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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Beseitigung des
Farbsynchronsignals aus einem Farbbildsignalgemisch in Farbbildkontrollempfängern
und anderen Farbfernsehgeräten.
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Das Farbbildsignalgemisch, das für Farbfernsehübertragungen verwendet
wird, enthält das Farbsynchronsignal, das die Empfänger zur Wiedergewinnung des
Farbträgers benötigen. Es besteht beim NTSC- und PAL-System aus etwa zehn Schwingungen
des Farbträgers, die der auf jeden Horizontalsynchronimpuls folgenden Austastschulter
überlagert sind. Die Austastschulter ist nun an allen Stellen der Farbfernsehübertragung
von Bedeutung, wo eine richtige Wiedergabe der Signal-Gleichstromwerte erforderlich
ist, weil hier auf die Austastschulter geklammert werden muß. Das in F i g. 1 gezeigte
farbträgerfrequente Farbsynchronsignal würde diesen Klammervorgang an sich wenig
stören, da es erstens eine symmetrische Schwingung darstellt und zweitens nur die
erste Hälfte der Austastschulter in Anspruch nimmt. Störend wirkt es jedoch nach
der Demodulation des Farbartsignals, da es hier, wie in F i g. 2 dargestellt, videofrequent
erscheint und noch dazu durch die für die Farbartkomponenten erforderlichen Filter
größere Anstiegszeiten und damit einen so breiten Fußpunkt aufweist, daß praktisch
die gesamte Austastschulter gestört ist. Gerade diese demodulierten Signale müssen
jedoch an den Gittern der Bildwiedergaberöhren und an vielen anderen Stellen geklammert
werden.
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Zur Beseitigung des störenden Farbsynchronsignals sind Anordnungen
bekannt, bei denen dem Signal ein Austastimpuls überlagert und die Summe von Signal
und Austastimpuls mit einer Diode in Höhe des Synchronpegels beschnitten wird. Diese
tiefe Beschneidung ist notwendig, da das Farbartsignal negative Anteile im Synchronbereich
aufweist. Die so erhaltene, vom Farbsynchronsignal wie auch den Synchronimpulsen
befreite Austastlücke wird mittels eines Kompensationsimpulses gleicher Breite bis
zur Höhe des Schwarzpegels aufgefüllt. Am Eingang dieser Schaltung ist eine getastete
Klammerung erforderlich, um einen vom Bildinhalt unabhängigen Abschneidepegel zu
gewährleisten. Damit bedeutet diese Schaltung einen erheblichen Röhrenaufwand. Hinzu
kommt, daß die Stabilität des erzeugten Schwarz- oder Austastpegels durch das Prinzip
der gegenseitigen Kompensation zweier Impulse in Frage gestellt ist.
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Es sind auch besondere Verfahren und Schaltungen bekanntgeworden,
die den Klammerzeitpunkt durch geeignete Tastung möglichst genau auf den unbeeinflußten
Teil der Schwarzschulter legen sollen. Dabei sollen vor allem die durch Veränderung
der zeitlichen Lage der Farbsynchronimpulse relativ zu den Horizontalsynchronimpulsen
durch übertragungsfehler, z. B. durch Gruppenlaufzeitfehler verursachten Schwierigkeiten
vermieden werden. Durch einfache oder mehrfache zeitliche Abhängigkeiten von Klemmimpulsen
mit erheblichem Aufwand soll eine sichere Lage der Klammerung auf den Teil der Schwarzschulter
erreicht werden, der hinter dem Farbsynchronsignal liegt. Damit werden zwar die
Lageänderungen des demodulierten Farbsynchronsignals weitgehend ausgeglichen, nicht
aber die erwähnten Formänderungen des Fußpunktes, so daß trotz des Aufwandes ein
fehlerhafter Schwarzwert entsteht.
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Auch eine andere ebenfalls sehr aufwendige bekanntgewordene Schaltung
mit Unterdrückung der Farbsynchronsignale vor der Decodierung vermeidet die Beeinflussung
des Schwarzwertes durch die demodulierten Farbsynchronsignale, indem sie durch i
eine komplizierte Folge von Klemmimpulsen und mit mehreren Klemmstufen das demodulierte
Farbsynchronsignal beseitigt. Nachteilig ist bei dieser Schaltung der hohe Aufwand,
der sich bei der Notwendigkeit der Erhaltung der Synchronimpulse noch weiter erhöht.
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Eine einfachere, zur Trennung der Farbsynchronisierimpulse von Farbzeichenspannungen
vorgesehene bekannte Schaltung, die während der Synchronisierimpulse einen Kurzschluß
der Farbzeichenspannung erzeugt, ist wegen der Störungen des Leuchtdichtesignals
für diesen Zweck nicht brauchbar.
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Zweck der Erfindung ist die Verringerung des Aufwandes und die Vermeidung
der anderen angegebenen Nachteile.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, das Farbsynchronsignal
ohne schädliche Nebenwirkungen mit geringem Aufwand zu beseitigen, was auch aus
dem kompletten, sowohl das Leuchtdichteals auch das Synchronsignal enthaltenden
Farbbildsignalgemisch (FBAS) möglich sein soll.
