DE1297244B - Einrichtung zum Messen der Energie von Gamma- oder Roentgenstrahlung mit einem Primaerstrahlungs-Detektor und einem oder mehreren mit demselben in Koinzidenz geschalteten Sekundaerstrahlungs-Detektoren - Google Patents
Einrichtung zum Messen der Energie von Gamma- oder Roentgenstrahlung mit einem Primaerstrahlungs-Detektor und einem oder mehreren mit demselben in Koinzidenz geschalteten Sekundaerstrahlungs-DetektorenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum und Wartezeit des Reaktors im voraus die Intensität
Messen der Energie von Gamma- oder Röntgen- der einzelnen Gamma-Linien untereinander vorausstrahlung
mit einem Kollimator für die zu messende gesagt werden kann. Umgekehrt gibt die Kenntnis
Primärstrahlung, mit einem hinter dem Kollimator der Intensität der verschiedenen Spaltprodukte die
angeordneten Primärstrahlungs-Detektor und einem 5 Möglichkeit des Rückschlusses auf den Reaktoroder
mehreren im Bereich der vom Primärstrahlungs- betriebsfall. Dieser kompliziertere Vorgang wird wohl
Detektor gestreuten Strahlung oder der von ihm aus- nur vorwiegend für Kontrollzwecke Anwendung
gehenden Sekundärstrahlung angeordneten Sekun- finden. Hingegen erlaubt die Messung einer einzigen
därstrahlungs-Detektoren, mit einer mit dem Primär- Spaltproduktenlinie, wie etwa des langlebigen
detektor oder dem oder den Sekundärdetektoren ver- io Cäsiums 137, die Feststellung, einer wie hohen Gebundenen
Koinzidenzschaltung und einer dieser samtneutronendosis und damit wie hohem Abbrand
nachgeschalteten Meßschaltung. das Brennelement ausgesetzt worden war. Schon
Es sind Compton- und Paarbildungsspektrometer diese Information allein ist für die Programmierung
bekannt, bei denen sowohl die Primär- als auch die des Brennstoffes technisch-wirtschaftlich von großer
Sekundärdetektoren durch Szintillationskristalle ge- 15 Bedeutung. Bislang konnten ähnliche Informationen
bildet werden. Auch die Verwendung von Halbleiter- nur durch Zerstörung des Brennelements und radiodetektoren
in der Gammaspektroskopie ist bekannt. chemische Analyse gewonnen werden, ein Verfahren,
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine das wegen der äußerst hohen Aktivitäten, die dabei
Einrichtung zum Messen von Quantenstrahlung mit auftreten, äußerst umständlich und auch kostspielig
erhöhtem Energieauflösungsvermögen zu schaffen. 20 sowie ungenau ist.
Die Aufgabe wird bei einer Einrichtung der ein- Die Erfindung wird im folgenden an Hand der
gangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch ge- Zeichnungen näher erläutert,
löst, daß der Primärstrahlungs-Detektor ein Halb- Fig. 1 und 2 zeigen schematisch den Aufbau der
leiterdetektor ist. erfindungsgemäßen Einrichtung für verschiedene
Es hat sich gezeigt, daß bei der Einrichtung nach 25 physikalische Messungen;
der Erfindung das erforderliche gute zeitliche Auf- F i g. 3 veranschaulicht eine Anordnung zur
lösevermögen gegeben ist und die erzielten Er- Messung der energetischen Zusammensetzung der
gebnisse eine außerordentlich hohe Genauigkeit Strahlung;
haben. F i g. 4 und 5 lassen in einander zugeordneten
Das bevorzugte Anwendungsgebiet der erfindungs- 30 Schnitten den Halbleiterdetektor erkennen; in den
gemäßen Einrichtung liegt auf dem Gebiet der F i g. 6 und 7 sind Diagramme dargestellt, an
Messung der Strahlung von Brennelementen bei Hand derer die Wirkungsweise des Gegenstandes
Kernreaktoren. Es ist dabei in äußerst vorteilhafter der Erfindung einfach erklärt werden kann;
Weise möglich, eine solche zerstörungsfreie Messung F i g. 8 veranschaulicht ein besonderes Ander
Strahlung von Brennelementen durchzuführen. 35 Wendungsbeispiel, teilweise im Schnitt;
Die Messung erstreckt sich dabei auf verschiedene F i g. 9 stellt eine diesbezügliche Einzelheit in ver-
Abbrandzustände der Brennelemente wie auch auf größertem Maßstab dar.
