-
Die Erfindung betrifft einen Gelenkbeschlag für Sitze, insbesondere
Kraftfahrzeugsitze, bei dem die Rückenlehne einerseits in einer ersten Lagerstelle
gegenüber dem Sitz schwenkbar gehalten ist und sich andererseits in einer zweiten
Lagerstelle über einen im Sitz- bzw. Lehnenrahmen gelagerten und gegen selbsttätiges
Drehen festgehaltenen Kreisexzenter gegen den Sitzrahmen verstellbar abstützt.
-
Bei den bekannten Gelenkbeschlägen dieser Art (USA.-Patentschrift
2 311105) ist zwischen dem Kreisexzenter und einer von der ersten Lagerstelle
ausgehenden Verlängerung des Zehnenrahmens ein Koppelglied zur Übertragung des Exzenterhubes
in eine Schwenkbewegung der Rückenlehne angeordnet. Durch die Verwendung eines derartigen
Koppelgliedes sowie die hierfür erforderliche Anordnung von Verbindungselementen
weisen diese bekannten Gelenkbeschläge eine große Anzahl von Bauteilen und damit
einen komplizierten Aufbau und einen großen Raumbedarf auf.
-
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Gelenkbeschlag
der eingangs genannten Art zu schaffen, der bei einfachem Aufbau nur einen geringen
Raumbedarf benötigt.
-
Die Erfindung ist demgemäß darin zu sehen, daß der Kreisexzenter unmittelbar
in eine am Zehnenrahmen bzw. am Sitzrahmen vorgesehene zylindrische Lagerbohrung
eingreift und daß die erste Lagerstelle als Längsausnehmung im Sitz- bzw. Zehnenrahmen
ausgebildet ist und mit einem darin eingreifenden Gegenglied am Lehnen- bzw. Sitzrahmen
zusammenwirkt, wobei sich die Längsausnehmung etwa in Richtung einer Verbindungslinie
zwischen den beiden Lagerstellen erstreckt.
-
Durch die unmittelbare Lagerung des Kreisexzenters einerseits am Sitzrahmen
und andererseits am Zehnenrahmen kommen sowohl eine Koppelstange als auch deren
Lagerstellen in Fortfall, so daß der Aufbau des Gelenkbeschlages erheblich vereinfacht
und dessen Raumbedarf verringert wird.
-
Es ist hierbei vorteilhaft, wenn die Längsausnehmung als einseitig
offene Aussparung mit geringerer Tiefe als der Hub des Kreisexzenters ausgebildet
und das Gegenglied mittels des Kreisexzenters aus der Längsausnehmung ausrastbar
ist. Dadurch ist es möglich, die Beschlagteile und damit die Rückenlehne bei einer
bestimmten Stellung des Kreisexzenters frei zu verschwenken, beispielsweise nach
vorn zur Freigabe des Zuganges zu rückwärtigen Sitzen von Personenkraftwagen oder
nach hinten in eine Liegestellung.
-
Schließlich sind nach einem weiteren Merkmal der Erfindung mehrere
Aussparungen nebeneinanderliegend konzentrisch _ zur Lagerachse des Kreisexzenters
angeordnet. Auf diese Weise wird der Verstellbereich der Rückenlehne erweitert-
und ferner die durch den Kreisexzenter ermöglichte Feinverstellung mit einer gleichfalls
mittels des Kreisexzenters betätigbaren Grobverstellung vereinigt.
-
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht eines
ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Gelenkbeschlages, F i g. 2 den
Schnitt nach der Linie II-II in F i g. 1, F i g. 3 eine Seitenansicht eines zweiten
Ausführungsbeispiels, teilweise geschnitten, F i g. 4 den Schnitt nach der Linie
IV-IV in F i g. 3 mit einem um 90° gedreht gezeichneten längsgeschnittenen Betätigungshebel,
F i g. 5 eine Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels, teilweise geschnitten,
und F i g. 6 den Schnitt nach der Linie VI-VI in F i g. 5 mit einem um annähernd
90° gedreht gezeichneten längsgeschnittenen Betätigungshebel.
-
Das in den F i g. 1 und 2 dargestellte erste Ausführungsbeispiel weist
ein von einem Sitzrahmen 1' getragenes Sitzpolster 1 und ein von einem Zehnenrahmen
2' getragenes Rückenlehnenpolster 2 auf. Im Sitzrahmen 1' ist ein die beiden Sitzseiten
verbindendes durchgehendes Rohr 4 drehbar gelagert, das an seinem nach außen weisenden
Ende einen mit einem Betätigungsgriff 5' versehenen Kreisexzenter 5 trägt.
