DE1303721C2

DE1303721C2 - Grossanlage zum reinigen der strassenluft

Info

Publication number: DE1303721C2
Application number: DE19661303721
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: G A Messen Jaschin, Samen (Schweiz)
Priority date: 1965-04-29
Filing date: 1966-04-22
Publication date: 1974-06-27
Also published as: CH438644A; GB1126401A; DE1303721B; US3385196A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Großanlage zuordnen, daß er trotzdem den vollen Kanalquerzum Reinigen der Straßenluft mittels in der Abwas- schnitt erfaßt. In dieser Lage bleibt er auch bei serkanalisation angeordneter Ventilatoren zum Ab- Hochflut im Kanal (Regengüsse, Tauwetter) außersaugen der verunreinigten Luft in die Kanalisation halb des Bereichs der Wasserströmung und ist somit und zum Fördern der verunreinigten Luft in Rieh- 50 sowohl gegen Verschmutzung als auch Beschädigung tung der Wasserströmung zu gegebenenfalls mit Rei- durch das Wasser und die darin mitgeführten Verunnigungsfiltern versehenen Kanalauslässen. reinigungen geschützt. Die Anordnung des Ventila-

Großanlagen der vorstehenden Art sind bekannt. tors in einer Deckenkaverne, jedoch ohne zugehöri-Sie dienen dem Zweck, durch technisch erzwungene gen Siphonabschluß, hätte nur hinsichtlich des Venti-Frischlu'ftzufuhr die Straßenluft zu verbessern und 55 latorschutzes das gleiche Ergebnis, nicht aber hin-Smog-Erscheinungen zu verhindern. sichtlich des Betriebsverhaltens des Ventilators, der

Bei den bekannten Großanlagen nach dem Gat- sich in diesem Fall außerhalb des eigentlichen Lufttungsbegriff sind die Ventilatoren, die den Sog an kanals befände und bei weitem nicht die gleiche Wirden slraßenseitigen Kanaleinlässen hervorrufen und kung entfalten könnte, wie ein Ventilator, der von den Weitertransport der abgesaugten verunreinigten 6° der ganzen Luftströmung zwangsweise durchsetzt Luft besorgen, einfach in bestimmten Abständen wird.

ohne weitere Vorkehrungen in die bestehende Kana- Die erfindungsgemäße Maßnahme hat auch eine

lisation eingebaut. In den üblichen, weit verzweigten Verminderung der Rattenplage in der Kanalisation und kompliziert verästelten Kanalisationen besteht zur Folge. Dieser günstige Einfluß hat seine Ursache dann aber die Gefahr, daß einzelne Ventilatoren ge- 65 darin, daß es bei der erfindungsgemäßen Großanlage geneinandeir arbeiten, sich in ihrer Wirkung also ge- nicht mehr oder minder dem Zufall überlassen ist, ob genseitig mindestens zum Teil aufheben, und daß die auch für die Ratten giftigen Abgase auch wirklich auch nicht überall die gewünschte, mit der Wasser- die Ratten überall erreichen und nicht etwa Zonen

gebildet werden, die abgasfrei bleiben und in denen sich die Ratten dann bevorzugt ansiedeln. Auch in diesem Zusammenhang spielt die mit der Erfindung erzielte Behemchbarkeit der Strömungsverhältnisse in der Kanalisation eine wesentliche Rolle.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung bestehen die Siphons aus einer durch stellenweises Absenken der Kanalsohle um mehr als die Kanalhöhe gebildeten Vertiefung und einer eine Tauchwand im Kanal bildenden, mittig zur Vertiefung angeordneten Querwand, die bis zu einer Tiefe etwas unterhalb der Höhe der Kanalsohle in die Vertiefung hineinreicht. Diese baulich wenig aufwendige Ausführung gewährleistet einen zuverlässigen Siphonverschluß auch dann, wenn der Abwasserkanal in niederschlagsarmen Zeiten einmal nahezu austrocknen sollte.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausfühnmgsbeispiele erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Kanalisations-Hauptkanal mit Si- a° phonsperre und Ventilator im Längsschnitt, wobei die Luftströmung von einem Kanalabschnitt in den folgenden weitergeleitet wird und

F i g. 2 einen Kanalisations-Hauptkana! mit Siphonsperre im Längsschnitt, wobei die Luftströmung aus dem auf der Wasseranströmseite des Siphons befindlichen Kanalabschnitt ins Freie geführt wird.

