DE129031C - Verfahren zur Darstellung von in Wasser leicht löslichen, besändigen Alkalisalzen der durch alkalische Hydrolyse des nativen Eiweisses entstehenden Spaltungsprodukte - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von in Wasser leicht löslichen, besändigen Alkalisalzen der durch alkalische Hydrolyse des nativen Eiweisses entstehenden Spaltungsprodukte

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DE129031C
DE129031C DE1900129031D DE129031DA DE129031C DE 129031 C DE129031 C DE 129031C DE 1900129031 D DE1900129031 D DE 1900129031D DE 129031D A DE129031D A DE 129031DA DE 129031 C DE129031 C DE 129031C
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J3/00Working-up of proteins for foodstuffs
    • A23J3/30Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis
    • A23J3/32Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis using chemical agents

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Description

PATENTAMT.
JVe 129031 KLASSE XIp.
Bekanntlich werden durch die Einwirkung verdünnten wässrigen Alkalis die Eiweifskörper hydrolytisch in mehrere Verbindungen gespalten. Die hierbei entstehenden Producte sind bereits vielfach untersucht worden in der Weise, dafs man die bei der Einwirkung des Alkalis erhaltene Lösung wieder ansäuerte und die durch die Säure zum Theil gefällten, zum Theil in Lösung erhaltenen Producte einer weiteren Reinigung unterwarf, bei welcher nur der basische Charakter der Eiweifsspaltungsproducte in Betracht kam. Es wurde nun die Beobachtung gemacht, dafs bei den durch die hydrolisirende Wirkung verdünnter, warmer Alkalien auf natives Eiweifs erhaltenen Spaltungsproducten der Säurecharakter in viel ausgesprochenerem Mafse hervortritt als die basischen Eigenschaften, derart, dafs sie mit Alkalien und Erdalkalien wohl charakterisirte, beständige, in Wasser leicht lösliche Salze zu bilden vermögen. Diese bisher zur Reindarstellung und Trennung der Verbindungen nicht verwerthete Eigenschaft gestattet nun eine bequeme Isolirungsmethode der bei der alkalischen Hydrolyse des Eiweifses resultirenden Spaltungsproducte.
Während es den früheren Forschern A. Danilewsky1), Schmiedeberg2), Blum & Vaübel3) nicht gelungen war, die Spaltungsproducte in reiner Form zu isoliren und die von den einzelnen Forschern dargestellten Producte
1) Archiv des sciences phys. et naturelles (3) V.
ag· 3°5> 34»· ' ■
2) Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmakol. XXXlX, 57.
3) Journ. f. pract. Chem. (2) LVII, 37S.
in ihren Eigenschaften und ihrer Zusammensetzung von einander je nach der Arbeitsweise erheblich abweichen, ist es bei dem vorliegenden Verfahren gelungen, aus den Spaltungsproducten zwei wohl charakterisirte Verbindun-, gen zu isoliren.
Das neue Verfahren besteht darin, dafs man das Albumin mit verdünntem, wässrigem Aetzalkali auf dem Wasserbade bis zur nahezu völligen Lösung erwärmt, die filtrirte Lösung wieder ansäuert und den hierbei entstandenen Niederschlag A, als auch die von diesem durch Filtration getrennte Lösung B gesondert mit Alkalilauge übersättigt und die hierbei gebildeten Alkalisalze der Dialyse unterwirft. Sobald das Diffusionswasser frei von Mineralsalzen ist und neutral reagirt, enthält der Dialysator nur das reine Alkalisalz des entsprechenden Eiweifsspaltungsproductes, das entweder durch Eindampfen oder Fällen in feste Form übergeführt werden kann. Aus den Salzen können die entsprechenden Säuren erhalten werden. Die dem Spaltungsproducte A entsprechende reine Säure wird Protalbinsäure, die dem Spaltungsproducte B entsprechende Säure wird Lysalbinsäure genannt.
