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Zur Aufbewahrung von Brillen sind mehrere Arten von Brillenetuis bekannt,
beispielsweise die meistens aus Leder oder Kunststoff gefertigten Stecktaschen oder
die aus den verschiedenartigsten Materialien hergestellten Klappetuis. Die Brillenstecktaschen
haben den Nachteil, daß sie aus einem verhältnismäßig weichen und nachgiebigen Material
bestehen, so daß bei einem von außen auf sie einwirkenden Druck häufig die Brillenbügel
verbogen und unter Umständen die Brillengläser sogar zerbrochen werden. Die Klappetuis
sind unhandlich und verhältnismäßig umständlich herzustellen.
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Demgegenüber ist das Ziel der vorliegenden Erfindung ein formstabiles
Brillenetui, das auf einfachstem Weg aus Kunststoff, z. B. durch ein Spritzgußverfahren,
in Massenproduktion hergestellt werden kann. Das Brillenetui besitzt keine beweglichen
oder klappbaren Teile und gewährt einer darin untergebrachten Brille einen vollkommenen
Schutz gegen die üblicherweise zu erwartenden mechanischen Beanspruchungen.
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Das Brillenetui, insbesondere aus Kunststoff, bestehend aus einem
aus einem einzigen Formteil gebildeten flachen Hohlkörper, welcher seitliche Öffnungen
zum Einschieben einer Brille aufweist, ist erfindungsgemäß dadurch charakterisiert,
daß auf der Grundplatte des Brillenetuis zwei getrennte Kammern angeordnet sind,
die jeweils nur an zwei Seiten mit der Grundplatte verbunden sind und zwischen sich
einen Zwischenraum aufweisen, welcher in seiner Breite der Schmalseite des Brillengestells
entspricht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Brillenetui aus
einem flachen Hohlkörper mit einer annähernd dem Brillenumfang entsprechenden Grundplatte
mit je einem an ihren beiden Enden angeordneten, zur Aufnahme der Brillengläser
einschließlich der Fassungen und der eingeklappten Bügelenden bestimmten Fach. Die
beiden Fächer sind an ihren einander zugekehrten Schmalseiten sowie an je einer
voneinander abgewandten, mit den Längsseiten der Grundplatte übereinstimmenden schmalen
Seiten offen und in einem Abstand voneinander angeordnet, der ungefähr der Schmalseite
des Brillengestells entspricht.
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Als Material für ein solches Brillenetui bieten sich alle Kunststoffe
an, aus denen sich raumstabile, mindestens etwas elastische Formkörper herstellen
lassen, also z. B. Kunststoffe auf der Basis von Polyvinylchlorid, Polyäthylen,
Polyacrylat, Polyamiden u. dgl. Das Brillen-Dreh-Etui besteht aus einem einzigen
Formstück, das die Brille nach dem Eindrehen federnd umschließt und allseitig schützt.
Das Formstück kann aus hartem oder federndem Kunststoffmaterial gespritzt werden.
Das Werkzeug-Kernstück ist ein Teil eines diskusähnlichen Drehkörpers und kann -
bei schmalem Mittelstück -herausgedreht werden.
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Zum Gebrauch wird die Brille mit den Gläsern nach unten in den zwischen
den beiden Fächern entstehenden Schlitz gelegt und so gedreht, daß sie durch die
offenen Seiten in die Fächer bzw. Kammern einschwenkt und von diesen federnd bzw.
elastisch umschlossen ist. Durch Zurückdrehen bzw. Zurückschwenken der Brille läßt
sie sich in einfacher Weise wieder aus dem Etui entnehmen.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die einander zugekehrten Seiten
der beiden Fächer so ausgebildet sind, daß sie eine mit annähernd parallelen Seiten
versehene, aber vorzugsweise schräg zu den Längsseiten der Grundplatte verlaufende
Aussparung ergeben. Diese Aussparung besitzt also in der Aufsicht einen rechteckigen,
vorzugsweise rautenförmigen Grundriß.
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Ferner kann es zum besseren Festhalten der Brille im Etui zweckmäßig
sein, wenn an den mit den Längsseiten der Grundplatte übereinstimmenden COffnungen
der beiden Fächer wulstartige Erhöhungen angebracht sind, welche die Brille vor
dem Herausrutschen bewahren und beim Herausnehmen der Brille federnd nach oben bzw.
unten gedrückt werden. Ein Wulstrand kann angeformt oder mit der Innenverkleidung
angebracht werden. In letzterem Fall besteht er zweckmäßigerweise aus einem elastischen
Material wie Schaumstoff.
