DE29606819U1 - Belüftungssystem für eine Grabkammer - Google Patents
Belüftungssystem für eine GrabkammerInfo
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Description
BUV
Reinhard Martin
Brandholz 3
D - 87736 Böhen
Belüftungssystem für eine Grabkammer
Die Erfindung betrifft ein Belüftungssystem für eine Grabkammer mit einem nach außen entlüfteten, von einer Decke
abgeschlossenen Innenraum.
Bei einer Grabkammer (DE 35 37 367) der eingangs genannten Art werden die bei einem Verwesungsprozeß im Inneren der Grabkammer
entstehenden Gase über eine Entlüftung aus dem Inneren der Grabkammer ausgeleitet, da ein Stau dieser Gase im Innenraum der
Grabkammer und der damit verbundene dortige Sauerstoff- und Feuchtigkeitsmangel den Verwesungsprozeß einer Leiche zum
Stillstand bringen würde, so daß es zur Bildung einer sogenannten Wachsleiche bzw. zur Mumifizierung der Leiche käme.
Jedoch ist bei dieser bekannten Grabkammer ein geregelter Kreislauf von zugeführter Frischluft und Abtransport der beim
Verwesungsprozeß entstehenden Verwesungsgase nicht gewährleistet, so daß die Zeitdauer bis zur vollständigen
Verwesung einer Leiche von Zufallsfaktoren, wie Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und sonstigen Witterungsverhältnissen abhängig
ist und nur innerhalb sehr grober Grenzen vorhersagbar ist. Dadurch entstehen Nachteile für die Planung der Belegbarkeit der
Grabkammer.
Aufgabe der Erfindung ist es demnach, ein Belüftungssystem für eine Grabkammer zu schaffen, mit Hilfe dessen der Zeitraum des
Verwesungsprozesses einer Leiche vorherbestimmbar ist.
Für das Belüftungssystem der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe gelöst durch einen Filterkasten mit einer
Lufteinlaßkammer und einer Luftauslaßkammer, wobei die Lufteinlaßkammer in ihrem oberen Bereich mit Lufteinlaßlöchern
versehen ist und die Luftauslaßkammer in ihrem oberen Bereich mit Luftauslaßlöchern versehen ist, und diese Kammern in ihrem
jeweils unteren Bereich je eine Anschlußöffnung für ein Rohr zum Belüften bzw. Entlüften der Grabkammer aufweisen, wobei zwischen
dem jeweils oberen Bereich einer Kammer und den jeweiligen Anschlußöffnungen Aktivkohlefiltermatten angeordnet sind, und
wobei das Belüftungsrohr der Lufteinlaßkammer im Bereich des Bodens des Innenraumes der Grabkammer endet und das
Entlüftungsrohr der Luftauslaßkammer im Bereich der Decke der Grabkammer endet.
Durch das Bereitstellen eines Belüftungsrohres, das im Bereich
des Bodens des Innenraumes der Grabkammer endet, und eines Entlüftungsrohres, das im Bereich der Decke der Grabkammer
endet, wird mit dem Belüftungsrohr ein Fallrohr bereitgestellt, durch das Frischluft von außen durch ihr Eigengewicht auf den
Boden des Innenraums der Grabkammer absinkt, sich dort mit den sich bei dem Verwesungsprozeß einer im Innenraum der Grabkammer
befindlichen Leiche vermischt und die Grabkammer anschließend über das im Bereich der Decke der Grabkammer endende
Entlüftungsrohr verläßt. Um zu verhindern, daß die bei dem Verwesungsprozeß entstehenden Gase, die in der Regel
gesundheitsschädliche Substanzen wie etwa toxische Stoffwechselprodukte von Bakterien und Pilzsporen enthalten, an
die Umwelt abgegeben werden, endet das von der Grabkammer entfernte Ende des Entlüftungsrohres im unteren Bereich einer
Luftauslaßkammer, in der ebenfalls eine Aktivkohlefiltermatte einen unteren Teil von einem oberen Teil trennt, wobei der obere
Teil mit Luftauslaßlöchern versehen ist, über die die gefilterten Gase an die Umwelt abgegeben werden. Die
Luftzirkulation innerhalb der Grabkammer läßt sich somit über die Länge des Belüftungsrohres steuern, und damit läßt sich die
Geschwindigkeit des Ablaufs eines Verwesungsvorgangs vorherbestimmen. Die Luftzirkulation bedingt dabei einerseits
die stetige Zufuhr von Sauerstoff, die den durch aerobe Bakterien verursachten Verwesungsprozeß aufrecht erhält. Zum
anderen bewirkt die geregelte Luftzirkulation eine Kondenswasserbildung, wobei sich das Kondenswasser an den Wänden
des Innenraums der Grabkammer bildet und sich am Boden der Grabkammer sammelt, wodurch neben dem Vorhandensein
ausreichender Mengen an Sauerstoff als zweite Voraussetzung für den Ablauf eines Verwesungsprozesses durch aerobe Bakterien das
stete Vorhandensein ausreichender Feuchtigkeit gewährleistet ist. Es lassen sich somit die Menge des sich bildenden
Kondenswassers als auch die Menge des in die Grabkammer eingeleiteten Sauerstoffs dadurch steuern, wie tief das
Belüftungsrohr von oben in den Innenraum einer Grabkammer herunterreicht.
