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Die Erfindung bezieht sich auf ein Brillenetui in Form einer festen,
der Brillenform angepaßten einteiligen U-förmigen Doppelschale.
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Zur Aufbewahrung von Brillen sind mehrere Arten von Brillenetuis bekannt,
die meistens aus Leder oder Kunststoff gefertigte Stecktaschen oder aus verschiedenen
anderen Materialien hergestellte Klappetuis sind. Die bekannten gewöhnlichen Brillenstecktaschen
haben den Nachteil, daß sie aus einem weichen nachgiebigen Material bestehen und
so ungenügend gegen äußeren Druck und Herausrutschen schützen.
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Aus der britischen Patentschrift 790129 ist ein Brillenetui bekannt,
bei dem ein Blechstück, das etwas größer als die doppelte Fläche der Brille ist,
zu einem die Brille teilweise umhüllenden U-förmigen Trog gebogen wird. Hierbei
muß jedoch nach dem Biegen um die Längsachse, also so, daß ein Trog entstanden ist,
noch wenigstens eine Schmalseite so aufgebogen werden, daß die Brille nicht herausrutschen
kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Brillenetui zu
schaffen, das einmal die Brille festhält, zum anderen diese gegen Druck schützt.
Das Brillenetui soll ferner auf einfachste Weise aus Kunststoff, z. B. durch Spritzgießen,
in Massenproduktion herstellbar sein. Schließlich soll das Brillenetui keine beweglichen
Teile aufweisen.
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Das Brillenetui in Form einer festen, der Brillenform angepaßten,
einteiligen U-förmigen Doppelschale ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß die U-Form auf einen Etuilängsschnitt bezogen ist, wobei sich mindestens eine
Schale um die Brille wölbt und die beiden Längsseitenteile und eines der beiden
kurzen Seitenteile offen sind.
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Von dieser allgemeinen Konzeption sind verschiedene Ausführungsformen
möglich. So kann die Doppelschale elastisch gegeneinander federnd ausgestaltet und
mit festen ungeformten Seitenteilen versehen sein, die zahnförmig versetzt ineinander
greifen. Andererseits kann die sich um die Brille wölbende Schale mit einem ringsumlaufenden
festen Seitenteil ausgestattet sein, wobei gegebenenfalls die flache Gegenschale
in die andere einrasten kann.
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Statt der zahnartig versetzt ineinandergreifenden festen Seitenteile
können weiche gefaltete bzw. elastische Seitenteile vorgesehen sein. In einer besonderen
Ausführungsform kann die mit der Brillenaufnahmeschale, sonst federnd nur an einer
Seite fest verbundene Gegenschale, elastisch an drei Seiten fest verbunden sein.
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Der Gegenstand der Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert.
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F i g. 1 zeigt die perspektivische Ansicht eines Brillenetuis 1 mit
festen zahnartig versetzt ineinandergreifenden Seitenteilen 1, wobei die
Darstellung in ausgezogenen Linien die Ruhelage zeigt, während durch die gestrichelten
Linien angedeutet wird, wie sich das Etui beim Einstecken oder Herausziehen der
Brille öffnen und schließen läßt; F i g. 2 stellt eine Draufsicht des Doppelschalenbrillenetuis
dar; F i g. 3 zeigt die Seitenansicht mit fest angebrachten zahnartig versetzten
Seitenteilen.
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Aus dieser Figur ist ferner ersichtlich, daß die freien Enden der
beiden Schalenteile sich Zweckmäßigerweise etwas nach außen wölben, so daß sich
die Brille leicht unter Auseinanderspreizen der Schalenteile in das Etui schieben
läßt.
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F i g. 4 stellt den Querschnitt eines Brillenetuis in normaler und
in auseinandergespreizter Lage dar, während F i g. 5 schematisch das gleiche im
Längsschnitt zeigt; F i g. 6 erläutert eine besondere Ausführungsform, wobei die
sich um die Brille wölbende Schale 10 mit einem ringsumlaufenden Rand 12
ausgestattet ist, der ganz oder teilweise durch die Gegenschale 11 abgedeckt wird.
In gestrichelter Linie ist gezeigt, wie weit beim Einschieben diese Deckschale 11
weggespreizt werden kann; F i g. 7 zeigt das gleiche Brillenetui in Draufsicht;
F i g. 8 zeigt schließlich eine besondere Ausführungsform des Brillenetuis nach
F i g. 6, wobei die feste elastisch federnde Gegenschale 11 durch ein dreiseitig
mit der Bodenschale 10 verbundenes elastisches Material, z. B. ein Gummizug,
ersetzt ist; F i g. 9 und 10 zeigen die Ausführungsformen gemäß F i g. 6 bis 8 einmal
im Querschnitt, einmal im Längsschnitt.
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Zum Abstand der beiden Schalenhälften der Doppelschale ist zu sagen,
daß dieser an dem beweglichen Kopfende mindestens so groß sein muß, daß man mit
den Fingern noch die in dem Etui befindliche Brille fassen und herausziehen kann.
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Als Werkstoff für das Brillenetui wird vorzugsweise ein Kunststoff
verwendet, wobei die festen Schalenteile innen und/oder auch außen mit Leder, Stoff
oder deren Imitationen bezogen sein können.
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Die weichen Seitenteile sind vorzugsweise aus rauhem, weichem Leder
oder Samt. Zweckmäßig wird dabei das gleiche Material verwendet, das als Innenfutter
zur Anwendung kommt, d. h. ein Material, das innen rauh ist und auf die beiden gegeneineinander
federnden Doppelschalen geklebt wird. Die Seitenteile sind so bemessen, daß sie
sich nach innen falten, so daß sich die gegeneinander federnden Schalenteile um
etwa 3'°/o öffnen lassen.
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Wie schon oben erwähnt, sind nach einer bevorzugten Ausführungsform
die beiden Schalenteile der Doppelschale symmetrisch ausgebildet mit Seitenlaschen,
die versetzt angebracht sind. Sie kann ferner mit oder ohne überzug in der üblichen
Weise mit Dekors, Werbedarstellungen, Initialen u. dgl. versehen werden. Ferner
können die Brillenetuis an sich bekannte Mittel zum Befestigen an metallischen Flächen,
wie magnetische Einlagen, Steckvorrichtungen, Ösen u. dgl. aufweisen. Sie können
ferner Täschchen mit Läppchen zum Putzen der Brillengläser besitzen oder mit allen
anderen Behältnissen für Gegenstände des täglichen Bedarfs, z. B. mit Kugelschreiberhalter,
Spiegel u. dgl., kombiniert sein.