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Es besteht ein steigender Bedarf an besseren Materialien für die
Herstellung von Straßen, Flugplätzen u. dgl. Solche Materialien sollen unter anderem
eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung, bessere Beständigkeit gegenüber
Lösungsmitteln, bessere Hitzebeständigkeit (z. B. im Falle der Asphaltstraßen) und
ein besseres Verhalten hinsichtlich des Gleitens der Fahrzeuge aufweisen. Es besteht
auch Bedarf an billigen Überzugsmassen, die auf bereits fertiggestellte Beton- oder
Asphaltstraßen oder auf die Böden von Lagerhäusern aufgebracht werden können, um
dazu beizutragen, den Verschleiß der Oberflächen infolge mechanischer Beanspruchung,
Hitze oder der Verbrennungsprodukte von Treibstoffen oder durch Einwirkung von Regen
und von Eisbildung verhindernden Salzen, sowie Rißbildung infolge der Sprödigkeit
bei kaltem Wetter, zu verhindern.
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Für die vorstehend genannten Zwecke sind verschiedene Mischungen
bekanntgeworden, aber die bisherigen Möglichkeiten haben sich nicht als sehr befriedigend
erwiesen. In den meisten Fällen haben diese Gemische keine gute Beständigkeit gegenüber
der Abnutzung bzw. gegenüber Lösungsmitteln, und sie zeigen auch keine ausreichende
Wirkung hinsichtlich der Vermeidung des Gleitens. Wenn die bekannten Gemische als
Überzug auf bereits fertiggestellte Beton-oder Asphaltstraßen aufgetragen werden,
fehlt das erforderliche Haftvermögen, insbesondere, wenn die Oberflächen ölig oder
schmutzig sind. In einigen Fällen sind die Überzüge nicht widerstandsfähig gegenüber
den Einwirkungen der Witterung. In weiteren Fällen weisen die Überzüge nicht die
notwendige Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln oder Hitze auf, oder sie besitzen
keine guten Abnutzungseigenschaften bzw. kein günstiges Verhalten bezüglich des
Gleitens. In anderen Fällen wiederum sind die Überzugsmassen zu spröde für die Anwendung
auf großen Flächen, oder die Überzugsmassen sind zu teuer bzw. zu schwer aufzutragen.
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Es ist nun gefunden worden, daß diese und andere Nachteile vermieden
werden können, wenn die Massen für Bauzwecke, die bituminöse Stoffe, Epoxydverbindungen
und übliche Härter enthalten, dadurch gekennzeichnet sind, daß sie 0,5 bis 850/,
eines Gemisches eines mehrwertigen Epoxyds und einer trimerisierten ungesättigten
Fettsäure mit 12 bis 20 C-Atomen oder dimerisierter Sojabohnenfettsäure, bezogen
auf Endprodukt, enthalten, wobei das Verhältnis äquivalenter Mengen von Epoxyd und
Säure 13 : 10 bis 10 : 13 ist.
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Es ist in unerwarteter Weise gefunden worden, daß die vorstehend
beschriebenen Massen vorzügliche Bindemittel für Gesteinsmaterial darstellen und
zusammen mit diesem Gemische bilden, die zur Herstellung besonders guter Straßendecken,
Flugplätze, Verkehrsstraßen od. dgl. geeignet sind. Die Straßen usw., die aus diesen
speziellen Mischungen hergestellt worden sind, haben eine vorzügliche Beständigkeit
gegen Abnutzung, Hitze und gegenüber Lösungsmitteln sowie günstige Eigenschaften
in bezug auf die Gleitfestigkeit. Außerdem ist gefunden worden, daß die vorstehend
beschriebenen Massen als Überzugsmassen für bereits fertiggestellte Straßen, Flugplätze,
Wege, Tennisplätze, Schiffsdecks od. dgl. benutzt werden können, insbesondere, wenn
diese aus Beton, Asphalt, Holz, Metall od. dgl. hergestellt sind. Die Massen haben
ein vorzügliches Haftvermögen gegenüber solchen Flächen.
