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Die Erfindung bezieht sich auf Saiteninstrumente mit Spannzugkörpern
und abstimmbarem Schwingelement.
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Aus dem klassischen Instrumentenbau ist bekannt, die Deckenflächen
vertikal im Resonanzgehäuse abzustützen und die Saitenstege mit verschieden hohen
Saitenstegfüßen zu versehen, bei denen der eine Stegfuß durch die Deckenöffnung
hindurchragend auf dem Boden gelagert ist.
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So ist bekannt, ,die Instrumentendecke mit ihrem mittleren Flächenteil
durch eine rahmenartige Resonanzvorrichtung, verbunden mit einem gewölbten Stab
im unteren und oberen Zargenklotz und einer Klammer zu befestigen. Die Resonanzvorrichtung
wird durch einen Rundstab zur Bodenfläche abgestützt, wodurch die übliche Stimme
eingespart wird. Bekannt ist ferner, in einem Resonanzkörper in Längsrichtung einen
Träger anzuordnen, in welchem ein Spannmechanismus für einen Satz weiterer Spielsaiten
vorgesehen ist und der zum Lagern zweier Saitenstege dient, welche vertikal gehoben
und ihre Spielebenen zueinander einstellbar gehalten werden.
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Bekannt ist ferner, in Saiteninstrumenten, an der der G-Saite zugewandten
Deckenfläche, an der Stelle eines sonst festgeleimten Baßbalkens, einen vertikal
beweglichen Stützarm anzubringen, welcher am unteren Klotz gelagert ist und durch
Spannschraube und Mutterhaltung mit einem anderen Stützende am Dekkenlager anliegt.
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Alle diese bekannten Saiteninstrumente weisen infolge ihrer Konstruktion
im Bereich der mittleren Deckenfläche, zusätzlich versteifende, vertikal wirkende
Spannungen auf. Diese vertikalen Stützungen übertragen sich auf die Saitenstege
und die zugeordneten Saiten und veranlassen dieselben durch ihr eigenes Spannungsvermögen,
zu größeren transversalen Schwingungen. Dies kann dazu führen, daß die schwingenden
Saiten die Griffbrettflächen in hemmender Weise berühren. Hierdurch wird das Klangbild
beeinträchtigt und der Einschwingvorgang für die Saitenschwingung behindert.
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Gegenüber der üblichen Geigenbauweise ist ferner bekannt, an einem
Resonanzkörper den Instrumentenhals so schwingbar zu lagern, daß derselbe sich an
einer ihr zugeordneten zweiten Resonanzfläche durch Saitenzug abstützend anlegt.
In dieser Bauweise wurde das Resonanzgehäuse in seine Bodenflächen entspannt und
dadurch das Saitenschwingen und die Resonanz verbessert. Diesem hiermit erreichten
besseren Klang stand andererseits das schwerere Instrumentengewicht beim Spiel erschwerend
gegenüber.
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Dem Erfindungsgegenstand liegt die Aufgabe zugrunde, Saiteninstrumente
in serienmäßiger Herstellung anfertigen zu können, in denen ein ausgeglichenes Resonanzvermögen
mit höchst erreichbarem Maß an abstimmbaren Klangeigenschaften für jedes dieser
Instrumente verwirklicht werden kann.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Spannzugkörper
gelenkig gelagert und elastisch mit dem Instrumentenkörper verbunden sind und daß
das Schwingelement über ein einstellbares Glied mit einem Schwinghebel verbunden
ist, der an der Instrumentendecke befestigt ist.
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Bei den normalen Saiteninstrumenten, an denen der Saitensteg unmittelbar
auf der Decke angeordnet ist, wird mit Stimme und Ba.ßbalken eine im rechten
Winkel zu den Saitenachs ",_""ntetes Resonanz- |
system gebildet.
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Bei dem Erfindungsgegenstand dagegen ist ein Teil der ruhenden Saitenspannung,
welche auf dem Schwingelement (Saitensteg) lastet, durch ,die Decke hindurch, aus
dem Bereich der F-Löcher in die hinteren Deckenzargenflächen verlagert und bildet
damit eine vorwiegend längsseitig zu den Saitenachsen ausgelastete Resonanzübertragung,
welche das horizontale Saitenausschwingen begünstigt. Das Schwingelement (Saitensteg)
ist durch eine an ihm einsetzbare und am Schwinghebel drehbar gehaltene Schwingkappe
in seiner Spannung gegenüber zur Deckenflächenspannung einstellbar.
