DE136482C - - Google Patents

Info

Publication number
DE136482C
DE136482C DENDAT136482D DE136482DA DE136482C DE 136482 C DE136482 C DE 136482C DE NDAT136482 D DENDAT136482 D DE NDAT136482D DE 136482D A DE136482D A DE 136482DA DE 136482 C DE136482 C DE 136482C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
boiler
water level
pipe
soda
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT136482D
Other languages
English (en)
Publication of DE136482C publication Critical patent/DE136482C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Commercial Cooking Devices (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
JKS 136482 -KLASSE 13 b.
Um das Kesselspeisewasser durch vorgängiges Aufkochen zu reinigen, hat man bereits aus dem Kessel selbst Dampf entnommen und ihn in dem Reinigungsgefäfs durch das Speisewasser hindurchstreichen lassen, um daselbst das Wasser zu kochen und die Fällung der sich in der Hitze theilweise ausscheidenden mineralischen Bestandteile zu veranlassen. Indefs hat die Erfahrung gelehrt, dafs man zu einer völligen Ausscheidung der Kesselsteinbildner nur durch eine lange fortgesetzte Kochung gelangen kann, woraus sich die praktische Unmöglichkeit des einfachen Kochverfahrens ergiebt. Man hat auch weiter bei der Entfernung der Kesselsteinbildner durch Kochen versucht, dem Kesselspeisewasser vor seinem Eintritt in den Reiniger geeignete chemische Reagenzien, z. B. Soda, zuzusetzen, um die Fällung zu beschleunigen. Jedoch ist es hierbei schwer, den Chemikalienzusatz fortdauernd und in gleichmäfsiger Weise zu bewirken, andererseits findet in dem Kesselwasser eine Anhäufung der zugesetzten Salze statt, weil ein Theil der Zusätze immer in das Kesselspeisewasser mitgerissen wird.
Um nun die Fällung der Kesselsteinbildner in dem Kesselwasserreiniger schnell und vollständig und unter Vermeidung der oben bezeichneten Uebelstände zu bewirken, werden bei dem neuen Verfahren von Zeit zu Zeit gewisse Mengen des chemischen Mittels dem Wasser im Kessel selbst zugesetzt, derart, dafs der Sodagehalt des Wassers im Dampfkessel annähernd gleich bleibt. Um nun die vorgängige Aufkochung des Kesselspeisewassers zu bewirken, läfst man nicht mehr nur Dampf vom Kessel in den Reiniger einströmen, sondern ein Gemisch von Dampf und heifsem Wasser, welches ebenfalls dem Dampfkessel entnommen wird. Dieses Wasser trägt zur Erhitzung des Speisewassers im Reiniger bei und liefert, da es den Sodagehalt des Kesselwassers hat, das chemische Mittel zur Beschleunigung der Fällung.
Die Mischung von Wasser und Dampf wird dem Reiniger durch ein Rohr zugeführt, welches an der Entnahmestelle im Dampfkessel mit einer Einrichtung versehen ist, die es ermöglicht, den Dampf unmittelbar über dem Wasserstand des Dampfkessels zu entnehmen, derart, dafs derselbe gleichzeitig eine geeignete Wassermenge mitreifst. Der so an der Oberfläche des Wasserspiegels entnommene Dampf führt aufserdem noch den gesammten Schaum von der Oberfläche mit und bringt ihn in den Reiniger, so dafs diese Einrichtung gleichzeitig zur Entschäumung des Kesselwassers dient.
Die Reinigungsvorrichtung, welche angewendet wird, besteht, um eine wirksame Fällung und Klärung des Wassers herbeizuführen, aus einem zweitheiligen Behälter, dessen beide Abtheile sowohl über der Wasseroberfläche als auch in einer gewissen Entfernung vom Boden in Verbindung stehen. Die eine dieser Abtheilungen nimmt , sowohl das Speisewasser als auch das Gemisch von Dampf und Wasser, welches von dem Dampfkessel zugeführt wird, nebst der für die Fällung benutzten Soda auf. Das Zuführungsrohr für dieses Gemisch mündet unterhalb des Wasserspiegels im Reiniger. Das
gereinigte Wasser wird der anderen Abtheilung entnommen, so dafs das Speisewasser genöthigt ist, in der einen Abtheilung herabzusinken und in der anderen wieder aufzusteigen, bevor es nach dem Dampfkessel abfliefsen kann, wodurch ein sicheres Absetzen des Niederschlages und somit eine wirksame Klärung erreicht wird.
Das Zuführungsrohr des Speisewassers zum Reiniger ist an seinem in den Reiniger hineinragenden Ende aufwärts gebogen und mit einer übergreifenden Kappe versehen, welche das hochsprudelnde Wasser des Speiserohres nöthigt, an dem inneren Umfang der Kappe herabzufliefsen und so das innerhalb des Reinigers liegende Ende der Speiserohrleitung aufsen zu berieseln, bevor das Wasser in die erste Abtheilung des Reinigers fällt. Es wird dadurch eine Erwärmung dieses Rohrtheiles verhindert und unmöglich gemacht, dafs sich bereits in diesem Rohrtheil Niederschläge ausscheiden, welche unter Umständen zu einer Verstopfung desselben führen könnten.
Fig. ι zeigt eine Ausführungsform der zur Durchführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung.
α ist die eine der beiden Abtheilungen des Reinigers, welcher das Speisewasser dureh das Rohr b zugeführt wird. Die Mischung von Wasser und Dampf, welche dem Dampfkessel c entnommen wird, gelangt durch das Rohr d in die gleiche Abtheilung des Reinigers. e ist die andere Reinigerabtheilung, welcher das gereinigte Wasser durch das Rohr f für die Zuführung zum Dampfkessel entnommen wird. Da die beiden Abtheilungen α und e des Reinigers oben und unten in Verbindung stehen, so ist der Wasserstand in ihnen gleich hoch und wird durch die Höhenlage der Mündung des Rohres f in der Abtheilung e bestimmt.
