DE1294576B - Verfahren und Vorrichtung zur Beseitigung von Kernreaktorabfaellen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beseitigung von KernreaktorabfaellenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beseitigung und das Gemisch zum Wasserentzug und zur Unlösvon
Kernreaktorabfällen und im besonderen ein Ver- lichmachung des Abfalls erhitzt und dann zum Erfahren
zur Dehydratisierung und zur Überführung starren bzw. zur Verfestigung gebracht wird. (USA.-von
wäßrigen KernreaktorabfallÖsungen, welche Patentschrift 3 008 904; E. Glueckauf, »Atomic
langlebige Radioisotope enthalten in einen festen, 5 Energy Waste«, 1961, S. 287 bis 299).
wasserunlöslichen Körper, um die entstehenden Fest- Die bekannten Verfahren dieser Art sind jedoch
körper zur Speicherung und Aufbewahrung über eine recht kostspielig; in vielen Fällen sind auch die Stoffe,
unbegrenzte Zeitdauer geeignet zu machen; die Er- in welche die Abfälle eingeschlossen werden, bei lang
findung betrifft auch eine Vorrichtung zur Ausfüh- andauernder Aussetzung gegen starke Strahlung nicht
rung des Verfahrens. io widerstandsfähig. Außerdem müssen in vielen Fällen
Bisher gab es noch keinen vollständig zufrieden- die zur Einschließung verwendeten Stoffe, wie beistellenden
Weg zur Beseitigung der in Kernreaktoren spielsweise in dem erwähnten Fall von Glas oder
erzeugten und in Brennstoff-Aufbereitungsanlagen Beton, als Festkörper gehandhabt werden und können
abgetrennten Spaltprodukte. Mit Neutronen bestrahlte nicht gepumpt werden.
Brennstoffelemente, wie beispielsweise Uranmetall- 15 Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur
oder Uranoxyd-Brennstoffelemente, werden gewöhn- Beseitigung von Kernreaktorabfall, bei welchem der
lieh in einer wäßrigen Mineralsäure, wie etwa SaI- Abfall dehydratisiert, für Wasser unlöslich gemacht
petersäure, gelöst und die so erhaltene Lösung sodann und in einer Masse aus einem inerten Material eindurch
Lösungsmittelextraktion oder irgendein anderes gekapselt bzw. eingeschlossen wird, indem der Ab-Extraktionsverfahren
von ihrem Uran- und Pluto- 20 fall mit bestimmten, die Überführung in einen festen,
niumgehalt befreit. Die zurückbleibende saure wasserunlöslichen Körper fördernden Zusatzstoffen
Abfallösung ist infolge der Gegenwart eines breiten gemischt, das Gemisch zum Wasserentzug und zur
Spektrums von Spaltprodukten wie Strontium, Cae- Überführung des Abfalls in einen wasserunlöslichen
sium, Ruthenium und Zirkonium hoch radioaktiv. Zustand erhitzt und sodann zum Erstarren gebracht
Der wäßrige Abfall kann auch Brennstoffhüllen- 25 wird. Durch die Erfindung sollen die erwähnten
bzw.-Überzugsmaterial, wie beispielsweise Aluminium, Nachteile der bekannten Verfahren vermieden und
rostfreien Stahl, Zirkonium und Legierungselemente, ein Reaktorabfallbeseitigungsverfahren geschaffen
enthalten, je nachdem, ob der Brennstoff vor dem werden, das bei einfacher Verfahrensführung und
Auflösen von der Umhüllung befreit wurde oder nicht. dementsprechend geringem apparativem Energie-Schließlich
können auch weitere Stoffe zugegen sein, 30 aufwand eine optimale Fixierung der Abfälle in einer
wie beispielsweise Chemikalien, die zur Änderung zur dauerhaften Aufbewahrung unter den erwähnten
des pH-Wertes oder des Oxydationszustandes des erwünschten Bedingungen geeigneten Form gewähr-Systems
zugegeben sind. leistet.
Der am häufigsten angewandte Weg zur Beseitigung Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung vorderartiger
Abfallösungen besteht darin, daß man die 35 gesehen, daß als Zusatzstoff Schwefel verwendet wird,
Lösung in einer Erhitzungsvorrichtung konzentriert, mit welchem der Abfall gemischt wird, daß das
wodurch die Lösung dehydratisiert und, im Fall von Gemisch zunächst auf eine im Bereich von etwa 130
Nitratlösungen, auch bis zu einem gewissen Grad bis etwa 160° C liegende Temperatur erhitzt wird,
denitriert wird, indem HNO3-Dampf ausgetrieben bei welcher der Wasserentzug stattfindet und die
wird. Andere Mineralsäuren, wie beispielsweise Salz- 40 flüchtigen Bestandteile und Zersetzungsprodukte des
säure, werden auf die gleiche Weise ausgetrieben. Die Abfalls ausgetrieben werden, und daß das Gemisch
entweder saure oder neutralisierte konzentrierte Ab- sodann auf eine höhere Temperatur erhitzt wird, die
fallösung wird sodann in großen unterirdischen wenigstens 350° C beträgt und bei welcher die
Tanks abgelagert. Es ergaben sich jedoch große übrigen Bestandteile des Abfalls in den wasserunlös-Schwierigkeiten
dabei, derartige Behälter bzw. Tanks 45 liehen Zustand übergeführt werden, worauf das Gevollkommen
lecksicher zu machen und zu erhalten. misch zum Erstarren gebracht wird.
Ein anderes Verfahren, das vorgeschlagen wurde, Zur Beseitigung einer durch Auflösung von Kernbesteht
darin, daß man eine Abfallösung bis zur reaktorbrennstoffelementen erhaltenen Abfallösung
Trockene eindampft und sodann den Feststoffgehalt mit einem überwiegenden Gehalt an rostfreiem Stahl
bei hoher Temperatur kalziniert, um die löslichen 50 ist gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der ErSalze,
wie beispielsweise Nitrate, Chloride u. dgl., in findung vorgesehen, daß die höhere Temperatur etwa
unlösliche Form, beispielsweise Oxyde, überzuführen. 444° C beträgt und das Gemisch aus der Abfallösung
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die getrock- und dem Schwefel etwa 5 Stunden lang auf dieser
neten, kalzinierten Stoffe die Tendenz besitzen, zweiten Temperatur gehalten wird; entsprechend ist
staubförmig zu werden, was ihre Handhabung wesent- 55 zur Beseitung einer durch Auflösung von Kernreaklich
gefährlicher als im flüssigen Zustand macht, und torbrennstoffelementen erhaltenen Abfallösung mit
eines der Hauptspaltprodukte, Ruthenium-106, neigt überwiegendem Aluminiumgehalt gemäß einer weitezur
Verflüchtigung in Form von Rutheniumtetroxyd, ren zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung
was aus Sicherheitserwägungen vermieden werden vorgesehen, daß die höhere Temperatur etwa 400° C
muß. 60 beträgt, und daß das Gemisch aus der Abfallösung
Ein anderer Weg, der zur Fixierung der Abfälle und dem Schwefel etwa 5 Stunden lang auf dieser
vorgeschlagen wurde, besteht darin, sie in einer zweiten Temperatur gehalten wird.