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Diese Aufgabe wird unter Voraussetzung zeitlich etwa der hinterenAustastschulter
des Synchronsignals entsprechender Impulse dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß in
den Verstärkerzug des Farbbildsignalgemisches ein frequenzabhängiges Glied eingeschaltet
ist, dessen Frequenzgang mittels eines elektronischen Schalters veränderbar ist,
der von den Impulsen beeinflußt ist, wobei das frequenzabhängige Glied so ausgebildet
ist, daß während der Impulsdauer der Verstärkerzug des Farbbildsignalgemisches für
das Farbsynchronsignal gesperrt ist.
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In einer einfach ausführbaren Form kann die Schaltungsanordnung so
ausgebildet sein, daß nur über den erwähnten elektronischen Schalter ein auf das
Farbsynchronsignal abgestimmter Saugkreis einer Stufe des Verstärkerzuges für das
Farbbildsignalgemisch parallel geschaltet ist. Der elektronische Schalter legt damit
der Verstärkerstufe bzw. deren Arbeitswiderstand den Saugkreis parallel, der für
die Frequenz des Farbsynchronsignals einen Kurzschluß darstellt. Das Farbbildsignalgemisch
wird außerhalb der Zeit, in der der Farbsynchronimpuls übertragen wird, nicht beeinflußt,
auch wenn es sonst die gleiche Frequenz noch aufweist, weil die Parallelschaltung
zeitselektiv nur etwa während der Dauer der hinteren Austastschulter nach dem Synchronimpuls
erfolgt.
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An zwei Ausführungsbeispielen, deren Schaltungen in den F i g. 3 und
4 dargestellt sind, sei die Erfindung im folgenden näher erläutert: Entsprechend
F i g. 3 wird parallel zu einem geeigneten Arbeitswiderstand R eines Verstärkers
als frequenzabhängiges Glied einNebenschlußnetzwerkN angeordnet, das während der
gewünschten Zeit, also in diesem Falle etwa während der hinteren Austastschulter,
eingeschaltet wird und dabei den Frequenzgang so verändert, daß das Farbsynchronsignal
nicht mehr übertragen wird. Das Einschalten erfolgt mittels einer Röhre Rö und einer
Diode D. Die Röhre Rö wird durch einen der hinteren Austastschulter zeitlich etwa
entsprechenden Impuls geöffnet und öffnet während der Dauer des Impulses die Diode
D, wodurch das Netzwerk N parallel zu R geschaltet wird. Es ist vorteilhaft, als
Diode D eine Schaltdiode zu
verwenden, damit die Serienschaltung
von Netzwerk und Diode einen genügend niederohmigen Kurzschluß für die Farbträgerfrequenz
bilden kann. Das Netzwerk ist so zu bemessen, daß es im eingeschalteten Zustand
die Farbträgerfrequenz und ihre Seitenbänder unterdrückt, den Bereich der unteren
Videofrequenzen aber unbeeinflußt passieren läßt. Gleichzeitig darf im ausgeschalteten
Zustand die Serienschaltung von Netzwerk N und schädlicher Kapazität C, den Frequenzgang
des Verstärkers nicht nachteilig beeinflussen. Diese Bedingungen sind leicht zu
erfüllen, da die Farbträgerfrequenz am oberen Ende des Videofrequenzbandes liegt.
Eine Störwirkung durch den von der Röhre Rö erzeugten Stromimpuls tritt nicht auf,
da an dem sehr kleinen Durchlaßwiderstand der Diode D nur eine entsprechend kleine
Spannung entsteht und außerdem das Spektrum des Impulses leicht so zu begrenzen
ist, daß es vom Netzwerk N nicht durchgelassen wird. Die Vorteile der beschriebenen
Schaltung liegen einmal in dem sehr kleinen Aufwand von nur einer Röhre und einer
Diode, zum anderen darin, daß der Pegel der Austastschulter bei der Beseitigung
des Farbsynchronsignals in keiner Weise beeinflußt wird, so daß keine Stabilitäts-
bzw. Nachstellprobleme zur Erhaltung dieses Pegels auftreten.
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Das Ausführungsbeispiel F i g. 4 sieht für das Netzwerk N einen auf
die Farbträgerfrequenz abgestimmten Serienresonanzkreis vor, der entsprechend den
genannten Gesichtspunkten bemessen ist. Der Resonanzwiderstand des Kreises beträgt
etwa 1 0, der Durchlaßwiderstand der Dioden ist < 10 62, so daß bei einem Arbeitswiderstand
von 1 k9 eine Dämpfung des Farbsynchronsignals auf ,-;:1 % erfolgt.
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Bei beiden in den Ausführungsbeispielen dargestellten Schaltungen
kann das Farbbildsignalgemisch beliebiger Art sein, und auch das vollständige, sowohl
das Leuchtdichte- als auch das Synchronsignal enthaltende Farbbildsignalgemisch
(FBAS) bleibt ungestört durch Nebenwirkungen.
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Zur Unterdrückung des Farbsynchronsignals nach der Erfindung können
natürlich auch andere frequenzabhängige Glieder herangezogen oder an Stelle der
Röhren Transistoren eingesetzt werden.