DE136755C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsmefsvorrichfung, bei welcher an einem durchsichtigen Mefsgefäfs zwei von demselben unabhängige, gekuppelte und gegen einander beliebig verstellbare Hähne angeordnet sind. Dieselbe unterscheidet sich von bekannten Vorrichtungen der in Frage kommenden Art dadurch, dafs statt gewöhnlicher Durchgangshähne Dreiweghähne Verwendung finden, von denen der untere den Zu- und Abflufs der Flüssigkeit, der obere den Aus- und Eintritt der Luft regelt, und zwar derart, dafs die gegebenenfalls in das Luftrohr eingetretene Flüssigkeit beim Ablassen der Flüssigkeit aus dem Mefsgefäfs nicht mit ausfliefsen kann. Es ist zwar auch bereits eine Flüssigkeiten] efsvorrichtung bekannt geworden, welche die zuletzt genannten Eigenschaften besitzt, bei derselben sind jedoch die beiden Hähne auf einer gemeinsamen Achse, und zwar innerhalb des Mefsgefäfses angeordnet, was, wie leicht ersichtlich, verschiedene Uebelstände zur Folge hat.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht die Erfindung, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Seitenansicht der neuen Mefsvorrichtung in Verbindung mit einem Vorrathsbehä'Iter, während die

Fig. 2 und 3 die Mefsvorrichtung selbst in vergröfsertem Mafsstabe veranschaulichen.

Der Mefscylinder α aus Glas von kreisrundem Querschnitt ist mit Hülfe einer Kappe c oder auch sonst in geeigneter Weise an der Mefsvorrichtung befestigt. Unterhalb des Mefsgefäfses befindet sich ein Dreiweghahn d und über dem Mefsgefäfs ist ein zweiter Dreiweghahn e vorgesehen. Der Hahn d ist durch ein Rohr/ mit dem Boden des Vorrathsbehälters g verbunden, und von dem Dreiweghahn e führt ein Luftrohr h in das Innere des Behälters g und mündet nahe dem oberen Boden desselben aus. Die Hähne d und e sind mit einander so gekuppelt, dafs beide Hähne de mittelst eines Griffes i gesteuert werden können. Wenn die Hähne die Stellung nach Fig. 2 haben, so tritt die Flüssigkeit durch f und den Hahn d in das Mefsgefäfs α ein und füllt dasselbe bis oben an, da die Luft aus demselben durch den Hahn e und das Rohr h entweichen kann. Die überschüssige Flüssigkeit tritt ebenfalls durch den Hahn e hindurch und in das Rohr h ein. Sobald der Mefscylinder α vollständig gefüllt ist — die vollständige Füllung entspricht genau dem vorgeschriebenen Mafse — wird der Handgriff i so weit gedreht, dafs die Oeffnung d¹ des Hahnkükens vor die Oeffnung d² tritt. Dann steht die Oeffnung d^s der Auslauföffnung <f⁴ gegenüber. Das obere Hahnküken mufste dieser Drehung folgen, und es tritt infolge dessen die Oeffnung e¹ vor die Luftöffnung e², während e³ mit dem Innern des Mefsgefäfses a in Verbindung tritt. Nun kann Luft durch den Hahn e in das Gefäfs α eintreten und die in letzterem enthaltene abgemessene Menge Flüssigkeit durch den Hahn d in ein untergestelltes Gefäfs laufen.

Der obere Dreiweghahn schneidet die in dem Luftrohr h stehende Flüssigkeitssäule von dem Inhalt des Mefscylinders ab, bevor der Austritt der Flüssigkeit aus letzterem beginnt. Infolge dessen liefert die vorliegende Vorrich-

tung stets das gleiche zuverlässige Mefsresultat, trotz seines directen Anschlusses an einen beliebigen Flüssigkeitsbehälter und trotz der Schwankungen des FlUssigkeitsstandes in demselben. Die vorliegende Vorrichtung ist infolge dessen aichfähig.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Flüssigkeitsmefsvorrichtung, bestehend aus einem Glasgefäfs und zwei von demselben unabhängigen, gekuppelten und gegen einander beliebig verstellbaren Hähnen, gekennzeichnet durch die Ausbildung der letzteren als Dreiweghähne (cd), von denen der untere den Zu- und Abflufs der Flüssigkeit, der obere den Aus- und Eintritt der Luft regelt und die in das Luftaustrittsrohr getretene Flüssigkeitsmenge von dem Mefsraum abschneidet, bevor dessen Entleerung beginnt, derart, dafs bei einfacherer Ausführung und bequemerem Anschlufs des Mefsgeftifses an ein gröfseres Abgabegefäfs das Mefswerkzeug stets das genaue, gleiche Mefsresultat liefert.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.