Masse, wie beispielsweise Glas oder Beton, einzu- Die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung erschließen,
um die Auslaugung und Sickerneigung zu haltenen Spaltprodukte sind innerhalb eines festen,
verringern. Insbesondere sind auch bereits Verfahren 65 wasserabstoßenden Formkörpers eingekapselt, der
zur Beseitigung von Kernreaktorabfall bekannt, bei praktisch immun gegen eine Zerstörung oder Zerdenen
der Abfall mit bestimmten, die Verfestigung Setzung durch die Strahlung der Spaltprodukte ist.
und Unlöslichmachung fördernden Stoffen gemischt Es hat sich ferner ergeben, daß die UmhüIIungs-
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materialien der Brennstoffelemente, wie beispiels- Lösung, als Aufschlämmung, als Hydratschmelze
weise aufgelöstes Aluminium, rostfreier Stahl u. dgl., oder in sonstiger Form —, das Schwefelvolumen, in
wie sie häufig in derartigen Abfassungen vorliegen, welches der Abfall eingebaut bzw. eingemengt wird,
durch die Schwefelbehandlung gemäß der Erfindung das Abfallvolumen übersteigen, derart, daß der
zusammen mit den Spaltprodukten in gleicher Weise 5 Schwefel während der gesamten Behandlung bei
unlöslich gemacht und eingekapselt werden. Der ent- erhöhter Temperatur eine im wesentlichen kontinustehende
feste Körper bildet eine zusammenhängende, ierlicheHPhase bildet, zur Erzielung einer wirksamen
feste Masse, die jedoch bei verhältnismäßig niedrigen Reaktion. Hierfür ist ein Verhältnis von etwa 2 bis
Temperaturen geschmolzen und so in einfacher Weise 4 Teilen Schwefel auf 1 Teil zugeführten Abfall bein
Schutzbehälter gebracht und später wieder aus io sonders geeignet. Vorteilhaft ist es weiter auch, geihnen
entfernt und in verschiedene Formen umge- nügend Schwefel zu verwenden, um einen wesentwandelt
werden kann; dabei geht man anfangs wegen liehen gravimetrischen Überschuß des Schwefels über
der Oberflächenkühlung von verhältnismäßig kleinen die in unlöslicher Form erhaltenen Abfallstoffe in
Formen aus; später, in dem Maße, wie die Wärme- dem endgültigen verfestigten Zustand zu erhalten,
entwicklung der Radioaktivität mit fortschreitender 15 wodurch ein guter Zusammenhalt der Festkörper-Zeit
abklingt, kann ohne Gefahr zu größeren Formen masse begünstigt wird. Gewöhnlich ist die Hauptübergegangen
werden; in gleicher Weise kann das menge des Brennstoffelement-Hüllen- bzw. Überzugsgeschmolzene
Gemisch auch einfach gehandhabt materials, falls dieses neben bloßen Spuren von werden, beispielsweise ist es pumpfähig; es kann Spaltprodukten vorliegt, der ausschlaggebende Faktor,
beispielsweise in Löcher gepumpt werden, welche in so So soll beispielsweise bei Verwendung von aus auf-Felsenformationen
in großer Tiefe gebohrt sind, oder gelösten, mit Aluminium verkleideten Brennstoffin
sonstige Hohlräume im Erdinneren. Bei Beseiti- elementen herrührendem Abfall die Aluminiumgung
und Aufbewahrung in der zuletzt erwähnten konzentration in der Masse am besten etwa lOmolar
Weise setzt die wasserabstoßende Wirkung des festen (d. h. 10 Mol pro Liter Schmelze) nicht übersteigen;
Körpers, zusammen mit der Überführung der Spalt- 25 im Fall von Brennstoffelementen mit Umhüllung aus
produkte in unlösliche Form und der Abschluß- rostfreiem Stahl kann bei guten Ergebnissen die
wirkung des einhüllenden Schwefels die Auslaugung kombinierte Eisen-, Chrom- und Nickenkonzentration
der radioaktiven Spaltprodukte auf ein Minimum bis zu 20molar betragen.
herab, falls Grundwasser an den Ort der unterirdi- Wesentlich ist die Temperatur der anfänglichen
sehen Ablagerung gelangen sollte; das Sicherheits- 30 Reaktion zwischen dem Abfall und dem Schwefel,
risiko derartiger Ablagerungen wird daher weitgehend Diese soll so nahe wie möglich an 155° C gehalten
herabgesetzt. Das Verfahren ist äußerst einfach und werden, da bei dieser Temperatur die Viskosität des
wirtschaftlich, da die Dehydratisierung, die Überfüh- Schwefels ein Minimum hat und bei höheren oder
rung in den wasserunlöslichen Zustand und die Ein- niedrigeren Temperaturen ausgeprägt zunimmt. Allschließung
innerhalb des Schwefels als einstufiges 35 gemein ist der Temperaturbereich von 130 bis 160° C
Verfahren mit einfachen Anlagen ausgeführt werden besonders günstig. Das Wasser in dem Abfall, einkann,
und da man mit Rohschwefel, einem billigen schließlich des Hydratwassers, verläßt dann das
und in großer Menge vorhandenen Material, arbeiten Gemisch als Dampf und ebenso auch flüchtige Gase,
kann. wie beispielsweise die Stickstoffoxyde, Chlorwasser-Vorteilhafte Einzelheiten für die Ausführung der 40 stoff u. dgl., welche die Zersetzungsprodukte der
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschrei- Anionen der Mineralsäuren darstellen, die bei dieser
bung der Erfindung an Hand von Ausführungs- Temperatur dissoziieren. Kräftiges Umrühren ist in
beispielen. diesem Verfahrensstadium nützlich, um den Abgang Vorzugsweise wird vor der Behandlung gemäß der des Dampfs und anderer Gase zu unterstützen;
Erfindung die Abfallösung zunächst nach herkömm- 45 andernfalls hat das Gemisch die Neigung, aufzulichen
Verdampfungsverfahren dehydratisiert, bis sie schäumen und aus dem Reaktionsgefäß auszutreten,
eine dicke Suspension bildet. Bis zu diesem Stadium Dieses Verfahren sollte fortgesetzt werden, bis die
treten die Nachteile der bekannten Verfahren, wie Gasentwicklung aufhört, was wiederum von der
beispielsweise Staubbildung, noch nicht auf; der ein- Menge der Reaktanten innerhalb des Gefäßes abzage
Gesichtspunkt für die praktische Durchführung 50 hängt.
