DE1288869B - Vorrichtung zur Oberflaechenbehandlung rotationssymmetrisch ausgebildeter Koerper - Google Patents
Vorrichtung zur Oberflaechenbehandlung rotationssymmetrisch ausgebildeter KoerperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Stromzuführung in Berührung kommen. Entchemische
oder elektrochemische Behandlung der sprechend den dadurch entstehenden Unterschieden
Oberfläche von im wesentlichen rotationssymmetrisch in der für die einzelnen Oberflächenteile wirksam
ausgebildeten, insbesondere aus Metall bestehenden werdenden Behandlungsstromdichte, deren Einfluß
Körpern mit einem an einer horizontalen Welle auf- 5 auch bei sehr langer Behandlungsdauer nicht völlig
gehängten und über Reibungskräfte von dieser Welle verschwindet, fallen dann auch Stärke und Haltbaraus
in Rotation um eine horizontale Achse versetz- keit der auf den Behandlungsgutteilen erzeugten galbaren,
einen kreiszylindrischen Hohlraum umschlie- vanischen Überzüge unterschiedlich aus. Außerdem
ßenden Träger, der mindestens mit seinem unteren läßt es sich bei einer Unterbringung des Behandlungs-Teil,
in dem die zu behandelnden Körper freibeweg- io gutes in einem Tuch kaum vermeiden, daß mitunter
lieh gehalten sind, in ein Behandlungsbad eintaucht. wenigstens ein Teil des Behandlungsgutes über den
Will man einen Körper in einem Bad einer chemi- Badspiegel hinausragt, was einerseits zu einer Verschen
oder elektrochemischen Behandlung unter- längerung der erforderlichen Behandlungsdauer und
ziehen, den Körper also beispielsweise auf elektro- andererseits zu einer unerwünschten Oxydation der
lytischem Wege mittels Gleichstrom entfetten, ihn 15 zu behandelnden Oberflächen führt, die Haftfestigeiner
anodischen Dekapierung oder einer Beizung. keit und Haltbarkeit des erfolgten Überzuges weiter
Polierung oder Glättung unterziehen oder ihn auf vermindert. Weiterhin führt das Tuch mit seiner
galvanischem oder chemischem Wege mit einem großen inneren Oberfläche beim Auftauchen aus dem
Überzug versehen, so besteht stets das Problem einer Bade jeweils erhebliche Flüssigkeitsmengen in seinen
geeigneten Halterung des Körpers während der Be- so Poren mit sich, die an der Luft zumindest teilweise
handlung in dem Bad. Feste Einspannungen eignen verdunsten. Die dadurch entstehenden Verluste an
sich für diesen Zweck nur sehr bedingt, da sie stets Badflüssigkeit fallen insbesondere angesichts der
den einen oder anderen Teil der Oberfläche des zu oben erwähnten relativ langen Behandlungsdauer
behandelnden Körpers abdecken und dort eine Be- einerseits kostenmäßig ins Gewicht und führen anderührung
mit der Badflüssigkeit und damit das Vor- 35 rerseits auch zu einer möglicherweise unzulässigen
nehmen der gewünschten Behandlung verhindern. Abgabe von unter Umständen giftigen Brennstoffen
Dies bedeutet, daß man bei festen Einspannungen aus dem Behandlungsbad an die Atmosphäre. Uneinen
mindestens zweimaligen Wechsel in der Lage- günstig wirkt sich schließlich auch die Notwendigrung
der zu behandelnden Körper vornehmen muß, keit von Spann- und Umlenkwalzen insofern aus,
der Behandlungsvorgang also mindestens zwei Stufen 30 als sie einerseits den Herstellungsaufwand für die
umfaßt, wobei außerdem dafür gesorgt werden muß, bekannten Vorrichtungen erhöht und andererseits
daß in der ersten Stufe bereits behandelte Teile der auch den wegen der vermehrten bewegten Massen
Oberfläche des Körpers in der zweiten Verfahrens- benötigten Aufwand an Betriebsenergie steigert und
stufe nicht mehr mit dem Bad in Berührung kommen schließlich infolge der mechanischen Spannung zu
können. Selbst unter Beachtung entsprechend arbeits- 35 einer erhöhten Abnutzung des Trägertuches Anlaß
aufwendiger und auch sonst kostspieliger Vorsichts- gibt.