verschiedene Abbrandvorgänge. Es können so beim Aus den F i g. 1 und 2 ersieht man, daß die von
zerstörungsfrei untersuchten Brennelement nicht nur einer Strahlungsquelle 14 kommende Strahlung zuRückschlüsse
auf den Abbrandzustand im Zeitpunkt 4° nächst zur Ausblendung eines Strahlenbündels 2
der Messung, sondern auch Rückschlüsse auf den durch einen Kollimator 1 hindurchgeht,
bisher abgelaufenen Abbrandvorgang gezogen wer- Die Strahlung 2 trifft dann auf einen Halbleiterden,
detektor 3. Von dieser auf den Halbleiterdetektor 3
Bei Kernanlagen, die zur technischen Energie- auftreffenden Strahlung wird durch Comptoneffekt
gewinnung benutzt werden, ist es aus wirtschaft- 45 ein Teil der Energie an ein Elektron weitergegeben,
liehen Gründen wünschenswert, den Abbrandzustand während der andere Teil der Energie eine Sekundärvon
Brennelementen in verschiedenen Zeitphasen strahlung 4 hervorruft. Diese Sekundärstrahlung 4
möglichst genau zu kennen. Eine derartige Kenntnis gelangt dann zu einer Auffangeinrichtung S in Form
erlaubt eine optimale Programmierung der Brenn- eines Szintillationskristalls, der z. B. ein NaJ-Kristall
elemente im Reaktorcore und damit eine Erzielung 50 sein kann. Wie man aus F i g. 1 ersieht, ist die Richvon
höheren Energieausbeuten. Überdies ist es im tung der Sekundärstrahlung 4 gegenüber der der
Zusammenhang mit Kontrollmaßnahmen geboten, Primärstrahlung 2 etwa um 180° verschieden, da bei
eine meßtechnische unabhängige Kontrollmöglich- diesem Winkel der rückgestrahlte Energiebetrag
keit der Angaben des Reaktorbetreibers zur Ver- nahezu konstant bleibt. Die in den Detektorfügung
zu haben. Bei Spaltprozessen in Kernbrenn- 55 Elementen 3 und 5 durch die Strahlung erzeugten
stoffen entstehen über hundert verschiedene radio- Impulse werden einer Koinzidenzschaltung zugeaktive
Isotope, die mehr oder weniger lange Halb- führt, so daß sich dann auf einer Meßeinrichtung 7
wertszeiten und charakteristische Gamma-Energien das gesuchte Resultat ergibt,
besitzen. Mit Hilfe der beschriebenen Einrichtung Fig. 2 zeigt praktisch die gleichen Verhältnisse,
kann eine bestimmte Zahl von günstigen Spalt- 60 Abweichend beträgt hier aber der Winkel zwischen
produkten zur Beurteilung des Abbrandzustandes der Sekundärstrahlung 4 und der Primärstrahlung 2
und der Abbrandgeschichte herangezogen werden. etwa 90°; diese Anordnung findet zur Messung der
Es ist hierfür nur erforderlich, durch gammaspektro- linearen Polarisation Verwendung. Dabei werden in
skopische Methoden eine Auflösung der Gamma- erster Linie die Zählraten in Abhängigkeit von einer
Energien der in Frage kommenden Spaltprodukte 65 Rotation um die Achse der einfallenden Strahlung
zu erreichen. Ist das gelungen, genügt ein Vergleich (z. B. Gamma-Strahlung) gemessen,
der relativen Intensitäten der gemessenen Gamma- In allen diesen Fällen wird jeweils durch die
Linien, da ja aus der Spaltausbeute und der Betriebs- Verwendung des Halbleiterdetektors eine hohe
Energieauflösung erreicht. F i g. 3 gibt den wesentlichen Teil der F i g. 1 vergrößert wieder. Hier sind,
wie man sieht, mehrere Auffangeinrichtungen 5 vorgesehen. Fernerhin sieht man, daß die Strahlung 2
nahe der positiven Elektrode des Halbleiterdetektors 3 in diesen eingestrahlt wird.
Ebenfalls vergrößert zeigen die F i g. 4 und 5 den Halbleiterdetektor 3 im Schnitt. Der Detektor ist von
einem Bronzegehäuse 8 umgeben, das ein Aluminiumfenster 9 aufweist, damit die Strahlung eintreten
kann. Das Gehäuse 8 ist dabei mit einem inerten Gas gefüllt, z. B. getrocknetem Stickstoff. Mit
11 ist der leitende Bereich des Halbleiters bezeichnet. Der Halbleiterdetektor 3 wird gekühlt, z. B.
durch einen Kupfer sockel, der in flüssige Luft getaucht ist. Eine Kühlung durch äquivalente Mittel,
z. B. unter Verwendung des Peltier-Effektes, ist ebenfalls denkbar. Die Kühlung hält den Störpegel
dieses Detektors auf einem Mindestmaß. Hinsichtlich abweichender Konstruktionen derartiger Halbleiterdetektoren
3 wird nochmals auf F i g. 3 zurückgegriffen. Hier ist zusätzlich noch ein Gehäuse 10
aus Plexiglas vorgesehen, das ein Mylarfenster besitzt und das Gehäuse 8 umgibt. Zwischen den
beiden Gehäusen zirkuliert getrocknete Luft, so daß dadurch jedwede Feuchtigkeitskondensation verhindert
wird.
