DE1402806B - Verfahren zum Formen von Blechteilen und Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Formen von Blechteilen und Vorrichtungen zur Ausführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Formen von BlcclHeilen zu Längs- und Querkrümmungen aufweisenden
Formstücken zwischen relativ zueinander beweglichen, komplementären und im wesentlichen
umfangsgleichen starren Preßwerkzeugen, wobei das Blechteil vor dem Beginn des Preßvorgangs einer
durch die Form der Preßwerkzeuge nicht bedingten zusätzlichen Streckung unterworfen wird, sowie eine
Presse zur Ausführung dieses Verfahrens. Das neue Verfahren ist insbesondere zum Formen von Automobilkarosserieteilen,
wie Dach- und Seitenwandflächen, Deckel- und Verschlußwände zur Abdeckung
von Fahrzeugteilen u. dgl. bestimmt.
Die bei einer bekannten Presse vorgesehene zusätzliche, vom eigentlichen Formvorgang unabhängige
Streckung dient dazu, solche Bereiche des Blechs örtlich vorzustrecken, in denen beim eigentlichen
Preßvorgang infolge der Komplexität des herzustellenden Werkstücks eine zu geringe Streckung erfolgt,
wodurch es an diesen Stellen zu Falten- oder Runzelbildung kommt.
Bei weiteren bekannten, mit Streckung des Blechs über seine Streckgrenze hinaus arbeitenden Verfahren,
den sogenannten Streckziehverfahren, wurde das an zwei sich gegenüberliegenden Bändern von Greifern
erfaßte Blech über ein konvexes Werkzeug von in Längs- und Querrichtung symmetrischer Krümmung,
in voller Anlage am Werkzeug, gereckt, wobei entweder den Greifern und/oder dem Werkzeug eine
Bewegung erteilt wurde.
Ein solches Verfahren, bei dem die endgültige Formung des Blechs allein durch ein Recken des auf dem
Werkzeug aufliegenden Blechs erfolgt, kann nur in solchen Fällen verwendet werden, wenn die Oberfläche
des konvexen Werkzeugs im allgemeinen glatt ist und im wesentlichen kontinuierliche Krümmungen
aufweist, also eine Oberfläche, die keine Umkehrungen in der Krümmung, Taschen, Vorsprünge oder
andere örtliche Formabweichungen, wie dies bei Kraftfahrzeugkarosserieteilen der Fall sein kann, hat.
Nachteilig ist ferner, daß eine genaue Anpassung des Blechs selbst dann, wenn die Krümmungen des Formwerkzeugs
kontinuierlich sind, es erforderlich macht, daß jeder Teil des Blechs in irgendeinem Stadium
über die Streckgrenze gestreckt wird. Dies ist im Anfangsstadium des Reckvorganges, wenn der höchste
Abschnitt und die diesem benachbarten Abschnitte des Werkzeugs mit dem Blech in Berührung stehen,
nicht schwierig. Wenn man jedoch die in Längsrichtung des Werkzeugs liegenden Werkzeugenden betrachtet, so setzen sich die auf die an diesen Abschnitten
anliegenden Teile des Blechs wirksamen Zugkräfte teilweise aus den von den Greiferköpfen
ausgeübten Kräften und teilweise aus den zur Überwindung der Reibung zwischen den weiter innenliegenden
Teilen des Werkzeugs und dem auf diesen aufliegenden Teil des Blechs erforderlichen Kräften
zusammen. Diese Kräfte würden bei unregelmäßig gekrümmten Werkzeugflächen stark variieren, so daß
ein zufriedenstellendes Anpassen des Blechs an die äußeren Teile eines so ausgebildeten Werkzeugs nur
schwer oder überhaupt nicht möglich ist.
Nach den beschriebenen Streckziehverfahren arbeitende Vorrichtungen sind daher zum Herstellen von
bisher mittels üblichen, mit zwei im wesentlichen komplementären Werkzeugen versehenen Ziehpressen
geformten Formteilen mit unregelmäßiger Krümmung ungeeignet.
Diese bekannten Streckziehverfahren wurden für Werkstücke, denen örtlich eine von der konvexen
Form abweichende, etwa gegenläufig gekrümmte Form erteilt werden sollte, so weiterentwickelt, daß
ein der abweichenden Form entsprechender Gegenstempel während des Streckziehvorgangs gegen das
an der entsprechenden Stelle komplementär geformte Streckziehwerkzeug gepreßt wurde. Dabei wurde entweder
das bewegliche Streckziehwerkzeug beim Umformvorgang gegen den feststehenden Gegenstempel
gepreßt oder der Gegenstempel wurde aktiv in Richtung auf das Streckziehwerkzeug verschoben.
