DE134983C - - Google Patents

Info

Publication number
DE134983C
DE134983C DENDAT134983D DE134983DA DE134983C DE 134983 C DE134983 C DE 134983C DE NDAT134983 D DENDAT134983 D DE NDAT134983D DE 134983D A DE134983D A DE 134983DA DE 134983 C DE134983 C DE 134983C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
nitrosocarbazole
hydrochloric acid
acetic acid
solution
glacial acetic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT134983D
Other languages
English (en)
Publication of DE134983C publication Critical patent/DE134983C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D209/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
    • C07D209/56Ring systems containing three or more rings
    • C07D209/80[b, c]- or [b, d]-condensed
    • C07D209/82Carbazoles; Hydrogenated carbazoles
    • C07D209/86Carbazoles; Hydrogenated carbazoles with only hydrogen atoms, hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals, directly attached to carbon atoms of the ring system

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Indole Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die technische Durchführung einer Umlagerung der Nitrosoverbindungen secundärer aromatischer Basen in die ρ-Nitrosoverbindungen mittels alkoholischer Salzsäure hat den grofsen Fehler, dafs die Anwendung der alkoholischen Salzsäure die Entstehung bedeutender Mengen des sehr leicht flüchtigen Chloräthyls bedingt, welches ohne Nutzen für die Reaction entweder verloren geht oder durch complicirte und kostspielige Apparatur zurückgehalten und während des ganzen Processes mitgeschleppt werden mufs.
Eine dem Nitrosodiphenylamin, das bei dieser Umlagerung das gleiche Verhalten gezeigt hat, in gewissem Grade analoge Verbindung ist das Nitrosocarbazol, welches schon lange bekannt, wahrscheinlich wegen seiner grofsen Zersetzlichkeit nicht näher untersucht worden ist und dessen Constitution keinen Schlufs auf sein Verhalten im Vergleich zum Nitrosodiphenylamin zuläfst. Es zeigt sich nun, dafs auch das Nitrosocarbazol durch alkoholische Salzsäure bei gewöhnlicher Temperatur in die p-Nitrosoverbindung umgelagert wird; jedoch ist die Reaction infolge der grofsen Unbeständigkeit des Nitrosocarbazols sehr wenig glatt, indem dabei sowohl Carbazol selbst zurückgebildet wird, als auch zum grofsen Theil Zersetzungen unter Bildung jener schon von Zeidler (Annalen 191, 306 bis 307) beschriebenen grünen Verbindung unbekannter Constitution eintreten. Aus diesem Grunde sowohl wie aus den oben angeführten Verhältnissen bei der technischen Anwendung der alkoholischen Salzsäure ist dieses Verfahren zur technischen Darstellung von p-Nitrosocarbazol unbrauchbar.
Es wurde nun gefunden, dafs das Nitrosocarbazol in seiner Lösung in Eisessig bei gewöhnlicher Temperatur durch die übliche cone. Salzsäure des Handels (20 bis 220 B.) glatt in die p-Nitrosoverbindung übergeführt wird. Die Reaction ist nicht beschränkt auf die Anwendung eines reinen Ausgangsmaterials, sondern läfst sich auch mit dem technischen Product, wie es z.B. bei dem Verfahren des Patents 122852 erhalten wird, durchführen. Das Verfahren hat den Vortheil, dafs kein Chlora'thyl entsteht und dafs der angewendete Eisessig in Form einer etwa 5oproc. Säure wiedergewonnen wird, welche, wenn erwünscht, auf die hohe Concentration des Eisessigs gebracht werden kann. Aufserdem fällt, was für den technischen Procefs von grofser Wichtigkeit ist, die ganze Apparatur für Entwicklung . und Einleiten der trockenen, gasförmigen Salzsäure fort.
Das Verfahren e'rschliefst durch die That sache, dafs aus dem gemäfs Patent 122852 in sehr grofsen Mengen zur Verfügung stehenden technischen Nitrosocarbazol in technisch brauchbarer Weise die p-Nitrosoverbindung gewonnen werden kann, das Gebiet des ρ-Nitro- und p-Amido-carbazols und deren Sulfosäuren.
Das Verfahren wird durch folgendes Beispiel erläutert:
5 kg trockenes Nitrosocarbazol werden unter schwachem Erwärmen und Rühren in 50 bis 60 kg Eisessig gelöst und die Lösung auf ge-
wohnliche Temperatur (ίο bis 200) abgekühlt. Alsdann läfst man unter scharfem Rühren 20 bis 30 1 cone. Salzsäure (20 bis 220 B.) schnell in die dunkle Lösung fliefsen. Die Farbe schlägt sofort in tiefroth um, und die Umlagerung ist nach ganz kurzer Zeit vollendet. Man rührt etwa '/4 Stunde langsam durch und läfst dann die tiefrothe Lösung schnell und unter möglichst intensivem Rühren in 70 bis 100 1 Wasser einfliefsen. Das p-Nitrosocarbazol scheidet sich in gelb- bis blaugrünen Flocken ab, die durch Absaugen oder dergl. von der Lösung getrennt werden. Die scharf abgeprefste, noch feuchte Substanz kann direct reducirt oder auf Nitroproduct oder Sulfosäuren verarbeitet werden.
Die Mischung von Essigsäure und Salzsäure, welche das Filtrat von der p-Nitrosoverbindung darstellt, kann in der Weise aufgearbeitet werden, dafs durch Zusatz der entsprechenden Menge von gebranntem oder kohlensaurem Kalk die Salzsäure gebunden und durch Abdestilliren, welches vortheilhaft im Vacuum geschieht, die angewendete Essigsäure zunächst als etwa 50 proc. Säure wiedergewonnen wird, welche, wenn erwünscht, auf die hohe Concentration des Eisessigs gebracht werden kann.
Während die Umlagerung selbst vortheilhaft mit nur 5 bis 10 kg Nitrosocarbazol durchgeführt wird, kann das vorhergehende Auflösen in Eisessig und die nachfolgende Aufarbeitung nach dem Einfliefsen in Wasser in beliebig grofsen Mengen geschehen.
Soll die p-Nitrosoverbindung in Substanz dargestellt werden, so wird die noch feuchte Substanz wiederholt mit kaltem Wasser gewaschen, gut abgesaugt, abgeprefst und bei 50 bis 6o° getrocknet. Die so erhaltene Verbindung stellt ein mehr oder weniger lockeres Pulver von gelb- bis blaugrüner Farbe dar; sie ist in Alkohol, Benzol und Aether leicht löslich mit eigenthümlich bräunlichgelber Farbe. Die alkoholische Lösung wird durch Natronlauge tiefroth gefärbt.
Diese p-Nitrosoverbindung geht durch Reduction mit alkoholischem Schwefelammonium in eine Base über, welche bis 243° sintert und bei 247 bis 251° unter Schwarzwerden schmilzt und deren salzsaures Salz in wässeriger Lösung Ligninsubstanz intensiv ziegelroth färbt. Durch Diazotiren und nachfolgende Kupplung mit Naphtalinsulfosäuren werden Wollfarbstoffe erhalten.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Darstellung des p-Nitrosocarbazols, dadurch gekennzeichnet, dafs man eine Lösung des am Stickstoff nitrosirten Carbazols in Eisessig bei gewöhnlicher Temperatur mit cone, wässriger Salzsäure in Reaction bringt.
DENDAT134983D Active DE134983C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE134983C true DE134983C (de)

