DE1288185B - Schmelzeinsatz - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft Schmelzeinsätze und im besonderen den konstruktiven Aufbau des Gehäusekörpers, in welchem das Schmelzelement angeordnet ist.
• Bisher wiesen derartige Gehäusekörper häufig röhrenförmige Keramikteile auf, die an ihren Enden mit leitenden Kappen versehen sind und zwischen welchen das Schmelzelement gehaltert ist. Die Hauptvorteile derartiger Keramikteile bestehen in ihrem Vermögen, Kriechwegbildungen zu unterbinden, sowie in ihrer Widerstandsfähigkeit gegen die thermische und mechanische Stoßbelastung, welcher der Gehäusekörper beim Unterbrechen schwerer überströme ausgesetzt ist.
• Derartige Röhren sind jedoch sperrig und verhältnismäßig schwer, und man hat daher versucht, diese Bauteile durch Kunstharz-Glasfaser-Preßstoffkörper zu ersetzen, welche wesentlich günstigere Werte des Verhältnisses von mechanischer Festigkeit zu Gewicht bzw. Volumen aufweisen als die entsprechenden keramischen Teile. Diese Kunstharz-Glasfaser-Preßstoffkörper leiden jedoch ihrerseits an dem Nachteil, daß sie sehr anfällig für innere Kriechwegbildung sind, und zwar durch Verkohlung, nachdem die Lichtbogenprodukte die Wandungen derartiger Körper erreichen; dies ist hauptsächlich auf den für den Verbund der Glasfasern erforderlichen hohen Harzgehalt zurückzuführen.
• Die Erfindung betrifft somit einen Schmelzeinsatz, dessen Schmelzleiter zwischen leitenden Teilen eingeschaltet ist, welche von einem den Schmelzleiter umgebenden röhrenförmigen Gehäusekörper gehaltert und in Abstand voneinander gehalten sind. Durch die vorliegende Erfindung soll ein verbesserter Schmelzeinsatz der genannten Art geschaffen werden, der frei von den aufgeführten Nachteilen der bekannten Schmelzeinsatzkonstruktionen ist.
• Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß der röhrenförmige Gehäusekörper eine aus einem mechanisch widerstandsfähigen, isolierenden Kunstharzpreßwerkstoff hergestellte Außenwandung und eine einstückig hiermit ausgebildete und aus einem lichtbogenfesten isolierenden Kunstharzpreßwerkstoff hergestellte Innenwandung aufweist, wobei das volumetrische Verhältnis von Harzkomponente zu Füllstoff bzw. Harzträger in der Innenwandung niedriger als in der Außenwandung ist.
• Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß als Harzträger bzw. Füllstoff in der Außenwandung ein Glasfasermaterial und als Harzträger bzw. Füllstoff in der Innenwandung Glimmer, insbesondere Glimmerblättchen, dienen und daß der Harzbinder ein Siliconharz ist.
• Indem man das Füllstoff- bzw. Harzträgermaterial für den Werkstoff der Innenwandung nach seiner= Lichtbogenfestigkeit auswählt und nur einen geringen Gehalt an Siliconharz als Harzbindemittel verwendet, zeigt die Innenwandung des Schmelzeinsatzes gemäß der Erfindung eine wesentlich geringere Neigung zur Verkohlung und damit zur Kriechwegbildung als die obenerwähnten bekannten Schmelzeinsätze; gleichzeitig bleibt eine hohe mechanische Festigkeit des Gehäusekörpers gemäß der Erfindung aufrechterhalten, indem man die Außenwandung aus einem Glasfaserpreßwerkstoff herstellt, für welchen keine Einschränkung hinsichtlich der Menge des verwendeten Kunstharzbindemittels besteht, da dieses Kunstharzbindemittel gegen die Lichtbogenprodukte abgeschirmt ist. In dieser Hinsicht ist es wichtig sicherzustellen, daß die Innen- und die Außenwandung miteinander einstückig zusammenhängend ausgebildet sind; werden sie nämlich als getrennte, ineinanderpassende Hülsen hergestellt, so könnte die mangelnde innere Kohäsion an der Grenzfläche einen Weg bilden, längs welchem ionisierte Gase entlang der Grenzfläche wandern, insbesondere unter Bedingungen hoher Stromstärken, was zur Ausbildung eines nennenswerten Ringspalts zwischen den Hülsen führen könnte.
• Die jeweiligen Werte für das Verhältnis von Siloconharzbindemittel zu Glasfaser bzw. Glimmer sind nicht kritisch; beispielsweise kann jedoch gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, daß das Material der Außenwandung einen Kunstharzbinderanteil von 40 bis 50 Gewichtsprozent und entsprechend das Material der Innenwandung einen Kunstharzbindergehalt von 20 Gewichtsprozent oder weniger aufweist.
• Die Erfindung eignet sich insbesondere für Hochstrom-Schmelzeinsätze sowohl für hohe und mittlere Spannungen, sie erbringt eine wesentliche Verringerung des Außendurchmessers des Gehäusekörpers für einen beliebigen vorgegebenen Innendurchmesser ohne Einbuße hinsichtlich irgendeiner der anderen Eigenschaften, welche Schmelzeinsätze vergleichbarer Auslegung mit Keramikgehäusekörpern aufweisen. Außerdem werden durch die Schmelzeinsätze gemäß der Erfindung viele Probleme vermieden, die mit der Verwendung verhältnismäßig langer Keramikröhren in Hochspannungs-Schmelzeinsätzen verbunden sind.

Claims (4)

1. Patentansprüche: 1. Schmelzeinsatz, dessen Schmelzleiter zwischen leitenden Teilen eingeschaltet ist, welche von einem den Schmelzleiter umgebenden röhrenförmigen Gehäusekörper gehaltert und in Abstand voneinander gehalten sind, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß der röhrenförmige Gehäusekörper eine aus einem mechanisch widerstandsfähigen, isolierenden Kunstharzpreßwerkstoff hergestellte Außenwandung und eine einstückig hiermit ausgebildete und aus einem lichtbogenfesten isolierenden Kunstharzpreßwerkstoff hergestellte Innenwandung aufweist, wobei das volumetrische Verhältnis von Harzkomponente zu Füllstoff bzw. Harzträger in der Innenwandung niedriger als in der Außenwandung ist.
2. 2. Schmelzeinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoff bzw. Harzträger in der Außenwandung ein Glasfasermaterial und in der Innenwandung Glimmer dient und daß der Kunstharzbinder ein Siliconkunstharz ist.
3. 3. Schmelzeinsatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der als Füllstoff bzw. Harzträger in der Innenwandung dienende Glimmer als Glimmerblättchen vorliegt.
4. 4. Schmelzeinsatz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Außenwandung einen Kunstharzbinderanteil von 40 bis 50 Gewichtsprozent und entsprechend das Material der Innenwandung einen Kunstharzbindergehalt von 20 Gewichtsprozent oder weniger aufweist.