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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmelzsicherung, insbesondere
NH-Sicherung, mit zwei durch den Schmelzleiter verbundenen Kontaktmessern und einem
mit Löschsand gefüllten Patronenkörper, deren Kontaktmesser mit kragenartig eingepreßten,
mit dem übrigen Patronenkörper durch Kleben oder Gießen zu verbindenden Stirnplatten
aus Kunststoff und dem Schmelzleiter eine vorgefertigte Einheit bilden, nach Patentanmeldung
P 12 77 991.8-32 (deutsche Auslegeschrift 1277 991).
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Für die Fertigung von aus Kunststoffteilen aufgebauten Schmelzsicherungen
hat sich die Aufbauform nach der Hauptanmeldung als vorteilhaft erwiesen, weil die
Kontaktmesser der Schmelzsicherung in automatischer Fertigung mit den Stirnplatten
bestückt werden können: Auch das anschließende Anpunkten der Schmelzleiter an die
umpreßten Kontaktmesser läßt sich weitgehend automatisch durchführen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den Gegenstand der Hauptanmeldung
derart zu verbessern und zu erweitern, daß die Fertigung der NH-Sicherung auch in
den weiteren Arbeitsgängen vereinfacht und verbilligt werden kann und das Schaltvermögen
der so gefertigten Schmelzsicherung, bezogen auf die Volumeneinheit, vergrößert
ist. Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß auf
die mit den Kontaktmessern durch Umpressen verbundenen Stirnplatten als Patronenkörper
eine Metallummantelung aufgebracht ist. Hierbei ist durch die mit den Kontaktmessern
verbundenen Stirnplatten für die erforderliche Isolierung zwischen Metallummantelung
und Kontaktmessern bereits gesorgt. Zwar ist eine Schmelzsicherung für hohe Stromstärken
mit einem Umhüllungskörper aus Metall an sich bekannt. Bei dieser Sicherung besteht
der von den Anschlußkontakten isolierte Mantelteil des Sicherungspatronenkörpers
aus einem Metallzylinder hoher Festigkeit und dünner Wandstärke, so daß durch erhöhte
Festigkeit und vergrößerten Schmelzraum eine gesteigerte Abschaltleistung gegenüber
keramischen oder aus sonstigen Isolierstoffen bestehenden Sicherungspatronen erzielt
wird. Die bekannte Schmelzsicherung unterscheidet sich aber in wesentlichen Punkten
des Aufbaues und der Herstellung von der Schmelzsicherung nach der Erfindung dadurch,
daß die isolierenden Stirnplatten in dem metallischen Umhüllungskörper an beiden
Stirnseiten eingeschoben werden, wobei nach dem Einschieben der Stirnplatten das
Umbiegen bzw. Umbördeln der beiden Ränder des Umhüllungskörpers erfolgt. Beim Anbringen
der Stirnplatten werden diese gleichzeitig auf die Kontaktmesser aufgeschoben. Demgegenüber
geht die Erfindung von einer Aufbauform aus, bei der die isolierenden Stirnplatten
bereits auf die Kontaktmesser aufgepreßt sind, wobei also der metallische Umhüllungskörper
auf die durch Schmelzleiter, Kontaktmesser und Stirnplatten gebildete vorgefertigte
Einheit aufgebracht werden muß. Hierdurch ergeben sich spezielle Probleme hinsichtlich
des Aufbaues und der Herstellung einer derartigen Schmelzsicherung, für die die
bekannte Schmelzsicherung keinerlei Anregung zu vermitteln vermag.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Metallummantelung noch mit
einer zusätzlichen Isolierung versehen ist, derart, daß auf ihrer Innen- und/oder
Außenseite Isolierstoffauflagen oder -hülsen angebracht werden. Die Isolierstoffauflagen
an der Innenseite der Metallummantelung bewirken eine zusätzliche Isolierung gegenüber
dem mit Löschsand gefüllten Inneren der Schmelzsicherung, derart, daß beim oder
nach dem Ansprechen der Sicherung keine elektrische Verbindung zwischen den Schmelzleiterteilen
und der Metallummantelung erfolgen kann. Weiterhin ist in an sich bekannter Weise
durch diese Isolierung das Wärmeableitvermögen und damit die Charakteristik der
Schmelzsicherung in gewissen Grenzen beeinflußbar. Dies kann auch durch eine außen
aufgebrachte Isolierschicht geschehen. Die außen aufgebrachte Isolierschicht wird
dann zweckmäßigerweise mit der Vergußmasse für die Stirnseiten der Schmelzsicherung,
durch die eine druckdichte Verbindung zwischen Stirnplatten und Metallummantelung
hergestellt wird, in einem Arbeitsgang ausgeführt.