Nur für den Fall des Auftretens außergewöhnlicher Witterungsbedingungen wie etwa Sturm und Windböen, bei denen
zufällige, unvorherbestimmbare lokale Luftdruckunterschiede an dem Lufteinlaß und an dem Luftauslaß der Grabkammer auftreten
können, wodurch sich die Richtung der Luftzirkulation zeitweise umkehren kann, mündet auch das obere Ende des Belüftungsrohres
in einer Kammer, in der das Rohrende ebenfalls über Aktivkohlefiltermatten von der Umwelt getrennt ist. Aus diesem
Grunde ist die Kammer, die normalerweise als Lufteinlaßkammer wirkt, bei entsprechenden Witterungsbedingungen jedoch zur
Luftauslaßkammer umfunktioniert werden kann, in analoger Weise wie die normalerweise als Luftauslaßkammer wirkende Kammer
aufgebaut. Dadurch wird sichergestellt, daß unter allen denkbaren Witterungsbedingungen eine Filterung der
Verwesungsgase sichergestellt ist.
Das Belüftungsrohr der Lufteinlaßkammer weist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Belüftungssystems einen größeren Durchmesser auf als das Entlüftungsrohr der Luftauslaßkammer. Beispielsweise kann das
Belüftungsrohr bei einer Gesamtlänge von 170 cm einen Durchmesser von 5 cm aufweisen, wohingegen das Entlüftungsrohr
bei einer Länge von 25 cm nur einen Durchmesser von 1,5 cm aufweist.
Das in die Luftauslaßkammer führende Entlüftungsrohr kann vor dem Eingang in die Luftauslaßkammer nach oben U-förmig gebogen
sein. Dadurch wird durch eine sich selbst regulierende, im folgenden erklärte Wirkungsweise sichergestellt, daß bei starken
und langen Frostperioden eine Auskühlung der Kammer verhindert wird. Das Anordnung des oberen Endes des Frostbogens, das sich
bevorzugt 5 bis 10 cm in der Bodenbedeckung der Grabkammer erstreckt, bewirkt bei starkem Frost aufgrund aufsteigender
Feuchtigkeit aus der Kammer eine Bildung von Eiskristallen in diesem Ende, wobei aufgrund dieser Eiskristalle der Gasaustritt
in die Luftauslaßkammer verzögert wird bzw. zum Stillstand gebracht wird. Dadurch wird der Gasaustausch in der Grabkammer
auf der einen Seite zwar reduziert, jedoch kommt es zu keiner starken Abkühlung des die Kammer umgebenden Erdreichs und der
Gase in der Kammer, so daß die Bakterienherde der Leiche nicht unterkühlt werden und die entsprechenden Verwesungsprozesse
somit nicht unterbrochen werden. Dadurch wird der Verwesungsvorgang der Leiche, wenn auch auf einem langsameren
Niveau, auch bei starkem Frost aufrechterhalten.
Die Lufteinlaßkammer und die Luftauslaßkammer des erfindungsgemäßen Belüftungssystems werden gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform nebeneinander angeordnet. Dabei ist
es aus Stabilitäts- und Platzgründen vorteilhaft, diese Kammern nebeneinander am Sockel des Grabsteins des Grabes anzuordnen.
Die Kammern sind bei dieser Anordnung bis an ihren oberen Rand von Erdreich umgeben und befinden sich im hinteren Teil des
Grabes, so daß der vordere Teil mit Pflanzen oder Blumen bepflanzt werden kann.
Die Aktivkohlefiltermatten in der Lufteinlaßkammer und der Luftauslaßkammer liegen jeweils auf einer mit einer Dichtung
versehenen Mattenauflage auf, wodurch sichergestellt ist, daß keine Gasanteile an den Filtermatten vorbei ins Freie gelangen
können. Des weiteren sind die in dem jeweils oberen Bereich der Lufteinlaßkammer und der Luftauslaßkammer vorgesehenen
Luftlöcher mit Insektengittern versehen, um zu verhindern, daß Insekten in den jeweils oberen Bereich der Lufteinlaßkammer oder
der Luftauslaßkammer gelangen und mit der Zeit die Aktivkohlefiltermatten verstopfen.
