-
Die Erfindung betrifft eine Tür für waagerechte Verkokungsöfen mit
umlaufendem, am Türrahmen zur selbstdichtenden Anlage kommendem Dichtungsmittel.
Mehrere, vorzugsweise zwei, in verschiedener Höhe.angeordnete waagerechte Verriegelungsbalken
stützen sich dabei über besondere Abstützorgane derart gegen am Türrahmen befindliche
Haken ab, daß das Eigengewicht der Tür den Anpreßdruck des Dichtungsmittels erzeugt.
Zwischen den Abstützorganen sind Mittel zum Ausgleich des von den verschiedenen
Verriegelungsbalken ausgeübten Druckes vorgesehen.
-
Zur Herbeiführung eines solchen Ausgleiches sind bereits Verbindungsstangen
bekannt, die jeweils mit einem Zwischenhebel derart verbunden sind, däß das Anliegen
eines Verriegelungsbalkens an den zugehörigen Haken eine Schwenkung des Zwischenhebels
und damit eine Bewegung des anderen Verriegelungs-Balkens in Bezug auf die zugehörigen
Haken bewirkt. Man hat auch bei einer Koksofentür vorgeschlagen, auf die Verriegelungsbalken,
die bei abgehobener Tür lose am Türrahmen anliegen und beim Absenken der Tür in
die Aussparungen der Haken gleiten, die Kolben nach vorn geneigter Druckmittelzylinder
einwirken zu lassen, die starr mit dem Türkörper verbunden sind und untereinander
im Druckmittelausaleich stehen.
-
y Bei derart ausgebildeten Türen wirkt der Druck vom Verriegelungsbalken
aus über ein Abstützorgan unmittelbar nur auf den in der Höhe des Verriegelun'sbalkens
liegenden Abschnitt des Türkörpers und entsprechend des umlaufenden Dichtungsmittels.
Eine Gleichmäßigere Druckverteilung ließe sich durch eine Erhöhung der Zahl der
Verriegelungsbalken erreichen; damit aber gestaltet sich sowohl der Aufbau als auch
die Bedienung der Tür erheblich kompli= zierter. Bei Ofenhöhen von 6 m und mehr
ist bei Verwendung von nur zwei Verriegelungsbalken die Gefahr einer ungenauen Abdichtung
gegeben, wenn der Türkörper nicht eine Formsteifigkeit erhält, die einen nicht vertretbaren
Materialaufwand und ein zu hohes Gewicht bei der Tür ergäbe.
-
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, auch bei Türen für verhältnismäßig
hohe Ofenkammern mit einer geringen Zahl von Verriegelungsbalken, möglichst mit
nur zwei, auszukommen und doch bei nur mäßigem Gewicht des Türkörpers ein sicheres
Anliegen des Dichtungsmittels am Türrahmen über die ganze Ofenhöhe zu erreichen.
-
Bei einer Tür mit Eigengewichtsverriegelung durch mehrere, vorzugsweise
jedoch nur zwei Verriegelungsbalken, und zwischen den Abstützorganen der Balken
vorgesehenem Mittel zum Ausgleich der von den einzelnen Balken ausgeübten Drücke
ist gemäß der Erfindung je Verriegelungsbalken ein Paar vertikaler Träger von einem
ausreichenden Trägheitsmoment parallel zum Türrücken vorgesehen, die den vom Verriegelungsbalken
ausgeübten Druck von den Abstützorganen auf oberhalb und unterhalb des Balkens liegetide
Teile des Türkörpers übertragen. Unter ausreichendem Trägheitsmoment ist hierbei
ein solches verstanden, das den Träger dazu befähigt, unter Überwindung eines etwaigen
Widerstandes des Dichtungsmittels für einen gleichmäßigen Andruck desselben am Türrahmen
zu sorgen.
-
Bei einem Türkörper. dessen waagerechter Querschnitt ein nach außen
offenes U darstellt, können als vertikale Träger 'Flacheisen geniigender Wandstärke
dienen, und durch deren oberes und unteres Ende können Bolzen geführt sein, die
auch die Seitenwandungen des Türkörpers durchsetzen. Wenn ein Ausgleichsgestänge
vorgesehen ist und dieses auf ein Auge einwirkt, durch die ein parallel zum Verriegelungsbalken
liegender, mit diesem durch Querstreben verbundener Bolzen geführt ist, so können
derartige Flacheisen auf der Höhe des Verriegelungsbalkens durch eine Querplatte
miteinander verbunden sein; an dieser sind mittels Aufsatzleisten ein senkrechter
Führungsschlitz für die Halterung des Auges am Ausgleichsgestänge und weiterhin
Flächen zum druckhaften Anliegen des darauf abwälzbaren durch das Auge geführten
Bolzens vorgesehen. Die. Anlageflächen können durch Platten gebildet werden, die
auf die Querplatte aufgesetzt sind. Es ist jedoch auch möglich, beiderseits der
Verbindungsquerstreben des Verriegelungsbalkens in den Flacheisen senkrechte, zur
Führung des Bolzens dienende Langlöcher vorzusehen; die Innenwände der Langlöcher
bilden dann die zum druckhaften Anliegen des Bolzens dienenden Flächen.
