DE1291973B - Schweissmittel fuer die verdeckte Lichtbogenschweissung oder das Schweissen mit freiem Lichtbogen - Google Patents

Schweissmittel fuer die verdeckte Lichtbogenschweissung oder das Schweissen mit freiem Lichtbogen

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DE1291973B DE1962F0036127 DEF0036127A DE1291973B DE 1291973 B DE1291973 B DE 1291973B DE 1962F0036127 DE1962F0036127 DE 1962F0036127 DE F0036127 A DEF0036127 A DE F0036127A DE 1291973 B DE1291973 B DE 1291973B
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Description

  • Beim Elektroschweißen mit Schmelzelektrode, in denen das Schmelzbad ganz oder teilweise durch eine Schlackendecke geschützt wird, entsteht diese letztere durch das Schmelzen eines Schweißmittels. Hierbei wird das Schweißmittel, das aus einem pulverförmigen oder granulierten Stoff besteht, vorher derart auf die Stücke, die verbunden oder verstärkt werden sollen, aufgebracht, daß es zugleich die Spitze des Drahtes, der als Schmelzelektrode benutzt wird, und das Schmelzbad bedeckt. In anderen Verfahren mit freiem Lichtbogen kann das Schweißmittel durch verschiedene Mittel in die Nähe des Lichtbogens gebracht werden, wobei es schmilzt und dabei die schützende Schlacke bildet, ohne den Lichtbogen den Augen des Schweißers zu entziehen.
  • Die meisten der bekannten Schweißmittel beruhen auf der Basis von Mangan-Aluminium-Silikaten und Erdalkalimetallsilikaten. Ihr Hauptnachteil ist die schlechte Widerstandsfähigkeit der erhaltenen Schweißnaht gegenüber Schlag und Stoß, charakterisiert durch die schlechten Meßwerte der Kerbschlagzähigkeit, z. B. auf UF-Proben.
  • Es ist versucht worden, den geschilderten Mangel durch Erhöhung der Basizität des Schweißmittels zu vermeiden. Damit die basischen Bestandteile kräftig wirken können, hat es sich als notwendig erwiesen, ihnen eine ansehnliche Menge von Schmelzmitteln zuzufügen, die aus Fluoriden der Alkalimetalle, der Erdalkalimetalle oder des Aluminiums bestehen. Vermittels dieser Zusätze hat man die erwähnten Schweißmittel entwickeln können, die es ermöglichen, auch gegen Stoß und Schlag widerstandsfähige Verbindungen zu erzielen. Diese Schweißmittel haben jedoch den Nachteil, daß, sobald sie eine gewisse Menge Siliziumdioxyd enthalten, das Schweißgut sich sehr schnell mit Silizium auflegiert. Dies ist für die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Kerbschlagzähigkeit, nachteilig. Beim gleichen Gehalt des Schweißmittels an Siliziumdioxyd ist die Zunahme des Siliziumgehalts des Schweißgutes um ebenso viel größer, je mehr das Schweißmittel an Schutzmetallen, wie Mangan, Titan, Aluminium od. a., enthält. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, als basische Schweißmittel nur Gemische zu verwenden, die arm an Siliziumdioxyd und an Schutzmetallen sind. Diese Notwendigkeit hat wiederum Nachteile. Einer ist eine große Empfindlichkeit des Schweißgutes gegenüber Poren-Bildung auf schlecht vorbereiteten Fugen oder auf rostigen Stücken. Eine weitere Folge ist, falls man Wechselstrom benutzt, ein hoher Stromverbrauch, wenn die gleiche Arbeit mit derselben Geschwindigkeit ausgeführt werden soll. Dabei setzt sich nämlich eine reichlichere Schlackendecke ab, die zu einem bedeutenden Verbrauch an Schweißmittel führt.
  • Es ist weiterhin ein Flußmittel für das Elektroschlackeschweißen bekannt, das aus 32,6 (°/o) SiO2, 7,6 Ca0, 7,0 Mg0, 5,3 MnO, 15,9 CaF2, 1,6 Fe0 und 9,4 A1203 besteht, wobei jedoch die Zusammensetzung der restlichen Anteile von 20,6 °/o unbekannt ist. Dieses Flußmittel enthält im übrigen keine Schutzmetalle. Dabei ist beschrieben, daß der Wasserstoffgehalt im geschweißten Material niedriger liegt als im Ausgangsmaterial, daß jedoch eine Anreicherung an Wasserstoff aus der Umgebung erfolgen kann, besonders aus dem Feuchtigkeitsgehalt der Schlacken-Bestandteile.
