DE1402806C - Verfahren zum Formen von Blech teilen und Vorrichtung zur Ausfuhrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Formen von Blech teilen und Vorrichtung zur Ausfuhrung des VerfahrensInfo
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Description
Form abweichende, etwa gegenläufig gekrümmte Form erteilt werden sollte, so weiterentwickelt, daß
ein der abweichenden Form entsprechender Gegensteropel während des Streckziehvorgangs gegen das
an der entsprechenden Stelle komplementär geformte Streckziehwerkzeug gepreßt wurde. Dabei wurde entweder
das bewegliche Streckziehwerkzeug beim Umformvorgang gegen den feststehenden Gegenstempel
gepreßt oder der Gegenstempel wurde aktiv in Richtung auf das Streckziehwerkzeug verschoben.
Es ist ferner ein eine Weiterentwicklung des vorerwähnten Streckziehverfahrens darstellendes Verfahren
bekannt, bei dem ein Blech über ein sich bewegendes konvexes Werkzeug von regelmäßiger
Krümmung gereckt und dann zwischen einem stationären konkaven Werkzeug und dem sich auf dieses
zu bewegenden konvexen Werkzeug gepreßt wird, wobei die das Blech haltenden Greiferköpfe dieser
bekannten Presse senkrecht beweglich sind, um ein an dem konkaven Werkzeug hängengebliebenes Werkstück
von diesem Werkzeug zu lösen und beim Schließen der Werkzeuge eine leichte Aufwärtsbewegung
des Blechs zur Anpassung an das konkave Werkzeug zu gestalten. Auch dieses Verfahren läßt sich zum
Formen von Werkstücken mit unregelmäßiger Krümmung nicht verwenden, weil bei Verwendung von
Werkzeugen mit unregelmäßiger Krümmung die Reibungskräfte zwischen dem konvexen Werkzeug und
dem auf diesem aufliegenden Blech das Blech in äußerst unterschiedlichem Maße strecken würden, so
daß es an einigen Stellen unzureichend und an anderen übermäßig gestreckt werden würde, wobei
die unzureichend gestreckten Stellen des fertigen Werkstücks zum Zurückfedern und die übermäßig
gestreckten Stellen beim Inberührungkommen mit dem konkaven Werkzeug zum Reißen neigen würden.
Dies ist insbesondere deshalb so, weil das Ausmaß des Herumfaltens des Blechs um das konvexe Werkzeug,
während es unter einer die Streckgrenze überschreitenden Spannung steht, vor dem Schließen der
Werkzeuge nicht regelbar ist.
Bei allen Streckziehverfahren erfolgt die Hauptformgebung also durch Ziehen des Bleches über das
konvexe geformte Streckziehwerkzeug, wobei das zu verformende Blech während des Streckziehvorgangs
eine Relativbewegung entlang der Werkzeugoberfläche ausführt. Bei unregelmäßigen und mit schroffen
Übergängen versehenen Werkstücken können dabei die Reibungskräfte zwischen Blech und Ziehwerkzeug
so groß werden, daß ein Nachziehen des Materials im erforderlichen Ausmaß nicht mehr gewährleistet
ist, so daß an solchen Stellen die Streckgrenze im Material nicht erreicht und kein formhaltiges
Werkstück hergestellt wird.
Andererseits treten bei den bekannten, mit Ober- und Untergesenk arbeitenden Pressen Schwierigkeiten
da auf, wo nur schwach gekrümmte Teile gepreßt werden sollen, weil es dann vorkommen kann, daß
diese Teile beim Pressen ihre Streckgrenze zumindest örtlich nicht erreichen, so daß sie an solchen Stellen
nach dem öffnen der Preßformen zurückfedern und insoweit kein maßhaltiges Werkstück erzeugt wird.
Dem hat man bisher dadurch entgegengewirkt, daß man an solchen Stellen zusätzliche Sicken einpreßte,
welche über die Streckgrenze hinaus verformt waren und deshalb das Zurückfedern der nur elastisch verformten
Teile des Werkstücks verhindern. Es ist klar, daß solche Werkstücke unter starken inneren Spannungen
stehen, was bei der weiteren Verarbeitung zu erheblichen Schwierigkeiten führen kann. Unerwünscht
sind solche inneren Spannungen auch deshalb, weil sie Anlaß zur Spannungskorrqsion sind.