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Es war sehr überraschend, daß die neuen Massen
diese überlegenen Eigenschaften
aufweisen. Früher war z. B. festgestellt worden, daß gewisse bituminöse Stoffe,
wie durch direkte Destillation gewonnener Asphalt, unverträglich waren mit Polyepoxyden,
wie Glycidylpolyäthern. Weiterhin war die Feststellung überraschend, daß die Überzüge
außerordentlich biegsam und wärmebeständig sind, da es bekannt ist, daß bituminöse
Stoffe im allgemeinen spröde Überzüge bilden, die beim Erwärmen erweichen. Die Polyepoxyde
bilden auch verhältnismäßig spröde Überzüge im Vergleich zu denjenigen der vorstehend
beschriebenen Mischungen.
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Die in den erfindungsgemäßen Massen verwendeten bituminösen Stoffe
umfassen Substanzen, wie Bitumina oder Pyrobitumina, pyrogene Destillate oder Teer,
pyrogene Wachse oder pyrogene Rückstände (Peche und pyrogene Asphalte). Beispiele
für solche bituminösen Stoffe sind z. B. beschrieben in dem Buch »Asphalts and Allied
Substances« von A b r a h a m, Bd. 1, S. 57 der 5. Auflage.
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Besonders bevorzugt werden Asphalte aller Art, insbesondere die direkt
destillierten Asphalte, die zum Straßenbau verwendet werden, z. B. solche mit Penetrationswerten
zwischen 40 und 300 und Erweichungspunkten im Bereich von etwa 65 bis etwa 35"C,
ferner aromatische Asphalte, wie diejenigen, die die Bodenprodukte aus der Destillation
eines katalytisch gespalteten Gas öls enthalten.
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Andere bevorzugte Stoffe umfassen hochsiedende Extrakte von Erdölen,
wie sie erhalten werden durch Extrahieren von Erdöl mit Lösungsmitteln, die eine
bevorzugte Selektivität für aromatische Verbindungen haben; die Extrakte sind hochsiedende
Stoffe, die über 300°C bei 760 mm Hg sieden.
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Eine andere bevorzugte Gruppe bituminöser Stoffe umfaßt Rückstände
von Heizölen, wie Rückstandsheizöle, mit einer Viskosität zwischen 10 cSt bei 38"C
und etwa 1500cSt bei 38"C.
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Ebenfalls besonders geeignet sind die aus Kohle abgeleiteten Produkte,
wie Kohlenteere, raffinierte Kohlenteere oder Kohlenteerpeche, ganz besonders diejenigen
mit einem Erweichungspunkt unter 88°C und einer Löslichkeit in Schwefelkohlenstoff
von mindestens 5001,. Der Ausdruck »Teer« bezieht sich hier auf Produkte, die erhalten
worden sind im Rahmen der zerstörenden Destillation von Kohle. Wenn ein Teil des
flüchtigen Materials abgetrennt wird, wird der Rest als » raffinierter Kohlenteer«
bezeichnet, Wenn weiteres flüchtiges Material abgetrennt wird, wird der Rückstand
als »Kohlenteerpech« bezeichnet.
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Rückstände mit einem Schmelzpunkt unter etwa 32° C werden in der Beschreibung
als » raffinierte Kohlenteere« bezeichnet, während solche mit einem Schmelzpunkt
von 32"C oder darüber Kohlenteerpeche sind.
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Wenn in der Beschreibung in Verbindung mit Kohlenteerprodukten auf
den »Erweichungspunkt« oder » Schmelzpunkt « hingewiesen wird, so bezieht sich diese
Angabe auf Werte, die nach der Würfelmethode erhalten worden sind, wie sie in Bd.
2 des obengenannten Werkes von A b r a h a m beschrieben ist. Die Kohlenprodukte
sollen mindestens zu 500/, und vorzugsweise zu 75 °/0 in Schwefelkohlenstoff löslich
sein.
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Eine Beschreibung von Beispielen verschiedener Kohlenteere, raffinierter
Kohlenteere und von Kohlenteerpechen ist bei A b r a h a m in dem obengenannten
Werk auf den S. 384 bis 405 gegeben.