  • Schließlich ist ein basisches Schweißpulver für die Schweißung von unlegiertem und legiertem Stahl bekannt, bei dem die molekulare Zusammensetzung üblicher Bestandteile im Verhältnis MnO: Si02 = 1 bis 2,2, vorzugsweise 1,15 bis 1,7, A1203 : Ti02 = 1,5 bis 3,5, vorzugsweise 2,0 bis 3,0; Ca0 : Mg0 = 1,0 bis 2,0, vorzugsweise 1,2 bis 1,6, und einem Basizitätsverhältnis von 1,1 bis 1,5 steht. Dabei können als weitere Bestandteile Elemente, Verbindungen, Legierungen einzeln oder in Mischungen in dem basischen Schweißpulver enthalten sein, die in dem zu verschweißenden Werkstoff enthalten sind oder in diesen hineinlegiert werden sollen. Dieses bekannte Schweißpulver enthält in allen Fällen verhältnismäßig viel Mangan.
  • Die Erfindung erstrebt ein basisches Schweißmittel, das verhältnismäßig viel Siliziumdioxyd und das Schutzmetalle enthält, ohne daß jedoch der Siliziumgehalt des Schweißgutes überhöht ist.
  • Vor der Schilderung der erfindungsgemäßen Art der Komponenten und der Gewichtsverhältnisse seien zwei einleitende Bemerkungen vorausgeschickt: 1. Alle im folgenden angegebenen Verhältnisse sind in Gewichtsprozenten ausgedrückt. Die Prozentsätze sind auf das Gesamtgewicht der nichtmetallischen Bestandteile bezogen. Der Metallzusatz ist ebenfalls ausgedrückt in Gewichtsprozentsätzen dieses gleichen nichtmetallischen Anteils. Die Metallbeimischungen können sehr unterschiedlich sein, ohne über den Rahmen der Erfindung hinauszugehen.
  • 2. Die angezeigten chemischen Gemenge ergeben sich aus einer Gesamtanalyse, ohne Berücksichtigung der möglichen Verbindungen zwischen den Komponenten oder ihrer physikalischen Beschaffenheit. Es ist z. B. von geringem Interesse, ob das Siliziumdioxyd als Quarz oder als kieselsaures Salz eingebracht wird; nur der Gesamtgehalt des Zuschlages an Siliziumdioxyd (SiO2) ist in Betracht zu ziehen. Weiter ist beobachtet worden, daß die wirksamsten Bestandteile in der Schlacke als Säurebestandteil das Siliziumdioxyd, als basische Bestandteile die Oxyde der Erdalkalimetalle sind.
  • Die Erfindung betrifft ein pulverförmiges oder granuliertes Schweißmittel für die verdeckte Lichtbogenschweißung oder das Schweißen mit freiem Lichtbogen von gewöhnlichen oder Spezialstählen, welches zumindest teilweise durch Agglomeration, d. h. ohne Verschmelzung aller seiner Bestandteile, hergestellt ist und schlackenbildende, gegebenenfalls untereinander verbundene Bestandteile enthält, denen metallische Zuschlagstoffe beigegeben sind, deren Zusammensetzung derjenigen des zu schweißenden Metalls entspricht. Die Erfindung besteht darin; daß die schlackenbildenden Bestandteile einen Gesamtanteil nichtmetallischer Bestandteile umfassen, der sich, ausgedrückt in Gewichtsprozent, zusammensetzt aus: 9 bis 48 % übliche Fluoride, besonders Kalziumfiuorid, wobei vom Kalziumfluorid abgesehen die Summe der Gehalte an den übrigen Fluoriden höchstens 15 °/o beträgt; 9 bis 34°/o übliche. Erdalkalimetalloxyde, besonders Kalziumoxyd, wobei vom Kalziumoxyd abgesehen die Summe der Gehalte an den übrigen Erdalkalimetalloxyden höchstens 15 °/o beträgt und die Fluoride und Erdalkalimetalloxyde zusammen 20 bis 58 °/o ausmachen; 28 bis 58 °/o Siliziumdioxyd, wobei der Gewichtsanteil der vorstehend aufgeführten Erdalkalimetalloxyde weniger als sieben Zehntel des Gewichtsanteils des Siliziumdioxyds betragen muß und das Gesamtgewicht der Fluoride, der Erdalkalimetalloxyde und des Siliziumdioxyds 60 bis 1000/, ausmacht; 0 bis 400/, Tonerde; und daß der metallische Anteil des Schweißmittels sich auf 3 bis 250/, des Gesamtgewichts der nichtmetallischen Bestandteile beläuft und aus einem oder mehreren Metallen aus der Gruppe Mangan, Titan, Aluminium, Magnesium, Chrom, Molybdän, Nickel, Vanadium, Kobalt, Wolfram, Niob, Kupfer und 0 bis 2 °/o sonstige Metalle, gegebenenfalls miteinander oder mit Eisen legiert, gegebenenfalls zusammen mit Silizium besteht.
