DE2133853C3 - Lösungsmittelzusammensetzungen - Google Patents
LösungsmittelzusammensetzungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Reinigungszusammensetzungen,
welche Trichlorotrifluoroäthan enthalten.
Es ist bekannt, daß I,1,2-Trichloro-1,2,2-trifluoroäthan
auf Grund seiner selektiven Lösekraft besonders gut als Reinigungsflüssigkeit verwendet werden kann, um
Verunreinigungen von den verschiedensten Gegenständen und Materialien zu entfernen, wie z. B. synthetische,
organische, polymere und Kunststoffe, welche gegenüber den anderen üblicheren und kräftigeren Lösungsmitteln,
wie z. B. Trichloroäthyien und Perchloroäthylen,
empfindlich sind. Die alleinige Verwendung von l,l,2-Trichloro-l,2,2-trifluoroäthan ist jedoch oftmals
unzureichend, wenn zähere Verunreinigungen entfernt werden sollen, wie z. B. verschiedene aktive Lötflußmittel
auf der Basis von Harzen. Eine gewisse Verbesserung der Entfernung solcher zäherer Verunreinigungen kann
durch die Verwendung mechanischer Hilfsmittel erzielt werden, wie z. B. durch Sieden des Lösungsmittels oder
durch Ultrabeschallung, aber die Verwendung dieser mechanischen Hilfsmittel ist nicht immer ausreichend,
um alle Verunreinigungen zu entfernen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß ein Gemisch aus Trichlorotrifluoroäthan und Methyial eine verbesserte
Es wurde außerdem gefunden, daß die Komponenten dieses Gemisches ein Azeotrop bilden.
So wird also gemäß der Erfindung eine Lösungsmittelzusammensetzung
vorgeschlagen, welche aus einem Gemisch aus Trichlorotrifluoroäthan und Methyial
besteht
der nicht weiter als 0,5° C vom Siedepunkt des
lu Azeotrops und vorzugsweise nicht weiter als 0,20C vom
2° C vom Siedepunkt des Azeotrops entfernt ist,
geeignet sein können, insbesondere wenn größere
π Veränderungen der Zusammensetzungen nicht kritisch
sind.
Im allgemeinen enthält die Zusammensetzung mindestens 40 Gew.-% Trichlorotrifluoroäthan.
zung aus einem Azeotropen Gemisch besteht Das azeoirope Gemisch aus dem bevorzugten Isomer
l,l^-Trichloro-1^2-trifluoroäthan enthält ungefähr 633 Gew.-% l.U-Trichloro-l^-trifluoroäthan und
ungefähr 363 Gew.-% Methyial. ts besitzt einen
Die erfindungsgemäße Reinigungszusammensetzung entfernt einige Verunreinigungen, die durch 1,1,2-Trichloro-lÄ2-trifIuoroäthan
alleine nicht entfernt werden. Bei Verfahren, bei denen eine Reinigungsflüssigkeit
jo verwendet wird, ist es gewöhnlich nötig, von Zeit zu Zeit Verunreinigungen von der Flüssigkeit durch Destillation
zu entfernen. Während der Lebensdauer der Flüssigkeit werden solche Destillationen normalerweise oft wiederholt
Wenn die Reinigungsflüssigkeit aus zwei verschier> denen Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Siedepunkten
besteht, dann ergeben derartige Destillationen eine Konzentrierung einer der Flüssigkeiten und eine
Änderung der Zusammensetzung des Reinigungsbads. Eine solche Änderung der Zusammensetzung wird eine
Veränderung der Lösekraft der Reinigungsflüssigkeit zur Folge haben, wodurch zu reinigende Gegenstände
beschädigt werden können oder entzündliche Gemische gebildet werden können. Bei der Verwendung von
azeotropen Gemischen ist es jedoch möglich, das Risiko von solchen unerwünschten Folgen zu vermeiden, da
das azeotrope Gemisch ohne bevorzugte Konzentrierung einer der Komponenten destilliert werden kann.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen besitzen den Vorteil, daß sie eine stärkere Lösekraft als
so l,1,2-Trichloro-l,2,2-trifluoroähtan aufweisen, wobei sie
aber trotzdem weitgehend die Inertheit von 1,1,2-Trichloro-l,2,2-trifluoroäthan
gegenüber synthetischen organischen Polymeren, Kunststoffen, Harzen, Harzlaminaten,
harzgebundenen Papierschichten, Bakelit, Faserglas und dgl. besitzen.