Ein Kanalisationshauptkanal 11, von welchem Nebenkanäle zu den Straßenkanalisationsröhren mit den Einlaufschächten und Rinnsteinlöchern führen, führt auf der Kanalsohle 12 Abwasser, dessen Niveau bei trockenem Wetter niedrig ist und bei Regenwetter ansteigt. Der Kanalquerschnitt ist üblicherweise so bemessen, daß er eine große Menge Abwasser, welche z. B. bei Gewitter rasch anschwellen kann, abzuleiten vermag. Bei trockenem Wetter stellt die Abwasserkanalisation ein Lufikanalsystem dar, durch welches die Luft von den Straßen weggesaugt werden kann, so daß eine künstliche Luftzirkulation erzwungen werden kann. 4^C

Um die Luft in der Strömungsrichtung des Abwassers in der Richtung des Pfeiles 13 durch den Kanal Il saugen zu können, ist ein Syphon 14 eingebaut, indem die Kanalsohle tiefer, als die Höhe des Kanals beträgt, abgesenkt ist und in der Mitte der Senkunf eine Querwand 15 eingebaut ist, deren unteres Ende tiefer als die Kanalsohle 12 reicht, damit der Syphon 14 auch bei einer allfälligen Austrocknung des Kanals geschlossen bleibt. Über dem Syphon ist eine Kaverne 16 ausgehoben. Ein Ventilator 17 ist vor der Querwand 15 zwischen den Kanal Ii und die Kaverne 16 eingebaut und saugt die Luft durch den Hauptkanal und alle Verzweigungen bis zu den Rinnsteinlöchern, durch welche die Luft von den Straßen weg einströmt. Diese Abluft wird hinter dem Syphon 14 wieder in den Kanal und durch diesen weiter zu einer Austrittsstelle geleitet.

Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist an einem Hauptkanal 11 ebenfalls ein Syphon 14 mit einer Querwand 15 eingebaut. In die Kanaldecke vor der Querwand IS ist ein Ventilator 17 eingebaut. Über dem Ventilator 17 ist eine Kaverne 18 ausgehoben, die gegen die Erdoberfläche offen ist, damit die Abluft an dieser Stelle austreten kann. Es können Elektrofilter 19 über der Kaverne 18 angeordnet werden, durch welche die Abluft vor ihrem Austritt zum Zweck der Reinigung hindurchströmen muß.

Giftige Auspuffgase des Straßenverkehrs werden durch die Kanalisation abgeführt. Kohlenwasserstoffgase kondensieren in der kühlen Temperatur, die in der Kanalisation herrscht, vollständig. Nitrose Gase, die wasserlöslich sind, können sich auf dem langen Weg über dem Kanalisationswasser leicht lösen, da die Luft sich mit Wasser sättigt. Die Luftströmung und die Wasserströmung in der Kanalisation unterstützen sich gegenseitig.

Die Kanalisationen der Großstädte beherbergen viele Ratten. Das Durchsaugen der Straßenluft mit dem hohen Gehalt giftiger Gase kann dazu beitragen, die Rattenplage zu vermindern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

1 303 721 J strömung gleichgerichtete Luftströmung gewähriei- Patentansprüche: stet ist, speziell dann nicht, wenn die verunreinigte Luft schon an verschiedenen Sitellen vor dem Sam-

1. Großanlage zum Reinigen der Straßenluft melhauptausiauf des Abwassers in die freie Atmomittels in der Abwasserkanalisation angeordneter 5 Sphäre zurückgeführt werden soll.

