DE1303172B - Reinigungsmittel - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Reinigungsmittel eine derartige Anwendung ist. Diese gesteigerte Löseauf der Grundlage von l.l^-Trichlor-l.l^-trifluor- kraft kann es ermöglichen, die Reinigungszeiten abzuäihan und Aikuholen. kürzen_ä die bisher mit reinem l,l,:2-Trichtor-l,2,2-tri-

Es ist bekannt, daß l,l,2-Trichlor-l,2,2-trifluoräthan fluoräthan notwendig sind, wodurch die Kapazität

wegen seiner selektiven Lösekraft als Reinigungsmittel 5 vorhandener Anlagen gesteigert werden kann,

zur Entfernung von Verunreinigungen aus den ver- Das Reinigungsmittel kann in üblichen Vorrich-

schiedensten Gegenständen und Materialien brauchbar tunge/.i und unter Anwendung von üblichen Reini-

ist. Insbesondere kann es bei synthetischen orga- gungs;verfahren verwendet werden. M «Lösungsmittel

nischen Polymeren verwendet werden, die gegenüber kann kalt verwendet werden. Die R .-inigungswirkung

den üblichen Lösungsmitteln, wie z. B. Trichloir- io kann auch durch die üblichen Maßnahmen gefördert

äthylen oder Perchloräthylen, empfindlich sind. Die werden, beispielsweise durch Erhitzen, Rühren oder

Lösekraft von l,l,2-Trichlor-l,2,2-trifluoräthan ist Zugabe von speziellen Zusätzen,

jedoch oft unzureichend, um beharrlichere Verunreini- Bei einigen Anwendungen ist es vorteilhaft, das

gungen zu entfernen, wie z. B. verschiedene harzge- Reinigungsmittel in Kombination mit < 'itraschall zu

bundene Lötflußmittel. 15 verwenden. Dies ist besonders dann der Fall, wenn man

Es ist bereits bekannt, die Lösekraft von 1,2,2-Tri- gewisse zähhaftende Flußmittel entfernen soll. Es ist

chlor-l,2,2-üifluoräthan für solche Verunreinigungen bekannt, daß Ultraschall bei Halbleitern, wie z. B.

dadurch zu erhöhen, daß man dem 1,1,2-Trichlor- Transistoren, schädlich sein kann. Dies gilt insbeson-

1,2,2-trifluoräthan Äthylalkohol zusetzt. Wenn ein dere für Ultraschall niedrigtrer Frequenz von etwa

solches Gemisch die richtige Menge Äthylalkohol ent- ao 25 Kilohertz. Es konnte jedoch festgestellt werden,

hält, dann kann es beispielsweise zum Reinigen von daß bei Verwendung des erfindungsgemäßen Reini-

gedruckten Schaltungen verwendet werden. Solche gungsmittels im Siedezustand und bei Eintauchzeiten

Lösungsmittel naben jedoch den Nachteil, daß sich von 30 Sekunden bis 30 Minuten keine schädliche

ihre Zusammensetzung während der Verwendung bzw. Wirkung auf Transistoren eintritt, wenn man höhere

während der Destillation, die von Zeit zu Zeit zur 15 Frequenzen (beispielsweise ungefähr 40 Kilohertz)

Entfernung der gelösten Verunreinigungen vorge- verwendet.

nommen werden muß, verändert, wobei sich die Löse- Die hohe Stabilität des Reinigungsmittels unter

kraft natürlich ebenfalls verändert, was zur Folge Arbeitsbedingungen macht es im allgemeinen un-

habe.ii kann, daß das Reingungsmittel entweder nicht nötig, Stabilisatoren in den Lösungsmitteln einzu-

mehr richtig, arbeitet oder aber empfindliche Teile 30 setzen. Dies hat den Vorteil, daß nach dem Abdampfen

angreift, die sie bei der richtigen Zusammensetzung des Reinigungsmittels eine perfekt saubere Oberfläche

nicht angrei'fen würde. zurückbleibt. Unter korrodierenden Bedingungen kön-

Der vorliegenden Erfindung lag nun die Aufgabe nen jedoch Stabilisatoren notwendig sein. Dies gilt

zugrunde, ein Reinigungsmittel auf der Basis von besonders, wenn das Reinigungsmittel mit Oxyda-

l,l,2-Trichlor-l„2,2-trifluoräthan zu schaffen, welches 35 ticnsmitteln in Berührung kommt, die das Isopropanol

diesen Nachteil nicht besitzt. angreifen.