Der Innenraum der Grabkammer ist erfindungsgemäß von nach allen
Seiten gegeneinander abgedichteten Platten aus Beton gebildet. Er weist damit die notwendige Stabilität auf, um den Drücken von
dem benachbarten Erdreich standzuhalten, und weist gleichzeitig gute Isolationseigenschaften insbesondere gegen Feuchtigkeit von
außen auf. Gleichzeitig ist Betonmaterial zur gewünschten Kondenswasserbildung geeignet. Der Boden des Innenraums der
Grabkammer ist keilförmig ausgestaltet bzw. weist zur Mitte hin eine Mulde auf, in der sich ein Vorrat von Kondenswasser
sammelt.
Das gesammelte Kondenswasser dient zur Aufrechterhaltung des Verwesungsprozesses auch dann, wenn die Luftfeuchtigkeit
außerhalb der Grabkammer, beispielsweise während eines sehr trockenen Sommers so gering ist, daß sich allein durch die
Luftzirkulation im Innenraum der Grabkammer kein Kondenswasser bildet. Die Menge des sich normalerweise innerhalb des Ablaufs
eines Jahres am Boden der Grabkammer sammelnden Kondenswassers ist in der geographischen Breite Deutschlands in aller Regel
ausreichend, um den Verwesungsprozeß in der Zeit von trockenen Sommern bzw. sehr kalten Wintern mit längeren ununterbrochenen
Frostperioden aufrechtzuerhalten. Sollte sich hingegen im Verlaufe eines Jahres mit hohen Niederschlägen und hoher
Luftfeuchtigkeit soviel Kondenswasser am Boden der Grabkammer
sammeln, daß es bis zu der Höhe einer wenige Zentimeter über dem Boden der Grabkammer angeordnetet Rückschlagklappe reicht, die
Teil eines Drainagesystems der Grabkammer ist, so wird dieses überschüssige Kondenswasser durch die in der vorherbestimmten
Höhe über der Bodenplatte angeordnete Rückschlagklappe abgeleitet. Dadurch wird sichergestellt, daß sich am Boden der
Grabkammer nicht soviel Kondenswasser ansammelt, daß es direkt mit der aufgebahrten Leiche in Kontakt tritt.
Die Aktivkohlefiltermatten in der Lufteinlaßkammer und der Luftauslaßkammer enthalten gemäß bevorzugter Ausführungsformen
Staubabscheider und Pilzsporenabscheider, um sicherzustellen, daß keine Umweltbelastung durch die aus der Grabkammer
austretenden Gase entstehen. Neben Aktivkohlefiltermatten können auch biologische Filtermassen verwendet werden. Die
Aktivkohlefiltermatte der Luftauslaßkammer sollte jedoch in jedem Fall eine Dicke aufweisen, die einen Luftwiderstand von
dem 0,5- bis 1-fachen der Wechselrate des Kammervolumens pro Tag bedingt, und die Aktivkohlefiltermatte der Luftauslaßkammer
sollte eine Dicke aufweisen, die einen Luftwiderstand vom 2- bis 2,5-fachen der Wechselrate des Karamervolumens pro Tag aufweist.
Das erfindungsgemäße Belüftungssystem wird im folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben, die in den
Figuren der Zeichnung dargestellt ist.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Belüftungssystems samt einer Grabkammer;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Belüftungssystems.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Grabkammer 20 mit erfindungsgemäßem Belüftungssystem sind die Lufteinlaßkammer 5
und die Luftauslaßkammer 6 innerhalb des Erdreichs 40 an der
Rückseite des Grabsteinsockels 31 eines Grabsteins so angeordnet, daß ihr oberer Bereich mit den aus Fig. 2
ersichtlichen Luftlöchern 7, 8 aus dem Erdreich herausragt. Die Lufteinlaßkammer 5 und die Luftauslaßkammer 6 liegen mit ihren
Unterseiten auf der Oberseite der Deckenplatte 22 der Grabkammer 20 auf. Von der Lufteinlaßkammer führt ein 170 cm langes und
einen Durchmesser von 5 cm aufweisendes Fallrohr 12 bis in unmittelbarer Nachbarschaft der Bodenplatte 21 der Grabkammer
20, wobei jedoch zum Zweck des Luftaustrittes aus dem Rohr 12 ein Zwischenraum von wenigen Zentimetern Höhe zwischen dem
unteren Ende des Rohres 12 und der Oberseite der Bodenplatte 21 vorgesehen ist. Vom Bereich der Unterseite der Deckenplatte 22
erstreckt sich ein 25 cm langes und einen Durchmesser von 1,5 cm aufweisendes Entlüftungsrohr 13, an dem ein Frostbogen 13a
ausgebildet ist. Zwei nicht dargestellte Särge mit den Leichen zu bestattender Menschen sind auf jeweils zwei nicht
dargestellten, parallelen metallischen Streben, die jeweils in einer der Seitenwände 23 verankert sind, in der Grabkammer 20
abgestellt. Die Bodenplatte 21, die Deckenplatte 22, sowie die Wände 23 sind aus Betonmaterial hergestellt und über Dichtungen
24 hermetisch gegeneinander abgedichtet. Wenige Zentimeter oberhalb der Bodenplatte 21 befindet sich in einer Seitenwand 2 3
eine Rückschlagklappe 25, die den Eingang für ein nicht dargestelltes Drainagesystem bildet, und über die überschüssiges
Kondenswasser abgeleitet wird.