Ventilatoren zum Absaugen der verunreinigten Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die

Luft in die Kanalisation und zum Fördern der Luftströmungsverhältnisse in der Kanalisation bei verunreinigten Luft in Richtung der Wasserströ- Großanlagen nach dem Gattungsbegriff zwangsweise mung zu gegebenenfalls mit Reinigungsfiitern so zu ordnen, daß sie leicht im Sinn einer Verhindeversehenen Kanalauslässen, dadurch ge- i° rung des Gegeneinanderarbeitf:ns einzelner Ventilakennzeichnet, daß in den Kanalisations- toren oder Ventilatorgruppen und der Gewährlei-Hauptkanälen jedem Ventilator (17) ein Siphon stung einer mit der Abwasserströmung gleichgerichzugeordnet ist, der für den normalen Luftdurch- teter Luftströmung überall in der Kanalisation begang durch den Kanal (11) eine Sperre bildet, herrschbar sind.

. während er die Wasserströmung im wesentlichen 15 Das vorstehende Ziel wird erfindungsgemäß daunbehindert läßt. durch erreicht, daß in den Kanalisations-Hauptkanä-

2. Großanlage nach Anspruch 1, dadurch ge- len jedem Ventilator ein Siphon zugeordnet ist, der kennzeichnet, daß die Siphons aus einer durch für den normalen Luftdurchgang durch den Kanal steilenweises Absenken der Kanalsohle (12) um eine Sperre bildet, während er die Wasserströmung mehr als die Kanalhöhe gebildeten Vertiefung so im wesentlichen unbehindert läßt.

(14) und einer eine Tauchwand im Kanal (11) Die erfindungsgemäße Maßnahme hat die Wirbildenden, mittig zur Vertiefung (14) angeordne- kung, daß das Hauptkanalsysti;m hinsichtlich des für ten Querwand (15) bestehen, die bis zu einer die Luftströmung verbleibenden wasserfreien Rau-Tiefe etwas unterhalb der Höhe der Kanalsohle mes in voneinander unabhängige Kanalabschnitte (12) in die Vertiefung (14) hineinreicht. 35 aufgeteilt wird, die nunmehr dem Einf'.uß des ihnen

3. Großanlage nach Anspruch 1 oder 2, da- bzw. dem zugehörigen Siphon zugeordneten Ventiladurch gekennzeichnet, daß die Ventilatoren (17) tors unterliegen, der allein und ohne Störung durch jeweils in einer bei dem zugehörigen Kanalsiphon die anderen Ventilatoren jetzt zwangsweise die gein der Kanaldecke ausgebildeten Kaverne (16, wünschte, mit der Wasserströmung gleichgerichtete 18) außerhalb des Kanalquerschnitts angeordnet 30 Luftströmung herbeizuführen vermag. Es kann somit sind. aus jedem Kanalabschnitt an dessen Ende die Luft

4. Großanlage nach Anspruch 3, dadurch ge- entweder ohne jegliche Beeinflussung der Luftströkenn7eichnet, daß die Kavernen (16, 18) entwe- mung in dem benachbarten Kanalabschnitt ins Freie der stromabwärts unterhalb des Ventilators (17) zurückgeführt werden oder, wenn dies mit den Strömit der freien Atmosphäre in Verbindung stehen 35 mungsverhältnissen im folgenden Kanalabsehnitt ver- oder die Kanalteile beiderseits des Kanalsiphons einbar ist, in diesen hinter dem Siphon wieder eingeunter Überbrückung der Querwand (15) mitein- leitet werden.

ander verbinden und somit einen den Ventilator Im letzteren Fall ist die Errichtung einer erfin-

(17) durchströmenden Luftkanal schaffen. dungsgemäßen Siphonsperre auch deswegen sehr

40 vorteilhaft, weil der Siphon neben seiner Funktion als Luftsperre zwischen den Kanalabschnitten die

weitere Möglichkeit bietet, den Luftkanal aus dem

normalen Verlauf des Abwasserkanals heraus darüber zu verlegen und den Ventilator oberhalb der 45 Höhe der normalen Abwasserkanaldecke so an-