Es wurde nunmehr gefunden, daß ein Gemisch aus Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann Zuungefähr 97 Gewichtsprozent l.l.Z-Trichlor-l.S^-tri- sätze enthalten, die seine Reinigungs- oder Lösekraft fluoräthan und ungefähr 3 Gewichtsprozent Isopro- steigern, beispielsweise oberflächenaktive Mittel, wie panol ein Azeotrop bildet und daß außerdem dieses 40 Cetylpyridiniumbromid und Dialkyldimethylammo-Azeotrop gerade die richtige Lösekraft für die Reini- niumchloride.

gung von empfindlichen Kunststoff teilen, wie z. B. Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann aus gedruckten Schaltungen, aufweist. Dies bedeutet, daß l,l,2-Trichlor-l,2,2-lrifluoräthan und Isopropanol techein derartiges Reinigungsmittel bei der Verwendung nischer Reinheit hergestellt werden, wobei keine be- bzw. bei einer Destillation seine Zusammensetzung 45 sonderen Schritte notwendig sind, um diese Lösungsnicht ändert, weshalb die obenerwähnten Gefahren rrittel zu reinigen. Es ist festgestellt worden, daß nicht mehr auftreten können. geringe Mengen einiger Verunreinigungen in dem Reini-

Gegenstand der Erfindung ist also ein Reinigungs- gungsmittet sehr wenig Unterschiede in den Eigenmittel auf der Grundlage von l,l,2-TricMor-l,2,2-tri- schäften des Azeotrops ergeben. So war ein Reinifluoräthan und Alkoholen, welches dadurch gekenn- 50 gungsmittelbad kontinuierlich über 3 Monate in Gezeichnet ist, daß es ein azeotropes Lösungsmittel- brauch. Dabei wurde cn mit Material verunreinigt, gemisch aus (a) ungefähr 97 Gewichtsprozent 1,1,2-Tri- das von den Werkstücken entfernt worden war. Es chlor-l,2,2-trifluoräthan und (b) ungefähr 3 Gewichts- hatte sich gezeigt, daß die Lösungsmittelbestandteile prevent Isopropanol sowie gegebenenfalls ein ober- sich nicht verändert hatten und daß der Dampf über flächenaktives Mittet und bzw, oder ein Treibmittel SS dem Reinigungsmittel immer noch die gleiche azeoenthält. trope Zusammensetzung hatte.

Die azeotrope Mischung von ungefähr 97 Oe wich fs- Beispiele für Anwendungen des erfindungsgemäßen

Prozent l,l,2'Trich1oM,2,2-trif1uoräthan und unge- Reinigungsmittels sind in der Folge angegeben: fahr 3 Gewichtsprozent Isopropanol hat bei 760 min

Druck einen Siedepunkt von ungefähr 46,5^eC und 60 ί· Entfernung von Lötflußmitteln von elektrischen

bei 20⁰C ein spezifisches Gewicht von 1,53. Vorrichtungen, insbesondere von Vorrichtungen,

Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen die Kunststoffe oder Harze enthalten. Reinigungsmittels besteht darin, daß es nicht brennbar 2. Reinigen von fotografischen Filmen oder magtie-

ist. tischen AufnaHmebändern. Hier kann in gewissen

Das Reinigungsmittel kam* für die meisten der nor· 83 Fällen die Verwendung des erfindungsgemäßen

malen Anwendungen von l_ll_t2<Trietilor'l,2,2'trifluoN Reinigungsmittels die Anwendung voft Ultra·

äthan herangezogen werden, vorausgefetzt, daß die schall oder mechanisches Abwischen Überflüssig

ßesteieerte Lö»ikraft des Azeotrops kein Hindernis für machen.

3. Abfüllung in Aerosolbehälter, aus denen der Inhalt durch eine Düse ausgesprüht wird. Der Druck in dem Aerosolbehälter kann durch Anwesenheit eines üblichen verflüssigten Aerosoltreibmittels erzeugt werden.

4. Herstellung von Tnilettemitteln, beispielsweise Vor- und Nach-Rasierlotionen.

5. Entfernung von Verunreinigungen, beispielsweise Poliermittel von optischen Bauteilen (beispielsweise Linsen), wie sie in Kunststoffrahmen oder -haltern befestigt sind.

Die Erfindung wird durch folgende Beispiele erläutert. Teile und Prozentangaben sind auf Gewicht bezogen.