Es ist ferner ein eine Weiterentwicklung des vorerwähnten Streckziehverfahrens darstellendes Verfahren
bekannt, bei dem ein Blech über ein sich bewegendes konvexes Werkzeug von regelmäßiger
Krümmung gereckt und dann zwischen einem stationären konkaven Werkzeug und dem sich auf dieses
zu bewegenden konvexen Werkzeug gepreßt wird, wobei die das Blech haltenden Greiferköpfe dieser
bekannten Presse senkrecht beweglich sind, um ein an dem konkaven Werkzeug hängengebliebenes Werkstück
von diesem Werkzeug zu lösen und beim Schließen der Werkzeuge eine leichte Aufwärtsbewegung
des Blechs zur Anpassung an das konkave Werkzeug zu gestalten. Auch dieses Verfahren läßt sich zum
Formen von Werkstücken mit unregelmäßiger Krümmung nicht verwenden, weil bei Verwendung von
Werkzeugen mit unregelmäßiger Krümmung die Reibungskräfte zwischen dem konvexen Werkzeug und
dem auf diesem aufliegenden Blech das Blech in äußerst unterschiedlichem Maße strecken würden, so
daß es an einigen Stellen unzureichend und an anderen übermäßig gestreckt werden würde, wobei
die unzureichend gestreckten Stellen des fertigen Werkstücks zum Zurückfedern und die übermäßig
gestreckten Stellen beim Inberührungkommen mit dem konkaven Werkzeug zum Reißen neigen würden.
Dies ist insbesondere deshalb so, weil das Ausmaß des Herumfaltens des Blechs um das konvexe Werkzeug,
während es unter einer die Streckgrenze überschreitenden Spannung steht, vor dem Schließen der
Werkzeuge nicht regelbar ist.
Bei allen Streckziehverfahren erfolgt die Hauptformgebung also durch Ziehen des Bleches über das
konvexe geformte Streckziehwerkzeug, wobei das zu verformende Blech während des Streckziehvorgangs
eine Relativbewegung entlang der Werkzeugoberfläche ausführt. Bei unregelmäßigen und mit schroffen
Übergängen versehenen Werkstücken können dabei die Reibungskräfte zwischen Blech und Ziehwerkzeug
so groß werden, daß ein Nachziehen des Materials im erforderlichen Ausmaß nicht mehr gewährleistet
ist, so daß an solchen Stellen die Streckgrenze im Material nicht erreicht und kein formhaltiges
Werkstück hergestellt wird.
Andererseits treten bei den bekannten, mit Ober- und Untergesenk arbeitenden Pressen Schwierigkeiten
da auf, wo nur schwach gekrümmte Teile gepreßt werden sollen, weil es dann vorkommen kann, daß
diese Teile beim Pressen ihre Streckgrenze zumindest örtlich nicht erreichen, so daß sie an solchen Stellen
nach dem öffnen der Preßformen zurückfedern und insoweit kein maßhaltiges Werkstück erzeugt wird.
Dem hat man bisher dadurch entgegengewirkt, daß man an solchen Stellen zusätzliche Sicken einpreßte,
welche über die Streckgrenze hinaus verformt waren und deshalb das Zurückfedern der nur elastisch verformten
Teile des Werkstücks verhindern. Es ist klar, daß solche Werkstücke unter starken inneren Spannungen
stehen, was bei der weiteren Verarbeitung zu erheblichen Schwierigkeiten führen kann. Unerwünscht
sind solche inneren Spannungen auch deshalb, weil sie Anlaß zur Spannungskorrosion sind.
Demgegenüber besteht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin, ein Preßverfahren zu schaffen, das es ermöglicht, sowohl Werkstücke mit schroffen Übergängen als auch Werkstücke mit geringen Verformungen herzustellen, ohne daß die Gefahr
Demgegenüber besteht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin, ein Preßverfahren zu schaffen, das es ermöglicht, sowohl Werkstücke mit schroffen Übergängen als auch Werkstücke mit geringen Verformungen herzustellen, ohne daß die Gefahr
ίο besteht, daß Abschnitte des Blechs unzureichend
gestreckt werden und zurückfedern oder zurückspringen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Blechteil in beim Reckziehen bekannter
Weise entlang eines Paares seiner einander gegenüberliegenden Ränder eingespannt bzw. erfaßt wird,
während sein anderes Paar voneinander gegenüberliegenden Rändern frei bleibt, und über seine gesamte
Ausdehnung in Richtung der beiden Einspannstellen bis kurz über die Streckgrenze hinaus vorgereckt
wird, worauf der Preßvorgang ohne Verzögerung eingeleitet wird.