Demgegenüber besteht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin, ein Preßverfahren zu schaffen, das es ermöglicht, sowohl Werkstücke mit schroffen Übergängen als auch Werkstücke mit geringen Verformungen herzustellen, ohne daß die Gefahr
Demgegenüber besteht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin, ein Preßverfahren zu schaffen, das es ermöglicht, sowohl Werkstücke mit schroffen Übergängen als auch Werkstücke mit geringen Verformungen herzustellen, ohne daß die Gefahr
ίο besteht, daß Abschnitte des Blechs unzureichend
gestreckt werden und zurückfedern oder zurückspringen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Blechteil in beim Reckziehen bekannter
Weise entlang eines Paares seiner einander gegenüberliegenden Ränder eingespannt bzw. erfaßt wird,
während sein anderes Paar voneinander gegenüber^ liegenden Rändern frei bleibt, und über seine gesamte
Ausdehnung in Richtung der beiden Einspannstellen bis kurz über die Streckgrenze hinaus vorgereckt
wird, worauf der Preßvorgang ohne Verzögerung eingeleitet wird.
Die Erfindung ermöglicht es, Blechteile der vorerwähnten Art wesentlich einfacher und billiger herzustellen,
als dies mittels der üblichen, bisher ausschließlich hierfür verwendeten Ziehpressen möglich
war, und dabei bei der Verwendung dieser Pressen auftretende Nachteile zu vermeiden. Diese Nachteile
üblicher Ziehpressen, bei denen der Rand des BIeches von den Niederhalte- oder Spannorganen der
Presse erfaßt und der gesamte Bereich innerhalb der Ränder der Preßwerkzeuge oder Ziehform durch Anlegen
der Werkzeuge gezogen wird, bestehen vor allem darin, daß der größte Teil des Streckens und
Pressens in einem engen Bereich innerhalb des durch die Niederhalteorgane erfaßten Umfangs oder Randes
stattfindet, so daß das Metall in diesem Bereich ziemlich oft durch Strecken über die zulässige Grenze
hinaus beansprucht und dünner wird, während der größere Teil des Blechs, der mehr in der Mitte liegt,
nicht in einem erheblichen Ausmaß gestreckt wird. Der ungestreckte zentrale Teil wird vielmehr lediglich
komprimiert und kalt verfestigt, was zu einer Verschlechterung seiner physikalischen Eigenschaften
führt.
Wegen dieser Erscheinungen können eine gleichbleibende hohe Qualität und eine Genauigkeit mit
Bezug auf die Abmessungen oft nicht erzielt werden, so daß das Nacharbeiten von Hand vielfach notwendig
war.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also das Blech vor dem Pressen mittels der Preßwerkzeuge
in einer einzigen Richtung bis zu einem Bereich oberhalb der Elastizitätsgrenze gestreckt und unmittelbar
anschließend, solange das Metall sich noch infolge des vorhergehenden Streckens über die Streckgrenze
hinaus in einem plastischen, fließenden Zustand befindet und bevor sich aus dem Strecken eine Kaltverfestigung
ergeben hat, zwischen die zusammenpassenden Flächen der Prcßvverkzeuge zur Anlage gebracht.
Bei solchen Blechen, bei denen der elastische Übergangsbercich nach Überschreiten der Streckgrenze
des Metalls bis zu einer Kaltverfestigung relativ gering ist, empfiehlt es sich, die während des Vorreckens
auf das Blech ausgeübte Streckkraft während des Preßvorgangs aufrechtzuerhalten oder die Streckkraft,
gegenüber der beim Vorrecken ausgeübten, während des gesamten oder während des letzten Teils
des Prei3vorgangs herabzusetzen, aufrechtzuerhalten
oder vollständig wegzunehmen.
Beim Pressen von Werkstücken mit stärkeren Krümmungen empfiehlt es sich, das Blechteil während
des Vorreckens teilweise an die Oberfläche des überwiegend konvexen Preßwerkzeugs anzulegen.
Dieses Anlegen des Bleches an einem Preßwerkzeug hat nicht die Aufgabe, das Blech zu formen, sondern
dient lediglich dazu, die Blechränder in die Nähe der Schließfuge der geschlossenen Preßwerkzeuge zu
bringen, um zu verhindern, daß durch den Preßvorgang selbst unzulässig hohe -Beanspruchungen und
Verformungen des vorgereckten Blechs auftreten.
