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Die vorliegende Erfindung betrifft ein aus thermoplastischem Material
hergestelltes Ziffernrad mit Mehrfarbenzeichnung, welches aus einem ringförmigen
Grundkörper hergestellt ist, welcher höchstens bis in die Höhe der vorspringenden
Reliefzeichnung mit einer Deckschicht aus thermoplastischem Material von einer anderen
Farbe überdeckt ist.
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Bekannt ist es, Ziffernräder herzustellen, bei denen die Ziffern aus
einem andersfarbigen thermoplastischem Kunststoff bestehen als die Schauseite. Diese
Ziffernräder werden derart hergestellt, daß auf die die Kennmarken, (Zahlen) in
erhabener Form tragende Fläche des aus Kunstmasse bestimmter Färbung bestehenden
Kennmarkenkörpers (Zahlenringes) eine andersfarbige wärmebildsame Kunstmasse durch
Gießen, Pressen, Spritzen od. dgl. mit Hilfe einer den äußeren Umfang des Kennmarkenkörpers
umfassenden Form derart aufgebracht ist, daß auf dem Kennmarkenkörper die Kennmarkenschaufläche
nach Abdrehen od. dgl. sichtbar wird, wobei die durch die Kennmarkenform völlig
oder teilweise umschlossenen andersfarbigen Teilstücke der aufgebrachten Masse mit
Hilfe von in dem Kennmarkenkörper vorgesehenen Durchbrechungen oder Löchern verankert
sind (deutsche Patentschrift 727178).
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Durch dieses Verfahren können Ziffernräder hergestellt werden, welche
sehr viel haltbarer sind als die bis dahin hergestellten Ziffernräder, bei denen
die als Vertiefungen ausgebildeten Ziffern mit Farbe od. dgl. ausgefüllt wurden.
Mit diesem Verfahren lassen sich Ziffernräder herstellen, bei denen die Ziffern
nicht mechanisch beschädigt werden können. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist es,
daß sich mit ihm nur Ziffernräder herstellen lassen, bei denen die Ziffern eine
einzige Farbe aufweisen.
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Bekannt ist jedoch auch die Herstellung verschiedenfarbiger Ziffern
auf Ziffernrädern (französische Patentschrift 1236 046). Diese Ziffernräder bestehen
aus einer mit einem Zeichenrelief versehenen Grundschicht, auf der mehrere andere
Kunststoffschichten verschiedener Farben aufgetragen sind, so daß das fertiggestellte
Rad Ziffern verschiedener Farbe auf einer andersfarbigen Schaufläche aufweist. Bei
der Herstellung dieser Ziffernräder wird auf die Grundschicht eine Kunststoffschicht
nach der anderen aufgetragen. Jede Kunststoffschicht muß an derjenigen Stelle, an
der die entsprechend gefärbte Ziffer nach Fertigstellung des Rades sichtbar sein
soll, in Reliefform diese Ziffer eingeformt bekommen. Dabei müssen sämtliche Ziffern
hinter der Kunststoffbeschichtung die gleiche Höhe aufweisen. Die Herstellung derartiger
Räder ist außerordentlich schwierig. Denn es ist mit relativ großen Schwierigkeiten
verbunden, die einzelnen Kunststoffschichten exakt mit der vorgesehenen Reliefhöhe
übereinander anzuordnen. Die hierfür zur Anwendung kommenden Formen müssen außerordentlich
exakt gebaut sein und Mittel für eine sehr exakte Zentrierung des fertiggestellten
Radteiles aufweisen. Die Schwierigkeiten liegen auch darin, daß schon beim Herstellen
eines Rades mit nur zwei verschiedenen Ziffernpaaren nach Möglichkeit drei bei verschiedenen
Temperaturen schmelzende Kunststoffsorten verwendet werden müssen, damit beim Auftragen
jeweils der nächsten Schicht aus thermoplastischem Kunststoff durch den Auftragevorgang
das bisher hergestellte Kunststoffteil infolge der Wärme des neu einfließenden Kunststoffes
nicht beschädigt wird. Diese Schwierigkeiten sind groß. Denn auf der einen Seite
soll das bereits fertiggestellte Kunststoffteilstück nicht in seiner Form durch
den einfließenden heißen thermoplastischen Kunststoff verändert werden und andererseits
soll der einfließende thermoplastische Kunststoff so heiß sein, daß er ein gutes
Fließverhalten zeigt, damit er an sämtliche vorgesehene Stellen fließt. Diese Schwierigkeiten
sind bei thermoplastischen Kunststoffen praktisch nicht zu lösen. Die Verwendung
anderer Kunststoffe hingegen zgigt erhebliche Nachteile, z. B. der langen Aushärtdäuer
und eines schlechteren Gießverhaltens.
