DE130840C

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Publication number: DE130840C
Application number: DENDAT130840D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Heben gesunkener Schiffe mittelst Pontons, welche mit Wasser gefüllt versenkt werden und in denen zwecks Entleerung derselben ein Gas, ζ. B. Acetylengas,' erzeugt wird, wobei das Gaserzeugungsmittel in einem kippbaren Gefäfse im Ponton enthalten ist.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun eine Vorrichtung, mittelst welcher der Carbidbehälter während der Anbringung des Pontons an dem gesunkenen Schiffe verschlossen gehalten wird und welche so eingerichtet ist, dafs der Behälter vom Begleitschiff aus zur erforderlichen Zeit geöffnet werden kann, worauf der Behälter umkippt und seinen Inhalt in das im Ponton befindliche Wasser entleert.

In der Zeichnung zeigt Fig. 1 den Längsschnitt eines solchen Pontons, Fig. 2 den Querschnitt nach A-B, Fig. 3 den Grundrifs.

Das Ponton ρ ist mit einem durch eine Schraubenspindel zu betätigenden Wassereinlafsventil ν und mit einem Wasserauslafsrohr h versehen und trägt an seiner Oberseite zwei Schäkel g, an denen die Ketten zum Herunterlassen des Pontons befestigt werden können. Das Wasserauslafsrohr h endigt an der Oberseite des Pontons in einem durch eine Feder χ bethätigten Rückschlagventil. In der Mitte der Oberseite des' Pontons ist eine Oeffnung vorgesehen, in welche ein Stutzen u herausnehmbar eingesetzt ist. An dem Stutzen u sitzen die Halter b für den Carbidbehälter a, welcher derart drehbar bei \ in den Haltern gelagert ist, dafs sein Schwerpunkt über dem Unterstützungspunkt liegt, um das Umkippen des Behälters zu ermöglichen. Auf der Oberseite hat der Behälter eine grofse Oeffnung, welche für gewöhnlich durch einen dichtschliefsenden Deckel d verschlossen ist. Der Deckel d trägt nach oben eine Stange n, welche wasserdicht durch eine Stopfbüchse 0 des Stutzens u hindurchgeführt ist. An dem Obertheil der Stange η befindet sich ein Flansch w, welcher als Widerlager für eine zwischen der Stopfbüchse 0 und dem Flansch w angeordnete Schraubenfeder j dient, die ihrerseits das Bestreben hat, die Stange η und mit ihr den Deckel d nach oben zu ziehen. Am äufsersten Ende besitzt die Stange zwei Nuthen, in welche die Enden zweier am Stutzen u befestigter Blattfedern f eingreifen können. Ueber den Kopf der Stange und die in den Nuthen befindlichen Enden der Federn f wird eine Kappe / geschoben, an welcher eine nach dem Begleitschiff führende Leine r ,befestigt ist. Hierdurch werden die Federn f in ihrer Lage in den Nuthen festgehalten und verhindern so, dafs die Stange n, dem Druck der Feder s folgend, den Deckel des Behälters α hochzieht.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

Nachdem das Ponton durch Oeffnen des Ventils ν mit Wasser gefüllt ist, wird dasselbe versenkt und an dem gesunkenen Schiff befestigt. Durch einen Zug an der Leine r wird die Kappe i von der Stange η abgezogen, die

Federn f werden infolge ihrer Spannung aus einander gespreizt und ihre Enden treten aus den Nuthen heraus. Durch die Wirkung der Feder s wird nunmehr die Stange η und mit ihr der Deckel d hochgezogen. Der Behälter a wird dadurch frei und kann sich um die Zapfen \ drehen und seinen Carbidinhalt in das Wasser entleeren. Das sich entwickelnde Acetylengas drückt das Wasser durch das Rohr h hinaus, so lange, bis das Ponton so weit entleert ist, dafs es hochsteigen kann.

Claims

Patent-Anspruch¹:

Eine Vorrichtung zum Verschliefsen und Festhalten von Carbid- u. dgl. Behältern in zur Hebung von gesunkenen Schiffen dienenden versenkbaren Pontons, dadurch gekennzeichnet, dafs der drehbar an einem Stutzen (u) aufgehängte Carbidbehälter (α) von einem Deckel (d) verschlossen ist und dadurch festgehalten wird, dafs an dem Deckel (d) eine unter der Wirkung einer Schraubenfeder (s) stehende, durch den Stutzen (u) hindurchgehende Stange (n) angebracht ist, welche ihrerseits aufserhalb des Pontons von zwei in Nuthen der Stange (n) eingreifenden Enden von Blattfedern (f) gehalten wird, während über die Enden der Stange und der Blattfedern eine Kappe (i) geschoben ist, so dafs nach Abziehen der Kappe (i) vom Begleitschiff aus die Federn ff) aus einander gehen und der Stange (n) gestatten, dem Druck der Feder (s) folgend, nach aufwärts zu gehen, so dafs der Behälter (a) geöffnet wird und sich um seine Zapfen (\) drehen kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.