  • Auf Grund der Erfindung ist es überraschenderweise möglich, durch eine besondere Wahl der Komponenten und ihrer Gewichtsverhältnisse bedeutende Mengen von Siliziumdioxyd in einem basischen Schweißmittel einzubringen, das Schutzmetalle enthält, ohne daß der Siliciumgehalt des Schweißgutes die zulässigen Werte überschreitet. Das erfindungsgemäße Schweißmittel kann ebenso allgemein und ebenso sparsam verwendet werden wie die besten bekannten Schweißmittel und verleiht der Schweißnaht eine bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber Stoß und Schlag.
  • Gemäß der Erfindung wird ein Schweißmittel erhalten, das zugleich die Eigenschaften eines sauren und eines basischen Schweißmittels aufweist und das wenigstens zu 60 °/o seines nichtmetallischen Anteils aus Siliziumdioxyd, Oxyden der Erdalkalimetalle und Fluoriden zusammengesetzt ist.
  • Unter den Erdalkalimetalloxyden wird vorzugsweise das Kalziumoxyd (Ca0) gewählt; die Summe der anderen Erdalkalimetalloxyde darf 1501, nicht überschreiten. Unter den Fluoriden wird Flußspat (CaF2) bevorzugt; die Summe der übrigen Fluoride darf nicht über 15 °/o hinausgehen.
  • Die Gewichtsverhältnisse des Siliziumdioxyds, der Erdalkalimetalloxyde und der Fluoride, die in dem nichtmetallischen Anteil des Schweißmittels enthalten sind, müssen betragen: 28 bis 58 °/o für das Siliziumdioxyd, 20 bis 58 °/o für die Erdalkahmetalloxyde und die Fluoride, davon wiederum 9 bis 34 °/o Erdalkalimetalloxyde. Letzteres Mengenverhältnis muß kleiner als sieben Zehntel des Gewichtsanteils des Siliziumdioxyds sein. Die Menge der Fluoride muß zwischen 9 und 48 °/o bleiben. Alle anderen nichtmetallischen Bestandteile werden als wenig wirksam für die Frischungseigenschaften der Schlacke angesehen, vorausgesetzt, daß ein Grenzwert nicht überschritten wird. Unterhalb dieser Grenze kann ihr Vorhandensein dagegen in vielen Fällen vorteilhaft oder auch notwendig sein, um eine fehlerfreie Verschmelzung und eine saubere Schweißnaht zu erhalten.
  • Unter den anderen nichtmetallischen Bestandteilen wird allein die Tonerde ohne Schaden 40 °/o erreichen können. Wenn weitere nichtmetallische Komponenten außer Siliziumdioxyd, Erdalkalimetalloxyden, Fluoriden und Tonerde vorhanden sind, soll deren Summe 30 °/o nicht überschreiten, wobei jede für sich wie untenstehend begrenzt ist.
    Maximal dürfen erreichen:
    die Dioxyde des Titans und des
    Zirkoniums ..................... 300/,o
    die Manganoxyde .................. 200/,
    die Chromoxyde ................... 200/0
    die Eisenoxyde .................... 1501,
    die Alkalien ....................... 100/0
    das Borsäureanhydrid .............. 10%
    Die Summe der anderen nichtmetallischen Komponenten darf 100/() erreichen.