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Das Brillenetui kann in der üblichen Weise innen und/oder außen mit
Leder, Stoff oder anderem überzugsmaterial versehen werden. Es kann mit oder ohne
überzug in der üblichen Weise mit Dekors, Werbedarstellungen, Initialen u. dgl.
versehen sein. Ferner können an sich bekannte Mittel zum Befestigen des Brillenetuis,
z. B. an metallischen Flächen, wie magnetische Einlagen, Steckvorrichtungen oder
Ösen angebracht sein. Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten bestehen darin, daß man
z. B. ein Täschchen mit einem Läppchen zum Putzen der Brillengläser anbringt oder
daß man das Brillenetui mit Behältnissen für andere Gegenstände des täglichen Bedarfs,
z. B. mit einem Kugelschreiberhalter, einem Spiegel u. dgl. kombiniert.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand einer Zeichnung näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt in Aufsicht die Rückseite des Brillenetuis. Auf der
Grundplatte 1 sind zwei Fächer bzw. Kammern 2,3 angebracht. Diese Fächer
sind nur entlang der Seiten 2 a und 2 b bzw. 3 a und 3 b mit der Grundplatte
1 verbunden. An den Seiten 2 c und 2d bzw. 3 c und 3 d sind diese Kammern vollständig
offen. Zwischen den beiden Kammern 2 und 3 befindet sich ein Zwischenraum 4, der
etwa in seiner Breite der Schmalseite des Brillengestells entspricht.
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Die Höhe der Fächer ist aus der Seitenansicht des Brillenetuis (Fig.2)
und aus dem Querschnitt entlang der Linie A-A (F i g. 3) zu ersehen; sie wird so
gewählt, daß die zusammengelegte Brille von den beiden Kammern 2 und 3 federnd umschlossen
wird. Diese Bedingung kann leicht sowohl dadurch erfüllt werden, daß das Brillengestell
im Etui leicht zusammengedrückt wird, als auch dadurch, daß die Elastizität des
Materials für das Brillenetui ausgenützt wird.
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Die F i g. 4 zeigt einen Schnitt entlang der Linie B-B, die F i g.
5 einen Schnitt entlang der Linie C-C. In der F i g. 5 sind in weiterer Ausgestaltung
des Gegenstandes an der Öffnung der Seite 3 c Wulste 5 angebracht, die zum sicheren
Festhalten der Brille im Etui beitragen.
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Die F i g. 6 erläutert, wie die Brille 6 in die Aussparung 4 gelegt
wird und durch Drehen bzw. Schwenken in die Kammern 2 und 3 eingeführt wird. In
gestrichelter Linie ist die Lage 6' angedeutet, die die Brille im Etui einnimmt.
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Eine andere Ausführungsform des Brillenetuis ist in der F i g. 7 schematisch
dargelegt. An einem, zur Aufnahme der Brille geeigneten, vorzugsweise aus einem
einzigen Formteil bestehenden, flachen Hohlkörper 1' sind Teile von den beiden sich
gegenüberliegenden
schmalen Längsseiten entfernt, so daß zwei sich
gegenüberliegende, zur Einführung der Brille mittels einer Schwenkbewegung geeignete
schlitzförmige Öffnungen 2 c und 3 c entstehen. Die Grundplatte ist also in diesem
Fall mit der Deckplatte lediglich über die vollständig vorhandenen Schmalseiten
2 b und 3 b sowie über die nicht entfernten Teile 2 a und 3 a der schmalen Längsseiten
miteinander verbunden. Auf diese Weise entsteht ein im wesentlichen diagonal durch
den flachen Hohlkörper verlaufender Schlitz, in den die Brille 6 eingeschoben und
mittels einer Schwenkbewegung in ihre vorgesehene Lage im Brillenetui gebracht werden
kann. In gestrichelter Linie ist die Lage 6' angedeutet, die die Brille im Etui
einnimmt.
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Eine dem Auge sich etwas gefälliger darbietende Form ist in den F
i g. 8 und 9 dargestellt.
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Eine Ausführungsform, bei der die Brille so weit wie möglich umschlossen
wird und bei der ihre Einführung und Entnahme dennoch in der gleichen einfachen
Weise wie bei den oben geschilderten Beispielen erfolgen kann, zeigt die F i g.
10. Hier ist lediglich ein größerer Teil einer der beiden schmalen Längsseiten und
ein kleiner Abschnitt einer der beiden kurzen Schmalseiten entfernt. Auf diese Weise
ergibt sich ein Brillenetui, bei dem die Brille nur durch die schlitzartige Öffnung
2 c mittels einer Schwenkbewegung eingeführt werden kann. Die Grundplatte ist mit
der Deckplatte in diesem Fall über die vollständige schmale Längsseite 2 a, 3 a,
über den Teil 3 d der gegenüberliegenden länglichen Schmalseite, über die kurze
Schmalseite 3 6 und über den größten Teil 2 b der gegenüberliegenden kurzen Schmalseite
verbunden.