Das Speisewasser, welches durch das an seinem Ende aufwärtsgebogene Rohr b eintritt, trifft auf die bewegliche Kappe g, welche oberhalb der Rohrmündung von b angebracht ist. Diese Kappe zwingt das Wasser, an ihrer inneren Umfiäche herabzusteigen und das Rohr b zu berieseln, worauf es sodann in die Abtheilung α fällt. Die Kappe dient gleichzeitig dazu, zu verhindern, dafs das Wasser aus dem Rohr b unmittelbar in die Abtheilung e übertritt. Das auf der Aufsenseite des Rohres b niederrieselnde Wasser verhindert die Erwärmung dieses Rohres zu dem Zweck, wie oben angegeben ist. Das niederfallende Wasser trifft dann zunächst auf den durch das Rohr d zugeführten Dampf, erhitzt sich und mischt sich mit dem sodahaltigen Wasser, welches ebenfalls durch das Rohr d zugeführt wird. Dadurch wird an dieser Stelle eine schnelle Fällung der mineralischen Bestandtheile des Wassers herbeigeführt.
Das so behandelte Wasser mufs nun, um zum Kessel zu gelangen, langsam in der Abtheilung α herabsteigen, um dann wieder in der Abtheilung e sich aufwärts zu bewegen. Der Niederschlag hat dabei Gelegenheit, sich vollständig am Boden des Reinigers abzusetzen. Mit der Fällung werden auch die anderen Unreinigkeiten, wie OeI u. s. w., niedergerissen und ihre Rückkehr in den Dampfkessel verhindert.
Zur Entnahme des Gemisches von Dampf und Kesselwasser ist in Fig. ι ein unter den niedrigsten Wasserstand des Kessels reichendes Rohr d vorgesehen, dessen Ende in einem Knie aufwärts gebogen ist, und dessen Mündung h oberhalb des höchsten Wasserstandes liegt. Dampf und Schaum treten dann durch die Mündung h in das Rohr und reifsen eine gewisse Menge Wasser mit sich, welches durch die in der Nähe der Biegung vorgesehenen Löcher i in das Rohr eingetreten ist. Anstatt das Entnahmerohr d an seinem unteren Ende knieförmig aufzubiegen, kann es auch nach Fig. 2 ausgeführt werden, indem es an seinem unteren Ende mit einer Kapsel j umschlossen wird, deren obere Oeffnung über dem höchsten Wasserstand liegt, und welche in der Nähe des sonst geschlossenen Bodens ein oder mehrere Löcher i für den Wassereintritt hat.
Wenn man das Wasser dauernd in der Nähe der Wasseroberfläche im Kessel, wo sich die meisten Verunreinigungen ansammeln, entnehmen will, so kann auch die Kapsel j, anstatt sie an ihrem Ende mit Löchern zu versehen, um Zapfen drehbar angeordnet und mit einem Wasserzuführungsrohr k (Fig. 3) versehen werden, welches an seinem Ende mit Wassereintrittslöchern versehen ist und durch einen Schwimmer / stets ein wenig unterhalb des Wasserstandes gehalten wird. Die Kapsel^' kann auch mit dem Rohr d fest verbunden sein, wenn das Rohr k beweglich oder biegsam ist.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Vorrichtung zur Reinigung von Kesselspeisewasser durch Abkochung desselben unter Zusatz von Soda oder dergl·., dadurch gekennzeichnet, dafs einerseits das Speisewasser in den oberen Theil des Reinigers über dem Wasserstand in denselben eingeführt wird, wobei es in bekannter Weise in Gestalt eines feinen Regens aus der Mündung des Zuführungsrohres austritt, andererseits ein Gemisch von Kesseldampf und sodahaltigem Kesselwasser in bestimmtem, unveränderlichem Verhältnifs unter dem Wasserstand in den Reiniger ■ eingeführt wird.
  2. 2. Ausftihrungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, bestehend aus zwei mit einander oben über dem Wasserstand im Reiniger und unten in einer gewissen Entfernung vom Boden in Verbindung stehenden Abtheilungen fa, e), deren eine fa) das aus dem Zuführungsrohr für das Speisewasser herabrieselnde Wasser und das dem Dampfkessel entnommene Gemisch von Dampf und sodahaltigem Wasser aufnimmt, und deren andere (e) infolge ihrer Verbindung mit dem Austrittsrohr für das gereinigte Wasser einen bestimmten Wasserstand aufrecht erhält, wobei das Zuführungsrohr für das Dainpf-Sodawasser-Gemisch in dem engen Obertheil der ersten unten erweiterten Abtheilung fa) unter dem Wasserspiegel einmündet, und die andere Abtheilung einen durchweg geringeren Querschnitt aufweist.
  3. 3. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Entnahme des Dampf-Sodawasser-Gemisches aus dem Dampfkessel durch ein gekrümmtes Rohr, bei welcher dieses Rohr über dem höchsten Wasserstande im Kessel ausmündet und unter dem tiefsten Wasserstand mit Löchern (i) zum Durchlafs einer zureichenden Menge des Sodawassers versehen ist.
  4. 4. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs das Entnahmerohr bis unter den tiefsten Wasserstand im Kessel hinabgeführt und der eintauchende Theil mit einer oben offenen Büchse (j) umgeben ist, die über den höchsten Wasserstand hervortritt und unten mit einer oder mehreren Oeffnungen (i) zum Durchlafs des Sodawassers versehen ist.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT136482D Active DE136482C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE136482C true DE136482C (de)