maßregeln läßt sich dann immer noch nicht eine abso- Günstiger, jedoch ebenfalls nicht frei von Mängeln
lut gleichmäßige Behandlung der gesamten Körper- ist die Vorrichtung nach dem deutschen Gebrauchsoberfläche garantieren. muster 1 766 823, bei der als Träger für die zu beAngesichts
dieser Schwierigkeiten bei fester Ein- 40 handelnden Gegenstände entweder, soweit die Bespannung
des zu behandelnden Körpers haben sich handlungsgegenstände langgestreckte Körper sind, an
bereits frühzeitig Halterungsmethoden entwickelt, bei einer horizontalen Welle aufgehängte und durch
denen der zu behandelnde Körper mehr oder weni- diese in Umlauf versetzbare Ketten oder eine an solger
freibeweglich in einem Träger untergebracht ist chen Ketten aufgehängte, kleinere zu behandelnde
und gemeinsam mit diesem in das Behandlungsbad 45 Gegenstände aufnehmende Chargiertrommel dient,
eintaucht. Zwar sind im ersteren Falle die Ketten und im letzte-Die in den deutschen Patentschriften 184 011, ren Falle auch die Chargiertrommel ständig in Be-195
674 beschriebenen Vorrichtungen sind für das wegung, indem sie die Drehung der sie antreibenden
Galvanisieren von geschnittenen Drähten, Röhren, horizontalen Welle entsprechend mitmachen, es verStangen
und ähnlichen Gegenständen bestimmt und 50 bleiben jedoch in beiden Fällen relativ große Oberweisen als Halterung für das Behandlungsgut ein flächenteile des Behandlungsgutes, längs deren entTuch
aus isolierendem Material auf, das durch ent- weder die zu behandelnden länglichen Körper untersprechend
angeordnete Wellen und Walzen bewegt einander im ersten Falle oder die einzelnen zu be-
und gespannt gehalten wird und von dem ein Teil handelnden Körper mit der Innenwandung der Charin
das Behandlungsbad eintaucht, wobei dieser Teil 55 giertrommel im zweiten Falle ständig in Berührung
die zu behandelnden Gegenstände aufnimmt. Eine stehen. Dementsprechend ist an diesen Stellen der
derartige Halterungsmethode für das Behandlungs- Angriff des Behandlungsbades geringer, so daß beigut
hat jedoch eine Reihe von Nachteilen. spielsweise ein auf galvanischem Wege erzeugter
So müssen, da das Tuch aus isolierendem Material Überzug an einzelnen Stellen der zu behandelnden
besteht und deshalb nicht als Stromzuführung dienen 60 Körperoberflächen dünner ausfällt als an anderen,
kann, gesonderte, gegenüber dem Behandlungsgut Außerdem besteht bei der in dem Gebrauchsmuster
feststehende Stromzuführungen vorgesehen sein. Es 1766 823 für die Behandlung kleinerer Körper gegibt
daher allenfalls einen sehr geringfügigen Wechsel wählten Halterung die Notwendigkeit eines relativ
der Berührungspunkte zwischen Stromzuführung und großen apparativen Aufwandes, da die für die Auf-Behandlungsgut,
und es verbleiben auf jeden Fall 65 nähme der zu behandelnden Gegenstände bestimmte
beträchtliche Oberflächenteile des Behandlungsgutes, Chargiertrommel über gesonderte Tragketten und
die während der gesamten Behandlungsdauer nur dazu gehörige Reibräder mit der horizontalen rotieüber
dazwischenliegende Behandlungsgutteile mit der renden Welle verbunden werden muß. Dieser Auf-
3 4
wand hat einerseits hohe Herstellungskosten für die von Bauteilen überhaupt möglich, was zu niedrigen
bekannte Vorrichtung und andererseits einen relativ Kosten sowohl für ihre Herstellung als auch für
starken Verschleiß dieser Vorrichtung zur Folge, da ihren Betrieb führt.