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Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gemische verwendeten mehrwertigen
Epoxyde umfassen
sofenebfoffe, die mehr als eine vicinale Epoxydgruppe,
d h, mehr als eine
im Molekül enthalten. Diese Verbindungen können gesättigt oder ungesättigt, aliphatisch,
cycloaliphatisch, aromatisch oder heterocyclisch sein und können substituiert sein
durch Substituenten, wie Chlor, Hydroxylgruppen, Ätherreste od. dgl. Sie können
monomer oder polymer sein.
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Verschiedene Beispiele von Polyepoxyden, die in den Massen gemäß
der Erfindung enthalten sein können, sind in der USA.-Patentschrift 2 633 458 beschrieben,
und die Beschreibung dieses Patents, soweit sie sich auf Beispiele von Polyepoxyden
bezieht, soll als Bestandteil der Beschreibung betrachtet werden.
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Andere Beispiele umfassen die epoxydierten Ester von polyäthylenisch
ungesättigten aliphatischen Carbonsäuren, die epoxydierten Ester aus ungesättigten,
einwertigen Alkoholen und Polycarbonsäuren, ungesättigten Alkoholen und ungesättigten
Carbonsäuren.
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Eine weitere Gruppe epoxydhaltiger Materialien umfaßt epoxydierte
Derivate von polyäthylenisch ungesättigten Polycarbonsäuren sowie die epoxydierten
Polyäthylene ungesättigter Kohlenwasserstoffe, wie epoxydiertes 2,2-bis-(2-Cyclohexenyl)-propan,
epoxydiertes Vinylcyclohexen oder das epoxydierte Dimere von Cyclopentadien.
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Eine andere Gruppe umfaßt die epoxydierten Polymeren und Mischpolymeren
von Diolefinen, wie Butadien. Beispiele sind unter anderem Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat
(Hycar-Kautschuke), Butadien-Styrol-Mischpolymerisate.
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Besonders bevorzugt werden die Glycidyläther mehrwertiger Phenole
oder mehrwertiger Alkohole mit einem Molgewicht zwischen 200 und 900.
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Die in der USA.-Patentschrift 2 633 458 beschriebenen Polyäther A
und Polyäther B sind günstige Beispiele für Polyepoxyde dieser Art. Weitere Beispiele
sind der Polyglycidyläther von 1,1,2,2-Tetrakis-(4-oxyphenyl)-äthan (Epoxydwert
0,45 Äquiv./100 g und Schmelzpunkt 85°C), der Polyglycidyläther von 1,1,5,5 - Tetrakis-
(oxyphenyl)- pentan (Epoxydwert 0,514 Äquiv./100 g) od. dgl. sowie Mischungen solcher
Verbindungen.
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Die in den erfindungsgemäßen Massen enthaltenen trimerisierten ungesättigten
Säuren sind durch Polymerisieren ungesättigter Säuren mit 10 bis 20 C-Atomen unter
bekannten Bedingungen wie Hitze, Anwesenheit von Peroxyden erhalten worden. Trimerisierbare
Säuren sind beispielsweise die Linolsäure, Linolensäure, Eleoastearinsäure oder
Licansäure, oder äthylenisch ungesättigte Fettsäuren, wie sie aus den halbtrocknenden
und trocknenden Ölen gewonnen werden.
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Normalerweise wird die Polymerisation durchgeführt unter Anwendung
der niederen aliphatischen Ester der ungesättigten Säuren, so daß eine Entcarboxylierung
während der Erhitzungsperiode verhindert wird, worauf man die Estergruppen durch
Hydrolyse entfernt. Dieses Verfahren ist beschrieben in »Industrial and Engineering
Chemistry, S. 1139, Vol. 28 (1946)«. Die Struktur einiger der polymerisierten Säuren
ist in » Industrial and Engineering Chemistry, Vol. 33, S. 89 (1941)«, erläutert.
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Die Massen gemäß der Erfindung können nach ganz verschiedenen Methoden
hergestellt werden. Zur Herstellung von Oberflächenüberzügen mischt man vorzugsweise
das heiße bituminöse Material mit den polymerisierten Säuren und vereinigt dann
dieses heiße Gemisch unmittelbar vor der Anwendung mit dem mehrwertigen Epoxyd und
dem Katalysator.