besteht darin, daß die Aufschlämmung nicht so dick Nach Aufhören der Gasentwicklung wird die Tem-
werden darf, daß sie nicht mehr gepumpt werden peratur der Masse auf einen Wert erhöht, der hier
könnte, was normalerweise eintritt, wenn die Fest- als »Überführungstemperatur« bezeichnet sei. In an-
stoffanteile etwa 70 Gewichtsprozent übersteigen. deren Verfahren wird diese Temperatur als Kalzinie-
Der Suspensionsbrei wird mit Schwefel gemischt, 55 rungstemperatur bezeichnet; das Verfahren gemäß
und zwar entweder in einzelnen Chargen oder vor- der vorliegenden Erfindung kann jedoch bei viel
zugsweise kontinuierlich. In jedem Fall sollte das niedrigeren Temperaturen als den herkömmlichen
Mischen vorzugsweise in einem geschlossenen Gefäß Kalzinierungstemperaturen durchgeführt werden, und
vorgenommen werden, um ein Verspritzen von außerdem besteht Grund zu der Annahme, daß bei
Schwefel und Wasser zu verhindern, und in einer 60 dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
inerten Atmosphäre. Jedes beliebige inerte Gas kann bestimmte Stoffe aus anderen Gründen als einer
verwendet werden; Stickstoff ist ausreichend inert Kalzinierung in den unlöslichen Zustand übergeführt
für diesen Zweck und ist daher wegen seiner Billigkeit werden. Da somit mehr als eine bloße Kalzinierung
vorzuziehen. vorliegt, soll dieser Schritt innerhalb des Verfahrens
Das Mengenverhältnis zwischen Schwefel und der 65 gemäß der Erfindung als »Überführung in den
zu erhitzenden Abfallmenge kann stark verschieden wasserlöslichen Zustand« bezeichnet werden. Es hat
sein. Es soll aber, unabhängig davon, in welcher sich ergeben, daß dieser Verfahrensschritt in dem
Form der Abfall vorliegt — sei es in wäßriger Bereich von etwa 350 bis 444° C, dem Siedepunkt
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des Schwefels bei Atmosphärendruck, durchgeführt neben kleineren Mengen Aluminiumsulfat oder
werden kann. Wenngleich es im allgemeinen nicht Thiosulfat.
erforderlich ist, das Verfahren bei über dem Atmo- Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Beseiti-
sphärendruck liegenden Drücken und bei einer Tem- gung von Abfallösungen sieht somit eine Dehydratiperatur
über dem Siedepunkt auszuführen, kann dies 5 sierung und Überführung in einen wasserunlöslichen
zur Erreichung noch schnellerer Reaktionsgeschwin- Zustand, wie vorstehend beschrieben, vor. Die
digkeiten getan werden. Es hat sich ergeben,- daß in Schmelze aus Schwefel und Abfall kann dann in
dem Bereich von 350 bis 444° C die Spaltprodukte Formen gegossen werden, deren Abmessung die Abweitgehend
kalziniert oder anderweitig in unlösliche fuhr der durch die Radioaktivität der Spaltprodukte
Form übergeführt werden, derart, daß sie für eine io erzeugten Wärme gestatten. Für diesen Zweck wird
langzeitige Aufbewahrung bzw. Speicherung geeignet ein Zylinder von etwa 100 bis 200 mm Durchmesser
werden. und beliebiger Länge vorgezogen. Vorzugsweise wird
Wegen der komplizierten Zusammensetzung der der Formkörper in einem Metallrohr mit diesen
Abfälle ist es nicht möglich, eine detaillierte Erläute- Innenabmessungen gegossen und das Rohr als zurung
sämtlicher in Frage stehenden chemischen 15 sätzlicher Schutz auf dem Zylinder belassen. Wegen
Reaktionen zu geben; es scheint jedoch, daß im Fall seiner Korrosionsbeständigkeit und Billigkeit ist
von Ruthenium Schwefel als Reduktionsmittel wirkt, Aluminium hierfür vorzuziehen,
so daß die Bildung des flüchtigen Tetroxyds ver- Die mit Metall umhüllten Zylinder oder Rohre
mieden wird. Hinsichtlich bestimmter anderer Be- können zweckmäßig zur Wärmeabsorption etwa
standteile fördert der Schwefel die Kalzinierung; so 20 3 Jahre lang in Wasser belassen werden, bis der
wurde festgestellt, daß Aluminium größtenteils in Hauptteil der wärmeerzeugenden Radioaktivität ab-Aluminiumoxyd
übergeführt wird. In anderen Fällen klingt. Danach können die Rohre unterirdisch gekann
seine Wirkung einfach als Reaktionspartner lagert werden, um die Öffentlichkeit gegen die langaufgefaßt
werden, so wenn Eisennitrit, Chlorid und lebigen Radioisotope wie beispielsweise Sr90 und
andere derartige Salze durch Reaktion mit dem 25 Cs137 zu schützen, deren Abklingdauer eine Sache
Schwefel in die Sulfide übergeführt werden. Es sei von Jahrhunderten ist. Alternativ können die Gießbetont,
daß es besonders vorteilhaft ist, Aluminium körper zu dieser Zeit aus ihren Rohren herausnicht
in ein Sulfid umzuwandeln, da Al2S3, ungleich genommen, mittels Dampf geschmolzen und nach
Al2O3, in Wasser etwas löslich ist. Selbst im Fall der- dem in umgekehrter Richtung ausgeführten Fraschjenigen
gelegentlich vorhandenen Spaltproduktarten, 30 Schwefelentfernungsverfahren in unterirdische Hohldie,
wie beispielsweise Caesium, nur sehr wenige räume gegossen werden. Dies bildet einen der Vorunlösliche
Salze besitzen, erweist sich die Behandlung teile des Verfahrens gemäß der Erfindung gegenüber
und Einkapselung dieser Spaltprodukte mit Schwefel den bekannten Verfahren mit Glas und Beton als
gemäß der vorliegenden Erfindung als geeignet, die Einkapselungswerkstoffe, die nicht in dieser Weise
Auslaugung dieser Spaltprodukte zu verhindern oder 35 gehandhabt werden können.
