung der Zuluft bestimmen, wie oben beschrieben, aus der sich dann bei 310 die Temperatur der Trockengut-Charge bestimmen lässt.
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Bei 306 und 308 kann man die Temperatur der Zu- und der Abluft mit dem Zuluft-Temperatursensor 148 bzw. dem Abluft-Temperatursensor 158 messen und an die Steuereinheit 114 geben zur Analyse mittels Software, die in deren Speicher 180 abgelegt ist.
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Bei 310 ist mit der bei 304 ermittelten Chargengröße und der bei 306, 308 gemessene Zu- und Ablufttemperatur mittels Software im Speicher 180 der Steuereinheit 114 die Temperatur der Trockengut-Charge bestimmbar. Bspw. können die Chargengröße und die Zu- und die Ablufttemperatur angesetzt werden, um mittels des Algorithmus der Gleichung (6) die Temperatur der Trockengut-Charge zu ermitteln.
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Bei 312 können auf Grund der bei 310 ermittelten Temperatur der Trockengut-Charge Zyklusparameter umgesetzt werden. Die Steuereinheit 114 kann aus der ermittelten Temperatur der Charge einen oder mehrere Parameter eines Arbeitszyklus setzen – bspw. die Drehzahl und -richtung der Trommel 128, die Temperatur in und die Luftströmung durch die Behandlungskammer 134, die Art und Menge von Behandlungschemie, ein Zyklusstart- oder -ende-Zustand und ein Zyklusschrittstart- bzw. -ende-Zustand.
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Das Verfahren 300 lässt sich während eines Zyklusablaufs einmal abschließen. Alternativ lassen die Elemente 304–312 oder 306–312 des Verfahrens 300 sich während eines Arbeitszyklus mehrmals wiederholen, um die Temperatur der Trockengut-Charge zu bestimmen und die Zyklusparameter während des Arbeitszyklus mehrmals nachzusetzen.
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Das Verfahren 300 erlaubt eine Echtzeit-Abschätzung der Temperatur der Trockengut-Charge und lässt sich verwenden, um die Energie- und Zeiteffizienz durch Entfernen von Wasser beim Trocknen und Minimieren der dem System zugeführten Energie zu verbessern. Durch Kontrolle der Temperatur der Trockengut-Charge beim Abarbeiten eines Arbeitszyklus lassen sich ein oder mehrere Zyklusparameter nachstellen, um ein Soll-Trockenheitsniveau ohne Übertrocknen oder Überhitzen der Trockengut-Charge zu erreichen. Das Vermeiden eines Übertrocknens und Überhitzens der Trockengut-Charge spart Zeit und Energie und hält Schäden an der Trockengut-Charge minimal. Weil zusätzlich die Größe der Trockengut-Charge berücksichtigt wird, kann das Abschätzen ihrer Temperatur über einen breiteren Größenbereich genauer erfolgen. Dies kann besonders vorteilhaft für kleinere Trockengut-Chargen sein, die sehr schnell übertrocknen und/oder überhitzen.
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Während die Erfindung oben speziell an Hand bestimmter Ausführungsformen beschrieben ist, ist einzusehen, dass dies nur zur Erläuterung, nicht zur Einschränkung der Erfindung erfolgte. Im Rahmen der Offenbarung und der Zeichnungen sind sinnvolle Varianten und Abänderungen möglich, ohne die Erfindung zu verlassen, die in den beigefügten Ansprüchen definiert ist. Bspw. gilt die für jedes der hier beschriebenen Verfahren angegebene Schrittfolge nur erläuternd und soll die offenbarten Vorgehensweisen keinesfalls beschränken, da die Schritte auch in anderer Reihenfolge ausgeführt oder weitere Schritte hinzugefügt werden können, ohne die Erfindung zu verlassen.