  • Dem erfindungsgemäßen nichtmetallischen Anteil muß man Schutzmetalle zufügen, die unentbehrlich für die Erzielung einer Schweißnaht mit guter Kerbschlagzähigkeit sind, auch wenn sie mit einem Grundmetall zweifelhafter Qualität stark verdünnt sind. Man wird überdies in gewissen Fällen andere Metalle als Eisen ersetzen müssen, die im Schweißdraht enthalten sind und teilweise beim Schweißen verlorengegangen sind, oder in die Schweiße Metalle einführen, die nicht im Draht enthalten sind. Dieser Zusatz von Metallen, die untereinander oder mit Eisen legiert oder auch nicht legiert sind und die als »Aktive Metalle« bezeichnet werden und wozu Mangan, Titan, Aluminium, Magnesium, Chrom, Molybdän, Nickel, Vanadium, Kobalt, Wolfram, Niob oder Kupfer zählen, beträgt mindestens 3 °/o bis maximal 25 °/o, davon können 0 bis 2 °/o sonstige Metalle sein. Man muß in diesen Anteil auch die etwaigen Zugaben von Silizium einrechnen, obwohl es sich um ein Nichtmetall handelt. Man kann schließlich auch, wenn man es wünscht, dem erfindungsgemäßen metallischen Anteil neben den aktiven Metallen in den erfindungsgemäßen Mengen als Zusatzmetalle solche Metalle beifügen, die identisch mit denjenigen sind, die in dem mit dem Schweißmittel verwendeten Draht enthalten sind und die in genau entsprechenden Verhältnissen gemischt oder legiert sind, wie sie im Draht vorliegen.
  • Wenn z. B. das Schweißmittel in Verbindung mit einem Draht aus weichem Martinstahl verwendet werden soll, um gewöhnlichen Stahl zu schweißen, wird das Zusatzmetall aus handelsüblichem Eisenpulver bestehen. Man vermehrt so das Gewicht des Schweißmittels statt eines gleichen Gewichtes an Draht, und man verändert auf gleiche Art und Weise die elektrischen Daten sowie die magnetischen, thermischen und wirtschaftlichen Eigenschaften des Schweißmittels, ohne dadurch das Verhalten wesentlich zu verändern, auch nicht bei Zugaben bis zu 75 °/a. Die Zusätze an aktivem Metall (Schutzmetall) müssen dann vergrößert werden, sollen jedoch auf ein Maximum von 25 °/o begrenzt bleiben.
  • Da die Gewichtsverhältnisse der Fluorverbindungen und der Metalle in dem Schweißmittel beträchtlich sind, kann seine Herstellung nicht durch Verschmelzen der gesamten Menge der Komponenten ausgeführt werden. Man kann so verfahren, daß man die am schwersten schmelzenden Komponenten durch eine vorherige Verschmelzung vereinigt, dann folgt eine Zerkleinerung durch Vermahlen oder auf andere Weise und eine Zusammenballung (Agglomeration) der erhaltenen Körner mit den übrigen Komponenten - darunter die Fluoride und Metalle - mit oder ohne Hilfe eines Bindemittels bei einer deutlich tieferen Temperatur als bei der ersten Verschmelzung. Indessen ist es einfacher, ohne vorherige Verschmelzung vorzugehen, nämlich durch direkte Agglomeration der pulverförmigen Bestandteile - mit oder ohne Bindemittel - bei einer solchen Temperatur, daß mindestens ein Teil des Gemisches nicht verflüssigt wird. Es ist auch möglich, eine Agglomeration bei Raumtemperatur mit Hilfe eines Bindemittels vorzunehmen, wie z. B. eines in Wasser gelösten Alkalisilikats (Wasserglas), mit anschließender Erhitzung (Brennen) bei genügend hoher Temperatur. Dadurch werden das Wasser des Silikats und eventuell flüchtige Bestandteile ausgetrieben, ohne daß jedoch die Komponenten schmelzen. In der Praxis ist für dieses letztere Herstellungsverfahren eine Temperatur von 300 bis 700°C angemessen. In dem üblichen Fall, wo das Schweißmittel in Form von Pulver oder als Granulat verwendet werden muß, wird die gewünschte Körnung entweder direkt während der Agglomeration oder durch späteres Vermahlen erreicht.