doch weitgehend herabzusetzen; dies kann selbst- Bei der Ausführung der Erfindung haben sich beverständlich
zur Gänze auf den physikalischen Ein- stimmte Zusätze bzw. Zuschläge als nützlich und vorschluß
dieser Spaltprodukte durch den Schwefel zu- teilhaft erwiesen. Der Zusatz von etwa 1 Geschwinrückzuführen
sein; es bestehen jedoch auch Ver- digkeitsprozent ThiokolA, einem schwefelhaltigen,
mutungen, daß die Bildung von weniger löslichen 40 gummiartigen Polymer, zu dem Schwefel erhöht die
Komplexen hierfür verantwortlich ist. Bruch- und Reißfestigkeit der Gießkörper. Ein Zu-
Es wurde festgestellt, daß bestimmte Temperaturen satz von etwa 0,77 Gewichtsprozent elementarem Jod
innerhalb des Überführungs-Temperatur-Bereichs von setzt die Viskosität des Schwefels in ihrem Maximum,
350 bis 444° C für Abfallösungen vorzuziehen sind. das im Bereich von etwa 188 bis etwa 265° C auf-Für
Lösungen von Brennstoffelementen, die in rost- 45 tritt, herab. Ferner wurde festgestellt, daß Chrom,
freiem Stahl eingehüllt waren und daher vorwiegend welches von den zu Anfang eingesetzten Abfällen her
Eisen, Chrom und Nickel aufweisen, ergibt die obere zugegen ist, die Auslaugbeständigkeit und die mecha-Temperaturgrenze,
d. h. 444° C, bei der Durchfüh- nische Festigkeit von Eisenverbindungen enthaltenrung
während 3 und vorzugsweise 5 Stunden die den Gießkörpern anscheinend erhöht. Tatsächlich hat
besten Ergebnisse. Für Brennstoffelemente mit Alu- 50 sich ergeben, daß die Gegenwart von Eisen-, Chromminiumhüllen
sind die Ergebnisse bei 400° C besser und Nickelverbindungen eine so ausgeprägte Wirkung
als die bei 444° C. Die Ursache dieser Temperatur- im Sinne einer Härtung, Festigkeitserhöhung und
abhängigkeit ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Verfestigung bzw. Erstarrung des fertigen Schwefel-
Die Behandlung gemäß der Erfindung eignet sich Formkörpers besitzt, daß diese Stoffe zweckmäßig
auch für Abfall von gesondert von ihrer Umhüllung 55 zu dem als Auflösungsmittel dienenden Schwefel als
bzw. Ummantelung befreiten Brennstoffelementen. Reagentien zur Erzielung dieser zusätzlichen Ver-FaIIs
jedoch ein Umhüllungsmetall in dem Abfall besserung zugesetzt werden können,
vorhanden ist, ist die Beständigkeit gegen Auslaugung Im folgenden wird nun an Hand der Zeichnung
häufig erheblich besser als ohne ein derartiges eine Anlage zur Ausführung des Verfahrens gemäß
Metall. Dies läßt sich durch einen Einschließungs- 60 der Erfindung beschrieben; die einzige Figur der
effekt erklären, welcher die Bildung der Sulfide des Zeichnung zeigt eine teilweise schematische Dar-Umhüllungs-
bzw. Ummantelungsmetalls, wie bei- stellung der Anlage, wobei Teile weggebrochen sind,
spielsweise Eisensulfid im Fall von rostfreiem Stahl, Mit 1, 2 bzw. 3 sind ein erstes, zweites bzw. drit-
begleitet. Bei Elementen mit Aluminiumumhüllung tes Erhitzungsgefäß bezeichnet. Das erste Erhitzungswird
jedoch bemerkt, daß, wenn überhaupt, so nur 65 gefäß 1 ist eng anliegend mit einer Heizwicklung 4
ein geringer Teil des Aluminiums in das Sulfid über- umgeben, mittels welcher der Gefäßinhalt auf die
geführt wird; wie bereits erwähnt, wird der größte Dehydratisierungstemperatur von etwa 130 bis etwa
Teil des Aluminiums in Aluminiumoxyd übergeführt, 160° C gebracht werden kann; im Inneren besitzt
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das Gefäß 1 ein Rührwerk 5. In das Gefäß 1 führen im Bereich von etwa 350 bis etwa 444° C die Übereine
Abfallwasserleitung 6 und eine Schwefellei- führung in den wasserunlöslichen Zustand statt. Wie
tung 7; aus dem Gefäß heraus führen eine Flüssig- in dem Gefäß 1 steigt dabei der Gefäßinhalt von
keitsleitung 8 zur Weiterleitung der Flüssigkeit und unten nach oben auf und wird schließlich durch
eine Abgasleitung 9. 5 Gasdruck über die Leitung 11 in die endgültige Ab-
Das zweite Heizgefäß 2 ist eng anliegend mit einer fallbeseitigungs- bzw. -ablagerungsvorrichtung 12 be-Heizwicklung
10 umgeben, mittels welcher die Tem- fördert. Die Abgasmenge ist in dem Gefäß 2 kleiner
peratur des Gefäßinhalts auf die Überführungstem- als bei Gefäß 1; diese kleinere Abgasmenge wird über
peratur im Bereich von etwa 350 bis etwa 444° C die Leitung 13 in den ersten Rieselturm 14 geleitet,
gebracht werden kann. In das Gefäß 2 hinein führt io In dem Rieselturm 14 steigen die aus den Leitundie
Flüssigkeitsüberführleitung 8 aus dem Gefäß 1; gen 9 und 13 kommenden Abgase durch die Füllung
aus dem Gefäß 2 heraus führt eine Leitung 11 für die 17 nach oben, wo sie mit dem von dem Sprühkopf 16
behandelten Abfallprodukte; diese Leitung 11 führt nach unten rieselnden Wasser zusammentreffen und
zu einer schematisch bei 12 angedeuteten Abfall- in diesem gelöst werden; die hierbei entstehende
ablagerung. Ferner führt aus dem Gefäß 2 eine Ab- 15 Lösung 29 wird über die Leitung 18 in das dritte
gasleitung 13 zu einer Abgasreinigungsanlage, die der Gefäß 3 übergeführt. Dieses Gefäß wird mit Schwefel
Vollständigkeit halber nachfolgend zwar kurz be- 30 beschickt; da es sich hierbei jedoch nur um eine
schrieben wird, jedoch nicht Gegenstand des Patent- Sicherheitsmaßnahme handelt, reicht es aus, wenn
begehrens ist. Das Gefäß 2 besitzt ein Rührwerk 13 a. der Schwefel in einzelnen Chargen und nicht kon-
Mit 14 ist ein erster Berieselungsturm bezeichnet; ao tinuierlich zugegeben wird. Die Heizwicklung 19 hält
er weist eine Zufuhrleitung 15 für Leitungswasser die Temperatur des Gefäßes 3 im Bereich von etwa
auf, welche zu einem Sprühkopf 16 führt, welcher 130 bis etwa 160° C; das Wasser und sonstige flüchdas
Wasser über die Füllpackung 17 verteilt. Von tige Bestandtteile gehen daher schnell über die
unten führen die Abgasleitungen 9 und 13 in den Abgasleitung 25 ab und gelangen in den zweiten
ersten Rieselturm 14; eine Flüssigkeits-Abflußleitung 95 Rieselturm 21. Der Schwefel 30 soll lediglich die ge-18
führt aus dem Rieselturm 14 heraus. ringen Mengen nichtflüchtiger Stoffe, welche von dem
Das dritte Heizgefäß 3 ist mit einer eng anliegen- aus den Behältern 1 und 2 kommenden Wasserdampf
den Heizwicklung 19 versehen, mittels welcher die mitgeführt werden, einfangen; da diese Mengen nicht
Temperatur des Kesselinhalts auf einem Wert im groß sind, reicht eine Beschickung des Gefäßes 3 für
Bereich von etwa 130 bis etwa 160° C gehalten wer- 30 sehr lange Zeit.
