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Die Erfindung bezieht sich auf eine Belichtungssteuerschaltung für
einen fotografischen Verschluß, der mittels je eines batteriegespeisten Elektromagneten
geöffnet und geschlossen wird.
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Bei bekannten Schaltungen dieser Art wird auf Grund der Betätigung
des Auslösers zunächst der Öffnungsmagnet eingeschaltet und dann - je nachdem, ob
eine automatische Steuerung des Verschlusses oder eine willkürliche Steuerung (Stellung
»B«) gewählt wird - der Schließmagnet entweder über eine Verzögerungsschaltung oder
in Abhängigkeit vom Loslassen des Auslösers betätigt.
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In derartigen Schaltungen ist es wünschenswert, die speisende Batterie
möglichst zu schonen. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Anordnung zu
schaffen, bei der zur Betätigung sowohl des öffnungs- als auch des Schließmagneten
die Speisebatterie nur minimal belastet wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Anschaltung über einen Hauptschalter erfolgt, der mit der Betätigung des Verschlußauslösers
geschlossen wird und unabhängig vom Loslassen des Auslösers in dieser Lage verbleibt,
bis er durch erneutes Aufziehen des Verschlusses in seine Offenstellung zurückgelangt,
und daß Schaltmittel vorhanden sind, die in Reihe mit den beiden Elektromagneten
liegen und in Abhängigkeit vom Ansprechstrom des betreffenden Elektromagneten den
Batteriestromkreis unterbrechen.
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Hierbei löst das Drücken des Handauslösers die Betätigung der Steuerschaltung
über einen Hauptschalter aus, der unabhängig vom Loslassen des Auslösers geschlossen
bleibt, bis der Verschluß neu aufgezogen wird. Dieser Verschluß nun weist einen
Öffnungs- und einen Schließmagneten auf, die mit ständig in Reihe liegenden Schaltmitteln
versehen sind, welche in Abhängigkeit vom Ansprechstrom des betreffenden Elektromagneten
den Batteriestromkreis praktisch vollständig unterbrechen. Infolgedessen kommt man
zur Betätigung sowohl des öffnungs- als auch des Schließmagneten mit einem Minimum
an Stromentnahme aus der speisenden Batterie aus. Die besondere Betätigungsweise
des Hauptschalters gewährleistet dabei, daß eine vorzeitige Unterbrechung im Ablauf
der automatischen Steuerung durch zu frühes Loslassen des Auslösers verhindert wird.
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In dem deutschen Gebrauchsmuster 1865 789 ist zwar ein elektromagnetischer
Kameraauslöser angegeben, dessen Stößel auf den Handauslöser der Kamera wirkt. In
den Stromkreis dieses mit seinem vollen Ansprechstrom betätigbaren Elektromagneten
ist ein mit einem Ruhekontakt-Schalter überbrückter Widerstand in Reihe einschaltbar.
Am Ende des Auslöserhubs öffnet ein am Anker des Elektromagneten befestigter Mitnehmer
oder Anschlag den Schaltkontakt für den Widerstand, so daß der Elektromagnet dann
nur noch den durch den Widerstand begrenzten, niedrigeren Haltestrom erhält.