Wegen dieser verbesserten Lösekraft kann die Anwendung von zeitraubenden, teueren und manchmal
auch unangenehmen mechanischen Maßnahmen vermieden werden, wie z. B. Scheuern von Hand oder
ho Abwischen, wodurch empfindliche Gegenstände beschädigt
werden können.
Das azeotrope Gemisch kann bei den meisten normalen Anwendungen für 1,1,2-Trichloro- 1,2,2-trifluoroäthan
verwendet werden, vorausgesetzt, daß die h5 erhöhte Lösekraft des Azeotrops für eine solche
Anwendung kein Hindernis darstellt. Die erhöhte Lösekraft macht es möglich, den Reinigungsvorgang
gegenüber der Verwendung von reinem 1,1,2-Trichloro-
1,2^-trifluoroätlhan abzukürzen und somit die Kapazität
einer vorhandenen Anlage zu erhöhen.
Die erflndungsigemäßen Zusammensetzungen können
in herkömmlichen Vorrichtungen und unter Anwendung herkömmlicher Techniken verwendet werden.
Das Lösungsmittel kann gegebenenfalls ohne Wärmeanwendung verwendet werden, jedoch wird die
Reinigungswirkutig des Lösungsmittels durch die Anwendung herkömmlicher Maßnahmen, wie z. B. die
Verwendung von siedenden Lösungsmitteln, Rühren oder Hilfsmitteln, unterstützt. Bei einigen Anwendungen
ist es vorteilhaft, in Kombination mit diesen Lösungsmitteln Ultrabeschallung anzuwenden. Dies gilt
insbesondere wenn gewisse zähe Flußmittel von Lötstellen entfernt werden sollen, wobei die Ultrabeschallung
die Entfernung der Feststoffe und der unlöslichen Bestandteile des Flußmittels unterstützt
Die hohe Stabilität der erfindungsgemäßen Lösungsmittelzusammensetzung
und insbesondere des Azeotrops unter den Arbeitsbedingungen macht es gewöhnlich unnötig, in den Lösungsmitteln Stabilisatoren zu
verwenden. Dies besitzt den Vorteil, daß bei der Verdampfung der Lösungsmittelzusammensetzung eine
saubere Oberfläche zurückbleibt, die nicht mit höhersiedenden
Stabilisatoren verunreinigt ist Es ist jedoch möglich, daß Stabilisatoren unter korrosiven Bedingungen
nötig sind, wie sie beispielsweise auftreten, wenn die Lösungsmittel mit Oxydationsmitteln in Kontakt kommen,
welche die Komponenten der Zusammensetzung angreifen können.
Es können auch ü--.dere Lösungsmittel oder Zusätze der erfindungsgemäßen LösungsmiMelzusammensetzung
zugegeben werden, falls es erwünscht ist, ihre Reinigungs- oder Lösekraft zu modifizieren. Geeignete
Zusätze sind z. B. kationische, anionische und nicht-ionische Detergenzien. Wasser kann in einigen Fällen
ebenfalls zugesetzt werden, insbesondere wenn die Zusammensetzungen ein Detergenz enthalten; dies ist
aber nicht wesentlich.
Die erfindungsgemäßen Lösungsmittelzusammensetzungen und insbesondere das erfindungsgemäße Azeotrop
eignen sich bei einer großen Reihe von Anwendungen. Beispiele hierfür sind die Entfernung
von Lötflußmitteln von elektrischen Teilen, insbesondere von Teilen, bei denen die Zusammensetzung leicht
mit Materialien wie Kunststoffe oder Harze in Kontakt kommt, und die Reinigung von fotographischen Filmen
oder magnetischen Aufzeichnungsbändern,
Die Erfindung wird nunmehr durch die folgenden Beispiele näher erläutert, in denen alle Prozentangaben
in Gewicht ausgedrückt sind.