den kann. Auch der Behälter 3 besitzt ein Rührwerk Die Abgase ergeben in dem zweiten Rieselturm 21
20. Die Abflußleitung 18 führt die in dem Rieselturm in gleicher Weise wie in dem ersten Rieselturm 14
14 erzeugte Lösung in den Behälter 3. eine zweite Lösung 31, welche über die Leitung 26
Ferner ist ein zweiter Rieselturm 21 vorgesehen, in den Boden abgelassen oder in sonstiger ähnlicher
mit einer Wasserzuleitung 22, einem Sprühkopf 23 35 Weise beseitigt wird,
und einer Füllpackung 24. Eine Abgasleitung 25 . .
und einer Füllpackung 24. Eine Abgasleitung 25 . .
leitet die Abgase aus dem Behälter 3 in den Riesel- Beispiel I
turm 21; eine Abflußleitüng 26 läßt die in dem zwei- Aus einem Kernreaktor werden Brennstoffelemente
ten Rieselturm 21 erzeugte Lösung in den Boden aus einer Legierung Aluminium—natürliches Uranium
27 ab. 40 mit Aluminiumumhüllung nach einer Betriebsperiode Im Betriebszustand wird dem Gefäß 1 Schwefel in entnommen und in wäßriger Salpetersäure aufgelöst.
kontinuierlichem Strom über die Schwefelleitung 7 Die erhaltene Lösung wird mit Wasser verdünnt;
und eine wäßrige Abfallsuspension in kontinuier- mittels Lösungsmittelextraktion wird der Urangehalt
lichem Strom über die Leitung 6 zugeführt; das Ver- ausgezogen; die so erhaltene Ausgangs- oder Speise-
hältnis der beiden Zufuhrströme kann zweckmäßig 45 lösung hatte einen Aluminiumgehalt von 2,0molar
zwischen 2 bis 4:1 betragen und wird vorzugsweise und enthielt Plutonium entsprechend einer Radio-
3:1 gewählt. Der Schwefel wird vorgewärmt und die aktivität von
Leitung 7 kann, falls erforderlich, mit einer (nicht 2,3 · 1O7^mUi"1 ml""1
dargestellten) Heizvorrichtung versehen sein. Die ._ ,. „ „ ,. , , ,.„. .
beiden Reaktanten treten in der Nähe des Bodens in 50 (Zufalle pro Minute und pro Millimeter), wie eine
das Gefäß 1 ein und gelangen allmählich mit Hilfe radiometrische Analyse zeigte. Die Gamma-Aktivitat
des Rührwerks 5 an die Oberfläche. Die Heizwick- betrug
lung4 hält eine Temperatur von etwa'155° C auf- l,25-109cmin !ml
recht, wodurch die Dehydratisierung des Gemisches (Zählungen pro Minute und pro Millimeter); die
aus Abfall und Schwefel innerhalb des Gefäßes 1 be- 55 Beta-Aktivität
wirkt und gleichzeitig die flüchtigeren Bestandteile ; 1,39-1010CmIn"1 ml,
der Suspension ausgetrieben werden; diese flüchtigen
Bestandteile gehen zusammen mit dem Wasserdampf : wobei die letztgenannten Aktivitäten selbstverständ-
durch die Abgasleitung 9 in die erste Rieselanlage \ lieh auf ein breites Spektrum von Spaltprodukten
14 ab. 60 zurückgingen.
Durch entsprechende Verengung der Abgas- Diese Speiselösung wurde nach und nach geleitung
9 läßt sich ein ausreichender Druck in dem schmolzenem Schwefel in solcher Menge beigegeben,
Gefäß 1 erzeugen, der das Schwefel-Abfallgemisch daß auf je 1000 cm3 des Endprodukts 4,7 Mol AIu-
28 in die Flüssigkeitsüberführleitung 8 und von da in minium entfielen. Der aus der Lösung und dem
das Gefäß 2 hineindrückt, in welches die Leitung 8 65 Schwefel bestehende Schmelzkörper wurde bis zum
in Bodennähe eintritt. Aufhören der Gasentwicklung bei 150° C gehalten,
In dem Behälter 2 findet bei der mittels der Heiz- hierauf auf 444° C aufgeheizt und 1 Stunde lang auf
wicklung 10 aufrechterhaltenen höheren Temperatur dieser Temperatur gehalten. Während der Erhitzung
ίο
auf die beiden angegebenen Temperaturen wurde das Abgas in einen Wasser-Rieselturm geleitet und wurden
an der erhaltenen wäßrigen Lösung Zählmessungen hinsichtlich der Gamma- und Beta-Strahlung
vorgenommen. Tabelle I zeigt den Bruchteil der so gezählten Aktivitäten, bezogen auf die Aktivitätswerte der anfänglichen Speiselösung.
Nach der Wärmebehandlung wurden Proben der Schmelze zu rechtwinklig kreisförmigen, festen Zylindern
von 31,75 mm Durchmesser und 38,1 mm Höhe gegossen, die nach Erstarrung in getrennte Flaschen
untergebracht wurden, wobei jeweils jeder Flasche 175 ml Wasser zugesetzt wurden.