Family

ID=403059

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT134983D Active DE134983C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE134983C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2043192A1 (de) Neue basische Farbstoffe und deren Herstellung
DE134983C (de)
DE2705107B1 (de) Verfahren zur Herstellung einer Pigmentform des alpha-Indanthrons
EP0475089A1 (de) Mischungen von Monoazofarbstoffen
DE2100439C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Präparationen aus Dispersionsfarbstoffen ud Verwendung dieser Präparationen
DE909384C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Schwefelsaeurehalbestersalzen von Leuko-Anthrachinonverbindungen
DE1213374B (de) Verfahren zur Herstellung von Loesungen von Diazoaminoverbindungen
DE3022783A1 (de) Verfahren zur herstellung von 4-acylamido-2-nitro-1-alkoxybenzol-verbindungen
DE479104C (de) Verfahren zur Herstellung von Chlor- und Bromderivaten des Dihydrokodeinons
DE1965384A1 (de) Verfahren zur Herstellung von p-Nitroso- und p-Nitrophenolen
DE897992C (de) Verfahren zur Herstellung haltbarer Leukoverbindungen von Kuepenfarbstoffen
DE2850901B2 (de) Verfahren zum Drucken mit Entwicklungsfarbstoffen
DE197714C (de)
DE145061C (de)
DE71490C (de) Verfahren zur Ueberführung von Rhodaminen in höher alkylirte blaustichigere Farbstoffe
DE2816983A1 (de) Stabile, fluessige, hochkonzentrierte farbstoffzubereitungen, ihre herstellung und verwendung
CH365700A (de) Haltbares Färbe- und Druckpräparat
DE2559540B2 (de) 1 -Hydroxy-3,6-disulfo-8-acetamino-2-<3'-phosphonophenylazo)-naphthalin und dessen Salze
DE723356C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyazofarbstoffen
DE707847C (de) Verfahren zur Herstellung von Verdickungsmitteln fuer den Zeugdruck aus Kirschgummi
DE752752C (de) Verfahren zur Herstellung von im Ring A aromatisierten Steroidverbindungen
DE88338C (de)
DE520922C (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Phenylchinolin-4-carbonsaeure
DE92753C (de)
DE882452C (de) Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen