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Die Erfindung betrifft einen Hubwagen mit hydraulisch lieb- und senkbarem
Lastträger, bei dem das aus Vorratsbehälter, Pumpe, Hubstempel und den Steuerorganen
bestehende Hubaggregat mit den Lenkrädern zu einer mittels der Deichsel schwenkbaren
Baueinheit zusammengefaßt und der Lastträger über ein Drucklager auf dem Kolben
des koaxial zur Schwenkachse angeordneten Sekundärkolbens bzw. Hubstempels abgestützt
ist und wobei das Heben des Lastträgers durch eine Pumpbewegung der Deichsel in
einer lotrechten Ebene sowie das Senken durch ein fußbetätigtes Senkventil erfolgen.
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Bei den bekannten Hubwagen dieser Art wird die Hubbewegung durch Verschwenken
der Deichsibl in einer lotrechten Ebene ' herbeigeführt, wobei ein Schwenkweg
von etwa 901 erforderlich ist. Die Deichsel muß daher aus ihrer lotrechten
Stellung in eine etwa waagerechte Stellung gebracht werden, will man den Lastträger
so weit anheben, daß eine von ihm zu transportierende Palette vom Boden abgehoben
wird. Diese Schwenkbewegung ist einerseits sehr mühsam, weil sich die Bedienungsperson
dabei tief bücken muß und andererseits auch wegen des erforderlichen Raumbedarfs
in vielen Fällen unerwünscht.
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Bei den bekannten Hubwagen (deutsches Gebrauchsmuster 1821159,
französische Patentschrift 1474 055) muß, will man die Deichsel als
Zugstange verwenden, diese jeweils von Hand in ihre Ausgangsstellung gebracht werden,
wobei dann auch noch eine Verstellung des auf das Senkventil wirkenden Fußhebels
vorgenommen werden muß.
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Ferner ist ein Hubwagen bekannt (deutsche Patentschrift
1118.424), bei dem das Heben und Senken des Lastträgers allein mittels eines
Fußhebels erfolgt. Es zeigte sich jedoch, daß die Fußbedienung nicht in allen Fällen
erwünscht ist, insbesondere dort nicht, wo die Bedienungsperson, insbesondere Frauen,
durch enge Arbeitskleidung behindert werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Hubwagen zu schaffen, der die Nachteile der bekannten Ausführungen vermeidet und
eine Bedienung des Hubaggregats mit einer Deichsel ermöglicht, die einen sehr geringen
Schwenkweg erfordert, ohne daß hierfür kostspielige Getriebe benötigt werden.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß sich eine Verminderung
des Schwenkwegs der Deichsel beim Pumpen dadurch erzielen läßt, daß der Pumpenzylinder
des hydraulischen Hubaggregats nicht, wie bei den bekannten Hubwagen vor, sondern
hinter dem Hubzylinder angeordnet wird. Der Pumpenkolben greift dabei an einem längeren
Hebelarm der Deichsel an als bisher. Ferner ist es zweckmäßig, die Deichsel selbst
so auszubilden, daß ihr Schwenken in einem-Bereich erfolgen kann, bei dem die Bedienungsperson
sich nicht wesentlich zu bücken braucht.
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Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, daß der Pumpenzylinder des
hydraulischen Hubaggregats zwischen dem Hubzylinder und dem Lastträger angeordnet
ist und daß die Deichsel in einem unteren, zwischen dem Lastträger und dem Pumpenzylinder
mit Abstand von diesem an der Bodenplatte des Hubaggregats gelagerten unteren Arm
und einem gegenüber diesem schwenkbaren und feststellbaren oberen i Arm unterteilt
ist, wobei der untere Arm der Deichsel an dem in an sich bekannter Weise unter der
Wirkung einer Druckfeder stehenden Pumpenkolben angelenkt ist und daß lediglich
zum Absenken des Lastträgers eih- gn »sich bekanntes Pedal vorgesehen ist.