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Auch bei der bekannten Einrichtung wird die für den Betrieb benötigte
Batterie weitgehend entlastet. Im übrigen ist die Einrichtung jedoch ganz anders
aufgebaut als der erfindungsgemäße Verschluß, und auch die Entlastung der Batterie
wird auf einem anderen Wege und weniger vollkommen erzielt, als dies bei der Erfindung
geschieht. Es ist hervorzuheben, daß der bekannte Auslöser zum Aufsetzen auf eine
mit Handauslöser versehene Kamera bestimmt ist, also nicht etwa einen Teil ihres
Verschlusses bildet. Dagegen sind bei der Erfindung keine von außen aufgesetzten
Elemente vorhanden, die auf den Handauslöser der Kamera wirken. Ferner bedarf der
vorbekannte elektromagnetische Auslöser einer geeigneten Halterung, die ein exaktes
Zusammenarbeiten von Stößel und Handauslöser sichern muß. Vor allem wird nur der
in die Kamera eingebaute Verschluß ausgelöst, nicht aber seine öffnungs- und/oder
Schließ-Bewegung und damit der Belichtungsvorgang in irgendeiner Weise durch den
Aufsatz-Auslöser gesteuert. Anders als bei diesem wird erfindungsgemäß nicht ein
Widerstand wahlweise zu- oder abgeschaltet, der den Batteriestrom lediglich verringert,
sondern es wird durch Einschalten bzw. Wirksamwerden der Schaltmittel nach einer
bestimmten Ansprechzeit das Fließen eines ins Gewicht fallenden Batteriestroms allein
auf die Dauer der Magnetbetätigung beschränkt. Im übrigen ist der Batteriestromkreis
praktisch ganz unterbrochen. Schließlich stellt die bekannte Einrichtung nur eine
einfache Selbsthalteschaltung für den Magneten dar, wie sie in der Relaistechnik
seit langem üblich ist.
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Die erfindungsgemäß vorgesehenen Schaltmittel lassen sich in verschiedener
Weise ausbilden. Nach einer Ausführungsform ist es möglich, für jeden Magnet einen
Kontakt vorzusehen, der von den betreffenden Verschlußlamellen mit Erreichen von
deren Endlage geöffnet und mit einem neuen Aufziehen des Verschlusses wieder geschlossen
wird. Soweit also die Hubbewegung der Elektromagneten zur Betätigung der Schaltmittel
herangezogen wird, erfolgt diese Betätigung der Schaltmittel mittelbar über die
Verschlußteile in deren Endlage.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform bestehen die Schaltmittel jeweils
aus einem mit Mitteln zur Eigenentladung versehenen Kondensator. Dessen Aufladungszeit
reicht aus, den sicheren Durchzug des jeweiligen Magneten zu gewährleisten, wonach
er keinen weiteren Strom aufnimmt. Die ihm zugeordneten Mittel zur Eigenentladung,
insbesondere ein hochohmiger Parallelwiderstand, dienen einerseits zur Einstellung
der Zeitkonstante für die Aufladung der Sperrkondensatoren und andererseits deren
allmählicher Entladung, um die Bereitschaftsstellung für einen neuen Belichtungsvorgang
wieder herzustellen. Zu diesem letzteren Zwecke genügt unter Umständen aber auch
schon die Eigenentladung der Kondensatoren, so daß die Parallelwiderstände bei entsprechend
ausgebildetem Dielektrikum entfallen können. Die Strombegrenzung erfolgt mithin
nach der Erfindung entweder durch Unterbrecher oder Sperrkondensatoren. Ein eventuell
noch fließender Reststrom ist außerordentlich gering und daher als Batteriebelastung
vernachlässigbar; jedenfalls bildet er keinen Haltestrom für einen der Elektromagneten.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Umschalter
vorgesehen, der den öffnungsmagneten entweder zwecks automatischer Regelung der
Belichtungszeit über eine Verzögerungsschaltung oder zwecks willkürlicher Wahl der
Belichtungszeit (Stellung »B«) über eine Direktleitung anschaltet, wobei in der
Direktleitung ein Schalter liegt, der mit dem Drücken des Auslösers öffnet und mit
seinem Loslassen schließt.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Darin zeigt F i g. 1 eine erfindungsgemäße Belichtungssteuer-
Schaltung
mit Kontakten als strombegrenzende Schaltmittel und F i g. 2 eine Schaltung mit
Kondensatoren als strombegrenzende Schaltmittel.