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Die vorliegende Erfindung schafft nun eine Möglichkeit, Ziffernräder,
bei denen die Ziffern mehrere verschiedene und andersfarbige Farben als die Schaufläche
aufweisen, herzustellen.
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Die Erfindung erreicht dieses dadurch, daß der ringförmige Grundkörper
mindestens aus zwei miteinander verbundenen verschiedenfarbigen Ringen besteht,
welche Reliefzeichen tragen, die teilweise die Flanken überragen und über die benachbarte
Flanke der Ringe herüberragen.
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Mit einem derartigen Grundkörper lassen sich Ziffernräder herstellen,
bei denen die Ziffern verschiedene Farben aufweisen. Die Herstellung eines derartigen
Ziffernrades ist einfach und ohne Schwierigkeiten.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Reliefzeichen mit ihrem über die Flanken
ragenden Teil an dem Umfang des danebenliegenden Ringes anliegen.
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Für die Herstellung ist es wesentlich, daß die die Ziffern tragenden
Ringe fest miteinander verbunden sind. Dieses kann dadurch geschehen, daß die Ringe
an den aneinander anliegenden Flanken mit miteinander eingreifenden Nasen und Aussparungen
versehen sind. Dieses kann aber auch dadurch geschehen, daß die Ringe mit den vorspringenden
Reliefzeichen verbunden sind. Es können aber auch beide Möglichkeiten zusammen Anwendung
finden.
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Das Wesen der vorliegenden Erfindung ist an einem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 ein Ziffernrad
nach der vorliegenden Erfindung in Ansicht auf die Ziffern, F i g. 2 eine Seitenansicht
des Ziffernrades der F i g.1 auf die mit dem Zahnrad versehene Seite, F i g. 3 eine
Seitenansicht des Ziffernrades der F i g. 1 auf die gegenüberliegende Seite, F i
g. 4 einen Querschnitt durch das Ziffernrad der F i g.1, F i g. 5 und 6 die beiden
den ringförmigen Grundkörper des Ziffernrades bildenden Ringe in Einzeldarstellung,
F i g. 7 die beiden den ringförmigen Grundkörper des Ziffernrades bildenden Ringe
nach dem Zusammensetzen im Querschnitt.
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Das Ziffernrad der F i g. 1 trägt auf seiner Schaufläche 20 Ziffern
von zwei verschiedenen Farben, und zwar Ziffern 21 von einer Farbe und Ziffern 31
von einer anderen Farbe. Diese Ziffern sind auf den beiden den Grundkörper bildenden
Ringen 22, 32 als Reliefzeichen ausgebildet. Das Ziffernrad der F i g. 1 trägt auf
seiner einen Seite ein Zahnrad 25, welches an seinem Rande eine Absetzung
20 trägt, die der Zentrierung der beiden Ringe 22, 32 des Grundkörpers dient.
Auf der den beiden Ringen 22, 32 des Grundkörpers zugewandten Seite ist das Zahnrad
25
in eine Hohlwelle fortgesetzt. Die beiden Ringe 22, 32 des Grundkörpers
tragen Nasen 29 und Aussparungen 39, welche einem Zusammensetzen dieser beiden Ringe
zu einem einheitlichen Grundkörper dienen. Bei diesem Eingreifen der Nasen 29 in
die Aussparung 39 wird eine Verklemmung der Nase 29 in der Aussparung 39 vorgenommen.
Weiterhin sind Aussparungen 24, 34 vorgesehen, welche bei einem Eingießen des aus
den beiden Ringen 22, 32 gebildeten Grundkörpers in die thermoplastische Masse der
Schaufläche 20 einem einwandfreien Fließen dieser thermoplastischen Masse zu allen
für diese Masse vorgesehenen Orten dienen. Die einander zugekehrten Flanken 27,
37 der beiden Ringe 22, 32 des Grundkörpers können dann engstens aneinander anliegen.
Die gegenüberliegenden Flanken 26, 36 der beiden Ringe 22, 32 weisen Stützvorsprünge
23, 33 auf, die die Lage dieser beiden Ringe 22, 32 gegenüber der Absetzung 20 des
Zahnrades 25 und gegenüber der Gießmasse der Schaufläche 20 genau festlegen.