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Die geteilte Deichsel gestattet es, daß sie in geknickter Stellung
zum Pumpen und in gestreckter Stellung als Fahrdeichsel verwendbar ist. Durch die
Verlegung des Pumpenzylinders ergibt sich ein um mehr als die Hälfte geringerer
Schwenkweg gegenüber den bekannten Ausführungen. Zugleich kann die Deichselvorlage
kürzer ausgeführt sein. Infolge ihrer Knikkung befindet sie sich beim Pumpen in
günstiger Höhenstellung. # Eine'vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß der obere Arm der Deichsel an seinem unteren Ende ein in seiner Längsrichtung
verlaufendes Langloch aufweist, durch das ein am unteren Arm der Deichsel gesteckter
Bolzen ragt und daß der Lagerkopf für diesen Bolzen eine Anschlagplatte aufweist,
die so gerichtet ist, daß der obere Deichselarm bei angehobener Deichsel etwa lotrecht
und im stumpfen Winkel zum unteren Deichselarm an dieser Anschlagplatte anliegt
und in dieser Stellung gegenüber dem_unteren Deichselarm, festgelegt ist und nach
Ausrücken in sein8r Längsrichtung mit dem unteren Deichselarin in Strecklage gelangt
und wiederum gegen die Anschlagplatte abgestützt ist. Hierdurch wird in. einfacher
Weise eine Sperrung der Deichselarme in der vorgesehenen Stellung erzielt.
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Bei den bekannten HubWagen wurde die Deichsel vom Hubaggregat dadurch
gelöst daß ein Pumpenventil von Hand oder - mit dem -Fuß betätigt wurde.
Dies bedeutete aber, daß nach erfolgtem Hubvorgang das Pumpenventil wieder geschlossen
werden mußte, was häufig vergessen, wird. Infolgedessen ergeben sich oft
Unfälle wegen ungewollten Abwärtsfallens der Deichsel.
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Nach der neuen Ausführung genügt ein kurzes lotrechtes Hochziehen
des oberen Deichselarms, um diesen in die Strecklage zum unteren Deichselarm bringen
zu können. Die Deichsel ist dann als Fahrdeichsel benutzbar.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin,
daß der Fußhebeffür das Senkventil in bekannter Weise mittig unterhalb der Deichsel
an der Bodenplatte des Hubaggregats angelenkt ist. Der Fußhebel für das Senkventil
war bisher links oder rechts vorne angebracht, da der mittlere Bereich vor dem Hubzylinder
vom Pumpenzylinder eingenommen wurde. Beim Einschwenken des Lenkfahrgestells um
900 ergab es sich jedoch, daß der Fußhebel in einen Bereich zwischen Hubaggregat
und Fahrzeugrahmen gelangte, wo der Fuß beim Senken des Lastträgers leicht eingequetscht
wurde.
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Wegen der andersartigen Anordnung der hydraulischen Zylinder und der
damit verbundenen Verminderting- des lotrechtert Schwenkwegs der Deichsel kann der
Fußhebel nunmehr mittig unterhalb der Deichsel angeordnet werden, wo die genannten
Unfälle nicht auftreten.
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in der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine schematische Seitenansicht eines Hubwagens und F i
g. 2 eine Vorderansicht mit teilweise weggebrochener Deichsel.
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Der Hubwagen besteht in bekannter Weise aus einem auf Rädern
1 abgestützten Lastträger 2 sowie einer aus Vorratsbehälter, Pumpe, Hubstempel,
Steuerorganen, Deichsel und Steuerrad bestehenden
Baueinheit
3, die noch im einzelnen beschrieben wird.
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Am vorderen Ende des Lastträgers 2 ist ein trapezförmig nach oben
verjüngtes Gehäuse 4 befestigt, das mit seinem nach vorne auskragenden oberen Ende
den Kolben 5 des Hubstempels umfaßt. Dieser Hubkolben 5 ist in einem
lotrechten Zylinder 6 geführt, der seinerseits auf einer Bodenplatte
7 der Baueinheit 3 befestigt ist. Die Bodenplatte 7 wird von
einem Lenkräderpaar 8 getragen, dessen Drehung um die lotrechte Achse des
Hubzylinders 6 die Bodenplatte 7 mitmacht. Letztere ist über zwei
Lenkerpaare 9 mit dem rückwärtigen Teil des Lastträgers 2 gelenkig verbunden.