Die neuen Salze sind durch eine gemeinsame sehr werthvolle Eigenschaft ausgezeichnet; sie vermögen aus den Schwermetallsalzen, namentlich aus den Salzen des Silbers, Quecksilbers bezw. des Goldes die Metalloxyde bezw. Metalle in colloidaler Form abzuscheiden.
Die gemäfsigte Einwirkung heifsen, verdünnten Alkalis auf Albumin führt wesentlich
zu diesen zwei Hydrolysirungsproducfen, die in ungefähr gleicher Menge entstehen. Die aus Eialbumin gewonnenen Substanzen sind von denen aus Serumalbumin nicht wesentlich verschieden.
Zur Reindarstellung von Eiweifsproducten ist bereits früher die Dialyse neutralisirter oder alkalischer Lösungen von Eiweifsverbindungen angewendet worden; hierbei sind aber nicht die Alkalisalze, sondern die freien Säuren bezw. alkaliarme Verbindungen.erhalten worden, bei welchen der Alkaligehalt mit fortschreitender Dialyse abgenommen hat (vergl. Neumeister 232 bis 233, Jahresber. f. Thierchemie, Bd. 7, S. 13). Aus den durch die alkalische Hydrolyse bewirkten Spaltungsproducten des Eiweifses sind bisher reine Alkalisalze weder durch die Dialyse noch auf anderem Wege dargestellt worden. Die aus den salzsauren Albuminhemipeptonen dargestellten Baryumsalze gehören einer ganz anderen Klasse von Eiweifsspaltungsproducten an. Der saure Charakter des Albuminpeptons ist bedeutend geringer, als derjenige der neuen Spaltungsproducte. Aus diesem Grunde sind auch die Alkalisalze nicht beständig; aus den durch Ersatz der Baryums durch andere Metalle erhaltenen Salzen scheidet sich das Pepton wieder ab (vergl. Berichte XXVII, 1839 bis 1840). Dieses Albuminpeptonbaryum besitzt auch nicht die Eigenschaft, aus den Salzen der Schwermetalle diese in colloidaler Form abscheiden zu können.
Beispiel.
100 Th. Albumin werden in eine Lösung von 15 Th. Aetznatron in 500 Th. Wasser unter Umrühren eingetragen und unter Ersatz des verdampfenden Wassers auf dem Dampfbade erwärmt. Das Albumin geht bis auf einen geringen flockigen Rest allmählich in Lösung. Die so erhaltene Flüssigkeit wird filtrirt und nach dem Erkalten so lange mit verdünnter Salpetersäure versetzt, als sich noch ein' Niederschlag von ProtalbinsSure bildet. Hierbei macht sich Gasentwicklung und Geruch nach Schwefelwasserstoff und anderen flüchtigen Substanzen bemerkbar. Die gefällte Protalbinsäure, die als Nitrat vorhanden ist, wird nach einigem Verweilen irr der Flüssigkeit fest und wird von der in Lösung befindlichen Lysalbinsäure durch Filtration getrennt. Durch Zusatz von überschüssiger Natronlauge werden nun beide Säuren ih die Natronsalze übergeführt, ebenso die gebundene und freie Salpetersäure, gelöster Schwefelwasserstoff und andere Nebenproducte, und hierauf der Dialyse gegen Wasser unterworfen.
Die unorganischen Natronsalze und sonstigen Verunreinigungen gehen hierbei in das Diffusionswasser über, während die Natriumsalze der beiden hochmolecularen Säuren im Dialysator verbleiben. Die Diffusion ist beendet, wenn im Aufsenwasser nur mehr Spuren von Nitraten durch Diphenylamin nachweisbar sind. Aus den so gereinigten Lösungen werden die Natriumsalze der beiden Säuren durch Eindampfen oder Fällen der eingeengten Lösungen mit Alkohol in fester Form erhalten.
Das protalbinsaure Natrium enthält 2 bis 3 pCt. Na, das Salz der Lysalbinsäure ca. 5 pCt.
