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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Gegenständen
entlang eines gekrümmten Weges, mit einem Träger für die Gegenstände, der um eine
erste vorrichtungsfest drehbar gelagerte Achse mit konstanter Winkelgeschwindigkeit
drehbar und gleichzeitig um eine dieser Drehbewegung folgende zweite Achse drehbar
ist, die sich radial zur ersten Achse erstreckt.
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Mit der Erhöhung der Mechanisierung und der Produktionsgeschwindigkeiten
sind die Erfordernisse gestiegen, auf einer Maschine hergestellte oder verarbeitete
Gegenstände aufzunehmen und sie z. B. auf eine weitere Maschine zwecks zusätzlichen
Verarbeitens zu verbringen oder zu übertragen. Gegenstände (etwa Zigaretten in einem
Behälter) können beispielsweise in einer Maschine verpackt und dann zu einer weiteren
Maschine verbracht werden, auf der sie in eine feuchtigkeitsdichte Umhüllung eingeschlagen
werden. Dabei können es die Betriebsbedingungen unter Umständen verbieten, die zwei
Maschinen unmittelbar zusammenzukoppeln; es kann dann notwendig sein, die die erste
Maschine verlassenden Gegenstände in eine zweite Richtung zu lenken, damit sie richtig
ausgerichtet sind, ehe sie in die zweite Maschine eintreten. Dabei kann es erforderlich
sein, den Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Gegenständen zu ändern, wobei andere
Abstände praktisch mittels Änderung der Geschwindigkeit der Gegenstände bei gleichem
Gesamtdurchsatz erzielt werden. Schließlich kann es auch notwendig sein, die Gegenstände
relativ zu ihrer Bewegungsrichtung anders auszurichten.
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Bei einer bekannten Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art befindet
sich der Träger während seiner Drehung um die erste Achse in stets gleichem Abstand
von derselben (deutsche Patentschrift 531 038). Vom Träger getragene Gegenstände
werden also mit konstanter Bahngeschwindigkeit gefördert und werden an der Abgabestelle
zwar in anderer Ausrichtung als an der Stelle, an der sie vom Träger aufgenommen
werden, aber mit gleicher Bewegungsgeschwindigkeit abgegeben. Der Abstand aufeinanderfolgender
Gegenstände an der Abgabestelle ließe sich daher nicht ohne plötzliche Änderung
von deren Bewegungsgeschwindigkeit ändern.
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Bei anderen bekannten Fördervorrichtungen erstreckt sich die zweite
Achse, um die der Träger drehbar ist, nicht radial zur ersten, sondern entweder
parallel zur ersten (deutsche Patentschrift 1 185 118) oder zwar senkrecht zur ersten
Achse, ohne aber in einer gemeinsamen Ebene mit letzterer zu liegen (USA-Patentschrift
2959301). Bei diesen Vorrichtungen ist zwar der Abstand des Trägers von der ersten
Achse während seiner Drehung um dieselbe änderbar, jedoch bedarf es aufwendiger
Steuermittel bzw. eines aufwendigen Antriebs, um diese Abstandsänderung und damit
eine Änderung der Bahngeschwindigkeit des Trägers zu erzielen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei der mit nur geringem konstruktivem
Aufwand die Bahngeschwindigkeit des Trägers während seiner Drehbewegung um die erste
Achse änderbar ist.
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Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck der Träger gleichzeitig längs
zur zweiten Achse bewegbar mittels eines an einem Arm längsverschiebbaren Schlittens
mit einer Nockenabgreifrolle, die in einer
vorrichtungsfesten, zur Drehebene des
Arms parallelen und zur ersten Achse exzentrischen Nockenbahn läuft.
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Auf diese Weise ist in besonders einfacher, konstruktiv nicht aufwendiger
Art bei konstanter Winkelgeschwindigkeit der Drehbewegung um die erste Achse die
Bahngeschwindigkeit des Trägers änderbar, indem die Bewegung des Trägers längs zur
zweiten Achse unmittelbar von der Drehbewegung um die erste Achse abgeleitet wird.