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Die übliche Stimme im Resonanzkörper steht stetig am gleichen Knotenpunkt
im Resonanzsystem zwischen den Decken und Bodenflächen und ist in einem größeren
Abstand von dem Spannungsfeld des Schwingelements gelagert. Die Verlängerungen des
Schwingelements (Saitensteg) können durch die Decke hindurch mit bogenförmigen Verlängerungen
in Richtung zur Deckenlängsachse mittels eines als zweiarmigen Hebels oder als einseitig
eingespannten Träger ausgebildeten Schwinghebel mit der unteren Fläche, der Instrumentendecke
oder mit der Deckenzarge gelenkig oder elastisch verbunden sein. Durch spannergänzende
Maßnahmen an der vorderen und hinteren Deckenfläche können Drucklager vorgesehen
sein, auf denen zweckentsprechend ausgebildete zweiarmige Spannzugkörper angeordnet
zu Saitenträgern ausgebildet sind. Durch Saitenzug werden diese Spannkörper an den
Deckenflächen gelenkig und druckverbunden gehalten.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.
Es zeigt A b b. 1 eine Teilansicht einer Schwingvioline in Bodenansicht mit Spannzug-
und Schwingkörper. Schwinghebel und Fußraste, teilweise nur gestrichelt gezeichnet,
sowie an den Zargenklotzflächen die Schwingbügel, A b b. 2 einen Schnitt durch A
b b. 1 in Richtung A-B, A b b. 3 eine Schwingkappe mit äußerer Kurvenbahn, innerem
Gewinde und Konushülse in Lagerberührung mit dem Kontaktring und einem einseitig
eingespannten Schwinghebel, A b b. 4 einen doppelarnügen Schwinghebel unter der
Deckenfläche gelagert mit einfacher Schwingkappenlagerung im Flächenkontaktring
sowie den hinteren Spannzugkörper mit kurzer und längerer Zugspannung und Heizung,
A b b. 5 einen Schwinghebel mit Schwingelement nach A b b. 4 in Richtung C gezeichnet,
linker Standfuß in Fußraste, rechter Schwingfuß auf Schwingplatte mit Schwingkappe
und Schwinghebel, A b b. 6 einen Schwinghebel mit seitlich vorstehendem Lager und
Rollachse auf federndem Deckenspannhebellager sowie das Schwingelement mit Drehmutter
und federelastischem Deckenkontakt mit Standfußlagerung auf Deckenfläche, A b b.
7 einen vorderen Deckenzargenteil am Bleibügelrahmen mit Ausgleichsgelenken für
Griffbreit und Halslagerdruckjustierung, A b b. 8 das hintere Deckenzargenteil am
Bleibügelrahmen, A b b. 9 ,die Instrumentendecke mit Schwingelement (Saitensteg)
in Normalstellung (Stoß- und Zugstellung desselben gestrichelt mit Spannkörper und
Sai-
tenhalter) sowie mii'@L;ä°,@_= °W ' -Jes Bleibügelrahmens, |
das Griffbrett mit elektrisch-magnetisch betätigter Saitengewichtsapparatur sowie
eine Meßapparatur.
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In A b b. 1 ist ein Saiteninstrument in Bodenansicht dargestellt.
Die sich bewegenden Spann- und Zugorgane sind in gestrichelten Linien dargestellt.
In allen Abbildungen ist 1 das Schwingelement, 2 der doppelarmige Schwinghebel mit
seinem Flächenzuglager 3 und dem Flächendrucklager 4, 5 die Instrumentendecke, 6
ist die keilförmige Fußraste, 7 ist der vordere und 8 der hintere Spannzugkörper,
9 ist der Boden des Instruments.
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In A b b. 1 sind vom Schwingelement 1 aus durch die Spannkraft der
Saiten der Schwinghebel 2, das Flächenzuglager 3, das Hebeldrucklager 4, die Decke
5, die Fußraste 6 und der vordere Spannzugkörper mit Griffbrett 7, an seinem Spannlager
10, auf ein Deckenlager 11 und der hintere Spannzugkörper auf dem Deckenlager 12
druckverbunden an der Decke 5 beweglich lagernd gehalten. Der vordere Spannzugkörper
7 an dem Lager 11 trägt an seinem Fußende eine Zugklappe 13, welche am Fußlager
14 drehbar gelagert ist. An der Zugachse 15 ist das Zuggelenk 16 horizontal .drehbar
und gelenkig vertikal beweglich gelagert. Mit der Druckschraube 17 wird die Spannkraft
auf einen Schwingbügel 18 übertragen. Dieser ruht auf einem Dämpfungslager
19 und 21, welche auf der Deckenzargenbrücke 20 aufgeleimt
sind.