Fig. 2 zeigt die Lufteinlaßkammer 5 und die Luftauslaßkammer 6 im einzelnen. Beide Kammern sind nebeneinander angeordnet und
durch einen gemeinsamen Filterkastendeckel, der mit Hilfe von Schrauben an den Kästen befestigt ist, nach oben abgedeckt.
Zwischen Filterkastendeckel 1 und den Oberkanten der Kammern 5 und 6 ist ein Dichtungsband vorgesehen, um die Kästen 5 und 6
gegen Staub und Insekten abzuschirmen. Die Kästen 5 und 6 weisen an ihrer dem Grabsteinsockel 31 gegenüberliegenden Seite
Lufteinlaßlöcher 7 bzw. Luftauslaßlöcher 8 auf, durch die eine Luftzirkulation durch das erfindungsgemäße Belüftungssystem
gewährleistet ist. Zwischen der dem Grabsteinsockel 31
gegenüberliegenden Rückseite der Kammern 5 und 6 und dem
Grabsteinsockel 31 ist zu diesem Zweck ein Spalt geringer Breite, in der Regel von wenigen Zentimetern, vorgesehen. Im
unteren Bereich der Lufteinlaßkammer 5 ist eine Aktivkohlefiltermatte 9 auf einer mit einer Dichtung versehenen
Mattenauflage aufgelegt, wobei unterhalb der Aktivkohlefiltermatte ein Hohlraum 11 vorgesehen ist. Durch die
Dichtung der Mattenauflage 10 ist gewährleistet, daß jegliche Gase, die von dem oberen Bereich der Lufteinlaßkammer 5 in den
unteren Bereich der Lufteinlaßkammer 5, nämlich den Hohlraum 11 gelangen, und solche Gase, die den umgekehrten Weg strömen, von
der Aktivkohlefiltermatte 9 gefiltert werden.
Die Luftauslaßkammer 6 ist ähnlich wie die Lufteinlaßkammer 5
aufgebaut, mit dem Unterschied, daß die Aktivkohlefiltermatte 15 der Luftauslaßkammer 6 eine größere Dicke als die
Aktivkohlefiltermatte 9 der Lufteinlaßkammer aufweist. Auch bei der Luftauslaßkammer 6 ist ein mit Luftlöchern 8 versehener
oberer Bereich durch eine auf einer einer Dichtung versehenen Mattenauflage aufliegenden Aktivkohlefiltermatte vom
dementsprechenden unteren Bereich, nämlich dem Verteilungsraum 14, getrennt. Von dem Hohlraum der Lufteinlaßkammer ist das
Belüftungsrohr 12 durch die Deckenplatte 22 in das Innere der Grabkammer eingeführt, wobei das Rohr 12, wie bei Fig. 1
beschrieben, bis zum Bereich der Bodenplatte 21 der Grabkammer erstreckt. Vom unteren Bereich der Deckenplatte 22 erstreckt
sich durch diese Platte durch das Luftauslaßrohr 13, das mit einem Frostbogen 13a versehen ist und hinter dem Frostbogen 13a
in den Luftverteilungsraum 14 der Luftauslaßkammer 6 mündet.