Die F i g. 6 und 7 zeigen Energiespektren, aus deren Vergleich die Wirkung der Einrichtung nach
der Erfindung ersichtlich ist. F i g. 6 zeigt ein Cobalt-60-Spektrum, wie es direkt von einem Halbleiterdetektor
erhalten wird. Man sieht, daß die Photopeaks in einem verhältnismäßig hohen Untergrund
versteckt sind. Im Gegensatz dazu zeigt F i g. 7 eine Aufnahme, bei der gemäß der Erfindung ein Halbleiterdetektor
in Koinzidenzschaltung Verwendung findet.
Dabei sind die Photopeaks deutlich über dem Untergrund abgezeichnet.
F i g. 8 veranschaulicht eine Einrichtung, die zur Messung von Reaktorbrennelementen Verwendung
findet. Die Meßeinrichtung (in der Figur links) liegt außerhalb des Reaktortanks 21. Die Meßvorrichtung
ist beweglich angeordnet. Die Brennelemente 22 liegen innerhalb des Tanks. Anschließend an das
Brennelement 22 ist der Vorderteil 23 eines Kollimators vorgesehen, dann folgt bereits außerhalb des
Tanks der Mittelteil 24 des Kollimators, der in einer Abschirmung 25 vor dem Tank liegt. Endlich gelangt
man zum Endteil 26 des Kollimators außerhalb dieser Abschirmung. Eine vom Brennelement ausgehende
Strahlung wird dann in der oben beschriebenen Weise zum Halbleiterdetektor 3 geführt
und von dort (nicht dargestellt) weiterhin so gemessen, wie dies oben auseinandergesetzt ist. In
F i g. 8 sieht man deutlich die Kühlung des Halbleiterdetektors 3 durch Eintauchen eines Kupferstabes
29 in ein Gefäß 30 mit flüssiger Luft. Um das von der Meßeinrichtung bestrichene Gebiet in Umgebung
der Brennelemente 22 von Störungen freizuhalten, wird bei 27 Gas bzw. Luft eingeblasen. Im
vorliegenden Fall erfolgt das Einblasen aus einem Lufttank 31; das Brennelement 22 ist von Wasser
umgeben. Um weiterhin Störungen nach Möglichkeit auszuschalten, ist der Abstand 28 zum Brennelement
22 und dem Vorderteil des Kollimators 23 klein gehalten. Die wesentlichen konstruktiven Teile dieser
Meßeinrichtung sind verstellbar und feststellbar ausgebildet, um allen denkbaren Gegebenheiten genügen
zu können.
Endlich zeigt Fig. 9 nochmals vergrößert die wesentlichen Teile der Einrichtungen zur Durchführung
dieser Messung. Dieselben Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen, so daß sich
hier eine nochmalige Erklärung erübrigt.
Claims (6)
1. Einrichtung zum Messen der Energie von Gamma- oder Röntgenstrahlung mit einem
Kollimator für die zu messende Primärstrahlung, mit einem hinter dem Kollimator angeordneten
Primärstrahlungs-Detektor und einem oder mehreren im Bereich der vom Primärstrahlungs-Detektor
gestreuten Strahlung oder der von ihm ausgehenden Sekundärstrahlung angeordneten
Sekundärstrahlungs-Detektoren, mit einer mit dem Primärdetektor und dem oder den Sekundärdetektoren
verbundenen Koinzidenzschaltung und einer dieser nachgeschalteten Meßschaltung, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärstrahlungs-Detektor
ein Halbleiterdetektor (3) ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch der oder die Sekundärstrahlungs-Detektoren
(5) Halbleiterdetektoren sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung der energetischen
Zusammensetzung der Strahlung der oder die Sekundärstrahlungs-Detektoren (5) unter
einem Winkel von nahezu 180° gegen die Primärstrahlungsrichtung relativ zum Primärstrahlungs-Halbleiterdetektor
(3) angeordnet sind (Fig. 1 und 3).
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung der
linearen Polarisation der Primärstrahlung der oder die Sekundärstrahlungs-Detektoren (5) unter
einem Winkel von etwa 90° gegenüber der Primärstrahlungsrichtung relativ zum Primärstrahlungs-Halbleiterdetektor
(3) angeordnet sind (Fig. 2).
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung
der Strahlung von Reaktor-Brennelementen der vor dem Primärstrahlungs-Halbleiterdetektor (3)
liegende Kollimator aus einem innerhalb des Reaktortanks (21) liegenden Vorderteil (23),
einem innerhalb einer Abschirmung (25) vor dem Tank liegenden Mittelteil (24) und einem außerhalb
dieser Abschirmung liegenden Endteil (26) besteht, wobei das zu untersuchende Brennelement
(22) unmittelbar vor der öffnung des innerhalb des Tanks (21) liegenden Kollimatorteiles
(23) angeordnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber der öffnung des im
Tank (21) liegenden Kollimatorteiles (23) hinter dem Brennelement (22) ein sich in Richtung des
Kollimators erstreckender gas- oder luftgefüllter Behälter (31) vorgesehen ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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