Der Kreisexzenter 5
greift in eine zylindrische Lagerbohrung 6 am Zehnenrahmen
2' ein. Im Kreisexzenter 5 ist ein federbelasteter Riegelbolzen 7 axial verschiebbar
angeordnet. Dieser trägt einen Riegel 8, der mit Aussparungen 9 an der Lagerbohrung
6 zusammenwirkt. Weiterhin sind der Sitzrahmen 1' und der Zehnenrahmen 2' mittels
eines als Bolzen ausgebildeten am Sitzrahmen 1' festgelegten Gegengliedes 3 miteinander
verbunden,:, das in :eine am Zehnenrahmen 2'
vorgesehene Längsausnehmung 3'
eingreift. Die Längsausnehmung 3' ist so angeordnet, daß sich ihre Mittellinie etwa
in Richtung zu der Lagerstelle des Kreisexzenters 5 erstreckt.
-
Durch Fingerdruck auf den Riegelbolzen 7 ist hierbei der Riegel 8
aus der jeweils zugehörigen Aussparung 9 entrastbar. Nunmehr kann der Kreisexzenter
5 mittels des Betätigungsgriffes 5' gedreht werden, wodurch die Neigungslage der
Rückenlehne verstellt wird. Das Gegenglied 3 wird hierbei in der Längsausnehmung
3' radial verschoben. Nach Erreichen der gewünschten Stellung und Entlasten des
Riegelbolzens 7 rastet der Riegel 8 selbsttätig wieder in eine der Aussparungen
9 ein, und die Rückenlehne ist in ihrer nunmehr eingestellten Neigungslage festgestellt.
-
Bei dem in den F i g. 3 und 4 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
sind an einem Sitzrahmen 101' gabelförmig einseitig offene als Aussparungen ausgebildete
Längsausnehmungen 103' vorgesehen, die kreisförmig um die Mittelachse einer
Welle 104 angeordnet sind und deren Mittellinien sich in Richtung auf diese Mittelachse
erstrecken. In die Längsausnehmungen 103' greift ein an einem Zehnenrahmen 102'
befestigtes zahnartiges Gegenglied 103 ein. Die die beiden Sitzseiten untereinander
verbindende Welle 104 ist -im Sitzrahmen 101' drehbar gelagert und trägt einen Kreisexzenter
105 auf ihrem nach außen weisenden Ende, der in eine Lagerbohrung 106 im Zehnenrahmen
102' eingreift. Der Kreisexzenter 105 ist mit einem Betätigungsgriff 105' verbunden.
In diesem ist ein durch eine Feder 107' belasteter Riegelbolzen 107 verschiebbar
angeordnet, der mit einem Riegel 108 verbunden ist, und deren Mittellinien
sich in Richtung auf diese Mittelachse erstrecken. Konzentrisch zur Welle 104 ist
an ihrem innenliegenden Teil eine spiralförmige Rückholfeder 110 am Sitzrahmen
101' befestigt, die sich mit ihrem äußeren Ende im Bereich des Gegengliedes
103 am Zehnenrahmen 102' abstützt.
-
Durch diese Ausbildung des Gelenkbeschlages ist
sowohl
eine Fein- als auch eine Grobverstellung der Rückenlehne möglich.
-
Zum Verstellen der Neigungslage der Rückenlehne ist bei dieser Ausführungsform
erst durch Fingerdruck auf den Riegelbolzen 107 der Riegel 108 aus der jeweils
zugehörigen Aussparung 109
zu entrasten. Danach kann der Kreisexzenter
105
mittels des Betätigungsgriffes 105' gedreht werden, wodurch die Rückenlehne
um das Gegenglied 103 geschwenkt wird. Das Gegenglied 103 ändert dabei seine Eingriffstiefe
in die jeweils zugeordneten Längsausnehmungen 103'. Die gewünschte Neigungslage
der Rückenlehne läßt sich durch Loslassen des Riegelbolzens 107 feststellen, wodurch
der Riegel 108 in die für diese Neigungslage vorgesehene Aussparung 109 einrastet.
Wird jedoch der Kreisexzenter 105 so weit gedreht, bis es seine dem Gegenglied
103
zugewandte obere Totpunktlage erreicht hat, so rastet das Gegenglied 103
aus der Längsausnehmung 103' aus. Die Rückenlehne kann nunmehr mit oder gegen
die Kraft der Rückholfeder 110 nach beiden Richtungen frei verschwenkt werden. Durch
Zurückdrehen des Kreisexzenters 105 kann anschließend das Gegenglied 103
in eine beliebige andere Längsausnehmung 103' eingerastet und dann der Kreisexzenter
105 mittels des Riegels 108 festgestellt werden. Auf diese Weise ist
zusätzlich zu einer Feinverstellung der Neigungslage der Rückenlehne durch Drehen
des Kreisexzenters auch eine Grob- und Schnellverstellung über große Winkel möglich.