Die Presse zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit zwei zueinander komplementären,
in Preßrichtung relativ zueinander beweglichen, starren Preßwerkzeugen, deren Arbeitsflächen
sich über den auszuformenden Hauptbereich des Blechs erstrecken, und mit einer das Blech außerhalb
des Hauptbereichs erfassenden, Metall aus dem Hauptbereich herausziehenden Greifeinrichtung, die
an zwei einander gegenüberliegenden Kanten des Bleches angreifende, quer zur Preßrichtung voneinander
weg bewegliche Greifer aufweist, ist dabei bevorzugt so ausgebildet, daß die Greifer durch Druckmittelzylinder
angetrieben sind.
Zum Zwecke der Erläuterung werden das neue Verfahren und die zu dessen Durchführung dienende
erfindungsgemäße Presse in ihrer Anwendung bei der Herstellung von Karosserieteilen für Kraftfahrzeuge
an Hand der Zeichnung beschrieben:
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Presse zur Durchführung des neuen Verfahrens in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 2 die Presse nach Fig. 1 in einer Vorderansicht,
teilweise im Schnitt,
Fig. 3 das Schaltschema des zur Betätigung der
erfindungsgemäßen Presse dienenden hydraulischen Kreislaufes.
Die Presse enthält ein Hauptgestell 1 in horizontaler Lage. Das Gestell 1 besteht aus im Abstand zueinander
liegenden Seitenteilen 2 und einem Tisch 3 als Oberteil. Ein Preßwerkzeug 4 ist auf dem Tisch 3
fest angeordnet. Das Werkzeug 4 ist als konvexes Preßwerkzeug ausgebildet.
Ein ergänzendes konkaves Preßwerkzeug 5, das eine zu der Formfläche des Preßwerkzeugs 4 passende"
Formfläche besitzt, ist so angeordnet, daß es zum Zusammenwirken mit dem Werkzeug 4 gebracht
werden kann und das Formen des zwischen den zusammenpassenden, sich ergänzenden Flächen der
Werkzeuge 4 und 5 eingelegten Blechs bewirkt.
Das Werkzeug 5 ist an einem Schwingarm 7 gelagert, der an einer seiner Kanten mit Hilfe eines
Zapfens 8 an hochstehenden Stützen 9 am Hauptgcstcll 1 verschwenkbar angebracht ist. Diese hochstellenden
Stützen sind seitlich im Abstand vom Gestell I angeordnet, und der Arm 7 ist aus in seitlicher
Richtung im Abstand zueinander liegenden Plattcntcilcn IO gebildet, so daß die Werkzeuge sowohl vom
Ende als auch von beiden Seiten der Vorrichtung her leicht zugänglich sind.
Um den Schwingarm 7 um den Schwenkzapfen 8 herum zu verschwenken, sind hydraulische Kinheiten
12 an dem dem Schwenkzapfen 8 abgewandien Ende
des Anns vorgesehen. Jede Einheit 12 enthält einen Zylinder 13, in dein ein Kolben 14 hin und her beweglich
ist. Der Kolben hat eine Stange 15, die über einen Schwenkzapfen 16 mit dem dem Schwenkzapfen
8 entgegengesetzten Ende des Arms 7 verbunden ist. Jeder Zylinder 13 ist an seinem unteren Ende
durch einen Schwenkzapfen 17 mit dem Gestell der Vorrichtung verbunden. Es sind zwei solcher Einheiten
12 vorgesehen, und sie liegen seitlich im Abstand voneinander und vom Gestell der Vorrichtung
an den seitlichen äußeren Enden des Arms 7, so daß
ίο sie den Zugang zu den Werkzeugen von diesem Ende
der Presse nicht hindern. Wenn man ein Druckmittel den Stangenenden bzw. den Kopfenden der Zylinder
13 zuführt, kann der Arm 7 um seinen Schwenkzapfen 8 herum nach unten geschwenkt bzw. in die
Ausgangsstellung angehoben werden.
An entgegengesetzten Enden des Werkzeugs 4 sind Greiferköpfe 20,40 vorgesehen.
An dem dem Schwenkzapfen 8 benachbarten Ende der Presse vorgesehenen Greiferkopf 20 sind eine
Mehrzahl von Greifern 21 lösbar angebracht. Die Greifer 21 sind in einer Reihe angeordnet, die sich
quer zur Presse erstreckt. Sie sind am Kopf 20 verstellbar und einstellbar angebracht, so daß sie sich
entlang einer Kurve quer zur Presse erstrecken können.
Der gesamte Greiferkopf 20 ist um eine horizontale Achse herum schwenkbar gelagert, so daß dieser
nach oben und nach unten schwingen kann und sich selbst und das gegriffene Blech besser gegenüber der
Oberfläche des Werkzeugs 4 ausrichten kann.