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Die Dämpfungslager 19 und 21 und die Zargenbrücke 20
und der Schwingbügel 18 können verschiedene Flächenmaße und Stärken aufweisen und
vom Drucklager 22 gleichermaßen in ungleicher Entfernung zueinander angeordnet sein.
Durch diese Saitenübertragung und Wandlung der Druckkomponenten ist eine wahlweise
Steuerung der wirkenden Saitenkräfte auf die jeweilig erforderlichen Zargenbrükken
sowie Zargenbügelflächen und zu oder von den Deckenflächen nach den Bodenflächen
hin möglich. Horizontale sowie vertikale Saitenstöße werden durch die Schwingbügelelastizität
aufgewonnen und zurückgeworfen. Hiermit ist eine größere horizontale Schwingweite
der Saitenkörper und hierdurch eine bessere Saitenfluktuation erreicht, welche das
Klangbild auf die Resonanzflächen reicher ausbreitet und die Resonanzwirkungen vertieft
und damit den Einschwingvorgang erleichtert.
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In A b b. 1 ist der hintere Spannzugkörper 8 mit einer Zuglagerfläche
23 ausgebildet, in welcher sich die Spannzuglager 24 und 25 befinden, in denen die
Spannsehne 26 eingefädelt ist und durch die Deckenzarge 5, Zargenfeder 29 und Bodenfläche
9 mit ihren gemeinsamen Spannlagern 27 und 28 zuggespannt verbunden werden. Die
Kreisstriche 31 zeigen das Knotenfeld der dominierenden Stimmspannungen im Resonanzkörper
an. Die starke Strichpunktlinie 32 deutet die Umlenkung der Spannungskräfte um das
Spannungszentrum 33 an. Der Endpfeil am Hebeldrucklager 4 versinnbildlicht die Kräfte,
welche vom Deckenspannlager 34 über den Deckenspant 35 hin zur Deckenlängsachse
wirken. Einseitige Elastizitätsspännungen können auf die Schwinghebel 2 und den
Deckenzargenspant 35 durch eine zusätzliche Spannwölbung erzielt werden. Die vier
Spannlager 36, 37, 38 und 39 dienen als Stiftlagerungen für die Justiervorrichtung.
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Die A b b. 2 zeigt das Saiteninstrument der A b g-.1. im Schnitt A-B
gesehen mit gleicher Bodenzuglagerung am Spannzugkörper 8 sowie mit an den Saiten
beweglich gelagertem Saitenhalter 40 an der Lagerung 41 in den Aufhängelagern
42 und 43. Der Spannzugkörper 8 ist mit der Spannsehne 26 in den Lagern 24, 25 und
27, 28 zugverbunden an der Decke 5 gelagert. An der Spannsehne 26 ist die Schutzkappe
141 befestigt. Das Schwingelement 1 mit den Saiten ruht mit einem
Fuß 44 auf der Schwinghebelplatte 46 und Schwingkappe 47 und mit dem Standfuß 48
auf der Fußraste 6. Die Schwingkappe 47 und Schwinghebelkappe 46 sind gemeinsam
auf ;dem Konus 49 und durch Flächenkontakt zueinander druckgelagert. Die Schwingkappe
47 mit der Kurvenbahn 46 stützt sich mit der höchsten Kurvenerhöhung auf den Flächenkontaktring
59, welcher aus Plexiglasfiber und Metalleinlagen besteht und einen Ausschnitt oder
Durchlaß 50 der Decke 5 überdeckt. Der Schwinghebel 2 hat eine Lagerfläche
45, welche eine Dämpfungsfeder aus Kunststoff mit Gegenspannung zur Schwingkappe
47 tragen kann. Der Doppelschwinghebel 2 lagert im Flächenzuglager 3 und Flächendrucklager
4 und beugt die Decke 5 um das Knotenfeld 31. Am Spannzugkörper 8 ist zum Schutz
der spannenden Teile eine Schutzkappe 141 gelagert.
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In A b b. 3 ist eine besondere Ausführung der Schwingkappe 47 dargestellt,
bei der dieselbe innen mit einem Gewinde 52 versehen ist, in welcher eine Konushülse
53 gelagert ist und Zapfen 54 trägt, welche in eine Kurvennut 55 des Schwinghebels
58 lose eingreifen. Neben der Kurvendruckbahn 56 kann die Konushülse 53 zusätzlich
konzentrisch auf dem Sitz 57 die Durchgangsöffnung 50 arretieren und damit den Schwinghebel
(einseitig eingespannter Träger 58) gegenüber dem Flächenkontaktring 59 ,der Decke
5 verspannen.