Beispiel 1

Gedruckte Schalttafeln aus hartgeleimten Papier, die mit Lötflußmittel verunreinigt sind, werden 30 Sekunden in das siedende Reinigungsmittel eingetaucht. Alle Spuren der Flußmittelrückstände werden durch diese Behandlung ohne Beschädigung der Tafeln entfernt.

Beispiel 2 _2S

Gedruckte Schalttafeln aus Bakelit, die in einer Lötmaschine bearbeitet worden sind, werden vollttändig durch Eintauchen während 1 Minute in e^;.n Ultraschallgerührtes (40 Kiloh -rtz) Reinigungsmittel bei 30° C von allen Spuren eines Lötflußmittels ge-Säubert.

Beispiel 3

Brillenrahmen aus Cellulosenitrat und Celluloseacetat, die stark mit Poliermittel verunreinigt sind, Werden zufriedenstellend durch Eintauchen während 2 Minuten in ein ultraschallgerührtes (40 Kilohertz) Bad bei 35°C gereinigt, wobei das Bad aus einer azeotropen Mischung von Isopropanol und 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluoräthan zusammen mit 0,15 °/„ Cetylpyridiniumbromid besteht.

Beispiel 4

Kunststoffbrillen, deren Rahmen aus Celluloseacetat hergestellt sind und Plexiglaslinsen aufweisen, werden durch Eintauchen während 90 Sekunden in ein ultraschallgerührtes (25 Kilohertz) Bad bei 35³C zufriedenstellend von Poliermitteln gereinigt, wobei das Bad aus einer azeotropen Mischung von isopropanol und l,l,2-Trichlor-l,2,2-trin*uoräthan M- So sammen mit 0,3 °/₀ Di-dodecyl-2-methylammoniumchlorid bestand.

Beispiel 5

Ein Tonband, bei welchem magnetisches Eisenoxyd auf einen Polyäthylenterephthalatfilm aufgebracht war, wurde in ein Gemisch aus l,l,2-Trk;hlor-l,2,2-trifluoräthan (94 Gewichtsprozent) und Methanol (6 Gewichtsprozent) 60 Sekunden bei einer Temperatur von 20^c C eingetaucht. Nach dem Eintauchen des Bands wurde gefunden, daß dieses an den Rändern gewellt war und nicht mehr verwendet werden konnte.

Zum Vergleich wurde ein identisches Band in ähnlicher Weise (d. h. durch 60 Sekunden dauerndes Eintauchen bei einer Temperatur von 20° C) behandelt, wobei jedoch das Azeotrop von 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluoräthan und Isopropanol verwendet wurde. Es zeigten sich keinerlei Anzeichen von Wellungen an den Rändern. Das Band war für den weiteren Gebrauch zufriedenstellend.

Beispiel 6

Gedruckte Schaltungen, an denen Polystyrolkondensatoren befestigt waren und welche mit einem übüchen Lötflußmittel bedeckt waren, wurden 60 Sekunden in ein siedendes Gemisch aus l,l,2-Trichlor-l,2,2-trifluoräthan (94 Gewichtsprozent) und Methanol (6 Gewichtsprozent) eingetaucht. Diese Behandlung entfernte das Flußmittel zufriedenstellend, aber wirkte auf die Polystyrolkondensatoren in abträglicher Weise ein, so daß sie nicht mehr brauchbar waren. Die Oberfläche der Polystyrolmatrix war durch das genannte Gemisch zerstört worden. Durch Eintauchen identischer gedruckter Schaltungen in ein siedendes Azeotrop von l,l,2-Triclilor-l,2,2-trifluorälhan und Isopropanol wurde eine zufriedenstellende Entfernung des Flußmittels erreicht, ohne daß irgendeine abträgliche Wirkung auf die Polystyrolkondensatoren festgestellt werden konnte.

Diese letzten beiden Beispiele zeigen, daß die Auswahl von Isopropanol besondere nicht vorherrschende Vorteile mit sich bringt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Reinigungsmittel auf derGrundlage von 1,1,2-Trichlor-l,2,2-trifluoräthan und Alkoholen, d adurch gekennzeichnet, daß es ein azeotropes Lösungsmittelgemisch aus (a) ungefähr 97 Gewichtsprozent l.l^-Trichlor-l.i^-trifiuoräthan und (b) ungefähr 3 Gewichtsprozent isopropanol sowie gegebenenfalls ein oberflächenaktives Mittel und bzw. oder ein Treibmittel enthält.