Die Erfindung ermöglicht es, Blechteile der vorerwähnten Art wesentlich einfacher und billiger herzustellen,
als dies mittels der üblichen, bisher ausschließlich hierfür verwendeten Ziehpressen möglich
war, und dabei bei der Verwendung dieser Pressen auftretende Nachteile zu vermeiden. Diese Nachteile
üblicher Ziehpressen, bei denen der Rand des BIeches von den Niederhalte- oder Spannorganen der
Presse erfaßt und der gesamte Bereich innerhalb der Ränder der Preßwerkzeuge oder Ziehform durch Anlegen
der Werkzeuge gezogen wird, bestehen vor allem darin, daß der größte Teil des Streckens und
Pressens in einem engen Bereich innerhalb des durch die Niederhalteorgane erfaßten Umfangs oder Randes
stattfindet, so daß das Metall in diesem Bereich ziemlich oft durch Strecken über die zulässige Grenze
hinaus beansprucht und dünner wird, während der größere Teil des Blechs, der mehr in der Mitte liegt,
nicht in einem erheblichen Ausmaß gestreckt wird. Der ungestreckte zentrale Teil wird vielmehr lediglich
komprimiert und kalt verfestigt, was zu einer Verschlechterung seiner physikalischen Eigenschaften
führt.
Wegen dieser Erscheinungen können eine gleichbleibende hohe Qualität und eine Genauigkeit mit
Bezug auf die Abmessungen oft nicht erzielt werden, so daß das Nacharbeiten von Hand vielfach notwendig
war.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also das Blech vor dem Pressen mittels der Preßwerkzeuge
in einer einzigen Richtung bis zu einem Bereich oberhalb der Elastizitätsgrenze gestreckt und unmittelbar
anschließend, solange das Metall sich noch infolge des vorhergehenden Streckens über die Streckgrenze
hinaus in einem plastischen, fließenden Zustand befindet und bevor sich aus dem Strecken eine Kaltverfestigung
ergeben hat, zwischen die zusammenpassenden Flächen der Preßwerkzeuge zur Anlage gebracht.
Bei solchen Blechen, bei denen der elastische Ubergangsbereich nach Überschreiten der Streckgrenze
des Metalls bis zu einer Kaltverfestigung relativ gering ist, empfiehlt es sich, die während des Vorreckens
auf das Blech ausgeübte Streckkraft während des Preßvorgangs aufrechtzuerhalten oder die Streckkraft,
gegenüber der beim Vorrecken ausgeübten, während des gesamten oder während des letzten Teils
5 6
des Preßvorgangs herabzusetzen, aufrechtzuerhalten weglich ist. Der Kolben hat eine Stange 15, die über
oder vollständig wegzunehmen. einen Schwenkzapfen 16 mit dem dem Schwenk-
Beim Pressen von Werkstücken mit stärkeren zapfen 8 entgegengesetzten Ende des Arms 7 verbun-Krümmungen
empfiehlt es sich, das Blechteil wäh- den ist. Jeder Zylinder 13 ist an seinem unteren Ende
rend des Vorreckens teilweise an die Oberfläche 5 durch einen Schwenkzapfen 17 mit dem Gestell der
des überwiegend konvexen Preßwerkzeugs anzulegen. Vorrichtung verbunden. Es sind zwei solcher Ein-Dieses
Anlegen des Bleches an einem Preßwerkzeug heiten 12 vorgesehen, und sie liegen seitlich im Abhat
nicht die Aufgabe, das Blech zu formen, sondern stand voneinander und vom Gestell der Vorrichtung
dient lediglich dazu, die Blechränder in die Nähe an den seitlichen äußeren Enden des Arms 7, so daß