-
Auch bei dem dritten Ausführungsbeispiel nach den F i g. 5 und 6 ist
ein Sitzrahmen 201' mit einem Sitzpolster 201 und ein Lehnenrahmen
202' mit einem Lehnenpolster 202 vorgesehen. Der Sitzrahmen
201' und der Lehnenrahmen 202' sind mittels eines die beiden Sitzseiten
verbindenden durchgehenden Rohres 204 schwenkbar miteinander verbunden, das im Sitzrahmen
drehbar gelagert ist und an seinem nach außen weisenden Ende einen mit einem Betätigungsgriff
205' versehenen Kreisexzenter 205 trägt, der über eine Lagerbohrung
206 den Lehnenrahmen 202' aufnimmt. Das Rohr 204 ist ferner
in einem Widerlagersegment 203" gelagert, das mittels einer Schraube
201" am Sitzrahmen 201
befestigt ist. Dieses Widerlagersegment
203" weist etwa konzentrisch zur Welle 204 mehrere gabelförmige einseitig
offene, als Aussparungen ausgebildete Längsausnehmungen 203' auf, in die ein am
Rückenlehnenrahmen befestigtes zahnartiges Gegenglied 203 radial verschiebbar eingreift.
Die Längsausnehmungen 203' sind hierbei kreisförmig um die Achse der Welle
204 angeordnet, und ihre Mittellinien erstrecken sich in Richtung dieser Achse.
In dem Kreisexzenter 205 ist ein radial verschiebbarer, mit Aussparungen 209 am
Widerlagersegment 203" zusammenwirkender Riegel 208 angeordnet. Mittels einer
schwenkbar gelagerten Taste 207 im Betätigungsgriff 205' ist der Riegel
208 gegen die Kraft einer Riegelfeder 207 aus den Aussparungen
209 entrastbar. Konzentrisch zur Betätigungswelle 204 ist ferner eine spiralförmige
Rückholfeder 210 angeordnet, deren inneres Ende mit dem Widerlagersegment 203" und
damit mit dem Sitzrahmen 201' drehfest verbunden ist, während ihr äußeres Ende sich
gegen den Rückenlehnenrahmen 202' abstützt. Die Rückholfeder 210 ist derart vorgespannt,
daß sie den Rückenlehnenrahmen 202' stets in eine aufrechte Lage drängt.
Auch diese Ausführungsform ermöglicht sowohl ein Fein- als auch ein Grobverstellen
der Rückenlehne. Zum Verstellen der Neigungslage der Rückenlehne muß nach dem Lösen
des Riegels 208 mittels der Taste 207 der Kreisexzenter 205 mit Hilfe des Betätigungsgriffes
205' gedreht werden. Dabei schwenkt die Rückenlehne um das Gegenglied 203,
das zugleich in der Längsausnehmung 203' zusammen mit der Rückenlehne eine
radiale Bewegung in bezug auf die Welle 204 ausführt. Sobald die gewünschte Neigungslage
der Rückenlehne erreicht ist, läßt sich diese durch Entlasten der Taste
207 verriegeln, wobei der Riegel 208 durch die Riegelfeder
207' in die für diese Neigungslage vorgesehene Aussparung 209
einrastet.
Zum Grobverstellen muß der Kreisexzenter 205 so weit gedreht werden, bis er seine
dem Gegenglied 203 zugewandte obere Totpunktlage erreicht hat. Hierdurch wird das
Gegenglied 203 aus der Längsausnehmung 203' ausgehoben. Mit oder gegen die
Kraft der Rückholfeder 210 kann sodann die Rückenlehne in jede beliebige
Neigungslage innerhalb ihres Schwenkbereiches gebracht werden. Auf Grund der Anordnung
mehrerer Ausnehmungen 203' läßt sich eine entsprechende Anzahl von Stellungen der
Rückenlehne in groben Stufen einstellen. Durch die geringe radiale Tiefe der Mehrzahl
der in F i g. 5 dargestellten Längsausnehmungen 203' ist nur in der dargestellten,
der Sitzstellung entsprechenden Neigungslage der Rückenlehne 202 und
202' eine Feinverstellung der Rückenlehne möglich. Die übrigen Längsausnehmungen
203' lassen nur ein einfaches Einrasten des Gegengliedes 203 und damit eine
grobstufige Verstellung der Rückenlehne 202 und 202' zu.
-
Statt der durch die Aussparungen 9,109 bzw. 209 in Zusammenwirkung
mit dem Riegel 8, 108 bzw. 208 bestimmten Stufenverstellung kann der
Kreisexzenter 5,105 bzw. 205 auch durch eine bekannte stufenlos wirkende Reibungsbremse
verriegelt werden, wodurch sich eine stufenlose Verstellung der Neigungslage der
Rückenlehne wenigstens innerhalb der Sitzstellung erzielen läßt.