DE134559C - - Google Patents

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DE134559C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/32General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using oxidation dyes

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das in den Färbereien und Zeugdruckereien bis jetzt hergestellte Oxydations- oder Dampfschwarz hat den Nachtheil, dafs es leicht «vergrünt«, indem es durch Einwirkung von ganz verdünnten Säuren, wie sie der Schweifs enthält oder rascher durch Reductionsmittel, wie schweflige Säure, welche oft in der Luft und besonders auch in den Lagerräumen enthalten ist, eine grünliche Nuance annimmt, wie sie das Zwischenproduct der Schwarzbildung, das Emeraldin, zeigt. Dieses Vergrünen macht sich häufig beim Tragen von mit Anilinschwarz gefärbten Stoffen in unangenehmer Weise bemerkbar.
Bis zu einem gewissen Grade ist es wohl gelungen, den Mifsstand zu beheben, doch ist ein durchaus unvergrUnliches Anilinschwarz bis jetzt noch nicht erhalten worden.
Aufserdem hat das Anilinschwarz den Fehler, dafs die Baumwollfaser durch die zur Bildung des Schwarz nothwendige Säuremenge sehr leicht angegriffen und morsch wird.
Wir haben nun gefunden, dafs man durch Oxydation der primären, secundären oder tertiären Amido- oder Amidooxyderivate der Diphenylaminreihe auf der Faser ein volles, tiefes Schwarz erhält, welches vollständig unvergrünlich ist und die Faser nicht angreift. Als besonders brauchbar für unsere Zwecke haben sich erwiesen: das p-Amido-p-Oxydiphenyl- oder -phenyllolylamin, das Dirnethylp - amido - ρ - oxydiphenyl - phenyltolylamin, das p-Amidodiphenylamin, das p-Amidomethyldiphenylamin, das Diamidodiphenylamin und das Dimethyldiamidodiphenylamin.
Man braucht von diesen Verbindungen nur ungefähr den dritten Theil derjenigen Anilinmenge, welche für ein volles, tiefes Schwarz erforderlich ist, und während bei dem Anilin neben dem Oxydationsmittel auch noch ein Sauerstoffüberträger, wie Vanadinsalzlösung, Ferrocyankalium oder Schwefelkupfer, nöthig ist, geht hier die Schwarzbildung so leicht von statten, dafs der Sauerstoffüberträger vollständig entbehrlich wird. Ein Uebelstand, den das am meisten benutzte Ferrocyankalium mit sich bringt, wird durch unser Verfahren ausgeschlossen. Derselbe besteht darin, dafs sich bei Anwendung dieses Salzes stets Berlinerblau bildet, welches dem Schwarz, wenn es aus dem Dampfe kommt, eine sehr schöne bläuliche Nuance verleiht, welche jedoch verschwindet und durch Bildung von Eisenoxydhydrat in ein weniger schönes Braunschwarz übergeht, sobald die Waare mit Seife und Soda behandelt wird. Aufserdem bietet das neue Verfahren den gesundheitlichen Vortheil, dafs die bei dem alten Schwarzverfahren auftretenden Blausäuredämpfe vermieden werden.
Ein weiterer Fehler, welcher dem Ferrocyan-Anilinschwarz anhaftet, besteht darin, dafs es unmöglich ist, dasselbe neben Alizarin-
Thonerdefarben zu drucken, indem deren Nuance durch die Nachbarschaft der Eisenverbindung sehr beeinträchtigt wird. Da wir bei unserer Methode eine solche nicht gebrauchen, so kann das neue Schwarz neben allen Dampffarben verwendet werden.
Die leichte Oxydirbarkeit der von uns.verwendeten Basen und der geringe Säurebedarf bei der Schwarzbildung sind aufserdem noch von besonderem technischen Werth, weil man im Stande ist, die Farbe direct zu entwickeln, indem man die Stückwaare sofort nach dem Klotzen über die heifsen Trockencylinder führt; Das langsame Trocknen in der Hotflue, die Passage durch den Dampfapparat oder das lange Verhängen in der Oxydationskammer werden dadurch erspart.
Das neue Schwarz ist sehr seifenecht, sodaecht, lichtecht, schwefel- und säureecht, alkaliecht und bügelecht.
Ebenso wie auf Baumwolle Iäfst sich das Schwarz auf Halbseide und Seide sehr gut herstellen.
Man hat allerdings schon aus Amidodiphenylamin in Substanz anilinschwarzähnliche Körper hergestellt (vergl. z. B. Nölting & Lehne, Anilinschwarz S. 15; Nietzki,Ber. XVII S. 226), aber diese nur für Aufklärung der Constitution des Anilinschwarz unternommenen Versuche liefsen nicht erkennen, dafs es gelingen würde, mit denselben Körpern auf der Faser Färbungen zu erzeugen, weiche dem Anilinschwarz überlegen sein wurden; man mufste nach diesen Versuchen vielmehr annehmen, dafs die Verwendung dieser Körper zu viel schlechteren Ergebnissen, als es mit Anilin der Fall ist, führen würden, und mufste daher von vorn herein von dem Gebrauche derselben zur Erzeugung der Färbungen auf der Faser absehen.
Beispiele.
Schwarzdruckfarbe.
30 g p-Amido-p-Oxydipbenylarnin oder das äquivalente Quantum einer anderen der genannten Basen,
ΐόο g Essigsäure von 8° Be.,
8 ecm Salzsäure von 22° Be'.,
600 g essigsaure Verdickung,
30 g Natriurnchlorat,
232 ecm Wasser.
g.
Nach dem Drucken wird getrocknet, 3
nuten gedämpft, gewaschen und geseift.
Klotzfarbe.
30 g p-Amido-p-Oxydiphenylamin,
300 g heifses Wasser,
10 ecm Salzsäure von 220 Be.,
50 ecm Essigsäure von 8° Be.,
100 g Traganthwasser (60 g in 1000 ecm),
30 g Natriumchlorat,
500 g Wasser.
ecm.
Nach dem Foulardiren wird entweder in der Hotflue getrocknet und im Mather-Platt Minuten gedämpft, oder es wird direct auf den heifsen Trockencylindern das Schwarz entwickelt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von unvergrünlichem Oxydalions- oder Dampfschwarz, darin bestehend, dafs man die leicht oxydirbaren, primären, secundären oder tertiären Amido- oder Amidooxyderivate der Diphenylaminreihe oder deren Homologen auf der Faser im Färbe- oder Druckwege oxydirt.
DE1901134559D 1901-04-03 1901-04-03 Expired - Lifetime DE134559C (de)

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