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Vorteilhaft kämmt ein an der zweiten Achse des Trägers drehfest angeordnetes
Ritzel mit einer Zahnstange, die von einer eine weitere Nockenbahn abgreifenden
Rolle während der Drehbewegung des Arms um die erste Achse zwecks Drehung des Trägers
um seine zweite Achse längsbewegbar ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine Endansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung,
F i g. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 und F i g. 3 eine Draufsicht
auf die gleiche Vorrichtung.
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Wie aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, ist eine Welle 1 in den
Böcken 2 und 3 gelagert und trägt eine Riemenscheibe 4 für ihren Antrieb. Auf die
Welle 1 ist eine Scheibe 5 aufgekeilt, an der ein Arm 6 befestigt ist. Die Scheibe
5 ist mit einem Schlitz 25 versehen. An dem Bock 3 ist eine Nockenscheibe7 befestigt
mit einer Nockenbahn8, in der eine Nockenabgreifrolle 9 läuft. Die Nockenabgreifrolle9
ist an einem Schlitten 10 angebracht, der zwischen zwei Schienen 11 und 12 des Arms
6 in radialer Richtung gleiten kann.
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An dem Schlitten 10 ist ein Arm 13 befestigt; eine zur Schlittenführung
parallele Welle 14 ist an seinem freien Ende drehbar gelagert. Die Welle 14 endet
oben in einem Träger 15, der schematisch als flacher Teller dargestellt ist. Der
Träger 15 kann natürlich auch irgendeine andere Gestalt haben, und der zu übertragende
Gegenstand kann an ihm mittels Unterdruck, Magnetismus oder sonstigen Mitteln gehalten
werden. Ein an der Wellel4 befestigtes Ritzel 16 steht in Eingriff mit einer Zahnstange
17, die Teil eines Stabes 18 ist, dessen anderes Ende eine Rolle 19 trägt. Die Zahnstange
17 wird (gemäß den F i g. 2 und 3) von einer Feder 20 nach rechts gezogen, die zwischen
zwei Zapfen 21 und 22 an dem Stab 18 bzw. dem Arm 13 gespannt ist. Die Rollel9 läuft
auf einer Nockenbahn23, die mittels Konsolen 24 an der Scheibe 5 befestigt ist.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Die Riemenscheibe 4 dreht
die Welle 1 mit konstanter Winkelgeschwindigkeit in Pfeilrichtung. Ebenso drehen
sich die Scheibe 5 und die Nockenabgreifrolle 9.
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Dabei folgt die Rolle9 der Nockenbahn 8 in der feststehenden Nockenscheibe
7. Die Bahn 8 verläuft exzentrisch um die Achse der Welle 1, und der Abstand der
Nockenabgreifrolle 9 von dieser Achse ändert sich daher. Dadurch ändert sich auch
die Bahngeschwindigkeit der Rolle, weil ihre Winkelgeschwindigkeit gleichbleibt.
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In F i g. 1 ist der Träger 15 in zwei Stellungen gezeigt. Die durch
ausgezogene Linien angegebene Stellung ist die Aufnahmestelle für einen Gegenstand,
der sich in der Zeichnungsebene nach rechts bewegt.
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Bei Drehung des Arms 6 mit der Scheibe 5 folgt die
Rolle
9 ihrer Nockenbahn 8 und nähert sich zunehmend der Achse der Welle 1, bis der Träger
15 die in strichpunktierten Linien gezeigte Stellung erreicht, wo der Gegenstand
abgegeben wird. Während sich die Rolle 9 der Achse nähert, gleitet der Schlitten
10 zwischen den zwei Schienen 11 und 12, so daß sich der Träger 15 in der Abgabestellung
mit der niedrigsten Bahngeschwindigkeit und entgegengesetzt zu seiner Bewegungsrichtung
an der Aufnahmestelle bewegt. Die bei dieser Ausführungsform beschriebene und dargestellte
Abgabestelle könnte innerhalb der Möglichkeiten der Vorrichtung ebensogut in anderer
gewünschter Lage angeordnet sein. Obwohl sich bei der Vorrichtung nach dem Ausführungsbeispiel
die Scheibe 5 in vertikaler Ebene dreht, könnte selbstverständlich die Vorrichtung
auch so ausgebildet werden, daß die Scheibe in horizontaler Ebene umläuft.