dann eine relativ große Zahl bewegter und teilweise Ein letzter Vorteil besteht schließlich darin, daß
aneinander reibender Teile vorhanden sein müssen. 5 man gegebenenfalls die rotierende Welle zusammen
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ausgehend mit der Wendel und dem darin befindlichen Behandvon
diesem Stande der Technik eine Vorrichtung an- lungsgut ohne größere Montagearbeit aus einem Bezugeben,
die bei einfachstem konstruktivem Aufbau handlungsbad entfernen und in ein anderes einbrineine
absolute Gewähr dafür bietet, daß alle Teile der gen kann, was insbesondere bei einer stufenweisen,
Oberfläche der zu behandelnden Körper gleichmäßig io in mehreren Bädern sich abspielenden Oberflächendem
Behandlungsbad und damit dem Behandlungs- behandlung des Behandlungsgutes von Vorteil ist,
Vorgang ausgesetzt werden, so daß bei geringem Auf- wie sie etwa beim elektrolytischen Verchromen
wand eine vollkommen gleichmäßige Behandlung der üblich ist, dem eine Verkupferung und eine Vergesamten
Oberfläche der zu behandelnden Körper nickelung der zu verschromenden Teile vorausgeht,
sichergestellt ist. 15 Im ganzen gesehen wird mit der erfindungs-
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer Vor- gemäßen Ausbildung des Trägers für das Behandrichtung
der eingangs erwähnten Art, dadurch gelöst, lungsgut eine Vorrichtung geschaffen, die bei eindaß
der Träger für die zu behandelnden Körper eine fachstem konstruktivem Aufbau und geringstem beWendel
ist, die längs einer Erzeugenden des von ihr triebsmäßigem Aufwand eine porenlose und störumschlossenen
Hohlzylinders auf der horizontalen ao stellenfreie gleichmäßige Behandlung der gesamten
Welle aufliegt. Oberfläche verschiedenartigster Körper gestattet, die
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Trä- beispielsweise die Form von Zylindern mit gegen-
gers für das Behandlungsgut als Wendel werden die über ihrem Durchmesser großer Länge oder von
Auflagestellen des Behandlungsgutes auf der inneren Kugeln aufweisen können, so daß sich die erfin-
Oberfläche des Trägers schon von vornherein wesent- 25 dungsgemäß ausgebildete Vorrichtung beispielsweise
lieh kleiner als bei einem vollwandigen Zylinder. hervorragend für die Vernickelung von Uranstäben
Außerdem erfährt das Behandlungsgut durch die eignet, die in Kernreaktoren zum Einsatz kommen
kombinierte Wirkung der Schraubenform des Trägers sollen und bei denen es in ganz besonders hohem
und seiner Rotation um seine Symmetrieachse außer Maße auf eine dichte und Störstellenfreie Ausbildung
einer Aufwärtsbewegung auch eine Translation längs 30 der Oberfläche ankommt.
der Drehachse, wechselt also ständig seine Lage In Weiterbildung der Erfindung empfiehlt es sich,
innerhalb des Trägers, so daß auch die Berührungs- auf der rotierenden Welle Anschläge anzuordnen, die
stellen zwischen Träger und Behandlungsgut gleich- eine Verschiebung der Wendel während der Rotation
mäßig über dessen gesamte Oberfläche verteilt wer- der Welle verhindern, und ebenso ist es von Vorteil,
den und dementsprechend auch der Angriff des Be- 35 auch an den Enden der Wendel selbst Anschläge
handlungsbades an allen Stellen der Oberfläche vorzusehen, die eine axiale Verschiebung der zu begleichmäßig
ist. Gleichzeitig führt die Wendel für handelnden Körper über die Enden der Wendel hinden
Fall einer elektrochemischen Behandlung der im aus verhindern, wobei man diese letzten Anschläge
Inneren der Wendel untergebrachten Körper, bei der entweder durch eine hinreichend große Bemessung
sich die Wendel infolge der Eigenelastizität ihrer ein- 40 der Anschläge auf der rotierenden Welle selbst oder
zelnen Windungen besonders gut als Stromzuführung aber durch eine Verringerung des Durchmessers der
eignet, außerdem durch den stetigen und regelmäßi- Endwindungen der Wendel gegenüber deren inneren
gen Wechsel der Berührungspunkte zwischen dem Windungen gewinnen kann.