Der am entgegengesetzten Ende der Werkzeuge vorgesehene Greiferkopf 40 weist eine Mehrzahl von
Greifern 41 auf, die den Greifern 21 ähnlich sind. Der Kopf 40 ist für eine Schwenkbewegung um eine
horizontale Achse durch einen Schwenkzapfen 42 mit einer Kolbenstange 44 (Fig. 3) einer hydraulischen
Einheit 45 verbunden, die einen Kolben 46 und einen Zylinder 47 besitzt. Der Zylinder 47 ist so am Zapfen
48 gelagert, daß er um eine horizontale Achse verschwenkt
werden kann. Die Achse des Zapfens 42 und der Zapfen 48 sind mit der Achse des Schwenkzapfens
8 parallel. Die Zapfen 48 sind in hochstehenden Wänden eines Ständers 49 gelagert. Der Greiferkopf
40 ist so niedrig angeordnet, daß das Blech durch den Greiferkopf 20 über den linken Rand des
Werkzeugs 4 gezogen werden kann. Bei der ersten Reckoperation wird jedoch das Material oberhalb der
Formfläche des Werkzeugs 4 gehalten. Der Ständer
49 für die hydraulische Einheit 45 ist an einem Schwingarm 50 angeordnet. Der Arm 50 ist mit dem
Hauptgestell 1 durch einen horizontalen Schwenkzapfen 51 verbunden, so daß der Arm 50 und mit
ihm der Ständer49 aus der in Fig.2 mit vollen Linien gezeigten Stellung nach oben und nach unten
mindestens bis in die in F i g. 2 mit gestrichelten Linien angedeuteten Stellung geschwenkt werden
kann. Zwischen den Seitenteilen 2 ist ein Zwischenraum vorgesehen, so daß der Ständer 49 selbst über
die gezeichnete Stellung hinaus weiter nach unten geschwenkt werden kann.
Um den Ständer 49 nach unten zu verschwenken, ist eine hydraulische Einheit 52 vorgesehen. Diese
Einheit enthält einen Kolben 53, der eine Kolbenstange 54 besitzt und in einem Zylinder 55 hin und
her beweglich ist. Die Kolbenstange ist mit Hilfe eines Schwenkzapfen 56 mit dem Arm 50 verbunden.
Wenn man Druckmittel dem stangenseitigen linde des Kolbens 53 zuführt, kann der Arm 50 nach
unten geschwenkt werden, und wenn man Druckmittel dem entgegengesetzten Ende des Kolbens zuführt,
kann der Arm in die gewünschte Ausgangsstellung angehoben werden. Die Einheit 52 ist mit
dem Hauptgestell 1 mit Hilfe eines Schwenkzapfens 57 so verbunden, daß sie sich während der Verschwenkung
des Arms 50 ausrichten kann.
Zum Betrieb der Vorrichtung wird Druckmittel den Teilen mit Hilfe einer von einem Elektromotor M
angetriebenen Pumpe P über eine Leitung 60 zugeführt, zu der die Dreiwegeventile 61,62 und 63
parallel geschaltet sind. Das Ventil 61 ist mit der Einheit 12 verbunden, das Ventil 62 mit der Einheit
45 und das Ventil 63 mit der Einheit 52.
Beim Betrieb der Presse werden die Einheiten 12 betätigt, um den Arm 7 in seiner obersten Stellung
und auf diese Weise die Werkzeuge 4 und 5 über ihre gesamte Länge voneinander getrennt zu halten. In
diesem Zustand wird das zu formende Blech von den Greifern 21, 41 der Köpfe 20 und 40 erfaßt, wenn
sich der Afm noch in der Ausgangsstellung befindet, und vor Beginn jeder Tätigkeit der· Werkzeuge wird
Druckmittel dem stangenseitigen Ende der Einheiten 45 zugeführt, um das Blech über die Elastizitätsgrenze
hinaus zu strecken. Diese Reckung wird im Bereich oberhalb der Elastizitätsgrenze während der gesamten
Verformungsoperation entweder durch die Greiferköpfe 20, 40 allein oder zusätzlich durch den
Reibungszug der Preßwerkzeuge 4 und 5 aufrechterhalten.