der Schließfuge der geschlossenen Preßwerkzeuge zu io sie den Zugang zu den Werkzeugen von diesem Ende
bringen, um zu verhindern, daß durch den Preßvor- der Presse nicht hindern. Wenn man ein Druckmittel
gang selbst unzulässig hohe Beanspruchungen und den Stangenenden bzw. den Kopfenden der Zylinder
Verformungen des vorgereckten Blechs auftreten. 13 zuführt, kann der Arm 7 um seinen Schwenk-
Die Presse zur Durchführung des erfindungsgemä- zapfen 8 herum nach unten geschwenkt bzw. in die
ßen Verfahrens mit zwei zueinander komplemen- 15 Ausgangsstellung angehoben werden,
tären, in Preßrichtung relativ zueinander beweg- An entgegengesetzten Enden des Werkzeugs 4 sind
tären, in Preßrichtung relativ zueinander beweg- An entgegengesetzten Enden des Werkzeugs 4 sind
liehen, starren Preßwerkzeugen, deren Arbeitsflächen Greiferköpfe 20,40 vorgesehen,
sich über den auszuformenden Hauptbereich des An dem dem Schwenkzapfen 8 benachbarten Ende
sich über den auszuformenden Hauptbereich des An dem dem Schwenkzapfen 8 benachbarten Ende
Blechs erstrecken, und mit einer das Blech außerhalb der Presse vorgesehenen Greiferkopf 20 sind eine
des Hauptbereichs erfassenden, Metall aus dem 20 Mehrzahl von Greifern 21 lösbar angebracht. Die
Hauptbereich herausziehenden Greifeinrichtung, die Greifer 21 sind in einer Reihe angeordnet, die sich
an zwei einander gegenüberliegenden Kanten des BIe- quer zur Presse erstreckt. Sie sind am Kopf 20 verches
angreifende, quer zur Preßrichtung voneinander stellbar und einstellbar angebracht, so daß sie sich
weg bewegliche Greifer aufweist, ist dabei bevorzugt entlang einer Kurve quer zur Presse erstrecken
so ausgebildet, daß die Greifer durch Druckmittel- 25 können,
zylinder angetrieben sind. Der gesamte Greiferkopf 20 ist um eine horizon-
zylinder angetrieben sind. Der gesamte Greiferkopf 20 ist um eine horizon-
Zum Zwecke der Erläuterung werden das neue tale Achse herum schwenkbar gelagert, so daß dieser
Verfahren und die zu dessen Durchführung dienende nach oben und nach unten schwingen kann und sich
erfindungsgemäße Presse in ihrer Anwendung bei der selbst und das gegriffene Blech besser gegenüber der
Herstellung von Karosserieteilen für Kraftfahrzeuge 30 Oberfläche des Werkzeugs 4 ausrichten kann,
an Hand der Zeichnung beschrieben: Der am entgegengesetzten Ende der Werkzeuge
an Hand der Zeichnung beschrieben: Der am entgegengesetzten Ende der Werkzeuge
Es zeigt vorgesehene Greiferkopf 40 weist eine Mehrzahl von
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Presse zur Durch- Greifern 41 auf, die den Greifern 21 ähnlich sind,
führung des neuen Verfahrens in perspektivischer Der Kopf 40 ist für eine Schwenkbewegung um eine
Darstellung, 35 horizontale Achse durch einen Schwenkzapfen 42 mit
Fig. 2 die Presse nach Fig. 1 in einer Vorder- einer Kolbenstange44 (Fig. 3) einer hydraulischen
ansicht, teilweise im Schnitt, Einheit 45 verbunden, die einen Kolben 46 und einen
F i g. 3 das Schaltschema des zur Betätigung der Zylinder 47 besitzt. Der Zylinder 47 ist so am Zapfen
erfindungsgemäßen Presse dienenden hydraulischen 48 gelagert, daß er um eine horizontale Achse verKreislaufes.