Family

ID=404441

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT136482D Active DE136482C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE136482C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH637603A5 (de) Anlage zur biologischen reinigung von wasser.
DE136482C (de)
DE2845312A1 (de) Vorrichtung zur reinigung von abwaessern
DE9400558U1 (de) Einrichtung zur Aufbereitung von mit Reinigungsmitteln versehenem Schmutzwasser, insbesondere des Schmutzwassers einer Autowaschanlage
DE345243C (de) Schaumschwimmverfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung von Erzen
DE243898C (de)
DE2230370C2 (de) Gerät zum Reinigen von Maschinenteilen oder Werkzeugen
DE1517661A1 (de) Vorrichtung zur Entfernung von synthetischen Reinigungsmitteln und anderen Stoffen aus waessrigen Loesungen
DE2236673C2 (de) Vorrichtung zum Trennen eines Wassergemisches von leichter siedenden Flüssigkeiten
DE204943C (de)
DE281103C (de)
DE172570C (de)
CH521293A (de) Verfahren und Einrichtung zur Aufbereitung von Detergentien enthaltendem Abwasser mittels Ozon
CH631686A5 (en) Process for preparing a substantially homogeneous lime water solution
AT19780B (de) Selbsttätige Vorrichtung zur Zuführung von Reagenzien zu Abwässern u. dgl. mittels Kippschale.
DE202024102753U1 (de) Vorrichtung zum Reinigen von farb- und/oder lackhaltigem Abwasser
AT11254B (de) Ölreinigungs-Apparat.
DE735465C (de) Vorrichtung zum Dosieren von chemischen Zusatzmitteln, insbesondere Sterilisiermitteln, in Trinkwasserreinigungsanlagen
DE90737C (de)
DE243423C (de)
DE88322C (de)
DE38567C (de) Vorrichtung zum Reinigen des Wassers in Dampfkesseln
DE35613C (de) Neuerung an der durch Patent Nr. ) 24021 geschützten Vorrichtung zum Reinigen des Kesselspeisewassers
DE2357746B2 (de) Verfahren zur reinigung eines elektrisch angetriebenen luftbefeuchters und luftbefeuchter zur durchfuehrung desselben
DE176957C (de)