Aufgrund des speziellen Aufbaus des erfindungsgemäßen
Belüftungssystem^ sinkt Luft durch das Lufteinleitungsrohr bzw. Fallrohr 12 auf den Bodenbereich der Grabkammer 20 ab, wo sie
sich mit den Verwesungsgasen der in einem auf den an der Wand der Grabkammer angebrachten Metallstreben abgestellten Sarg
aufgebahrten Leiche vermischt. Aufgrund des natürlichen Feuchtigkeitsgehalts der aus dem Lufteinleitungsrohr 12
austretenden Luft bildet sich an den Innenseiten der Wände 23
und an der Innenseite der Deckenplatte 22 Kondenswasser, das auf
den Boden 21 der Grabkammer absinkt. Aufgrund des in einer Höhe von 5 cm oberhalb der Innenfläche der Bodenplatte vorgesehenen
Rückschlagklappe 25 eines nicht dargestellten Drainagesystems wird verhindert, daß der Wasserstand in der Grabkammer die Höhe
von 5 cm übersteigt. Die mit Frischluft vermischten Verwesungsgase werden über das Luftauslaßrohr 13 in den
Luftverteilungsraum 14 der Luftauslaßkammer 6 geleitet, von wo aus diese Gase von der Aktivkohlefiltermatte 15 gefiltert werden
und anschließend durch die Luftauslaßlöcher 8 der Luftauslaßkammer 6 in die Umwelt gelangen. Bei der so bewirkten
Filterung der Verwesungsgase werden Pil&zgr;sporen und andere
gesundheitsschädliche Substanzen in der Aktivkohlefiltermatte 15 abgeschieden.
Durch Veränderung der Länge des Lufteinleitungsrohres 12 kann die Zufuhr von sowohl Sauerstoff als auch Luftfeuchtigkeit
geregelt werden, wobei sich die Durchsatzrate zugeführter Luft erhöht, je länger das Rohr 12 ausgeführt ist. Auf diese Weise
kann der Stoffwechselprozeß der Bakterien der Leiche beschleunigt bzw. verzögert werden und dadurch der
Verwesungsvorgang selbst ebenfalls beschleunigt oder gehemmt werden.
Claims (12)
1. Belüftungssystem für eine Grabkammer, gekennzeichnet durch
einen Filterkasten mit einer Lufteinlaßkammer und einer Luftauslaßkammer, wobei die Lufteinlaßkammern in ihrem oberen
Bereich mit Lufteinlaßlöchern versehen ist und die Luftauslaßkammer in ihrem oberen Bereich mit
Luftauslaßlöchern versehen sind und diese Kammern in ihrem jeweils unteren Bereich je eine Anschlußöffnung für ein Rohr
zum Belüften bzw. Entlüften aufweisen, wobei zwischen dem jeweils oberen Bereich und den jeweiligen
Anschlußöffnungen Aktivkohlefiltermatten angeordnet sind, und wobei das Belüftungsrohr der Lufteinlaßkammer im Bereich des
Bodens der Grabkammer endet und das Entlüftungsrohr der Luftauslaßkammer im Bereich der Decke der Grabkammer
endet.
2. Belüftungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Belüftungsrohr der Lufteinlaßkammer einen größeren
Durchmesser als das Entlüftungsrohr der Luftauslaßkammer aufweist.
3. Belüftungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das in die Luftauslaßkammer führende
Entlüftungsrohr vor der Öffnung der Luftauslaßkammer nach oben U-förmig gebogen ist, um einen Frostbogen zu bilden.
4. Belüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es an der Rückseite des Sockels
eines Grabsteins anbringbar ist.
5. Belüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Grabkammer nach allen Seiten
gegeneinander abgedichtete Platten aus Beton aufweist.
6. Belüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohlefiltermatten auf
einer mit einer Dichtung versehenen Mattenauflage aufliegen.
7. Belüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftlöcher der
Lufteinlaßkammer und der Luftauslaßkammer mit
Insektengittern versehen sind.
8. Belüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden der Grabkammer
keilförmig ausgestaltet ist.
9. Belüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich ihrer Bodenplatte eine
Rückschlagklappe vorgesehen ist, über die überschüssiges Kondenswasser abgeleitet wird.
10. Belüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Alktivkohlefiltermatten
Staubabscheider und Pilzsporenabscheider enthalten.
11. Belüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Aktivkohlefiltermatten und
biologische Filtermassen zur Filterung verwendet werden.
12. Belüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohlefiltermatte der Luftauslaßkammer einen Luftwiderstand vom 0,5 bis 1 -fachen
der Wechselrate des Kammervolumens pro Tag aufweist und die Aktivkohlefiltermatte der Lufteinlaßkammer einen
Luftwiderstand vom 2 bis 2,5 -fachen der Wechselrate des Kammervolumens pro Tag aufweist.
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DE (1) | DE29606819U1 (de) |
Cited By (3)
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- 1996-04-03 DE DE29606819U patent/DE29606819U1/de not_active Expired - Lifetime
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