-
Auf den Zeichnungen ist eine Tür für waagerechte Kammeröfen dargestellt,
bei der die Erfindung angewendet wird, und zwar zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht
der in der Ofenkammer eingesetzten Tür, F i g. 2 einen Schnitt durch die Tür in
der senkrechten Kammermittelebene, wobei auch Sohle und Decke der Ofenkammer angedeutet
sind, F i g. 3 ist ein Ausschnitt aus F i cy. 1 in größerem Maßstabe und zeigt einen
Teil der Tür in der Nähe des unteren Verriegelungsbalkens sowie in der Gegend des
zweiarmigen Hebels des Ausgleichsgestänzes, F i g. 4 zeit die Gleichen Teile wie
F i g. 3 in einem Schnitt in der senkrechten Kammermittelebene, F i a. 4 a ist ein
waagerechter Schnitt entsprechend der Schnittlinie A -A von F i g. 3, F i
u. 4 b ein waagerechter Schnitt entsprechend der Schnittlinie B-B von F i g. 3,
F i g. 5 ist eine der F i g. 3 entsprechende Darstellung der Tür (Vorderansicht)
bei einer etwas anderen Ausführungsform, F i (2. 6 zeigt die gleichen Teile wie
F i g. 5 in einem Schnitt in der senkrechten Kammermittelebene, F i g. 6 a zeigt
eine Seitenansicht des mittleren Teiles eines als vertikaler Träger dienenden Flacheisens
mit teilweise geschnittenen weiteren Teilen, F i g. 6 b ist ein waagerechter Schnitt
entsprechend der Schnittlinie C-C von F i g. 5,
F i g. 6 c ein waagerechter
Schnitt entsprechend der Schnittlinie D-D von F i g. 5.
-
Mit 10 ist die Kammersohle, mit 11 die Ofendecke bezeichnet, deren
in der Nähe des Ofenkopfes liegende Teile in F i g. 2 erkennbar sind. Mit 12 ist
der im Querschnitt im wesentlichen quadratische Türrahmen bezeichnet. In den Schnitten
4 a, 4 b und 6 b, 6 c erkennt man das mit 13 bezeichnete seitliche Begrenzungsmauerwerk
einer Ofenkammer in der Nähe des Ofenkopfes und die mit 14 bezeichneten senkrechten
Ankerständer. An dem Türrahmen befinden sich die zum Verriegeln der Tür an demselben
dienenden Haken 15.
-
Bei der dargestellten Tür bildet der Türkörper einen einheitlichen
Gußkörper mit U-förmigem waagerechtem Querschnitt; die Vorderplatte dieses
Gußkörpers
ist mit 16, die beiden Seitenwandungen sind mit 17 bezeichnet.
18 ist der am Türkörper angeordnete, in die Ofenkammer hineinragende, aus
feuerfestem Mauerwerk bestehende Türstopfen. Am Türkörper ist die um dessen ganzen
Umfang herumlaufende Dichtung 19 angeordnet, die beispielsweise aus einer
metallischen Dichtungsschneide besteht. Ein allseits dichtes Anliegen dieser Dichtungsschneide
ist Voraussetzung für den gasdichten Abschluß der Ofenkammer.
-
Es sollen zunächst die zur Herbeiführung einer Eigengewichtsverriegelung
erforderlichen Teile der Tür sowie das zu einem gleichmäßigen Andruck der Verriegelungsbalken
dienende, an sich bekannte Ausgleichsgestänge beschrieben werden.
-
Hinter die Haken 15 des Türrahmens 12 greifen die Verriegelungsbalken
20. Mit diesen sind starr verbunden die beiden schräg nach oben gerichteten
Querstreben 21, die an ihrem anderen Ende den Bolzen 22 umfassen,
der durch ein Auge 23 geführt ist. Beim Abheben der Tür wird diese so weit
angehoben, daß die Verriegelungsbalken 20 oberhalb der Haken 15 zu
liegen kommen und die Tür ausgefahren werden kann. Beim Einsetzen der Tür sinken
die Balken 20 entsprechend ab und fassen hinter die Haken 15. Damit
sowohl der obere Balken 20 als auch der untere Balken 20 in der Endlage
etwa den gleichen Verriegelungsdruck aufnehmen, sind die Abstützorgane, welche durch
die Querstreben 21 und Bolzen 22 und das Auge 23 gebildet werden,
bei der dargestellten Tür durch ein Ausgleichsgestänge miteinander verbunden. Das
Auge 23 sitzt an einem Stab 24 von etwa quadratischem Querschnitt. Bei dem
unteren Verriegelungsbalken trägt der Stab 24
am oberen Ende, bei dem oberen
Verriegelungsbalken am unteren Ende ein Gelenk 25, in dem eine Stande 26
geführt ist. Die beiden Stangen 26 greifen an den beiden Enden eines zweiarmigen
Hebels 29
in einer Gelenkverbindung an. Der zweiarmige Hebel 29 ist drehbar
mittels eines Stiftes 28 in der Bohrung eines Rohraufsatzes 27 gelagert,
der mittig auf der Vorderplatte 16 des Türkörpers sitzt.