Behandlungsgut und der Wendel auch zu einem eben- Soll die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung
solchen Wechsel der Stromübergangsstellen zwischen 45 für elektrochemische Oberflächenbehandlungsverfah-
beiden, der seinerseits eine absolute Gleichmäßigkeit ren eingesetzt werden, so ist es von Vorteil, die Wen-
des auf der Oberfläche des Behandlungsgutes bei- del mindestens an ihren dem von ihr umschriebenen
spielsweise erzeugten galvanischen Überzuges sowohl Hohlzylinder zugekehrten Partien elektrisch leitend
in seiner Dicke als auch in seiner Haftung auf der auszubilden und außerdem auch die horizontale
behandelten Oberfläche zur Folge hat. 50 Welle elektrisch leitend zu machen und mit einem
Weiterhin wirkt sich die Schraubenform der erfin- Anschluß an einen Pol einer Spannungsquelle zu
dungsgemäß als Träger für das Behandlungsgut ver- versehen, so daß man die Stromzuführung zu dem
wendeten Wendel auch günstig auf die freie Beweg- Behandlungsgut unmittelbar über die rotierende
lichkeit des Behandlungsgutes gegenüber dem Träger Welle und die Wendel vornehmen kann. Dabei kann
aus, was einerseits den für den Betrieb der gesamten 55 man die Wendel aus einem Metalldraht herstellen,
Vorrichtung erforderlichen Kraftaufwand vermindert der an seiner die äußere Oberfläche der Wendel bil-
und andererseits die Gewähr dafür bietet, daß das denden Seite mit einer elektrisch isolierenden Umgesamte
Behandlungsgut während der vollen Behänd- kleidung versehen ist, daß eine leitende Berührung
lungsdauer vollständig im Behandlungsbad verbleibt. zwischen dem Behandlungsgut und der Wendel ge-Dabei
hat die geringe Oberfläche der als Träger ver- 60 währleistet ist, diese aber nur an den mit dem Bewendeten
Wendel außerdem noch den Vorteil, daß handlungsgut in Berührung kommenden Stellen eine
sie kaum nennenswerte Teile der Badflüssigkeit an Metalloberfläche aufweist,
der Atmosphäre zum Verdunsten bringt. Zur weiteren Erläuterung der Erfindung soll nun-
der Atmosphäre zum Verdunsten bringt. Zur weiteren Erläuterung der Erfindung soll nun-
Schließlich ist durch die unmittelbare Aufhän- mehr unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Aus-
gung der als Träger für das Behandlungsgut erfin- 65 führungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Vorrich-
dungsgemäß eingesetzten Wendel auf der rotierenden tung näher beschrieben werden. Dabei zeigt in der
horizontalen Welle ein Aufbau der erfindungsge- Zeichnung
maßen Vorrichtung mit der geringstmöglichen Zahl F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungs-
Claims (6)
1. Vorrichtung für die chemische oder elektrochemische Behandlung der Oberfläche von im
wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildeten, insbesondere aus Metall bestehenden Körpern mit
einem an einer horizontalen Welle aufgehängten und über Reibungskräfte von dieser Welle aus
in Rotation um eine horizontale Achse versetzbaren, einen kreiszylindrischen Hohlraum umschließenden
Träger, der mindestens mit seinem unteren Teil, in dem die zu behandelnden Körper
freibeweglich gehalten sind, in ein Behandlungsbad eintaucht, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger eine Wendel (5) ist, die längs einer Erzeugenden des von ihr umschlossenen Hohlzylinders
auf der horizontalen Welle (4) aufliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch auf der Welle (4) angeordnete, eine
Verschiebung der Wendel (5) längs der Welle verhindernde Anschläge (16 und 17).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch an den Enden der Wendel
(5) angeordnete Anschläge, die eine seitliche Verschiebung der zu behandelnden Körper (6)
über die Enden der Wendel hinaus verhindern.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendel
(5) mindestens an ihren dem von ihr umschriebenen Hohlzylinder zugekehrten Partien elektrisch
leitend ausgebildet ist und daß die Welle (4) ebenfalls elektrisch leitend ausgebildet und mit
einem Anschluß (11) an einen Pol einer Spannungsquelle versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Endwindungen der Wendel
(5) einen kleineren Durchmesser aufweisen als die inneren Windungen
6. Vorrichtung nach Ansprach 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendel (5) aus einem
Metalldraht besteht, der an seiner die äußere Oberfläche der Wendel bildenden Seite mit einer
elektrisch isolierenden Umkleidung (14) versehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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