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In A b b. 4 ist ein Schwingelement 1 von der Standfußseite her dargestellt.
Die Schwingkappe 47 trägt an ihren sechskantigen Flächen verschiedenfarbige Punkte
60, und die freien Felder können auch schriftliche Merkmale aufweisen. Der zweiarmige
Schwinghebel 2 trägt am Boden ein Spiegellager 61, in welchem schwenkbar ein Strahlenwerfer
62 beiderseits des Hebels gelagert ist. Ein im Spannzugkörper 8 sich befindendes
Loch 63 und eine Öffnung 66 in der Zarge ermöglichen es, die Lager und schwingenden
Teile anzuwärmen. Das Flächenzuglager 3 kann auf zwischengelagerten Spannfuttern
67 aus altem Klangholz befestigt sein. Das Hebeldrucklager 4 kann einen Weicheisenfuß
68 besitzen, welcher magnetisch am Magnetlager 69 der Deckenzargenfläche gebunden
ist und durch das Deckenloch 70 mit dem Deckenschieber 71 und Stift 72 verbunden,
gleichfalls magnetisch in Kontakt am Magnetlager 69 den Schwinghebeldruck zur Deckenfläche
von und zu dem Flächenzuglager 3 und Lager 4 druckmagnetgemäß verändert, wodurch
die übersetzungs- und Spannungsverhältnisse des Doppelschwinghebels klanglich abstimmbar
sind. Am Spannzugkörper 8 ist ein Saitenhalter 40 gelagert, welcher mit einem Kupplungsstück
73 an der Zuglagerfläche 23 mit der Schraubhülse 85 gehalten ist. Der Spannzugkörper
8 kann durch einen zweiteiligen Zugfuß 74 mit zwei Federwinkelachsen 75 und 76 gehalten
werden, welche nebeneinander in verschiedenen Abständen und Federlängen in zwei
Lagern 77 und 78 befestigt sind. Die längere Federwinkelachse 76 ist am Boden 9
durch einen Bodensteg 79 flächengebunden, unabhängig von der Zargensteglagerung
77. Die Federwinkelachsen tragen
Gewinde, Zargenzugmuttern 80 und
Bodenzugmutter 81, welche wechselseitig an den Lagerflächen 82 und 83 spannend oder
entspannend genähert oder entfernt zum Spannzugkörper 8 gelagert werden können.
Der zweiteilige Zugfuß 74 kann zu einem zweiteiligen Haken 84 ausgebildet
sein, welcher zur Stützhaltung des Instruments an der Brustfläche dient und mit
einem Gummipuffer 142 verbunden ist. Die am Schwingbügel lagernden Teile können
zwecks Lichtdurchflutung aus lichtdurchlässigem Material sein.
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A b b. 5 zeigt ein zentrisch ausgelastetes Schwingelement 1. Es ist
mit Schwingelementfüßen 44 und 48 ausgerüstet, welche die Saitenschwingungen über
die Fußraste 6 und den Doppelschwinghebel 2 in abstimmbarer Weise auf die Decke
5 übertragen. Der Standfuß 48 ist mit drehbarem Fußteil 86 ausgerüstet und greift
in die Fußrastennut 88 und die Fußbahn 89 ein. Bei einer Drehbewegung des Fußteils
86 um 90° ist die Fußkontur 90 von der Fußbahn freigelegt, und die Fußachsenstütze
91 steht in der Fußrastennunt 88 lagerenlastet, wodurch eine Klangbeeinflussung
der Saitenkörper durch die veränderte Schwingelement-Horizontalbewegung erreicht
ist. Durch den Deckenausschnitt 50 ragt ein am Flächenzuglager 3 und Hebeldrucklager
4 über Dämpflager 67 und 92 der mit der Decke 5 verbundene Doppelschwinghebel2.
Am Hebelende ist ein Druckprisma 93 angeordnet. Das Schwingelement 1 weist Schlitze
94 und 95 auf.
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In der A b b. 6 ist ein zentrisch abgestimmtes Schwingelement 1 mit
Standfuß 96 und dem ihm zugeneigten Schwingschlitz 97 auf derselben Seite angedeutet.
