DE12883C - Verfahren zur Verarbeitung' von Weifsblechabfällen - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung' von Weifsblechabfällen

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DE12883C
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A. GUTENSOHN in London
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C1/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
    • C25C1/14Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of tin

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Description

1880.
Klasse 7.
ADOLPH GUTENSOHN in LONDON. Verfahren zur Verarbeitung von Wei fs bl echabfäl I en.
Patentivt im Deutschen Reiche vom 13. Juni 1880 ab.
Das Verfahren zerfällt in zwei Theile: Gewinnung des Zinns und Verwerthung des Eisens.
I. Gewinnung des Zinns.
Wie bisher üblich, wird das Weifsblech zunächst in einem Behälter aus einem der Einwirkung von Säuren widerstehenden Material (z. B. Schiefer) mit Salzsäure Übergossen. Nachdem die Zinnschicht aufgelöst ist, wird die Flüssigkeit abgezogen und kommt in einem zweiten Behälter wiederum mit Weifsblech in Berührung. . Dies wird systematisch so lange fortgesetzt, bis nahezu die gesammte Salzsäure in Zinnchlorür verwandelt ist und die Flüssigkeit kein Zinn mehr aufzulösen vermag.
Aus dieser Lösung wird nun mit Hülfe des elektrischen Stromes das Zinn in folgender Weise ausgeschieden. Es wird eine hinreichend starke Batterie Bunsen'scher Elemente von sehr bedeutender Höhe zusammengestellt, deren Kohlencylinder durch einen Draht mit einer gewissen Quantität Weifsblech verbunden wird. Dieser Pol befindet sich in einem Behälter aus säurefestem und isolirendem Material (z. B. Schiefer), in welchem derselbe in die auf oben angegebene Weise erhaltene Zinnchlorürlösung taucht.
Der Zinkcylinder ist mit einer Kupferplatte in Verbindung gebracht, welche ebenfalls in die Zinnlösung taucht. Es wird sich nun an der Kupferplatte metallisches Zinn in krystallinischem Zustande abscheiden, während das Zinn des den positiven Theil bildenden Weifsbleches in Lösung geht. Diese Operation wird systematisch in anderen Behältern mit derselben Lösung, aber frischen Blechabfällen wiederholt, bis die Wirkung beträchtlich abnimmt.
Alsdann wird die viel überschüssige Salzsäure enthaltende Chlorzinnlösung der Destillation unterworfen, wodurch man die freie Säure wieder gewinnt. Dies würde sich kaum lohnen, wenn nicht ein besonderer Zweck dadurch erreicht würde. Die säurefreie Zinnchlorürlösung dient nämlich für die Bunsen'sche Batterie als erregende Flüssigkeit, welche den Kohlencylinder umgiebt, während der Zinkcylinder sich in verdünnter Schwefelsäure befindet. Dadurch setzt sich an dem Kohlencylinder metallisches Zinn in schön krystallisirter Form ab, während die erzeugte Elektricität zu der oben beschriebenen Zersetzung von Zinnchlorürlösung verwendet wird. Die erhaltene Zinksulfatlösung hat einen angemessenen Handelswerth, und da die Zinnlösung weit billiger ist,· als das metallische Zinn, so sind die Kosten der Elektricitätserzeugung auf Null reducirt. Nur auf diese Weise ist es ökonomisch ausführbar, mit Hülfe von Bunsenschen Elementen die Zinnabscheidung vorzunehmen. Bisher waren die Kosten der Zinngewinnung aus Weifsblechabfällen mittelst des elektrischen Stromes, sei es, dafs eine Batterie, sei es, dafs eine elektrodynamische Maschine verwendet wurde, viel zu hoch.
Eine andere Neuerung in diesem Verfahren besteht darin, dafs der Behälter mit den Weifsblechabfällen selbst in eine elektrische Batterie verwandelt wird. Zu dem Zwecke werden eine oder mehrere Thonzelleii, welche einen Zinkcylinder und verdünnte Schwefelsäure enthalten, hineingebracht. Die Elektricität der so gebildeten Batterie, in welcher das verzinnte Blech den positiven Pol bildet, wird, wie die der B uns en'sehen Batterie, zur Zersetzung von Chlorzinnlösung benutzt. Nur mufs in diesem Falle die Salzsäure stärk und in hinreichender Menge vorhanden sein, weil sich event, das Zinn wieder an den Blechabfällen niederschlagen würde.
Eine noch bessere Elektricitätsquelle wird indessen bei der gleich zu beschreibenden Verarbeitung des entzinnten Eisens erhalten.
Die endliche Ausscheidung des Zinns geschieht in der Thonzelle der Bunsen'schen Elemente. Aufser der säurefreien Chlorzinnlösung kann eine andere Zinnlösung, zumal chromsaures, salpetersaures oder schwefelsaures Zinn dazu Verwendung finden, je nach der gewünschten Stromstärke. Solche Lösungen stellt der Erfinder her durch Fällen der Chlorzinnlösung mittelst Ammoniaks oder Bariumcarbonats und Auflösen des Niederschlags in der betreffenden Säure. Zinnsulfat ist zur schliefslichen Abscheidung des Zinns den übrigen Salzen vorzuziehen. Der dabei erzeugte elek-