Jede Woche wurde das Füllwasser aus den einzelnen Flaschen abgegossen und seine Beta- und
Gamma-Aktivität gezählt; die Flaschen erhielten jeweils wiederum frische Füllungen von je 175 ml
Wasser. Das Füllwasser wurde auch radiometrisch auf Plutonium analysiert. Die Zählmessungen und die
Plutoniumanalysen wurden aufgezeichnet und jeweils für jeden Aktivitätstyp in Auslaugungsdaten übergeführt,
welche in Einheiten »Millimeter Eindringung pro Jahr« gemäß der folgenden Formel erhalten
werden:
635-10-^ =R
P-A3-S
Darin bedeutet Aw die Aktivität des Füllwassers
in Zählungen pro Minute und pro Millimeter (c min-1 ml"1), P die Eintauchdauer in Tagen, A8 die
Aktivität des verfestigten bzw. erstarrten Zylinders, die ihrerseits gleich der Aktivität in der Speiselösung
in Zählungen pro Minute geteilt durch die Anzahl Kubikzentimeter in der Schmelze ist (CmIn-1Cm-3),
S die Oberfläche des Zylinders in Quadratzentimeter und jR die Eindringgeschwindigkeit in Millimeter pro
ίο Jahr. Da R die an der Oberfläche eines gemäß der
Erfindung hergestellten Formkörpers auf Schwefelbasis zu erwartende Eindringung im Wege der Auslaugung
angibt, ist diese Größe eine Voraussage darüber, was in der Zukunft zu erwarten ist, falls
Wasser mit einem Formkörper dieser Art während der Abfallablagerung in Berührung kommen sollte.
Die Auslaugung der Proben in Millimeter pro Jahr, wie sie durch die Beta- und die Gamma-Aktivität
des Füllwassers und die Plutoniumanalysen bestimmt wird, ist in der Tabelle I aufgeführt; dabei
wurden jeweils wöchentlich zwei Proben entnommen; die an den beiden Proben gemessenen Werte sind in
Tabelle I jeweils nebeneinander, durch einen Bindestrich verbunden, angegeben. Das Plutonium ist in
as der Tabelle als »Pu« wiedergegeben. Die getrennt
aufgeführten Beta- und Gamma-Aktivitäten sind den Spaltprodukten zugeschrieben.
Tabelle I Ergebnisse bei der Kalzinierung von hochaktivem Abfall in Schwefel
Aktivität der zugeführten Abfälle:
γ = 1,25· 109 cmin-iml-1,
/S = I5SP-IOIeCmIn-1 ml-1,
Pu = 2,3 · 107 cmin-1 ml"1.
Aluminiumkonzentration in der zugeführten Speiselösung 2,0 molar
Aluminiumkonzentration im Endprodukt 4,7 molar
Erhitzung:
(Gemisch bis zum Aufhören der Gasentwicklung auf 150° C erhitzt) Temperatur der Behandlung zur Überführung in den wasserunlöslichen
Zustand 444°C
Zeit lh
Aktivität in der Abgas-Reinigungsanlage
Bruchteil der Anfangsaktivität
Gamma , 1/(5,4 · 104)
Beta 1/5 (5,9 · 10*)
Auslaugungsgeschv | «ndigkeit (doppelte Proben), in ß |
Millimeter pro Jahr Pu |
|
1. Woche | 1,9 bis 1,8 1,04 bis 1,34 1,45 bis 1,24 0,94 bis 0,94 0,68 bis 0,68 0,68 bis 0,68 0,736 bis 0,736 0,456 bis 0,508 0,584 bis 0,482 |
0,304 bis 0,204 0,127 bis 0,178 0,203 bis 0,178 0,127 bis 0,127 0,101 bis 0,101 0,101 bis 0,101 0,101 bis 0,101 0,076 bis 0,076 0,101 bis 0,076 |
|
2. Woche | |||
3. Woche | |||
4. Woche | |||
5. Woche | |||
6. Woche | |||
7. Woche | |||
8. Woche | 0,025 bis 0,025 | ||
9. Woche |
Zusätzlich zu den aufgeführten Auslaugungsdaten wurden die Proben dieses Beispiels auch noch
visuell beobachtet; nach 14 Wochen zeigten sie ein
gutes, bruch- und rißfreies Aussehen.
visuell beobachtet; nach 14 Wochen zeigten sie ein
gutes, bruch- und rißfreies Aussehen.
Als Ausgangspunkt diente eine wäßrige Speiselösung mit einem Gehalt von 2,7 Mol/l an einem
Nitratgemisch, wie es sich bei der Auflösung eines rostfreien Stahls der Zusammensetzung (in Gewichtsprozent):
Chrom etwa 18, Nickel etwa 10, Rest Eisen, in Salpetersäure ergab. Diese Lösung wurde in
mehrere Teile unterteilt, von welchen einige mit Spuren von radioaktivem Strontium, einige mit radioaktivem
Caesium markiert wurden und einige unmarkiert blieben. Die genannten Lösungsteile wurden
getrennt in ein Gefäß aus rostfreiem Stahl eingeführt, das mittels einer äußeren Heizwicklung erwärmt
wurde und etwa 6 mm über dem Boden ein Rührwerk mit vier Schaufelblättern aus rostfreiem Stahl aufwies.
Das Gefäß enthielt Schwefel bei 150° C, und zwar in einer Menge, die etwa dem dreifachen
Volumen der einzelnen Lösungsteile entsprach. Die Schmelze wurde unter Rühren auf 150° C gehalten,
bis die Gasentwicklung aufhörte. Danach wurden bei
weiterem Rühren die Lösungsteile jeweils auf 400 oder 440° C verschieden lange erhitzt, wie nachfolgend
angegeben; die so erhaltene Schmelze wurde sodann in Zylinder von 31,75 mm Durchmesser und
38 mm Höhe gegossen und Auslaugungstests unterworfen, indem jede Probe jeweils in 175 ml Wasser
eingetaucht wurde, wobei sich jede Probe in einem besonderen Becher befand. In zeitlichen Abständen
wurde das Eintauchwasser abgegossen und radiometrisch durch Zählung auf seine Radioaktivität
untersucht; die Zählungen wurden wie im Beispiel I auf Auslaugungsdaten in Millimeter pro Jahr umgerechnet;
das abgegossene Wasser in den einzelnen Bechern wurde jeweils durch 175 ml Frischwasser
ersetzt.