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Wenn die Mischungen in Kombination mit festen Teilchen verwendet werden
sollen, kann das heiße, feste Material (insbesondere Gesteinsmaterial) dann vor
der Anwendung zugesetzt werden.
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Man kann auch alle drei Bestandteile gleichzeitig zusammenbringen,
vorzugsweise in erhitztem Zustand, die Bestandteile vermischen (gewünschtenfalls
unter Zugabe von Katalysator und Gesteinsmaterial u. dgl.) und unmittelbar anschließend
das Gemisch auf die gewünschte Fläche auftragen. Diese Arbeitsweise erscheint besonders
geeignet zur Herstellung von Überzügen auf großen Straßen- oder Flugplatzflächen.
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Die Mengen des mehrwertigen Epoxyds und der polymerisierten Säuren,
die im Verhältnis zu der Menge des bituminösen Materials angewandt werden, variieren
vorzugsweise von etwa 0,5 0/, bis etwa 85 Gewichtsprozent, wobei das Mengenverhältnis
von der beabsichtigten Verwendung des Endproduktes abhängt. Wenn beispielsweise
eine im wesentlichen unschmelzbare Mischung gewünscht wird, soll der Anteil von
Polyepoxyd und Säure über etwa 150in und vorzugsweise 20 bis 500/o liegen. Wenn
dagegen andererseits nur eine mäßige Erhöhung des Erweichungspunktes oder eine Herabsetzung
der Penetration eines Asphalts in beschränktem Maße gewünscht wird, ergibt schon
die Anwesenheit von 0,50/0 bis 10 Gewichtsprozent von mehrwertigem Epoxyd und Säure
eine deutliche Wirkung in bezug auf die beiden genannten Eigenschaften. Die normalen
Mengen der zu verwendenden Komponenten im Verhältnis zu dem bituminösen Material
schwanken vorzugsweise zwischen etwa 20 und etwa 650/o.
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Die bituminösen Massen gemäß der Erfindung können übliche Füllstoffe
(Sand, gemahlenes Gestein, feinverteilte Muschelschalen, gemahlener Quarz, Aluminiumoxyd,
feinverteilte harzartige Teilchen) enthalten, wobei eine Teilchengröße von etwa
4,8 bis 0,05 mm bevorzugt ist.
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Die Massen nach der Erfindung können in bekannter Weise durch Anwendung
von Wärme gehärtet werden.
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Die Asphalte enthalten basische Stickstoffverbindungen, die als Beschleuniger
bei der Härtung des Epoxyds wirken. Bei den sonstigen bituminösen Stoffen ist es
zweckmäßig, übliche Härter zur Beschleunigung der Härtung zu verwenden. Diese sind
besonders dann angebracht, wenn günstige Härtungszeiten bei niederen Temperaturen
erzielt werden sollen.
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Die Massen sind auch besonders geeignet zur Verwendung als Oberflächenüberzüge
für verschiedene Materialien, wie Beton, Asphalt, Holz oder Stahl, ferner als Überzüge
für Rohre, Bohranlagen od. dgl.
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Die Gemische eignen sich auch zum Herstellen von Einbettungsmassen
und Formkörpern, Dachanstrichmassen sowie zum Überziehen von Papier.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung noch näher. Sofern
nicht anders angegeben, beziehen sich die in den Beispielen angeführten Teile auf
Gewichtsteile. Die durch große Buchstaben bezeichneten Polyätherharze entsprechen
den in der USA.-Patentschrift 2 633 458 beschriebenen. Der bei den Beispielen verwendete
Beton war hergestellt aus hydraulischem
Zement (Portland-Zement),
Kies, Sand und Wasser.
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Beispiel 1 Dieses Beispiel erläutert die Herstellung einer Mischung
aus Polyäther A, trimerisierter 9,11-Octadecadiensäure und Rückständen aus der Destillation
eines katalytisch gespaltenen Gasöls unter Verwendung der Vorkondensationsmethode.