Zur Reindarstellung der Protalbinsaure wird diese aus. ihren Salzen mit Essigsäure — Mineralsäuren sind für diesen Zweck weniger geeignet, da sie mit der Säure Salze bilden — ausgefällt, durch Diffusion gegen destillirtes Wasser von Überschüssiger Essigsäure und essigsaurem Salz befreit und in Vacuo bei ioo° getrocknet.
Analyse.
I. Asche: 0,07 pCt., C: 53,59 pCt, H: 7,58 pCt., N: 14,61 pCt.
II. Asche: 0,07 pCt., C: 53,85 pCt., H: 7,65 pCt., N: 14,10 pCt., S: 1,35 pCt,
III. Asche: —,C: 54,05 pCt., H: 7,73 pCt.
Wie ersichtlich, unterscheidet sich die Verbindung sehr erheblich von der Schmiedeberg'sehen Desamidoalbuminsäure (1. c), die viel weniger Stickstoff enthält (1. c); aber auch mit den anderen Protalbinstoffen Danilewsky's (1. c.) zeigt sie nur Aehnlichkeit, ist aber nicht damit identisch, da sie nicht die von diesem Forscher für die Protalbinstoffe angegebenen Farbenreactionen zeigt.
Die Säure besitzt nach Moleculargewichtsbestimmungen ihrer Salze (Gefriermethode) ein hohes Moleculargewicht (ungefähr 2000).
Die Lysalbinsäure erhält man in reiner Form, wenn man die Salze mit Schwefelsäure ansäuert, wobei ein Ueberschufs an Säure zu vermeiden ist, und so lange gegen destillirtes Wasser dialysirt, bis alle anorganischen Salze entfernt sind. Der Dialysatorinhalt, welcher die Substanz als Sulfat gelöst enthält, wird nun mit der zur Ausfällung der Schwefelsäure nöthigen Menge Aetzbaryt versetzt und das so von Schwefelsäure und Baryum freie Filtrat concentrirt und mit Alkohol gefällt. Man erhält das neue Hydrolysirungsproduct als weifses, in Wasser lösliches Pulver, das gleichzeitig, saure und basische Eigenschaften zeigt, wobei jedoch ebenfalls der saure Charakter überwiegt. Die Substanz besitzt folgende Zusammensetzung:
I. C: 8 pCt. Asche, C: 50,80 pCt., H: 6,8: pCt., N: 15,49 pCt., 5 0: 7OpCt1
II. C: 3,60 pCt. Asche, C: 51,23 pCt., H: 6,85 pCt., JV: 15,96 pCt.
(auf aschefreie Substanz berechnet).
Die Verbindung wird durch Uebersättigen ihrer wässrigen Lösung mit Neutralsalzen (JViZJ2 S-O41, KNO3, Na Cl, Na2 SO4 ausgeschieden und zeigt auch in ihrem sonstigen
Verhalten Aehnlichkeit mit den durch künstliche Verdauung aus den Eiweifskörpern dargestellten Albumosen. Beide Säuren zeigen sehr schön die Biuretreaction; ihre wässrigen Lösungen färben Lackmus roth.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Darstellung von in Wasser leicht löslichen beständigen Alkalisalzen der durch alkalische Hydrolyse des nativen Eiweifses entstehenden Spaltungsproducte, genannt Protalbinsäure und Lysalbinsäure, darin bestehend, dafs man Albumin der alkalischen Hydrolyse unterwirft, die Producte in bekannter Weise durch Ansäuern und Filtriren von einander trennt, einerseits den Niederschlag, die Protalbinsäure, in überschüssigem Alkali auflöst, andererseits die . Lösung, enthaltend, die Lysalbinsäure, mit überschüssigem Alkali versetzt, die alkalischen Lösungen so lange dialysirt, bis das Diifusionswasser neutral reagirt und keine Mineralsalze mehr enthält, und schliefslich vorsichtig zur Trockne eindampft.
DE1900129031D 1900-02-01 1900-02-01 Verfahren zur Darstellung von in Wasser leicht löslichen, besändigen Alkalisalzen der durch alkalische Hydrolyse des nativen Eiweisses entstehenden Spaltungsprodukte Expired DE129031C (de)

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