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Die Metallummantelung für die Schmelzsicherung kann auf mannigfache
Weise ausgestaltet werden. Eine Ausführungsform der Erfindung macht von einem rohrförmigen
Hohlstück Gebrauch, wobei dieses Hohlstück zweckmäßigerweise derart ausgebildet
wird, daß es von einer Seite nacheinander über beide Stirnplatten aufschiebbar und
mit diesen in Eingriff bringbar ist. Eine derartige Ausbildung eines rohrförmigen
Hohlstückes wurde für eine Keramikummantelung bereits im Hauptpatent vorgeschlagen.
In entsprechender Anwendung werden nunmehr auch die aus einem rohrförmigen Hohlstück
bestehenden metallischen Ummantelungen vorzugsweise so ausgebildet, daß sie mit
Ausnehmungen und/oder Vorsprüngen mit zugeordneten Vorsprüngen und/oder Ausnehmungen
der Stirnplatte derart in Eingriff kommen, daß die für das Anbringen der Verguß-
oder Verklebemasse notwendigen Hohlräume frei bleiben. Hierbei ist es günstig, wenn
durch gegenseitigen, zumindest teilweisen Formschluß zwischen den Vorsprüngen und
Ausnehmungen in Stirnplatten und Metallummantelung die Kontaktmesser nebst Schmelzleiter
und Stirnplatten sowie die Metallummantelung, gegebenenfalls mit zusätzlichen Isolierstoffauflagen,
in ihrer gegenseitigen Lage als vorgefertigte Einheit fixierbar sind, bevor die
die endgültige Fixierung bewirkende Vergußmasse angebracht wird. In Übereinstimmung
mit vorstehendem wird, im Falle der Ausbildung der Metallummantelung als rohrförmiges
Hohlstück, die Formgebung für die eine Stirnplatte so gewählt, daß sie beim Montieren
der Sicherung durch das Hohlstück geführt werden kann.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung macht von einem um die Stirnplatten
gerollten Blech Gebrauch. Auch ist es möglich, die Ummantelung aus zwei etwa U-förmig
entsprechend der Form der Stirnplatten gebogenen Blechhälften zusammensetzbar auszuführen.
Die Verbindung der Ummantelung zu einem einheitlichen Umhüllungskörper geschieht
in diesem Falle zweckmäßigerweise derart, daß das gerollte Blech bzw. die gebogenen
Blechhälften mit ihren aneinanderstoßenden bzw. sich überlappenden Enden durch Falzen,
Bördeln, Verzahnen, Punkt-oder Buckelschweißen miteinander verbunden werden.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Metallummantelung bereits vor ihrem Aufbringen
mit den Isolierstoffauflagen
versehen ist. Für den Fall, daß ein
Ummantelungsblech verwendet wird, ist es in diesem Falle fertigungstechnisch günstig,
wenn ein bereits im ebenen Zustand an seiner Unter- und/oder Oberseite mit einer
Isolierstoffschicht, z. B. durch Aufwalzen, Aufspritzen, versehenes Blech verwendet
ist.
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An Hand der Zeichnung sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Erläuterung ihrer Wirkungsweise beschrieben werden.
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F i g. 1 zeigt in einem Axialschnitt in schematischer Darstellung
eine erfindungsgemäß aufgebaute und gefertigte Sicherung, F i g. 2 eine Abwicklung
der Metallummantelung, F i g. 3 ebenfalls schematisch die Anordnung von bajonettverschlußartigen
Ausnehmungen an den Stirnplatten zur Montage der Metallummantelung, F i g. 4 in
perspektivischer Darstellung eine Schmelzsicherung mit aufgebrachtem Blech, F i
g. 5 eine aus zwei U-förmigen Hälften bestehende Metallummantelung und den zugehörigen
Sicherungskörper in einer der F i g. 4 entsprechenden Darstellungsweise, F i g.
6 schließlich ein ebenes, an seiner Unterseite mit einer Kunststoffschicht versehenes
Blech, das zur Herstellung der - Metallummantelung verwendet wird.