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61,2 Gewichtsteile trimerisierte 9,11-Octadecadiensäure und 38,6
Gewichtsteile Polyäther A wurden etwa 30 Minuten zusammen auf 100"C erhitzt, worauf
das vorkondensierte Produkt vermischt wurde mit einer gleichen Menge von Rückständen,
die erhalten worden waren durch Destillation eines katalytisch gespaltenen Gasöls
(Null-Penetration bei 25"C und Erweichungspunkt von 72° C). Zu diesem Gemisch wurden
0,77 Teile (gerechnet nach Gewicht auf das vorkondensierte Produkt) a-Methylbenzyldimethylamin
zugegeben. Diese Mischung wurde 1 Stunde auf 100"C erhitzt und ergab ein gehärtetes
Gemisch, das außergewöhnlich biegsam und zäh war und erst bei Temperaturen von etwa
370"C schmolz.
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Wenn dieses Produkt bei Zimmertemperatur einen Tag in Leuchtöl eingelegt
wurde, verlor es nur 0,35 °/0 an Gewicht. Wenn dagegen die nichtmodifizierten katalytisch
gespaltenen Gasölrückstände bei Zimmertemperatur einen Tag in Leuchtöl gelegt wurden,
verloren sie 3,7 Gewichtsprozent.
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Beispiel 2 Dieses Beispiel erläutert die Herstellung einer ähnlichen
Mischung wie im Beispiel 1, aber unter Verwendung eines direktdestillierten Asphalts,
wie er zum Straßenbau verwendet wird.
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Es wurde ein Vorkondensat aus Polyäther A und trimerisierter 9,11-Octadecadiensäure
hergestellt, wie nach Beispiel 1.
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39 Gewichtsteile des vorkondensierten Produktes wurden mit 61 Gewichtsteilen
des direktdestillierten Asphalts vermischt, wobei 2,6 Gewichtsteile des Härtungsmittels,
berechnet auf den Polyäther A, angewandt wurden. Die Mischung wurde dann mit vorerhitztem
(149°C), mineralischem Festkörper vermengt (90 Gewichtsteile Gesteinsmaterial und
10 Teile der Bindermischung). Dieses Gemisch wurde auf der Oberfläche verteilt und
mit einer Walze unter Bildung einer Schicht von 10 cm Dicke gepreßt. Die Überzugsmasse
erhärtete unter Bildung einer zähen biegsamen Straßenoberfläche, die ein vorzügliches
Widerstandsvermögen gegen Lösungsmittel und Wärme aufwies.
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Das, wie vorstehend beschrieben, hergestellte Bindemittel wurde auch
ausgebreitet auf einer Asphaltgrundlage in Form eines Überzugs von 1,6 mm Dicke,
den man erhärten ließ. Der erhaltene Überzug wurde jeden Tag zweimal mit Düsenmotortreibstoff
besprüht unter Anwendung von 108 ccm des Treibstoffes pro Quadratmeter. Der besprühte
Straßenbelag wurde dann geprüft unter Anwendung von Lastfahrzeugen und Automobilverkehr.
Selbst nach 6 Wochen wurde keine Änderung im Zustand des Straßenbelages festgestellt.
Während einer entsprechenden Benutzungs- und Behandlungsdauer erweicht die nichtmodifizierte,
direktdestillierte Asphaltschicht, die auf eine Asphaltgrundlage aufgetragen worden
ist, und beginnt nach gleicher Zeit Rißbildung zu zeigen.
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Metallstreifen wurden ebenfalls mit dem vorstehend
beschriebenen Gemisch
und Bindemittel überzogen, worauf man sie härten ließ. Die Überzüge blieben bei
einer Standard-Regen- und Sonnenschein-Bewitterungsprüfung nach mehr als 100 Zyklen
im wesentlichen unbeschädigt. Im Gegensatz hierzu zeigte ein Überzug aus nichtmodifiziertem,
direktdestilliertem Asphalt deutliche Zeichen des Abbaues oder der Schädigung bereits
nach zwei Zyklen unter gleichen Bedingungen.
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Die Wirkung des Polymerisationsproduktes auf die Penetration und
den Erweichungspunkt eines direktdestillierten Asphalts wird durch F i g. 1 erläutert.