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Bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform dient eine Batterie
1 zur Speisung der erfindungsgemäßen Schaltung. Mit dem Kameraauslöser ist der Hauptschalter
2 in der Weise gekoppelt, daß er durch Betätigung des Auslösers geschlossen wird
und unabhängig vom Loslassen des Auslösers in dieser Lage verbleibt, bis durch ein
neues Aufziehen des Verschlusses der Hauptschalter 2 in seine öffnungsstellung zurückgeführt
wird. Wird also der Auslöser gedrückt, so schließt der Schalter 2 und legt damit
die Spannung der Batterie 1 an einen Öffnungsmagneten 4, der damit über in
diesem Zustand geschlossene Kontakte 5 und 6 Strom erhält und die öffnerlamellen
des Verschlusses auslöst. Mit diesen Lamellen ist der Kontakt 5 so gekoppelt, daß
der betreffende Mechanismus bei Öffnung des Verschlusses den Kontakt 5 öffnet und
damit den Stromkreis für den Öffnungsmagneten 4 unterbricht, so daß die Batterie
1
von diesem Magneten 4 nicht weiter belastet wird. Der Kontakt 5 wird
außerdem erst beim neuen Aufziehen des Verschlusses wieder geschlossen, womit gleichzeitig,
wie oben erwähnt, der Schalter 2 wieder geöffnet wird. Der bereits erwähnte Kontakt
6 bleibt bei diesen Vorgängen unbeeinflußt in seiner geschlossenen Lage; auf seine
Funktionen wird weiter unten näher eingegangen.
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Mit dem Schließen des Schalters 2 wird gleichzeitig der Teil der erfindungsgemäßen
Schaltung angeschaltet, welcher einen Schließmagneten 10 enthält. Für dessen
Betätigung ist zu unterscheiden, ob eine automatische Betätigung des Verschlusses
in Abhängigkeit von der Belichtung oder eine willkürliche Betätigung (Stellung »B«)
gewünscht wird. Die Wahl zwischen diesen beiden Möglichkeiten erfolgt durch die
Einstellung eines Umschalters 11. In der in F i g. 1 gezeichneten Schaltstellung
ist die Belichtungsautomatik eingeschaltet, bei welcher mittels einer über einen
Fotowiderstand 7 beeinflußten Verzögerungsschaltung der Schließmagnet
10 nach einer der Belichtung entsprechenden Verzögerungszeit eingeschaltet
wird. Infolge der Schließung des Schalters 2
wird die Spannung der Batterie
an den Fotowiderstand 7 über einen Kondensator 8 angelegt, der sich entsprechend
dem jeweiligen Wert des Fotowiderstands 7 belichtungsabhängig auflädt. Die Ladespannung
des Kondensators 8 wird dem Eingang einer Kippschaltung 9, beispielsweise
einem Schmitt-Trigger mit Transistoren, zugeführt. Hat der Kondensator
8
eine bestimmte Ladespannung erreicht, so schlägt die Kippschaltung 9 um
und führt in dem erreichten Schaltzustand die Spannung der Batterie 1 dem
Schließmagneten 10 zu. Dieser betätigt die Schließlamellen des Verschlusses,
die in ihrer Endlage den oben bereits erwähnten Kontakt 6 öffnen, womit auch der
weitere Stromfluß über den Schließmagnet 10
unterbrochen wird und die Batterie
1 keinen Strom mehr abgibt. Auch der Kontakt 6 ist mit dem Verschluß derart gekoppelt,
daß er erst bei erneutem Aufziehen des Verschlusses wieder geschlossen wird.
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Wird der Umschalter 11 in die andere (nicht eingezeichnete)
Schaltstellung umgelegt, so wird die Belichtungsautomatik abgeschaltet und dafür
eine willkürliche Betätigung sowohl des öffnungs- als auch des Schließmagneten
4 bzw. 10 ermöglicht (Stellung »B«). Für die gewünschte Funktion in
dieser Schaltstellung des Umschalters 11 ist jedoch noch ein weiterer Schalter
bzw. Kontakt 3 erforderlich, der mit dem Auslöser in der Weise gekoppelt ist, daß
er bei dessen Betätigung vor dem Schließen des Hauptschalters 2 öffnet und bei Loslassen
des Auslösers wieder schließt. Hierdurch wird erreicht, daß mit dem Drücken des
Auslösers die Batteriespannung zunächst nur an den Öffnungsmagneten 4 gelangt.