Auslaugungstests an Gießkörpem aus in Schwefel konzentrierten Abfällen aus rostfreiem Stahl —
Mischung während der Zugabe der Abfälle zu dem Schwefel auf 150° C erhitzt
Erhitzung vor dem Gießen |
h | Dem Schwefel zugesetzte Abfallkomponenten (g/cm' Gießmasse) |
Cr | Ni | Markierung in der Gießmasse |
Auslaug in Leitungs bei 22° |
ung wasser C mm pro |
Zustand '■-. ι des eingetauchten Gießkörpers |
0C | 1 | Fe | 0,050 | 0,028 | Tage | Jahr(a) | ||
400 | 0,202 | keine | nach 40 Tagen | |||||
Rißerscheinungen; | ||||||||
0,060 | 0,033 | nach 278 Tagen zu Bruch | ||||||
0,240 | Cs | Obis 28 | 3,35 | nach 24 Tagen zerbrach die | ||||
28 bis 56 | 2,11 | Probe in zwei Hälften; nach | ||||||
56 bis 84 | 2,74 | 285 Tagen wies sie keine | ||||||
84 bis 112 | 1,24 | weiteren Änderungen auf | ||||||
112 bis 140 | 1,22 | |||||||
140 bis 168 | 1,14 | |||||||
168 bis 196 | 1,06 | |||||||
196 bis 224 | 1,19 | |||||||
3 | 0,056 | 0,031 | 224 bis 252 | 1,04 | ||||
400 | 0,226 | 0,060 | 0,033 | keine | nach 280 Tagen fest | |||
0,240 | Cs | 0 bis 28 | 1,7 | nach 242 Tagen an der Basis | ||||
28 bis 56 | 1,67 | zerbröckelt | ||||||
56 bis 84 | 0,305 | |||||||
84 bis 112 | 0,25 | |||||||
112 bis 140 | 0,25 | |||||||
140 bis 168 | 0,25 | |||||||
168 bis 196 | 0,25 | |||||||
196 bis 224 | 0,25 | |||||||
5 | 0,050 | 0,028 | 224 bis 252 | 0,25 | ||||
400 | 0,202 | 0,056 | 0,031 | keine | nach 287 Tagen fest | |||
0,225 | Cs | Obis 28 | 1,12 | nach 255 Tagen fest | ||||
28 bis 56 | 0,25 | |||||||
56 bis 84 | 0,25 | |||||||
84 bis 112 | 0,25 | |||||||
112 bis 140 | 0,25 | |||||||
140 bis 168 | 0,25 | |||||||
168 bis 196 | 0,25 | |||||||
0,060 | 0,033 | 196 bis 224 | 0,25 | |||||
0,240 | Sr | Obis 14 | 0,534 | nach 21 Tagen zerbröckelt | ||||
14 bis 28 | 0,965 | |||||||
1 | 0,106 | 0,059 | 28 bis 35 | 1,37 | ||||
444 | 0,426 | Cs | Obis 28 | 0,94 | nach 124 Tagen fest | |||
28 bis 56 | 0,25 | |||||||
56 bis 84 | 0,25 | |||||||
84 bis 112 | 0,25 |
(ο) Die untere Grenze für die analytische Messung betrug 0,25 mm pro Jahr.
Tabelle II (Fortsetzung)
Erhitzung vor dem Gießen |
3 | Dem Schwefel zugesetzte Abfallkomponenten (g/cm? Gießmasse) |
I Cr | Ni | Markierung in der Gießmasse |
Auslaug in Leitungs bei 22° |
28 | ung wasser C mm pro |
nach | Zustand des eingetauchten Gießkörpers |
0C j h | Fe | 0,059 | Tage | 56 | Jahr(a) | |||||
0,426 | Sr | Obis | 84 | 0,25 | 139 Tagen fest | |||||
28 bis | 112 | 0,25 | ||||||||
56 bis | 140 | 0,25 | ||||||||
84 bis | 28 | 0,25 | nach | |||||||
0,053 | 112 bis | 56 | 0,25 | |||||||
444 | 0,385 | Cs | Obis | 84 | 0,25 | 121 Tagen fest | ||||
28 bis | 112 | 0,25 | ||||||||
5 | 56 bis | 28 | 0,25 | nach | ||||||
0,076 | 84 bis | 56 | 0,25 | |||||||
0,550 | Sr | Obis | 84 | 0,25 | 133 Tagen fest | |||||
28 bis | 112 | 0,25 | ||||||||
56 bis | 140 | 0,25 | ||||||||
84 bis | 28 | 0,25 | nach | |||||||
0,067 | 112 bis | 56 | 0,25 | |||||||
444 | 0,480 | Cs | Obis | 84 | 0,25 | 105 Tagen fest | ||||
28 bis | 28 | 0,25 | nach | |||||||
0,133 | 56 bis | 56 | 0,25 | |||||||
0,958 | Sr | Obis | 84 | 0,25 | 129 Tagen fest | |||||
28 bis | 112 | 0,25 | ||||||||
56 bis | 0,25 | |||||||||
0,106 | 84 bis | 0,25 | ||||||||
0,096 | ||||||||||
0,137 | ||||||||||
0,119 | ||||||||||
0,239 | ||||||||||
Die untere Grenze für die analytische Messung betrug 0,25 mm pro Jahr.
Besonders bemerkenswert an den Ergebnissen der Tabelle II ist der Beweis, daß für einen Matrixkörper,
welcher rostfreien Stahl enthält, die Beständigkeit
gegen Auslaugung und Bruch- und Rißerscheinungen 35 sich erhöht, wenn das Gemisch auf 444 statt auf
4000C erhitzt wird.