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Ein direktdestillierter Asphalt mit einer Penetration von 90 und einem
Erweichungspunkt von 49"C wurde modifiziert mit 1 bis 50 Gewichtsprozent des vorkondensierten
Produktes gemäß Beispiel 1, worauf die Mischung in Anwesenheit eines Härtungsmittels
30 Minuten bei 1000 C gehärtet wurde. Die Penetration und der Erweichungspunkt der
erhaltenen Gemische sind in F i g. I angegeben und zeigen, daß eine rasche Erhärtung
der Asphaltmischung eintritt, insbesondere, wenn sie mindestens etwa 10 Gewichtsprozent
des Polyäthers enthält. In ähnlicher Weise stieg die Penetration der Mischung rasch
bis zur Bildung eines unschmelzbaren Produktes, wenn mindestens 12,5 Gewichtsprozent
des Polyäthers in der Mischung enthalten waren.
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Beispiel 3 Dieses Beispiel erläutert die Herstellung einer Mischung
aus Polyäther A, trimerisierter Linolsäure und direktdestilliertem Asphalt, wobei
die Komponenten ohne vorhergehende Erhitzung zur Bildung des Vorkondensates gemischt
werden.
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62,5 Gewichtsprozent direktdestillierter Asphalt, wie er für Straßenbauzwecke
benutzt wird, wurden auf 149" C erhitzt und dann vermischt mit 22,5 0/o trimerisierten
Leinölfettsäuren. Dieses Gemisch wurde dann bei etwa 121"C vermischt mit 15 0/o
Polyäther A, und dann wurden 2,6 Teile o ;-Methylbenzyldimethylamin zugesetzt. Das
Gemisch wurde dann auf Beton ausgebreitet, worauf man es durch Abkühlen erhärten
ließ.
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In etwa 60 Minuten hatte sich das Gemisch zu einem zähen biegsamen
Überzug verfestigt.
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In einem Versuch wurden 95 Gewichtsprozent Sand vermischt mit 5 Gewichtsprozent
des vorstehend genannten Bindemittels; das Gemisch wurde auf eine Betonstraßendecke
ausgebreitet, mit Walzen gewalzt, worauf man es unter Kühlen von 121"C erhärten
ließ.
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Der erhaltene Überzug war zäh und widerstandsfähig gegenüber Lösungsmitteln
und hatte günstige Eigenschaften in bezug auf die Vermeidung des Gleitens.
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Beispiel 4 Dieses Beispiel erläutert die Herstellung einer Mischung
aus Polyäther A, trimerisierten Leinölfettsäuren und raffiniertem Kohlenteer.
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65 Gewichtsprozent raffinierter Kohlenteer wurden auf 116"C erhitzt
und dann vermischt mit 210in trimerisierten Leinölfettsäuren. Dieses Gemisch wurde
dann vermischt mit 15 Gewichtsprozent Polyäther A und 2,6 Teilen o x-Methylbenzyldimethylamin.
Man ließ das Gemisch härten unter Abkühlen von 120"C.
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Das erhaltene Produkt war ein zäher biegsamer Überzug.
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In einem ähnlichen Versuch wurde das Gemisch auf Betonflächen und
auf Asphaltstreifen ausgebreitet und dann Sand auf die Oberfläche vor der
Härtung
aufgetragen. Die erhaltenen Überzüge stellen harte zähe Oberflächenschichten mit
günstigen Eigenschaften hinsichtlich der Vermeidung des Gleitens dar.
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Beispiel 5 Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines Gemisches
aus Polyäther A, trimerisierten Leinölfettsäuren und einem Extrakt aus Erdöldestillat
mit folgenden Eigenschaften: Spezifisches Gewicht 5,8"C API; Flammpunkt (Cleveland,
mit offenem Gefäß) 213"C; Viskosität 9611 SSU bei 99"C; Anilinpunkt 27,2"C, Säure
Nr. 0,05; Jodzahl 69.