Claims (3)

  1. trische Strom eignet sich wegen seiner Billigkeit auch für viele andere Zwecke, als zur Zersetzung von Chlorzinnlösung.
    II. Verwerthung des Eisens der Blechabfälle.
    Um bei der Behandlung der Weifsblechabfälle eine möglichst reine Zinnlösung zu erhalten, wird die Säure abgezogen, so lange das Eisen noch mit einer dünnen Schicht einer Eisenzinnlegirung bedeckt ist. Diese macht indessen das Eisen zur Verwendung in WaIz- und Hammerwerken oder zur Fällung von Kupfer untauglich. Deshalb wird nach dem Abziehen der Zinnchlorürlösung das Blech mit frischer Salz- oder Schwefelsäure Übergossen, um die Legirung zu beseitigen.
    Diese Säure wird auch systematisch in verschiedenen Behältern bis zur annähernden Sätti-. gung benutzt. Diese Lösung bildet die geeignetste Elektricitätsquelle, indem ein Zinkeisenelement mittelst einer Thonzelle und Zinkcylinder gebildet wird. Die entwickelte elektrische Kraft dient zur Beschleunigung der Lösung im nächsten, frisches oder bereits mit Salzsäure behandeltes Weifsblech enthaltenden Behälter.
    In der Eisenbatterie scheidet sich Eisenoxydul, bei starkem Strom auch schwammförmiges metallisches Eisen aus. Beide Stoffe werden leicht oxydirt und bilden durch Glühen rothes Eisenoxyd oder Kolkothar. Die zurückbleibende Lösung kann zur Krystallisation verdampft werden, so dafs man Eisenvitriol bezw. Eisenchlorid gewinnt, oder sie kann auch auf rothes Eisenoxyd verarbeitet werden.
    PATENτ-AnSprüche:
    ι . Die Verarbeitung von Weifsblechabfällen mit Hülfe einer galvanischen Batterie, deren positiver Pol aus Weifsblech besteht, und deren erregende Flüssigkeit die neutrale Lösung von Chlorzinn oder eines anderen Zinnsalzes ist.
  2. 2. Die Verarbeitung von Weifsblechabfällen mit Hülfe des elektrischen Stromes, zu dessen Erzeugung der Behälter mit Weifsblechabfällen und Säure selbst als ein Theil der Batterie benutzt wird.
  3. 3. Die Anwendung einer den Rest des Zinns neben Eisen enthaltenden Lösung als Elektricitätserreger für oben genannten Zweck.
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