Der geneigte kürzere Schwingfuß 44 ist an einem tarierbaren zweiarmigen Schwinghebel
2 mit Drucklager 103, Rollachse 104, Spantsteg 105 und Deckenspant 35 gelagert.
Der Doppelschwinghebel 2 kann hohl sein und eine elektrische Leitungsader 47 enthalten.
Die Schwingmutter 98 trägt einen Federdruckhebe199, welcher die mechanische Druckspannung
wie auch die verschiedenen elektrischen Schalt-und Kontaktfunktionen am Kontaktring
100 und den Kontaktstellen 101 und 102 ermöglichen.
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Die A b b. 7, 8 und 9 zeigen sinnbildlich ein auf einen Bleibügelrahmen
106 gelagertes Deckenvorderteil 5 auf zwei nebeneinander aus dem Bleibügelrahmen
106 hervorragenden Lagerstiften 107 und 108, welche in die Bohrungen der Deckenzargenbrücke
20 eingreifen. Am anderen Ende des Bleibügelrahmens 106 der A b b. 8 ragen zwei
weitere Lagerstifte 109 und 110 aus der Bleibügelrahmenfläche 111 heraus, auf denen
das hintere Deckenteil 5 in den Bohrungen der Zargenfeder 29 hineinragend lagert.
Der Bleibügelrahmen 106 ist mit einem Doppelgelenk 112 und 113 und mittels Schellen
114 dämmisoliert an einem Ständer in Spielstellung von etwa 45° und der jeweiligen
Spielhöhe des zu testenden Musikers frei zugänglich gehalten. Die Deckenzarge 5,
vorerst ohne Boden 9 über dem Bleibügelrahmen 106 durch die Moosgummipolster 115
und 116 und die federnde Spannung der Lagerstifte in Distanz gehalten, ist
von unten offen durch die Rahmenöffnung 117 in ihrer ganzen Länge zugänglich. Am
Spannzugkörper 7, welcher beweglich am Dekkenzargenlager 11 durch Spannkraft der
Saiten sitzt, ist an dem Fußwandlager 118 ein Lagerschieber 119
mit
dem Zuggelenk 16 und der Druckschraube 17 zugtragend befestigt. Zwischen dem Schwingbügel
18 und dem Druckschraubenlager 22 ist ein piezoelektrischer Kristall 120 und eine
Platte 121 eingefügt; welche mit ihren elektrischen Leitungen 122 und 123 mit einem
Tonbandgerät 124 und einem elektronischen Meßgerät 125 verbunden sind. Das Meßgeräl
125 ist mit einer Registriervorrichtung 126 gekuppelt, Bei gleichlaufender
Papier- und Tonbandfortbewegung können die Aufzeichnungen auf beiden Bändern miteinander
ausgewertet werden. Die elektronischen Messungen erfolgen während eines normalen
Spielverlaufs und zwanglosen Griffbewegungen der Finger. Mit jedem vertikalen Fingerdruck
in Pfeilrichtung auf dem Griffbrett 130 wird ein horizontal gezielter Druckstoß
von der Druckschraube 17 vertikal ausgelöst und auf den Schwingbügel und die Zargenbrücke
übertragen. Das Zuggelenk 16 kann im Stoß (gestrichelt) oder Zugstellung am Schwingbügel
18 druckwirkend angelenkt werden. Ein geeichtes Meßmikrophon und das ganze Frequenzsystem
kann in der Frequenzhöhe des Grundtones des Instruments eingepegelt werden. Die
Apparatur kann in Phon geeicht werden. Die justierende Person bewegt den Lagerschieber
119 und das Zuggelenk 16 bis zu der Lagerstelle am Schwingbügel 18 rückend, bis
der Musiker den Klang als gut bestätigt. Nach einer Gehörpause wird das Lager und
das Klangexperiment nochmals wiederholt. Werden dieselben Lagerstellen gleichermaßen
erzielt und bestätigt, so ist die arteigene Spannzugstellung am Spannzugkörper 7
gefunden und wird am Schwingbügel und am Fußlager 14 eingezeichnet, womit der subjektive
Klangeindruck des betreffenden Musikers und zukünftigen Besitzers des Saiteninstruments
physikalisch fixiert ist. Diesem Verfahren geht in jedem Fall die dämpfende Justage
voraus. Das Einsetzen des Dämmfutters 19 zwischen der Zargenbrücke 20 und dem Schwingbügel
18 wird mit der gleichen elektronischen Apparatur vorgenommen. Diese Justage ist
ausschlaggebend für die guten Einschwingvorgänge und wird in den leer schwingenden
Saiten wie auch durch Anwendung einer elektrischen Gewichtsgriffapparatur 127, die
mit Gewichtstarieraufnahmen 128 versehen ist, und mittels Gewichten 129 gewichtstarierend
das Griffbrett 130 verändernd belastet (s. Ab b. 8). Der Bogendruckbestimmung voraus
erfolgt stets die Flächenlagerbestimmung des Flächenzuglagers 3. Am Bleibügelrahmen
106 sind dreh- und schwenkbar die Lagerhalter 131, 132 drehbar sowie längsbeweglich
angeordnet. Sie tragen Druckteller 133, an welchem auf seiner planen Fläche ein
piezoelektrischer Kristall 134 in Kupferfolien und Plastikisolationen gelagert ist,
welcher auf einen planen Metallteller 135 gespannt ist. Ein planer höhenverstellbarer
Federsockel 136, welcher auf diesen Elementen lagert, hat eine kugelartige
Stützfläche 137 und gibt dem Flächenzuglager 3 den Stützhalt in der Decke 5.