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62,5 Gewichtsprozent des Extraktes wurden auf 150"C erhitzt und dann
vermischt mit 22,5 Gewichtsprozent der trimerisierten Leinölfettsäuren. Dieses Gemisch
wurde dann kombiniert mit 15 Gewichtsprozent Polyäther A, worauf man das Gemisch
bei 100"C fest werden ließ. Das erhaltene Produkt ist ein biegsamer, kautschukartiger,
zäher, gegen Lösungsmittel widerstandsfähiger Überzug.
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Bei einem ähnlichen Versuch wurde das Gemisch auf Beton- und Asphaltstreifen
ausgebreitet und vor der Härtung der Oberfläche mit Sand bestreut. Die erhaltenen
Überzüge waren biegsam, zäh und zeigten günstiges Verhalten in bezug auf Vermeidung
des Gleitens.
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Beispiel 6 Dieses Beispiel erläutert die Herstellung einer Mischung
aus Polyäther A, Kohlenteerpech mit einem Schmelzpunkt von 25"C, einem spezifischen
Gewicht von 1,25 (25/25°C) und einer Löslichkeit in Schwefelkohlenstoff von 86,5
°/o sowie trimerisierten Leinölfettsäuren.
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60 Gewichtsteile des Kohlenteerpeches wurden auf 1490 C erhitzt und
dann mit 23 0/, trimerisierten Leinölfettsäuren vermischt. Dieses Gemisch wurde
darauf bei etwa 121"C mit 17°/o Polyäther A und 2,6 Teilen Diäthylentriamin vermischt.
Diese Mischung wurde dann bei 121"C (90 Teile Gesteinsmaterial auf 10 Teile des
Bindemittels) mit Gesteinsmaterial vermengt und die erhaltene Mischung auf einer
Gesteinsunterlage ausgebreitet und gewalzt zur Bildung einer Fahrstraßenfläche von
etwa 15 cm Dicke. Der erhaltene Straßenüberzug war zäh und biegsam und zeigte eine
gute Beständigkeit gegenüber der Einwirkung von Hitze und Lösungsmitteln.
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Bei einem weiteren Versuch wurde das vorgenannte Bindemittel auf
Betonabschnitten ausgebreitet und
vor der Härtung Sand auf die Oberfläche verteilt.
Die erhaltene Überzugsschicht von etwa 6,3 mm Dicke hatte eine gute Beständigkeit
gegenüber Lösungsmitteln und günstige Eigenschaften in bezug auf die Vermeidung
des Gleitens.
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Beispiel 7 Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines Gemisches
aus Polyäther A, einem technischen Rückstandsöl und trimerisierten Leinölfettsäuren.
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50 Gewichtsprozent eines Heizrückstandes mit folgenden Eigenschaften:
Spezifisches Gewicht 8,00 C API; Flammpunkt 82C (P e n s k yM a r t e n s ; geschlossenes
Gefäß); Tropfpunkt 1,70 C; Viskosität 370 cSt; Schwefelgehalt 1,84 0/o; Kohlenstoffrückstand
19,0 Gewichtsprozent, wurde vermischt mit 30 Gewichtsprozent trimerisierten Leinölfettsäuren
und 20 Gewichtsprozent Polyäther A. Die Komponenten wurden vermischt und auf 121"C
erhitzt. Diese Mischung wurde kombiniert mit gemahlenem Gestein, das auf 121"C erhitzt
war (85 Teile Gesteinsmaterial auf 15 Teile Bindemittel). Das Gemisch wurde auf
einer Gesteinsunterlage ausgebreitet und gewalzt unter Bildung einer Straßendecke
von etwa 12,6 cm Dicke. Die Straßenfläche war nach dem Härten biegsam und kautschukartig
und hatte ein gutes Widerstandsvermögen gegenüber Wärme und Lösungsmitteln.
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Bei einem anderen Versuch wurde das vorstehend beschriebene Bindemittel
ausgebreitet auf Asphaltflachen und dann Sand auf die Oberfläche aufgestreut, bevor
die Härtung eintrat. Der erhaltene Uberzug von etwa 6,3 mm Dicke hatte eine vorzügliche
Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln und günstige Eigenschaften in bezug auf die
Vermeidung des Gleitens.