Während sich das Blech unter Einwirkung der von den Greiferköpfen 20, 40 ausgeübten Reckkraft über
die Elastizitätsgrenze gestreckt hat, werden die Einheiten 12 betätigt, um den Arm 7 zu senken. Da der
Arm um den Schwenkzapfen 8 herum geschwenkt werden muß, werden die Werkzeuge 4 und 5 zunächst
am Rand in der Nachbarschaft des Schwenkzapfens 8 geschlossen und erfassen beide Seiten des Blechs zwischen
ihren einander ergänzenden zusammenpassenden Flächen. Während die Reckkraft aufrechterhalten
wird, werden die Werkzeuge von dem Ende in der
ίο Nähe des Schwenkzapfens 8 in Richtung auf das entgegengesetzte
Ende in der Nähe des Kopfes 40 allmählich fortschreitend geschlossen.
Infolge des allmählichen Schließens der Preßwerkzeuge
4, 5 von einem Rand zum anderen Rand in Reckrichtung und weil das Blech in plastischem
Zustand gehalten wird, da es bis in einen Bereich oberhalb der Elastizitätsgrenze gestreckt wird, hat das
Blech das Bestreben, in Schließrichtung zu fließen, die in F i g. 2 vom rechten Rand zum linken Rand
der Werkzeuge verläuft. Gleichzeitig ist das Blech frei und nicht durch irgendwelche fremden Haltemittel an
den sich in Zugrichtung erstreckenden Kanten der Werkzeuge gehalten und in der Bewegungsfreiheit beschränkt.
Da das Blech frei und quer zur Reckrichtung zwischen die Werkzeuge hineinkriechen kann und
■ unter Einfluß der Werkzeugflächen und der Greiferköpfe 20, 40 in Reckrichtung fließen kann, nimmt das
Blech leicht die Form der zusammenpassenden Flächen der Preßwerkzeuge an. Alle Falten und die eingeschlossene
Luft oder die eingeschlossenen Schmiermittel od. dgl. werden in Schließrichtung »ausgebügelt«
und entfernt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
209 641/14
Claims (1)
1 2
ρ . weisenden Formstücken zwischen relativ zueinander
Patentansprüche: beweglichen, komplementären und im wesentlichen
1. Verfahren zum Formen von Blechteilen umfangsgleichen starren Preßwerkzeugen, wobei das
zu Längs- und Querkrümmungen aufweisenden Blechteil vor dem Beginn des Preßvorgangs einer
Formstücken durch Pressen zwischen relativ zu- 5 durch die Form der Preßwerkzeuge nicht bedingten
einander beweglichen, komplementären und im zusätzlichen Streckung unterworfen wird, sowie eine
wesentlichen umfangsgleichen starren Preßwerk- Presse zur Ausführung dieses Verfahrens. Das neue
zeugen, wobei das Blechteil vor dem Beginn des Verfahren ist insbesondere zum Formen von Auto-Preßvorganges
einer durch die Preßwerkzeuge mobilkarosserieteilen, wie Dach- und Seitenwandnicht
bedingten zusätzlichen Streckung unterwor- io flächen, Deckel- und Verschlußwände zur Abdeckung
fen wird, d adurch gekennzeich ne t, daß von Fahrzeugteilen u. dgl. bestimmt,
das Blechteil in beim Reckziehen bekannter Die bei einer bekannten Presse vorgesehene zu-Weise
entlang eines Paares seiner einander gegen- sätzliche, vom eigentlichen Formvorgang unabhänüberliegenden
Ränder eingespannt bzw. erfaßt gige Streckung dient dazu, solche Bereiche des Blechs
wird, während sein anderes Paar von Rändern 15 örtlich vorzustrecken, in denen beim eigentlichen
frei bleibt, und über seine gesamte Ausdehnung Preßvorgang infolge der Komplexität des herzustelin
Richtung der beiden Einspannstellen bis kurz lenden Werkstücks eine zu geringe Streckung erfolgt,
über die Streckgrenze hinaus vorgereckt wird, wodurch es an diesen Stellen zu Falten- oder Runzelworauf
der Preßvorgang ohne Zeitverzögerung bildung kommt, eingeleitet wird. . 20 Bei weiteren bekannten, mit Streckung des Blechs
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- über seine Streckgrenze hinaus arbeitenden Verfahkennzeichnet,
daß die während des Vorreckens ren, den sogenannten Streckziehverfahren, wurde das
ausgeübte Streckkraft während des Preßvorgan- an zwei sich gegenüberliegenden Bändern von Greiges
aufrechterhalten wird. fern erfaßte Blech über ein konvexes Werkzeug von
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 25 in Längs- und Querrichtung symmetrischer Krümkennzeichnet,
daß die Streckkraft, gegenüber der mung, in voller Anlage am Werkzeug, gereckt, wobei
beim Vorrecken ausgeübten, während des gesam- entweder den Greifern und/oder dem Werkzeug eine
ten oder während des letzten Teiles des Preßvor- Bewegung erteilt wurde.