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Die Justierung des schwingenden Systems erfolgt mittels des Spannzugkörpers
B. Dazu ist in der Zargenöffnung 66 ein Spannzughaken 143 angeordnet, der eine Zugmutter
144 trägt. Mit dem verschiebbaren Aufhängeschieber 145 wird unter ohrgemäßer Klangkontrolle
und einem Oszillographen 149 der Saitenlagerwinkel bestimmt. Ist der Flächenzuglagerpunkt
gefundens so kann mit der Bogendruckbestimmung begonnen werden. Hierbei kann die
vordere Deckenklangerregung abgedämpft und stillgelegt werden. Der zu testende Musiker
spielt ein beliebiges übungsstück, bei der Tonläufe wie auch
lang
anhaltende Bogendruckimpulse über die Saiten geleitet und zu der Decke 5 hin ausgestrahlt
werden. Das Flächendrucklager 4 wird während dem Klangtesten zu oder von dem Flächenzuglager
3 verschoben. Der Spieler selbst hört klangmäßig und spürt am reibungslosen glatten
gleichmäßigen Bogenzug und unbeeinflußt ,gefühlsmäßig und gehörmäßig,. wann die
beste Klangwirkung und Spielbarkeit erreicht ist. Der Justierer dagegen beobachtet
währenddessen die von den Saiten erzeugten Schwingbilder am Oszillographen 143.
Ist unabhängig voneinander die übereinstimmung zwischen geringstem Bogendruck und
größter Klangwirkung und die entsprechende Dämpfung subjektiv wie auch elektronisch
meßphysikalisch erreicht,. so zeichnet der Justierer die Lagerdruckstelle 4 an.
Unabhängig von der Beihilfe des Musikers kann nun der Boden 9 mit den gleichen vorhandenen
Lagerlöchern an den Lagerstiften 107 und 108 sowie 109 und 110 druckbindend zur
Decke 5 aufgegabelt und an denselben die Flächenbearbeitungen klanggemäß vorgenommen
werden. Die Bodenschwingung ist für die Grundtonbildung interessant und mit der
Stimmispannung ausschlaggebend für die dominierende Knotenfeldspannung und Stimmspannung
31. Die Decke 5 ist bei den Klangvorgängen und der Luftraumresonanz von übergeordneter
Bedeutung, und zwar zeigt sich, als Justiererfahrung, daß sich die günstigen Drucklagerstellen
periodisch längs der Decke wiederholen. Der Rand des Bodens 9 ist möglichst dünn
zu halten und nur an der Längsperipherie der Spannkörperlager 11 und 12 stärker
zu halten.
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Zu A b b. 9 in A b b. 7 und 8 ergänzend wird :eine mechanisch elektrische
Anlage dargestellt, welche auf Grund der vorausgegangenen Meßerfahrungen zur serienmäßigen
Klangjustierung von Deckenzargenresonanzkörpern eingerichtet ist. Die Auswertung
der Fingertastdruck- und Armgewichtsimpulse erfolgen auf dem Griffbrett 130 mittels
der Griffapparatur 127 und Gewichtstarierungen 128, welche von Hand wie auch elektrisch
gesteuert einstellbar eingerichtet werden können. Der Fingerbogendruck und das Schwungarmgewicht
des Spielers, welches vorher ermittelt worden ist, wird mit geringerer Größe durch
einen Druckgenerator zum Schwingelementl und den Saiten. geleitet.