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Die beiden Kontaktmesser 1, 2 einer NH-Sicherung sind mit aus Gießharz
bestehenden Stirnplatten 3, 4 umpreßt. Die beiden Kontaktmesser 1, 2 sind durch
den an den Stellen 5, 6 angepunkteten Schmelzleiter 7 miteinander verbunden. Auf
die so gebildete vorgefertigte Sicherungseinheit ist zunächst eine Isolierstoff-hülse
8 aufgeschoben, die mit einem stufenförmig abgesetzten Rand 9 der Stirnplatte 3
im Eingriff steht und mit der Stirnplatte 4 beispielsweise über Rastvorsprünge 10
und zugehörige Rastausnehmungen in der Stirnplatte 4. Hierbei ist der Durchmesser
der Stirnplatte 4 relativ zum Durchmesser der Stirnplatte 3 so gewählt, daß ein
Überschieben der Isolierstoffhülse zunächst über die Stirnplatten 4 und dann über
die Stirnplatte 3 ermöglicht ist. In entsprechender Weise läßt sich auch die als
rohrförmiges Hohlstück ausgebildete Metallummantelung 12 über die beiden Stirnplatten
schieben, wobei die zur vorläufigen Befestigung , dienenden Nasen 13 (F i g. 2)
zunächst nicht abgebogen und die Rastvorsprünge 14 in zugehörige Rastausnehmungen
15 an der Isolierstoffhülse einspringen. Die erforderliche Elastizität der Stirnplatten
für die vorstehend beschriebene Befestigung kann durch eine geeignete Formgebung,
wie dargestellt, erzielt werden, und zwar durch Materialausnehmungen 16 an ihren
Innenseiten. Nach dem Aufbringen der Metallummantelung 12 werden die Nasen 13 in
der in F i g. 1 dargestellten Form abgebogen und legen sich gegen Schrägflächen
17 an der Stirnplatte 3. Hierauf wird die Vergußmasse 18, beispielsweise in Form
zweier ringartiger Körper 19, 20, auf die beiden Stirnseiten des Sicherungskörpers
aufgepreßt, so daß für eine dauerhafte, druckdichte Verbindung zwischen Metallummantelung
12, Isolierstoffschicht 8 und Stirnplatten 3, 4 gesorgt ist. Die Vergußmasse kann
selbstverständlich auch die gesamte Mantelfläche des Sicherungskörpers überdecken.
Auch kann die Vergußmasse in der Weise aufgebracht werden, daß sie in Form zweier
aus nicht ausgehärtetem Gießharz bestehender Abschlußringe auf die mit der Ummantelung
8,12 versehenen Stirnplatten 3, 4 aufgesetzt und anschließend zur Herstellung einer
innigen Verbindung zwischen Ummantelung und Stirnplatten ausgehärtet wird. Vor dem
Aufbringen der Vergußmasse wird durch eine nicht dargestellte Öffnung . in einer
der Stirnplatten 3, 4 Löschsand in den Sicherungskörper eingefüllt und vorzugsweise
eingerüttelt, wobei dann beim Aufbringen der Vergußmasse die Einfüllöffnung mit
verschlossen werden kann. Selbstverständlich ist es auch möglich, den Löschsand
erst nach dem Aufbringen der Vergußmasse 18 einzufüllen.
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Die vorläufige Befestigung der als rohrförmiges Hohlstück ausgebildeten
Metallummantelung an den Stirnplatten kann auch auf die in F i g. 3 angedeutete
Weise erfolgen. Hierbei sind die Stirnplatten 3, 4 mit bajonettverschlußartigen
Kanälen 21, 22 versehen, in welche zugehörige Vorsprünge der Metallummantelung eingreifen.
Die Kanäle 22 haben hierbei einen axial verlaufenden, durchgehenden Teil 23 zum
Aufschieben der Ummantelung. Erst nach dem Aufschieben können dann die an den beiden
Enden der Ummantelung angeordneten Vorsprünge durch Drehen der beiden Stirnplatten
mit den in Umfangsrichtung verlaufenden Kanalteilen in Eingriff gebracht werden.
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F i g. 4 zeigt eine Schmelzsicherung mit einem auf die Stirnplatten
3, 4 durch Rollen aufgebrachten Blech 24. Im übrigen sind gleiche Teile, ebenso
wie in F i g. 5, mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die beiden Enden
25,26 der Metallummantelung sind durch Falzen miteinander in Eingriff gebracht.
Nach dem Aufbringen des Blechmantels 24 kann dann in der bereits an Hand der F i
g. 1 beschriebenen Weise das Vergießen des Sicherungskörpers erfolgen. -An Stelle
der in F i g. 4 dargestellten Falzverbindung ist es selbstverständlich auch möglich,
die Verbindung durch gegenseitige Verzahnung, Punkt- oder Buckelschweißen herzustellen.
Dies trifft auch für die Verbindung der beiden Blechhälften 27, 28 in F i g. 5 zu,
die nach dem Aufbringen auf die vorgefertigte Sicherungseinheit an ihren Stoßkanten
29, 30 miteinander verbunden werden müssen. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
kann das Vergießen in der schon beschriebenen Weise erfolgen.
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F i g. 6 zeigt ein ebenes Blech 31, das an seiner Unterseite mit einer
Kunststoffschicht 32, z. B. durch Aufwalzen oder Aufspritzen, versehen worden ist.
Ein derart vorbereitetes Blech kann ohne zusätzliches Aufbringen von Isolierstoffschichten
beim Fertigen der Sicherung bereits als Ausgangsmaterial für die Ummantelung verwendet
werden.