ganges herabgesetzt, aufrechterhalten oder voll- Ein solches Verfahren, bei dem die endgültige Forständig
weggenommen wird. 30 mung des Blechs allein durch ein Recken des auf dem
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, Werkzeug aufliegenden Blechs erfolgt, kann nur in
dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung solchen Fällen verwendet werden, wenn die Oberdes
Preßvorganges und bei noch zwischen den fläche des konvexen Werkzeugs im allgemeinen glatt
Preßwerkzeugen eingeschlossenem Formstück die ist und im wesentlichen kontinuierliche Krümmungen
Streckkraft auf einen oberhalb der während 35 aufweist, also eine Oberfläche, die keine Umkehrundes
Vorreckens ausgeübten Streckkraft liegenden gen in der Krümmung, Taschen, Vorsprünge oder
Wert erhöht wird. andere örtliche Formabweichungen, wie dies bei
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, Kraftfahrzeugkarosserieteilen der Fall sein kann, hat.
dadurch gekennzeichnet, daß das Blechteil wäh- Nachteilig ist ferner, daß eine genaue Anpassung des
rend des Vorreckens teilweise an die Oberfläche 40 Blechs selbst dann, wenn die Krümmungen des Formdes
überwiegend konvexen Preßwerkzeugs an- Werkzeugs kontinuierlich sind, es erforderlich macht,
gelegt wird. daß jeder Teil des Blechs in irgendeinem Stadium
6. Presse zur Durchführung des Verfahrens über die Streckgrenze gestreckt wird. Dies ist im Annach
einem der Ansprüche 1 bis 5, mit zwei zu- fangsstadium des Reckvorganges, wenn der höchste
einander komplementären, in Preßrichtung rela- 45 Abschnitt und die diesem benachbarten Abschnitte
tiv aufeinander zu beweglichen, starren Preßwerk- des Werkzeugs mit dem Blech in Berührung stehen,
zeugen, deren Arbeitsflächen sich über den aus- nicht schwierig. Wenn man jedoch die in Längsrichzuformenden
Hauptbereich des Bleches erstrek- tung des Werkzeugs liegenden Werkzeugenden beken,
und mit einer das Blech außerhalb des trachtet, so setzen sich die auf die an diesen Ab-Hauptbercichs
erfassenden, Metall aus dem 50 schnitten anliegenden Teile des Blechs wirksamen Hauptbereich herausziehenden Greifeinrichtung, Zugkräfte teilweise aus den von den Greiferköpfen
die an zwei einander gegenüberliegenden Kanten ausgeübten Kräften und teilweise aus den zur Überdes
Bleches angreifende, cjucr zur Prcßriclitung windung der Reibung zwischen den weiter innenvoneinander
weg bewegliche Greifer aufweist, da- liegenden Teilen des Werkzeugs und dem auf diesen
durch gekennzeichnet, daß die Greifer (20,21,40, 55 aufliegenden Teil des Blechs erforderlichen Kräften
41) durch Druckmittelzylindcr (45,47) angctrie- zusammen. Diese Kräfte würden bei unregelmäßig
ben sind. gekrümmten Werkzeugflächen stark variieren, so daß
7. Presse nach Anspruch 6, zum Ausüben des ein zufriedenstellendes Anpassen des Blechs an die
Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekenn- äußeren Teile eines so ausgebildeten Werkzeugs nur
zeichnet, daß wenigstens einer der Greifer (20,21 60 schwer oder überhaupt nicht möglich ist.
bzw. 40,41) im wesentlichen parallel zur Preß- Nach den beschriebenen Streckziehverfahren arbei-
richtung unabhängig verschiebbar ist. tcndc Vorrichtungen sind daher zum Herstellen von
bisher mittels üblichen, mit zwei im wesentlichen
komplementären Werkzeugen versehenen Ziehpressen
65 geformten Formteilen mit unregelmäßiger Krümmung
ungeeignet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Formen Diese bekannten Streckziehverfahren wurden für
von Blechteilen zu Längs- und Querkrümmungen auf- Werkstücke, denen örtlich eine von der konvexen
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