Ein reines 1,1^-Trichloro-l^-trifluoroäthan wurde
mit einer gleichen Menge Methylal gemischt und das Gemisch wurde durch eine mit einem Vakuummantel
ίο umgebende Kolonne bei hohem Rückflußverhältnis
destilliert, um ein konstant siedendes Gemisch herzustellen.
Das konstant siedende Gemisch wurde bei einem höheren Rückflußverhältnis umdestilliert Das erhaltene
π Azeotrop wurde dann durch Gaschromatographie analysiert
Der genaue Siedepunkt des Azeotrops wurde durch Destillation in einem Differentialebulliometer und
Messen der Kondensationstemperatur gegenüber reinem l,l,2-Trichloro-l,2^-trifluoroäthan bestimmt, wobei
ein ebuüioskopisches Beckman-Thermometer verwendet
wurde.
Es wurde festgestellt, daß das Azeotrop eine Zusammensetzung von ungefähr 63,5% 1,1,2-Trichloro-1,2,2-trifluoroäthan
und ungefähr 363% Methylal aufwies und einen Siedepunkt bei 760 mm Hg von
41,1° C, besaß.
Das azeotrope Gemisch von Beispiel 1 wurde auf seine Wirksamkeit bei der Entfernung eines Lötflußniittels
von einer gedruckten Schaltung, die auf einer harzgebundenen Platte aufgebracht war, geprüft Ein
Teil der Platte wurde mit einem handelsüblichen
j-, Lötflußmittel bestrichen. Die Platte wurde dann 2 min
unter Infrarotheizung getrocknet und dann 5 see in auf 250° C gehaltenem Lot beschichtet Die Platte wurde
dann 1 min in siedendem Lösungsmittel eingetaucht, worauf sie entnommen wurde.
.to Es wurde festgestellt, daß die vollständig frei von
Flußmittelresten war. Zum Zwecke des Vergleichs wurde ein Teil der Platte in ähnlicher Weise behandelt
und in ein azeotropes Gemisch eingetaucht, welches aus 94% 1,1,2-Trichloro-1,2,2-trifluoroäthan und 6% Metha-
4-·, nol bestand. Es blieben größere Flußmittelrückstände
nach der Entnahme aus dem Lösungsmittel auf der Platte zurück.
Claims (10)
1. Lösungsmittelzusammensetzpng, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus einem Gemisch aus Trichlorotrifluoroäthan und Methyial besteht
2. Lösungsmittelzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch
einen Siedepunkt aufweist, der nicht weiter als 2" C
vom Siedepunkt des Azeotrops entfernt ist
3. Lösungsmittelzusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch
einen Siedepunkt aufweist, der nicht weiter als 1°C vom Siedepunkt des Azeotrops entfernt ist
4. Lösungsmittelzusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisdi
einen Siedepunkt aufweist, der nicht weiter als 030C
vom Siedepunkt des Azeotrops entfernt ist
5. Lösungsmittelzusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch
einen Siedepunkt aufweist, der nicht weiter sis 0,20C
vorn Siedepunkt des Azeotrops entfernt ist
6. Lösungsmittelzusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
daß sie mindestens 40% Trichlorotrifluoroäthan enthält
7. Lösungsmittelzusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trichlorotrifluoroäthan 1,1,2-Trichloro-l,2,2-trifluoroäthan
ist
8. Lösungsmittelzusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem
azeotropen Gemisch besteht, welches ungefähr 633 Gew.-% l,l^-TrichIoro-l^,2-trifluoroäthan und ungefähr
363 Gew.-% Methyial enthält
9. Verwendung der Lösungsmittelzusammensetzungen nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum
Reinigen von Gegenständen.
10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Gegenständen um gedruckte Schaltungen handelt, die mit einem
Lötflußmittel verunreinigt sind.
Applications Claiming Priority (1)
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GB3294370 | 1970-07-07 |
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GB (1) | GB1307631A (de) |
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-
1970
- 1970-07-07 GB GB1307631D patent/GB1307631A/en not_active Expired
-
1971
- 1971-07-07 DE DE19712133853 patent/DE2133853C3/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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