DE1296114B - Mittel und Vorrichtung zum Kuehlen beim Haspeln von Walzdraht - Google Patents

Description

Die Hauptpatentanmeldung betrifft ein Mittel und eine Vorrichtung zum Kühlen von zu Ringen gehaspeltem Walzdraht. Das Mittel zum Kühlen nach der Hauptpatentanmeldung ist Nebel, d. h. ein Wasser-Luft-Gemisch, bei dem die Wassertropfen eine Größe unter 50 μΐη haben. Eine Vorrichtung zum Erzeugen dieses Nebels kann beispielsweise aus einem mit Zweistoffdüsen bestückten Doppelrohr bestehen, das das Kühlmittel radial von der Mitte des Drahtbundes nach außen ausstrahlt.

Ein gleichmäßiges Kühlen von geschlossenen Drahtbunden ist entsprechend der Hauptpatentanmeldung aber dann nur schlecht möglich, wenn Drahtbunde mit einem Drahtdurchmesser von etwa 10 mm oder einem größeren Durchmesser vorhanden sind, da dann das Verhältnis zwischen Oberfläche und Volumen des Drahtes für das Kühlen ungünstig ist. Ein weiterer Nachteil ist beim Kühlen von Bunden mit relativ großem Drahtdurchmesser dadurch gegeben, daß die Durchlässigkeit solcher Bunde ge- ao ringer ist, als bei solchen mit kleinerem Drahtdurchmesser.

Um auch Draht mit großem Durchmesser einwandfrei kühlen zu können, ist nach der Erfindung vorgesehen, als Mittel zum Kühlen beim Haspeln von Walzdraht Nebel nach der Hauptpatentanmeldung anzuwenden, wie beim Kühlen einlagiger Drahtwindungen bekannt. Zweckmäßigerweise ist das Doppelrohr in einer begrenzten Höhe mit Düsen bestückt, so daß die für die Kühlung wirksame Höhe des Doppelrohres klein im Vergleich zur Höhe des fertiggehaspelten Drahtbundes ist.

An Hand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Zu Beginn des Haspeins steht das Doppelrohr 1 mit seinen Düsen 2 fast auf der Bodenplatte des sich drehenden Haspels. Dem innen angeordneten Rohr wird Wasser, dem äußeren Rohr Druckluft zugeführt, so daß das Wasser zu einem feinen Nebel versprüht wird. Während des Haspeins des Drahtes füllt sich der Wickelraum zwischen den konischen Bolzen 3. Das düsenbestückte Doppelrohr 1 wird mit der gleichen Geschwindigkeit nach oben gezogen, mit der sich der Wickelraum füllt. Damit wird bezweckt, daß das Kühlmittel in erster Linie jeweils die obersten Windungen, die bei den letzten Umdrehungen des Haspels in den Wickelraum eingelegt wurden, erreicht.

Die Belegung des Doppelrohres 1 mit Düsen 2 konzentriert sich auf eine im Vergleich zur Drahtbundhöhe nur geringen Höhe des Doppelrohres. Um in dieser Zone pro Zeiteinheit genug Kühlmittel anbieten zu können, ist es angebracht, eine oder mehrere ringförmige Schlitzdüsen 2 vorzusehen, wie sie in der Zeichnung dargestellt sind. Das Doppelrohr 1 weist, unmittelbar an die unterste und die oberste Düse anschließend, je eine kreisförmige Platte 4 auf, die dafür sorgen, daß die Ausbildung des Kühlmittelstrahles nicht beeinträchtigt wird. Direkt unter der oberen und oberhalb der unteren Platte 4 sind Luftdüsen 5 angeordnet, die ein Benetzen der Platte 4 verhindern.

In der Zeichnung sind Strahlkegel der Druckluftdüsen eingezeichnet. Ihre Mittellinien liegen rechtwinkelig zur Achse von Doppelrohr und Haspel. Um den Bund stirnseitig intensiver zu kühlen, kann mit Vorteil die Hauptrichtung des Kühlmittelstrahles schräg nach unten in einem Winkel von beispielsweise 45° gerichtet sein. In diesem Fall sind alle Mittellinien des Kühlmittelstrahles Mantellinien eines Kegels, dessen Achse zugleich auch Achse von Doppelrohr und Haspel ist.

Die Kühlung nach der Erfindung hat den Vorzug, daß alle Windungen des Drahtbundes gleich intensiv gekühlt werden. Damit bestehen wesentliche Vorteile gegenüber den Kühlvorrichtungen, bei denen das Kühlmittel vom Einlauf des ersten Drahtumganges bis zum letzten über eine Höhe angeboten wird, die derjenigen des fertigen Drahtbundes entspricht; denn bei diesen bekannten Vorrichtungen werden die zuerst einlaufenden Windungen stärker gekühlt als die letzten. Die Folgen einer solchen Kühlung sind oft erhebliche Unterschiede in den mechanischen Werten und dem Gefüge innerhalb eines Drahtbundes, was bei den gebräuchlichen automatischen Anlagen der Weiterverarbeitung unerwünscht ist.

Die Art der Kühlung nach der Erfindung schließt nicht aus, daß der Draht bereits vor Einlauf in den Haspel teilweise abgekühlt wird, indem er eine Wasserkühlstrecke durchläuft. Auch kann der dem Haspel entnommene-Drahtbund gegebenenfalls in einer getrennten Kühlanlage noch weiter gekühlt werden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Mittel zum Kühlen beim Haspeln von Walzdraht, gekennzeichnet durch die Anwendung von Nebel nach Patentanmeldung P12 79 605.3 (deutsche Auslegeschrift 1279 605), wie beim Kühlen einlagiger Drahtwindungen bekannt.

2. Vorrichtung zur Erzeugung des Mittels nach Anspruch 1, nach Anspruch 4 der Patentanmeldung P 12 79 605.3 (deutsche Auslegeschrift 1279 605), dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (1) in axialer Richtung aus dem Ring herausziehbar angeordnet ist und die Düsen (2) über eine begrenzte, im Verhältnis zur Höhe des fertig gehaspelten Ringes kleine Höhe des Rohres (1) vorgesehen sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittellinien der Düsen (2) mit der Achse des Doppelrohres (1) einen Winkel von 45° einschließen.