40 schwenkt werden kann. Die Achse des Zapfens 42
Die Presse enthält ein Hauptgestell 1 in horizon- und der Zapfen 48 sind mit der Achse des Schwenktaler
Lage. Das Gestell 1 besteht aus im Abstand zu- zapfens 8 parallel. Die Zapfen 48 sind in hochsteheneinander
liegenden Seitenteilen 2 und einem Tisch 3 den Wänden eines Ständers 49 gelagert. Der Greiferais
Oberteil. Ein Preßwerkzeug 4 ist auf dem Tisch 3 kopf 40 ist so niedrig angeordnet, daß das Blech
fest angeordnet. Das Werkzeug 4 ist als konvexes 45 durch den Greiferkopf 20 über den linken Rand des
Preßwerkzeug ausgebildet. Werkzeugs 4 gezogen werden kann. Bei der ersten
Ein ergänzendes konkaves Preßwerkzeug 5, das Reckoperation wird jedoch das Material oberhalb der
eine .zu der Formfläche des Preßwerkzeugs 4 pas- Formfläche des Werkzeugs 4 gehalten. Der Ständer
sende Fbrmfläche besitzt, ist so angeordnet, daß es 49 für die hydraulische Einheit 45 ist an einem
zum Zusammenwirken mit dem Werkzeug 4 gebracht 50 Schwingarm 50 angeordnet. Der Arm 50 ist mit dem
werden kann und das Formen des zwischen den Hauptgestell 1 durch einen horizontalen Schwenkzusammenpassenden,
sich ergänzenden Flächen der zapfen 51 verbunden, so daß der Arm 50 und mit Werkzeuge 4 und 5 eingelegten Blechs bewirkt. ihm der Ständer 49 aus der in F i g. 2 mit vollen
Das Werkzeug 5 ist an einem Schwingarm 7 ge- Linien gezeigten Stellung nach oben und nach unten
lagert, der an einer seiner Kanten mit Hilfe eines 55 mindestens bis in die in Fig. 2 mit gestrichelten
Zapfens 8 an hochstehenden Stützen 9 am Haupt- Linien angedeuteten Stellung geschwenkt werden
gestein verschwenkbar angebracht ist. Diese hoch- kann. Zwischen den Seitenteilen 2 ist ein Zwischenstehenden
Stützen sind seitlich im Abstand vom Ge- raum vorgesehen, so daß der Ständer 49 selbst über
stell 1 angeordnet, und der Arm 7 ist aus in seitlicher die gezeichnete Stellung hinaus weiter nach unten ge-Richtung
im Abstand zueinander liegenden Platten- 60 schwenkt werden kann.
teilen 10 gebildet, so daß die Werkzeuge sowohl vom Um den Ständer 49 nach unten zu verschwenken,
Ende als auch von beiden Seiten der Vorrichtung her ist eine hydraulische Einheit 52 vorgesehen. Diese
leicht zugänglich sind. Einheit enthält einen Kolben 53, der eine Kolben-
Um den Schwingarm 7 um den Schwenkzapfen 8 stange 54 besitzt und in einem Zylinder 55 hin und
herum zu verschwenken, sind hydraulische Einheiten 65 her beweglich ist. Die Kolbenstange ist mit Hilfe
12 an dem dem Schwenkzapfen 8 abgewandten Ende eines Schwenkzapfens 56 mit dem Arm 50 Verbundes
Arms vorgesehen. Jede Einheit 12 enthält einen den. Wenn man Druckmittel dem stangcnseitigcn
Zylinder 13, in dem ein Kolben 14 hin und her be- Ende des Kolbens 53 zuführt, kann der Arm 50 nach
unten geschwenkt werden, und wenn man Druckmittel dem entgegengesetzten Ende des Kolbens zuführt,
kann der Arm in die gewünschte Ausgangsstellung angehoben werden. Die Einheit 52 ist mit
dem Hauptgestell 1 mit Hilfe eines Schwenkzapfens 57 so verbunden, daß sie sich während der Verschwenkung
des Arms 50 ausrichten kann.
Zum Betrieb der Vorrichtung wird Druckmittel den Teilen mit Hilfe einer von einem Elektromotor M
angetriebenen Pumpe P über eine Leitung 60 zugeführt, zu der die Dreiwegeventile 61,62 und 63
parallel geschaltet sind. Das Ventil 61 ist mit der Einheit 12 verbunden, das Ventil 62 mit der Einheit
45 und das Ventil 63 mit der Einheit 52.
Beim Betrieb der Presse werden die Einheiten 12 betätigt, um den Arm 7 in seiner obersten Stellung
und auf diese Weise die Werkzeuge 4 und 5 über ihre gesamte Länge voneinander getrennt zu halten. In
diesem Zustand wird das zu formende Blech von den Greifern 21, 41 der Köpfe 20 und 40 erfaßt, wenn
sich der Arm noch in der Ausgangsstellung befindet, und vor Beginn jeder Tätigkeit der Werkzeuge wird
Druckmittel dem stangenseitigen Ende der Einheiten 45 zugeführt, um das Blech über die Elastizitätsgrenze
hinaus zu strecken. Diese Reckung wird im Bereich oberhalb der Elastizitätsgrenze während der gesamten
Verformungsoperation entweder durch die Greiferköpfe 20, 40 allein oder zusätzlich durch den
Reibungszug der Preßwerkzeuge 4 und 5 aufrechterhalten.