-
Diese Mechanik sorgt in bekannter Weise dafür, daß sich die Querstreben
21 des oberen und des unteren Verriegelungsbalkens 20 in die gleiche
Schräglage stellen und damit von beiden Paaren der Riegelhaken 15 der gleiche
Druck auf den Türkörper ausgeübt wird.
-
Während bei den vorbekannten Türen von den Abstützorganen, die durch
die Querstreben 21, Bolzen 22 und Auge 23 gebildet werden,
der Druck unmittelbar auf den Türkörper ausgeübt wird, erfolgt gemäß der Erfindung
die Übertragung des Druckes von den Abstützorganen auf den Türkörper über Zwischenglieder,
die als vertikale Balken mit hinreichendem Trägheitsmoment ausgebildet sind. Bei
der dargestellten Tür dienen als vertikale Träger senkrechte Flacheisen
30. Durch das obere Ende jedes der beiden Paare von Flacheisen
30 sind Bolzen 31, durch das untere Ende jeweils Bolzen 32 geführt, auf denen
auch Halteringe 33 sitzen und die beiderseits durch Bohrungen der Seitenwandungen
17 des Türkörpers hindurchgehen, die an dieser Stelle durch Innenfutter 34 verstärkt
sind.
-
Die Verbindung zwischen den Abstützorganen und den senkrechten Flacheisen
30 erfolgt in folgender, durch die F i @;. 3, 4, 4 a und 4 b sowie 5, 6, 6 a, 6
b und 6c im einzelnen dargestellter Weise. Auf der Höhe der Verriegelungsbalken
20 sind die Flacheisen 30 durch eine Querplatte 35 miteinander
starr verbunden. Auf diese Querplatte 35 sind Leisten 37 aufgesetzt
und winklig dazu Flacheisen 39,
die mittels Stiften 36 an der Platte
35 befestigt sind. Dadurch werden Schlitze 38 gebildet, in denen die
Halterung des Auges 23, nämlich der quadratische Stab 24, auf- und
abbewegt werden kann.
-
Bei der Ausführungsform nach den F i g. 3, 4, 4 a und 4 b bilden die
Außenwände 40 der Leisten 37
Druckflächen für den Bolzen
22, der sich darauf abwälzen kann. Der Druck des Verriegelungsbalkens
20 wirkt also über den Bolzen 22, die Druckflächen 40, die
Querplatte 35, die senkrechten Flacheisen 30
und die oberen Bolzen 31 und
unteren Bolzen 32 auf den Türkörper an Stellen, die oberhalb und unterhalb des Verriegelungsbalkens
liegen. Der Verriegelungsdruck wird also auf einem größeren Abschnitt der Dichtungsschneide
19 verteilt, womit eine bessere Abdichtung der Ofenkammer durch die Tür erreicht
wird.
-
Bei der Ausführungsform nach F i g. 5 und 6 ist ebenfalls eine Querplatte
35 vorhanden. Die hier als winkelförmig gestaltete Führungsbügel ausgebildeten
Flacheisen 39 werden ebenfalls von Stiften 36 gehalten und bilden einen Schlitz
38 für den das Auge 23 tragenden Stab 24. Die Flacheisen 30 haben bei dieser
anderen Ausführungsform Langlöcher 42. Beiderseitige Verdickungen
41 der Flacheisen 30 reichen bis an diese Langlöcher 42 heran
und bilden Druckflächen 43 für den durch das Auge 23 geführten Bolzen
22. Die Höhe des Langloches trägt dem Umstande Rechnung, daß die Querstreben
21 Schrägstellunaen in verschiedenen Winkeln zur Horizontalen annehmen können.
-
Die Anwendung der Erfindung ist nicht an die besondere Ausbildung
der dargestellten Abstützorgane gebunden. Auch lassen sich die vertikalen Träger
ausreichenden Trägheitsmomentes, die den Verriegelungsdruck auf den Türkörper übertragen,
in mannigfacher anderer Weise ausbilden.