  • Eine Anwendung des Herstellungsverfahrens mit vorheriger Verschmelzung eines Teils der Bestandteile besteht darin, als Teilkomponenten des Agglomerats industrielle Nebenprodukte oder Altmaterialien zu verwenden, die ihrer Herkunft nach aus Schmelzen entstanden sind und deren chemische Analyse mit den durch die Erfindung vorgeschriebenen Bedingungen übereinstimmt, wie - als nicht einschränkende Beispiele - metallurgische Schlacken oder keramische Abfälle.
  • Im folgenden sei ein nicht einschränkender Hinweis für das erfindungsgemäße Schweißmittel genannt; das in seinem nichtmetallischen Anteil so viel wie möglich an den erfindungsgemäßen Bestandteilen in Form von natürlichen Mineralien, von Gemischen oder chemischen Verbindungen an Si02, Ca0, CaF2, TiO2, A1203, Zr02, Naz0 und K20 enthält. Diese sind die vorteilhaftesten unter den erfindungsgemäß möglichen Komponenten.
  • Ohne Erhitzen wird mit Hilfe von 29 kg eines flüssigen Wasserglases, das aus 62 °/o H20, 3111/0 SiO2 und 7 % Na20 besteht, ein Pulvergemisch agglomeriert, welches enthält:
    40 kg Wollastonit mit 52,5 °/o Si02
    und 47,5 °/o Ca0,
    16 kg Flußspat mit 100 % CaF2,
    5 kg Quarz mit 1000/0 Si02,
    3 kg Rutil mit 100 °% TiO2,
    7 kg Bauxit mit 100 °/o A1203,
    6 kg Zirkon mit 33,3 °/o Si02 und 66,7 °/o ZrO2,
    12 kg Feldspat mit 75 °/o Si02, 16,5 % A1203
    und 8,5 % K20,
    B kg Ferromangan mit 80 °% Mn und 20 °/o Fe,
    2 kg Ferrotitan mit 45 % Ti und 55 °/o Fe.
    Nach dem Brennen bei 500°C und Granulieren werden 110 kg Schweißmittel folgender erfindungsgemäßen Zusammensetzung für das Schweißen mit verdecktem Lichtbogen gewonnen, das
    a) 100 kg nichtmetallische Produkte, enthaltend
    46 kg Si02,
    19 kg Ca0,
    16 kg CaF2,
    3 kg TiO2,
    9 kg A1203,
    4 kg Zr02,
    2 kg Na20,
    1 kg K,0,
    b) und 10 kg an Metallen enthält, davon
    6,4 kg Mangan,
    0,9 kg Titan,
    2,7 kg Eisen.
    In den obigen Zahlen ist als Basis ein solches Gesamtgewicht angenommen, daß die Teilgewichte den gleichen Wert haben wie die weiter oben festgesetzten Prozentsätze. Es ist also festzustellen, daß die Teilgewichte mit der Erfindung übereinstimmen, da die folgenden Bedingungen berücksichtigt sind:
    Der folgende Versuch beweist die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Schweißmittels sowohl gegenüber den klassischen nicht basischen Schweißmitteln als gegenüber den basischen Schweißmitteln mit niedrigem Siliziumdioxydgehalt.
  • Mit Wechselstrom werden nach dem Verfahren der verdeckten Lichtbogenschweißung mit einem Draht aus weichem Martinstahl mit 0,5°/o Mangangehalt und einem Durchmesser von 5 mm zwei Flacheisen von 12 mm Dicke aus gewöhnlichem Thomasstahl und einer Spaltbreite von 5 mm und einer Stützplatte von 12 mm aneinandergeschweißt. Für ein befriedigendes Ergebnis werden folgende Einstellungen gewählt: Lichtbogenspannung ungefähr 36 Volt, Vorlauf des Drahtes ungefähr 140 cm/Min. und Vorlauf des Transportkarrens auf ungefähr 50 cm/Min. bei einer Stromstärke von 900 bis 1000 Ampere, je nach dem Schweißmittel.