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Bei der gezeigten Vorrichtung wird der Träger 15 auch um die Welle
14 um einen Winkel von 900 gedreht. Wenn der Schlitten 10 und der Arm 13 beginnen,
sich radial einwärts zu bewegen, so beginnt die Rolle 19 sich in Richtung zur Scheibe
5 hin zu bewegen, und zwar deswegen, weil sie durch die Feder 20 gegen die Nockenbahn
23 gedrückt wird. Da die Rolle 19 an dem Stab 18 befestigt ist, bewegt sich letzterer
auch zur Scheibe 5 hin, und die Zahnstange 17 dreht daher das Ritzel 16. Infolge
der Ausbildung der Nockenbahn 23, Zahnstange 17 und Ritzel 16 wird die Welle 14
bei einer vollständigen radialen Einwärtsbewegung des Schlittens 10 um 900 gedreht.
Die Abänderung von Einzelteilen zwecks Drehung um irgendeinen anderen Winkel während
der Bewegung des Trägers aus der Aufnahmestelle in die Abgabestelle ist jedem Fachmann
leicht möglich.
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Ferner kann ohne weiteres eine beliebige Anzahl von Armen radial
um die Welle 1 angeordnet sein, allerdings natürlich innerhalb der durch die Größe
der Vorrichtung bestimmten Grenzen. Jeder Arm kann dabei mit einem separaten Träger
versehen sein und jeder Träger dreht sich dann nacheinander von der Aufnahmestelle
in die Abgabestelle.
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Wie oben erwähnt, kann die Vorrichtung zum Aufnehmen von Gegenständen
wie etwa Zigarettenpäckchen von einer Maschine und zum Verbringen derselben in eine
weitere Maschine dienen, etwa von einer Packmaschine in eine Einschlagmaschine.
Auch können z. B. Zigaretten aufgenommen werden, die axial nacheinander aus der
Schneideinrichtung einer Strangzigarettenmaschine austreten. Diese Zigaretten werden
üblicherweise entweder einzelnen oder in Paaren queraxial abgelenkt, um eine Reihe
oder eine Doppelreihe von Zigaretten zu bilden, die sich quer zur Richtung ihrer
ursprünglichen Axialbewegung
bewegen. Bei der hohen Produktionsgeschwindigkeit moderner
Strangzigarettenmaschinen ist es schwierig, die axiale Bewegung der Zigaretten abzubremsen,
ohne daß die Zigaretten beschädigt werden.
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Eine plötzliche Geschwindigkeitsänderung kann z. B. eine axiale Bewegung
des Tabaks in einer Zigarette gegenüber dem Papiereinschlag hervorrufen. Die Vorrichtung
gemäß der Erfindung kann leicht solche Zigaretten aufnehmen, wenn die Träger 15
zu diesem Zweck entsprechend gestaltet und angeordnet sind; und wenn eine ausreichende
Anzahl von Armen 6 und Trägern 15 vorgesehen ist, können die Zigaretten in rascher
Folge aufgenommen und übertragen werden. Die Erfindung schafft außerdem nicht nur
Mittel zum allmählichen Andern der Geschwindigkeit der Zigaretten, sondern auch
zum Andern der Ausrichtung der Zigaretten, indem sie um 900 gedreht werden, so daß
sie sich seitwärts bewegen, wenn die Abgabestellung des Trägers erreicht ist.
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Dieses Drehen der Zigaretten um 900 oder um irgendeinen anderen Winkel,
etwa 1800, wird alsbald nach ihrer Aufnahme auf die Träger bewirkt, so daß sie sich
zum größten Teil seitwärts bewegen, während ihre Geschwindigkeit herabgesetzt wird,
so daß die Gefahr einer Längsverschiebung des Tabaks innerhalb der Umhüllung einer
Zigarette vermindert ist.