Es wurde wie im Beispiel II verfahren, jedoch mit größer ist als im Beispiel II, daß jedoch für ein stark
einer Speiselösung mit einem Aluminiumnitratgehalt 40 aluminiumhaltiges System die Überführungsbehandvon
2,4 Mol/l an Stelle der aus rostfreiem Stahl er- lung bei 400° C vorteilhafter als bei Erwärmung auf
haltenen Speiselösung. Die folgende Tabelle III zeigt, 444° C ist. daß insgesamt die festgestellte Auslaugung etwas
Tabelle ΠΙ
Auslaugungstests an Gießkörpern aus in Schwefel konzentrierten aluminiumhaltigen Abfällen —'-Mischung
während der Zugabe der Abfälle zu dem Schwefel auf 150° C erhitzt
Erhitzung vor dem Gießen |
h | Dem Schwefel zugesetztes Aluminium |
Markierung in der Gießmasse |
Auslaugung in Le bei 22C |
;itungswasser C mm |
Zustand des eingetauchten Gießkörpers |
0C | 1 | Gießmasse) | Tage | pro Jahr (*) | ||
400 | 0,119 | keine | nach 2 Tagen Risse; nach 269 Tagen ausgeprägtere Riß- und Brucherscheinungen |
|||
0,223 | Cs | Obis 28 28 bis 56 56 bis 84 84 bis 112 112 bis 140 |
0,915 0,508 0,66 1,14 1,67 |
nach 161 Tagen fest | ||
0,190 | Sr | Obis 28 28 bis 56 56 bis 84 84 bis 112 112 bis 140 |
0,25 0,25 0,25 0,25 0,305 |
nach 67 Tagen fest; Risse nach 141 Tagen |
Tabelle III (Fortsetzung)
Erhitzung vor dem Gießen |
3 | Dem Schwefel zugesetztes Aluminium (g/cm» |
Markierung in der Gießmasse |
Auslaugung in Li bei 22C |
äitungswasser 5C mm |
Zustand des eingetauchten Gießkörpers |
0C I h | Gießmasse) | Tage | pro Jahr (a) | |||
400 | 5 | 0,222 | Sr | Obis 28 | nach 67 Tagen fest | |
28 bis 56 | ||||||
400 | 0,14 | Cs | Obis 28 | 1,29 | nach 246 Tagen fest mit Aus | |
28 bis 56 | 0,38 | nahme eines Risses in der Mitte | ||||
56 bis 84 | 0,28 | |||||
84 bis 112 | 0,28 | |||||
112 bis 140 | 0,305 | |||||
140 bis 168 | 0,406 | |||||
168 bis 196 | 0,406 | |||||
0,191 | Cs | Obis 28 | 4,12 | nach 120 Tagen Rißerscheinun | ||
28 bis 56 | 4,40 | gen ohne Zertrümmerung | ||||
56 bis 84 | 6,60 | |||||
84 bis 112 | 5,74 | |||||
112 bis 140 | 3,88 | |||||
0,205 | Sr | Obis 28 | 0,25 | nach 154 Tagen fest | ||
28 bis 56 | 0,25 | |||||
1 | 56 bis 84 | 1,01 | ||||
84 bis 112 | 0,25 | |||||
444 | 0,204 | Cs | Obis 28 | 0,94 | kleiner Riß nach 50 Tagen; | |
28 bis 56 | 0,915 | nach 144 Tagen in Trümmern | ||||
56 bis 84 | 3,96 | |||||
84 bis 112 | 7,70 | |||||
112 bis 140 | 4,40 | |||||
140 bis 168 | 2,56 | |||||
0,205 | Cs | Obis 28 | 3,86 | kleine Risse nach 67 Tagen | ||
28 bis 56 | 3,48 | |||||
0,178 | Sr | Obis 28 | 0,635 | nach 126 Tagen in Trümmern | ||
28 bis 56 | 0,406 | |||||
56 bis 84 | 1,24 | |||||
84 bis 112 | 2,79 | |||||
3 | 112 bis 140 | 2,46 | ||||
140 bis 168 | 2,39 | |||||
444 | 0,218 | keine | nach 177 Tagen fest | |||
0,205 | Cs | Obis 28 | 0,786 | |||
28 bis 56 | 0,560 | |||||
56 bis 84 | 0,864 | |||||
84 bis 112 | 2,66 | |||||
112 bis 140 | 3,05 | |||||
140 bis 168 | 2,66 | |||||
0,178 | Sr | Obis 14 | 12,4 | nach 35 Tagen zerbröckelt | ||
5 | 14 bis 28 | 9,30 | ||||
28 bis 35 | 11,9 | |||||
444 | 0,203 | keine | nach 175 Tagen zersprungen; | |||
0,251 | keine | ernsthafteSprüngenach41Tagen; | ||||
0,201 | keine | Sprünge nach 126 Tagen | ||||
0,242 | Cs | Obis 14 | 6,42 | nach 55 Tagen zerbröckelt | ||
14 bis 28 | 8,34 | |||||
28 bis 42 | 6,48 | |||||
42 bis 56 | 4,19 | |||||
0,178 | Cs | Obis 14 | 34,3 | nach 48 Tagen zerbröckelt | ||
14 bis 28 | 5,67 | |||||
28 bis 42 | 2,64 | |||||
42 bis 48 | 1.7 |
(a) Die untere Grenze für die analytische Messung betrug 0,25 mm pro Jahr.
Claims (1)
1. Verfahren zur Beseitigung von Kernreaktor- etwa 130 bis etwa 160° C gebracht werden kann,
abfall, bei welchem der Abfall dehydratisiert, für sowie mit einem in dem Gefäß vorgesehenen
Wasser unlöslich gemacht und in einer Masse aus Rührwerk (5), einer in das Gefäß führenden
einem inerten Material eingekapselt bzw. einge- 45 Vorrichtung (7) zur Zufuhr einer wäßrigen Abfallschlossen
wird, indem der Abfall mit bestimmten, suspension und mit einer in das Gefäß führenden
die Überführung in einen festen, wasserunlöslichen Vorrichtung (6) zur Zufuhr von Schwefel, durch
Körper fördernden Zusatzstoffen gemischt, das ein zweites Erhitzungsgefäß (2) mit einer zuGemisch
zum Wasserentzug und zur Überführung gehörigen Heizvorrichtung (10), mittels welcher
des Abfalls in einen wasserunlöslichen Zustand 5° die Temperatur des Gefäßinhalts auf den erwähnerhitzt
und sodann zum Erstarren gebracht wird, ten höheren Wert im Bereich von etwa 350 bis
dadurch gekennzeichnet, daß als Zu- etwa 444° C gebracht werden kann, sowie mit
satzstoff Schwefel verwendet wird, mit welchem einem in dem zweiten Gefäß vorgesehenen Rührder
Abfall gemischt wird, daß das Gemisch zu- werk (13 a), durch eine Vorrichtung (8) zur Übernächst
auf eine im Bereich von etwa 130 bis 55 führung von Flüssigkeit aus dem ersten Eretwa
160° C liegende Temperatur erhitzt wird, hitzungsgefäß in das zweite Erhitzungsgefäß,
bei welcher der Wasserentzug stattfindet und die durch eine Abfallablagerungsvorrichtung (12),
flüchtigen Bestandteile und Zersetzungsprodukte durch eine aus dem zweiten Erhitzungsgefäß (2)
des Abfalls ausgetrieben werden, und daß das in die Abfallablagerungsvorrichtung (12) führende
Gemisch sodann auf eine höhere Temperatur er- 60 Flüssigkeitsabflußleitung (11) und durch eine
hitzt wird, die wenigstens 350° C beträgt und bei Anlage zur Abgasreinigung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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