DE131511C

DE131511C -

Info

Publication number: DE131511C
Application number: DENDAT131511D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Festhalten beim Begehen der Treppen. Diese Vorrichtung soll die üblichen Handläufer ersetzen; sie hat jenen gegenüber den Vorzug, dafs der einmal erfafste Griff der Vorrichtung vor dem Verlassen der Treppe nicht losgelassen zu werden braucht und bezweckt, der beim Begehen der Treppe etwa ausgleitenden Person einen festen Halt zu bieten und so am Sturz zu hindern.

Zwar sind schon Treppengeländer bekannt geworden, die gleichfalls nach einmaligem Erfassen vor dem Verlassen der Treppe nicht wieder losgelassen zu werden brauchen, jedoch sind dieselben nur für Rolltreppen bestimmt und müssen diese, weil aus einem endlosen Band oder Seil bestehend, einen mechanischen Antrieb erhalten, was deren Benutzung bei feststehenden Treppen der Kostspieligkeit wegen in den meisten Fällen unmöglich macht, wohingegen die Vorrichtung nach vorliegender Erfindung keines mechanischen Antriebes bedarf und an jedem feststehenden Treppengeländer bezw. an jeder Treppenwand angebracht werden kann.

In der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt

Fig. ι die Vorrichtung in ihrer Verwendungsstellung an der Treppe;

Fig. 2 ist, eine Stirnansicht von Fig. 1, und

Fig. 3, 4 und 5 sind Einzeldarstellungen der Vorrichtung.

Die Vorrichtung besteht aus einer Leitschiene ?, welche an der die Treppe begrenzenden Wand befestigt ist. In dieser Schiene sind Rinnen angeordnet, welche zur Aufnahme eines Führungskörpers k und Gegengewichtes g dienen.

Der Führungskörper k ist mit dem Gegengewicht g durch ein über Rollen r geführtes Seil 5 verbunden.

Hierbei ist das Gegengewicht in seiner Schwere derart bemessen, dafs es den Führungskörper stets am oberen Ende der Treppe hält.

An der offenen Seite der Leitrinne ist der Führungskörper mit einem aus der Rinne herausragenden Handgriff d versehen, welcher beim Absteigen am oberen Ende der Treppe erfafst und entsprechend der Vorwärtsbewegung verschoben wird.

Es kann also, bis die unterste Stufe erreicht ist, der Griff in der Hand behalten werden, was hauptsächlich beim Absteigen der Treppe insofern von Werth ist, als der einmal erfafste Stutzpunkt nicht schrittweise losgelassen zu werden braucht und dadurch auch die absteigende Person beim Ausgleiten oder Fehltreten nicht so leicht zu Fall kommen kann.

An der dem Handgriff entgegengesetzten Seite ist der Führungskörper k mit einem Schenkel η versehen, welcher im Verein mit dem Griff den Führungskörper zu einem doppelarmigen Hebel gestaltet.

Dieser Schenkel η ist auf der oberen Fläche mit Zähnen \ besetzt, welche einer auf der Unterseite der Leitschiene vorgesehenen Zahnstange entsprechen.

Damit die Vorrichtung sowohl für das Aufais Abwärtssteigen benutzbar wird, können zwei Griffe angebracht werden, derart, dafs der eine Griff durch Wirkung des Gewichtes von selbst wieder hoch befördert wird, während

der andere Griff von oben nach dem Treppenanfang zurückgeht.

Ebenso kann an Stelle der Gewichtsführungsbahn in der Leitschiene eine der unteren Führung gleiche oder ähnliche Griffführung vorgesehen und der in dieser gehaltene Griff in ähnlicher Weise als das Gewicht mit dem ersten Griff verbunden werden.

Wird nun der Griff durch Fallen der sich an ihm haltenden Person etwas nach unten gedreht, welche Bewegung die Gleitrinne auf ihrer ganzen Länge zuläfst, so kommen die Zähne \ mit der Zahnstange ^¹ in Eingriff (Fig. 3 punktirt), was einen unmittelbaren Stillstand des Handgriffes zur Folge hat, der in dieser Stellung dann dem Fallenden, welcher naturgemä'fs fest am Griff halten wird, einen sicheren Halt bietet.

Nach Ankunft auf der untersten Stufe und Freigabe des Handgriffes kehrt derselbe durch Wirkung des Gewichtes g in seine vorherige Lage zurück, wobei der Stofs des niedergleitenden Gewichtes durch eine Pufferfeder f aufgefangen werden kann, nachdem die Schleppfedern f^l schon eine Hemmwirkung auf das Gewicht ausgeübt haben (Fig. 3, 4 und 5).

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zum Festhalten beim Begehen der Treppen, gekennzeichnet durch eine längs der Treppe befestigte Leitschiene ft), in deren Leitrinne ein mit Handgriff (d) versehener Führungskörper (k) verschiebbar gehalten wird, welcher beim Auf- oder Absteigen von der die Treppe begehenden Person erfafst und bis zum Ende der Treppe mitgenommen wird, wobei sich der Führungskörper (k) in der Leitrinne lose verschiebt, jedoch sofort durch einen in die Zahnstange fa^l) einfallenden gezahnten, am Griff (d) befestigten Schenkel (n) festgehalten wird, sobald der Griff etwas nach unten gedreht wird.

Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs der Handgriff (d) durch ein über Rollen (r) geführtes Seil (s) mit einem Gegengewicht (g) verbunden ist, welches den Griff nach Freigabe selbsttätig nach dem oberen Ende der Treppe bewegt und dadurch hauptsächlich die Benutzung der Vorrichtung beim Absteigen der Treppe ermöglicht.

Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, dafs in der Leitschiene (t) zwei durch über Rollen (r) gelegte Seile (s) oder dergl. verbundene Griffe (d) so angeordnet sind, dafs, während der eine abwärts bewegt wird, der andere nach oben gleitet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.