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Zum Lenken des Hubwagens, d. h. zum Verschwenken der Lenkräder
8 dient eine gabelförmig ausgebildete, beidseitig den Hubzylinder
6 umgreifende und an der Bodenplatte 7 angelenkte Deichsel
10, die in an sich bekannter Weise mit dem Kolben 11 des Pumpenzylinders
12 gelenkig verbunden ist. Die Deichsel dient somit einerseits als Lenkmittel für
den Hubwagen und andererseits als Antriebsmittel für den Pumpenkolben
11.
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Erfindungsgemäß befindet sich der Pumpenzylinder 12 nicht, wie bisher
üblich, vom Deichselgriff aus gesehen vor, sondern hinter dem Hubzylinder
6, d. h. in dem Raum zwischen dem Hubzylinder 6 und dem Gehäuse 4
des Lastträgers 2.
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Auch das Lager, mit dem die Deichsel 10 an der Bodenplatte
7 befestigt ist, befindet sich in diesem Bereich. Hierdurch ist es möglich,
den Hebelann der Deichsel beträchtlich zu vergrößern, ohne die Gesamtlänge des Hubwagens
bei etwa waagerechter Deichsel zu vergrößern.
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Um die Möglichkeit zu schaffen, daß die als Pumphebel zu benutzende
Deichsel in einem Bereich bewegt werden kann, bei dem sich die Bedienungsperson
nicht zu tief zu bücken braucht, ist erfindungsgemäß die Deichsel in zwei Arme
13, 14 unterteilt, die gegeneinander sowohl in der Strecklage als auch im
stumpfen Winkel gesperrt werden können.
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Wie F i g. 1 zeigt, steht der obere Arm 14 der Deichsel (ausgezogene
Linien) in der Ruhestellung etwa lotrecht und etwa im Winkel von 1351 zum
unteren Arm 13.
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Das obere Ende des unteren Arms 13 weist einen Lagerbock
15 mit in der gezeichneten Stellung lotrechter Bodenplatte 16 auf,
die als Anschlagfläche für den Lagerkopf 17 des oberen Arms 14 der Deichsel
dient. Dieser Lagerkopf 17 ist mit einem axialen Langloch 18 versehen,
durch das ein im Lagerbock 15 gesteckter Bolzen 19 ragt. Infolge seines
Eigengewichts gelangt der obere Arm 14 stets in die mit durchgezogenen Linien gezeichnete
Stellung, wenn sich die Deichsel in ihrer Ruhelage befindet.
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Soll der Lastträger 2 angehoben werden, so genügt dank der neuen Anordnung
des Pumpenzylinders 12 bereits ein Hubweg von etwa 401, um die erforderliche Pumparbeit
auszuführen. In F i g. 1 ist die untere Stellung der Deichsel gestrichelt
dargestellt.
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Wird der in F i g. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellte obere
Deichselarm 14 lotrecht nach oben angehoben und nach links geschwenkt, so gelangt
er in die gestrichelt dargestellte Strecklage A. In dieser Stellung ist die
Deichsel als Lenkmittel für den Hubwagen verwendbar. Dabei stützt sich der Lagerkopf
1.7 wiederum an der Bodenplatte 16 des Lagerbocks 15 ab, so
daß eine starre Verbindung mit dem unteren Arm 13 erzielt wird.
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Infolge des geringen Pumpenhubwegs der Deichsel ist es nun auch möglich,
den Fußhebel 20 für das Senkventil des Hubzylinders 6 mittig unterhalb der
Deichsel vor dem Hubzylinder 6 anzuordnen. Der Fußhebel ist dadurch auch
bei 901 Schwenkung der Deichsel um die lotrechte Achse des Hubzylinders
6
ohne Gefahr einer Quetschung frei zugänglich und bedienbar.
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Der neue Hubwagen zeichnet sich somit durch einen geringeren Pumpenhubweg
des Deichselgriffs, geringere Baulänge, bessere Arbeitshöhe und einfache Bedienbarkeit
aus.