  • Unter solchen Bedingungen geben die klassischen nicht basischen Schweißmittel schlechte Kerbschlagzähigkeiten wegen des ungünstigen Wärmekreislaufs infolge der Bildung einer einzigen Lage von bedeutender Dicke. Die basischen Schweißmittel mit geringem Siliziumdioxydgehalt erzeugen Poren in der Schweißnaht, da ja das Probestück zwei Bedingungen in sich vereinigt, eine hohe Wechselstromstärke und einen breiten Spalt. Sofern es gelingen sollte, eine Porenbildung zu vermeiden, wird eine schwache Kerbschlagzähigkeit erreicht. Die in all diesen Fällen erhaltenen Kerbschlagzähigkeiten variieren je nach dem Schweißmittel von 4 bis 8 kgm/cm2. Dagegen liegen die Kerbschlagzähigkeiten von mit dem erfindungsgemäßen Schweißmittel niedergelegten Schweißnähten in der Größenordnung von 11 bis 15 kgm/cm2 eindeutig höher.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Pulverförmiges oder granuliertes Schweißmittel für das verdeckte Lichtbogenschweißen oder das Schweißen mit freiem Lichtbogen von gewöhnlichen oder Spezialstählen, welches zumindest teilweise durch Agglomeration, d. h. ohne Verschmelzung aller seiner Bestandteile, hergestellt ist und schlackenbildende, gegebenenfalls untereinander verbundene Bestandteile enthält, denen metallische Zuschlagstoffe beigegeben sind, deren Zusammensetzung derjenigen des zu schweißenden Metalls entspricht,dadurchgekennzeichn e t, daß die schlackenbildenden Bestandteile einen Gesamtanteil nichtmetallischer Bestandteile umfassen, der sich, ausgedrückt in Gewichtsprozent, zusammensetzt aus: 9 bis 48 °/o übliche Fluoride, besonders Kalziumfluorid, wobei vom Kalziumfluorid abgesehen die Summe der Gehalte an den übrigen Fluoriden höchstens 15 °/o beträgt; 9 bis 340/0 übliche Erdalkalimetalloxyde, besonders Kalziumoxyd, wobei vom Kalziumoxyd abgesehen die Summe der Gehalte an den übrigen Erdalkalimetalloxyden höchstens 1501, beträgt und die Fluoride und Erdalkalimetalloxyde zusammen 20 bis 58 °/o ausmachen; 28 bis 580/0 Siliziumdioxyd, wobei der Gewichtsanteil der vorstehend aufgeführten Erdalkalimetalloxyde weniger als sieben Zehntel des Gewichtsanteils des Siliziumdioxyds betragen muß und das Gesamtgewicht der Fluoride, der Erdalkalimetalloxyde und des Siliziumdioxyds 60 bis 100 °/a ausmacht; 0 bis 40 °/o Tonerde; und daß der metallische Anteil des Schweißmittels sich auf 3 bis 250/, des Gesamtgewichts der nichtmetallischen Bestandteile beläuft und aus einem oder mehreren Metallen aus der Gruppe Mangan, Titan, Aluminium, Magnesium, Chrom, Molybdän, Nickel, Vanadium, Kobalt, Wolfram, Niob, Kupfer und 0 bis 2 % sonstige Metalle, gegebenenfalls miteinander oder mit Eisen legiert, gegebenenfalls zusammen mit Silizium besteht.
  2. 2. Schweißmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtmetallische Anteil des Schweißmittels zusätzlich noch insgesamt bis 30 °/o der Gesamtheit der nichtmetallischen Bestandteile an bis 30 °/o Titan- und/oder Zirkoniumdioxyd, bis 20 °/o Manganoxyden, bis 20 °/o Chromoxyden, bis 15 °/o Eisenoxyden, bis 10 °/o Alkalimetalloxyden, bis 10 °/o Borsäureanhydrid und/oder bis 10 °/a sonstige übliche nichtmetallischen Bestandteile enthält.
  3. 3. Schweißmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtmetallische Anteil des Schweißmittels mindestens zu 900/0 aus gegebenenfalls miteinander verbundenem Siliziumdioxyd, Kalziumoxyd, Flußspat, Tonerde, Titan-, Zirkoniumdioxyd, Natrium- und Kaliumoxyd besteht.
  4. 4. Schweißmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schweißmittel neben dem metallischen Anteil zusätzlich noch weitere metallische Zuschläge, deren Zusammensetzung derjenigen des zu schweißenden Metalls entspricht, in einer Menge von bis 75% des Gesamtgewichts der nichtmetallischen Bestandteile enthält.
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