In der anderen (nicht eingezeichneten) Schaltstellung des Umschalters
11
wird außer der Betätigung des Öffnungsmagneten 4
auch der Kontakt
5 zur Wiederabschaltung des Öffnungsmagneten 4 geöffnet. Wird jetzt jedoch
der Auslöser losgelassen - wobei, wie oben erwähnt, der Hauptschalter 2 geschlossen
bleibt -, so kehrt der Kontakt 3 in seine gezeichnete geschlossene Schaltstellung
zurück und schließt damit über die (nicht gezeichnete) andere Schaltstellung des
Umschalters 11
und die Direktleitung 16 einen direkten Stromkreis zur Batterie
1, wodurch nunmehr auch der Schließmagnet 10 unter Strom gesetzt wird. Mit
der Betätigung der Schließlamellen wird wieder der Kontakt 6 geöffnet, so daß auch
in diesem Falle die Batterie 1
praktisch nur während der notwendigen Betätigungszeit
des Schließmagneten 10 belastet ist.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 dienen Kondensatoren 13
und 15 zur Begrenzung des von der Batterie 1 zu liefernden Stroms. Die Funktionsweise
der in der Fig. 2 gezeichneten Schalter bzw. Kontakte 2, 3 und 11 ist die gleiche
wie derjenigen gemäß F i g. 1. Mit dem Drücken des Auslösers und demzufolge dem
Schließen des Hauptschalters 2 erhält der Öffnungsmagnet 4 Strom über den
Kondensator 13, der so bemessen ist, daß seine Aufladungszeitkonstante für einen
sicheren Durchzug des Öffnungsmagneten 4 ausreicht. Ist der Kondensator
13
aufgeladen, so nimmt er keinen weiteren Strom auf. Um ihn in entladenem
Zustand für einen neuen Belichtungsvorgang bereitzustellen, ist ein Parallelwiderstand
12 vorgesehen, der den Kondensator 13 immer wieder entlädt. An Stelle
des Widerstands 12 können auch andere Mittel zur Eigenentladung vorgesehen sein,
insbesondere ein entsprechendes Dielektrikum des Kondensators 13. Eine Belastung
der Batterie 1
über den Widerstand 12 tritt dabei praktisch nicht auf, da
wegen der in Betracht kommenden Zeiträume bis zu einer neuen Aufnahme der Widerstand
12 genügend hochohmig gewählt werden kann. Mit dem Schließen des Hauptschalters
2 wird wie bei der Schaltung gemäß F i g. 1 der Kondensator 8 aufgeladen.
Nach einer entsprechenden Verzögerungszeit schaltet die Kippschaltung 9 um, wodurch
dem Schließmagneten 10 über den Kondensator 15 die Spannung der Batterie
1 zugeleitet wird. Die den Kondensator 15 und einen Parallelwiderstand
14 betreffenden Vorgänge entsprechen völlig den oben bezüglich der Bauelemente
12 und 13 erläuterten. Im übrigen ist in der Schaltung nach F i g. 2 ebenfalls der
Umschalter 11 vorgesehen, der in der gezeichneten Stellung die Belichtungsautomatik
anschaltet, während er in der nicht gezeichneten Stellung zusammen mit dem Kontakt
3 die willkürliche Betätigung des Verschlusses ermöglicht.
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Auch bei der Schaltung nach F i g. 2 tritt also der Effekt ein, daß
die Batterie praktisch nur während der notwendigen Betätigungszeiten des öffnungsmagneten
4 und des Schließmagneten 10 belastet wird. Außerdem gewährleistet
die erfindungsgemäße
Belichtungssteuerschaltung in beiden vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen, daß ein vorzeitiges Loslassen des Auslösers den
eingeleiteten Vorgang der automatischen Belichtungssteuerung nicht stört, da in
beiden Fällen der Hauptschalter 2 mit dem Niederdrücken des Auslösers in die Schließstellung
gebracht wird und in dieser verbleibt, bis der Verschluß neu aufgezogen wird.