Während sich das Blech unter Einwirkung der von den Greiferköpfen 20, 40 ausgeübten Reckkraft über
die Elastizitätsgrenze gestreckt hat, werden die Einheiten 12 betätigt, um den Arm 7 zu senken. Da der
Arm um den Schwenkzapfen 8 herum geschwenkt werden muß, werden die Werkzeuge 4 und 5 zunächst
S am Rand in der Nachbarschaft des Schwenkzapfens 8 geschlossen und erfassen beide Seiten des Blechs zwischen
ihren einander ergänzenden zusammenpassenden Flächen. Während die Reckkraft aufrechterhalten
wird, werden die Werkzeuge von dem Ende in der
ίο Nähe des Schwenkzapfens 8 in Richtung auf das entgegengesetzte
Ende in der Nähe des Kopfes 40 allmählich fortschreitend geschlossen.
Infolge des allmählichen Schließens der Preßwerkzeuge 4, 5 von einem Rand zum anderen Rand
in Reckrichtung und weil das Blech in plastischem Zustand gehalten wird, da es bis in einen Bereich
oberhalb der Elastizitätsgrenze gestreckt wird, hat das Blech das Bestreben, in Schließrichtung zu fließen,
die in F i g. 2 vom rechten Rand zum linken Rand der Werkzeuge verläuft. Gleichzeitig ist das Blech frei
und nicht durch irgendwelche fremden Haltemittel an den sich in Zugrichtung erstreckenden Kanten der
Werkzeuge gehalten und in der Bewegungsfreiheit beschränkt. Da das Blech frei und quer zur Reckrichtung
zwischen die Werkzeuge hineinkriechen kann und unter Einfluß der Werkzeugflächen und der Greiferköpfe
20, 40 in Reckrichtung fließen kann, nimmt das Blech leicht die Form der zusammenpassenden Flächen
der Preßwerkzeuge an. Alle Falten und die eingeschlossene Luft oder die eingeschlossenen Schmiermittel
od. dgl. werden in Schließrichtung »ausgebügelt« und entfernt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
109 584/0
Claims (7)
1. Verfahren zum Formen von Blechteilen zu Längs- und Querkrümmungen aufweisenden
Formstücken durch Pressen zwischen relativ zueinander beweglichen, komplementären und im
wesentlichen umfangsgleichen starren Preßwerkzeugen, wobei das Blechteil vor dem Beginn des
Preßvorganges einer durch die Preßwerkzeuge nicht bedingten zusätzlichen Streckung unterworfen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechteil in beim Reckziehen bekannter
Weise entlang eines Paares seiner einander gegenüberliegenden Ränder eingespannt bzw. erfaßt
wird, während sein anderes Paar von Rändern frei bleibt, und über seine gesamte Ausdehnung
in Richtung der beiden Einspannstellen bis kurz über die Streckgrenze hinaus vorgereckt wird,
worauf der Preßvorgang ohne Zeitverzögerung eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die während des Vorreckens
ausgeübte Streckkraft während des Preßvorganges aufrechterhalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckkraft, gegenüber der
beim Vorrecken ausgeübten, während des gesamten oder während des letzten Teiles des Preßvorganges
herabgesetzt, aufrechterhalten oder vollständig weggenommen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung
des Preßvorganges und bei noch zwischen den Preßwerkzeugen eingeschlossenem Formstück die
Streckkraft auf einen oberhalb der während des Vorreckens ausgeübten Streckkraft liegenden
Wert erhöht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechteil während
des Vorreckens teilweise an die Oberfläche des überwiegend konvexen Preßwerkzeugs angelegt
wird.
6. Presse zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit zwei zueinander
komplementären, in Preßrichtung relativ aufeinander zu beweglichen, starren Preßwerkzeugen,
deren Arbeitsflächen sich über den auszuformenden Hauptbereich des Bleches erstrekken,"
.und mit einer das Blech außerhalb des Hauptbereichs erfassenden, Metall aus dem
Hauptbereich herausziehenden Greifeinrichtung, die an zwei einander gegenüberliegenden Kanten
des Bleches angreifende, quer zur Preßrichtung voneinander weg bewegliche Greifer aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Greifer (20,21,40, 41) durch Druckmittelzylinder (45,47) angetrieben
sind.
7. Presse nach Anspruch 6, zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer der Greifer (20,21 bzw. 40,41) im wesentlichen parallel zur Preßrichtung
unabhängig verschiebbar ist.
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