DE130168C

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Publication number: DE130168C
Application number: DENDAT130168D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der neue Dampferzeuger, welcher mit hohem Druck arbeiten kann, bietet der zu verdampfenden Flüssigkeit einen verhältnifsinäfsig grofsen freien Durchgangsquerschnitt dar, in welchem Capillarwirkungen nicht auftreten können.

Man hat bereits versucht, derartige Dampferzeuger aus einfachen gezogenen oder gewalzten Stahlrohren herzustellen. Diese zeigen aber den Uebelstand, ausgebeult oder zusammengedrückt . zu werden, wenn sie auf Rothglut erhitzt werden und dann Wasser eingespritzt wird. Man hat dann versucht, die einfachen Rohre dadurch widerstandsfähiger zu machen, dafs man sie in eine metallische Umhüllung einbettete. Es war aber bisher unmöglich, die Verbindung dieser Umhüllung mit den Rohrwandungen zu einer durchaus innigen zu machen, so dafs beide thatsächlich ein untrennbares Ganzes bilden. Durch diese innige Verbindung werden Ungleichmäfsigkeiten in der Ausdehnung der Rohre und ihrer Umhüllung vermieden, welche die einzelnen Glieder leicht zerstören könnten.

Die Erfindung zeigt die Anordnung von Kanälen in einem massiven Stahlkörper, welcher so hart ist, dafs seine Widerstandsfähigkeit selbst bei dunkler Rothglut nicht wesentlich verringert wird. Um in jedem der massiven Körper einen möglichst langen Kanal anzubringen , der keinerlei Verbindungsstücke besitzt, wird dieser in bekannter Weise im Zickzack oder in Schlangenlinien geführte Kanal in eigenthümlicher Weise dadurch hergestellt, dafs ein in die passende Form gebogenes Rohr mit geschmolzenem Stahl derart umgössen wird, dafs das Rohr mit dem erstarrten Stahl sich innig verbindet und ein vollständig gleichartiger Körper entsteht, in welchem sich nun der offene Kanal befindet. Durch die Vereinigung derartiger Körper lassen sich Dampfentwickler für schnelle Erzeugung hoch gespannter Dämpfe herstellen, bei welchen keinerlei Gefahr besteht, dafs die Glieder irgendwie verdrückt werden.

Fig. ι und 2 veranschaulichen eines der neuartigen Verdampfungsglieder im Längs- und Querschnitt, Fig. 3 ist ein Verticalschnitt durch einen aus derartigen Gliedern zusammengesetzten Dampfentwickler, Fig. 4 ist ein Horizontalschnitt durch denselben nach Linie I-K der Fig. 3.

In einem Block 9 (Fig. 1 und 2) harten Stahls, . dessen Schmelzpunkt höher als beim gewalzten oder gezogenen Stahl liegt, ist ein schlangenförmig gewundener oder im Zickzack verlaufender Kanal 10 enthalten, dessen Enden in derselben Seitenfläche münden. Ein solcher Körper wird ■ dadurch erhalten, dafs man ein in gewünschter Weise gebogenes Rohr 10 in einer Form mit schwerer als der Stahl des Rohres schmelzendem Stahl ausgiefst. Dabei wird das Rohr, ohne verdrückt zu werden, theilweise schmelzen und sich mit der Masse des Stahlblockes zu einem Ganzen verbinden.

Nach Fig. 3 und 4 sind die so gewonnenen Körper 9 unter einander durch Rohre 21 verbunden, die an die Stutzen. 11 und 12 angeschlossen sind und unterhalb des Bodens 44

Claims

liegen. In Fig. 3 ist der Deutlichkeit wegen nur ein Verbindungsrohr 21 dargestellt.

Das Speisewasser tritt durch ein Rohr 22 ein, in welchem ein Rückschlagventil 31 angebracht ist, durchströmt die Rohrschlange 48, die die Glieder 9 umgiebt, geht dann durch die Glieder 9 hindurch, wo es verdampft wird, und der erzeugte Dampf durchströmt nach Durchgang durch ein zweites Rückschlagventil 43 den um die Glieder angeordneten Ueberhitzer 49.

Patent-A ν spruch:

Dampferzeuger für schnelle Verdampfung aus Gliedern, deren jedes aus einem Block besteht, in welchem ein gezogenes oder gewalztes Stahlrohr eingebettet ist, dadurch gekennzeichnet, dafs der Stahl des Blockes einen höheren Schmelzpunkt als der des Rohres besitzt, so dafs beim Umgiefsen des Rohres ein Zusammenschmelzen desselben mit der Umhüllung stattfindet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.