DE13097C - Neuerungen an Schiffchen-Nähmaschinen - Google Patents

Description

1880.

Klasse 82.

EDUARD MURJAHN in HAMBURG. Neuerungen an Schiffchen-Nähmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom io. Juli 1880 ab.

Diese Neuerungen beziehen sich auf Nähmaschinen mit schwingendem Schiffchen und bestehen im wesentlichen in folgendem:

1. Die Maschine kann beliebig links und rechts gedreht werden und näht dabei beständig, das Schiffchen trifft stets zur rechten Zeit ein, um die Schleife des Oberfadens zu passiren, und der Stoffrücker arbeitet in beiden Fällen in der zur Fortführung des Stoffes erforderlichen Weise.

2. Der Fadenheber ist zum Einbringen des Fadens geschlitzt und functionirt ohne Feder.

Auf beiliegender Zeichnung sind diese Neuerungen dargestellt, und zwar ist Fig. 1 ein Längendurchschnitt der Maschine, Fig. 2 ist eine Unteransicht, Fig. 3 eine Hinteransicht mit durchschnittener Nähplatte und weggelassenem Maschinengestell, Fig. 4 eine Seitenansicht, den Drücker und Drückerheber zeigend, Fig. 5 und 6 sind Details, welche die Uebertragung der Bewegung von der Hauptwelle auf den Arm des Schiffchens zeigen.

In der Zeichnung ist die Nadelstange N mit Nadel 0 in der tiefsten Stellung dargestellt, wo das Schiffchen s zwischen Nadel und Oberfaden durchschlüpfen mufs. Die Auf- und Abbewegung der Nadelstange N wird durch Kurbelzapfen a eines Excenters b erzielt, welcher am Ende der Hauptwelle D festsitzt. Im Maschinengehäuse B ist die kreisförmige Scheibe c excentrisch auf Welle D befestigt, und zwar ist deren Excentricität um 90° gegen Excenter b versetzt. Fig. 5 ist eine Ansicht der Scheibe c mit durchschnittener Welle D, von hinten gesehen. Die Scheibe c wird von der Gabel E umfafst, welche durch den Winkelhebel F mit einer senkrecht gelagerten Welle H verbunden ist, deren unteres Ende den Arm K trägt, an dessen freiem Ende das Schiffchen j in einem Schiffchenkorb / liegt. Aus Fig. 5 ist ersichtlich, dafs, wie immer auch Welle D gedreht werden mag, Gabel E und damit Welle H und Schiffchen s in dem Augenblick, wo das Schiffchen hinter den Oberfaden schlüpfen soll, nach derselben Richtung sich bewegen mufs; ob D links oder rechts gedreht wird, die Gabel E mufs in der Stellung der Fig. 5 nach links schwingen, weil die Scheibe c kreisförmig ist.

Damit die Bewegung des Stoffrückers stets genau mit der Bewegung des Schiffchens übereinstimmt, ist der Hebel J, welcher den schwingenden Hebel R des Stoffrückers treibt, auf derselben Welle H befestigt, an welcher der Schiffchenhebel K sitzt. Der Zweck dieser Einrichtung ist, einmal den Antrieb der Maschine zu erleichtern, indem das Schwungrad nicht mehr vom Arbeiter jedesmal im richtigen Sinne in Bewegung gebracht zu werden braucht, vorzugsweise aber, um Nadelbrüche und Beschädigungen der Maschine zu verhüten, welche bisher durch falsches Drehen eintraten.

Der Fadenheber T, Fig. 1, schwingt um einen Zapfen ν und ruht auf einem cylindrischen Bolzen h, welcher in einer Nuth des Maschinenkopfes geführt ist. An dem freien Ende befindet sich die Bohrung zur Aufnahme des Fadens, welcher durch einen Schlitz in die Bohrung eingelegt werden kann. Der Hub des Fadenhebers wird durch die excentrische Scheibe^· bewirkt, welche den Bolzen h und dadurch den Heber T hebt, während letzterer durch das Eigengewicht und die Fadenspannung niedergeht. Eine Feder zur Anspannung des Fadenhebers ist nicht vorhanden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: ·

1. Die aus Antriebwelle D, dem schräg aufgesetzten Kreisexcenter c, dem Gabelhebel E F an Welle JT, dem Schiffchenhebel K und dem Schubkurbelgetriebe JR zusammengesetzten Mechanismen für Schiffchen- und Stoffschieberbewegung, welche den Betrieb der Antriebwelle nach beiden Drehungsrichtungen zulassen.

2. Excenter g und Bolzen Ji zur Bewegung des Fadenspannhebels T.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.