DE128710C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der sowohl für Bügel als auch für Rolle verwendbare Stromabnehmer für oberirdische Leitungen nach vorliegender Erfindung ist nach Art einer Nürnberger Scheere zusammengestellt und an seinem unteren Ende durch ein geeignet geführtes Gewicht belastet, so dafs er mit nahezu constantem Druck gegen die Ober- ' leitung drückt, bei Benutzung von Stromabnehmerrollen bei wechselnder Fahrrichtung sich selbsttätig umlegt und grofse seitliche Abweichungen des Fahrdrahtes von der Gleismitte gestattet, dagegen bei Benutzung von Bügeln ein Nachgeben in der Fahrrichtung in erhöhtem Mafse ermöglicht. An Stelle des Gewichts! kann gegebenenfalls auch Federkraft verwendet! werden.

Der Scherenstromabnehmer ist aus mehreren Scheerenelementen zusammengestellt, deren Anzahl sich nach den Unterschieden der Höhenlagen des Fahrdrahtes richtet. Der oberste Knotenpunkt des Scheerenstromabnehmers trägt die Rolle oder den Bügel; diese stromabnehmenden Theile sind gegen die Scheere isolirt und so befestigt, dafs sie in der Fahrrichtung nach rückwärts nachgeben können. Den Druck des Stromabnehmers gegen den Fahrdraht bewirkt ein im untersten Knotenpunkte der Scheere beweglich aufgehängtes und in dem Lagerbocke des Stromabnehmers geführtes Gewicht. Geht infolge einer starken seitlichen Ausweichung des Fahrdrahtes das Gewicht in seiner Führung nach oben, so wird gleichzeitig der Scherenstromabnehmer zur Seite ausgeschwungen.

Für Rolle und kleinen Bügel wird schon

ein einziges Scheerensystem genügen, dagegen werden bei grofsem Bügel zwei neben einander liegende Scheerensysteme verwendet, die gegen

. einander versteift sind.

Die Zeichnung zeigt beispielsweise einen für Rollencontact eingerichteten Scherenstromabnehmer in Vorderansicht (Fig. 1) und in Seitenansicht (Fig. 2).

α und b sind die beiden Scheerenelemente, die an ihrem gemeinsamen Drehpunkte c am oberen Ende des Doppelbockes d gelagert sind. Das untere Ende des unteren Scheerenelementes a ., steht durch ein Zwischengelenk f mit einem Gewicht e derart in Verbindung, dafs letzteres bei seitlicher Ausschwingung der Elemente a b (s. gestrichelte Lage derselben in Fig. 1) vom unteren Ende des Bockes d aufwärts bewegt wird und in Gleitbahnen des letzteren Führung erhält, wobei sich das Zwischengelenk/schräg einstellt.

Es empfiehlt sich, die Stromabnehmerrolle g (oder den Bügel) nicht starr auf das fobere Scheerenelement b aufzusetzen, sondern dieselbe einstellbar gegen genanntes Element an-" zuordnen.

Zu diesem Zwecke erhält das die Stromabnehmerrolle g tragende biegsame Blatt h mit seinem unteren Ende in einem Winkelstück i mit nach unten abstehenden seitlichen Wangen k k Lagerung. Diese Wangen stehen mit dem oberen Knotenpunkt des oberen Scheerenelementes b in drehbarer Verbindung, während die oberen Seiten genannten Elementes durch seitlich ab-

gebogene Gelenke / / mit dem Winkelstück i verbunden sind, wobei die unteren Enden dieser Gelenke an Augen auf den oberen Elementseiten angelenkt sind. Die nach oben sich erstreckende seitliche Wange m des Winkelstückes i ist mit einem Langschlitz η versehen, in welchem der die beiden seitlich abgebogenen Gelenke // verbindende Zapfen eingesetzt ist, so dafs bei der Bewegung und Verstellung des Rollenträgers. gegen die Scheerenelemente eine lose und nachgiebige Verbindung zwischen genannten Theilen gesichert ist.

ο ist der Fahrdraht, gegen den die Stromabnehmerrolle g durch den Zug des Gewichtes e angedrückt wird.

Wird die StromabnehmerroIIe durch einen Bügel ersetzt, so wird der Bock dd um go° gegen die Stellung eines Bockes für Rollencontact verstellt, so dafs der Zapfen c senkrecht zum Fahrdraht zu stehen kommt, da eine seitliche Ausbiegung des Bügels und mit ihm der Scheerenelemente wegfällt und sich der Stromabnehmer nur in der Richtung des Fahrdrahtes ein- und umzustellen braucht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein nach Art der Nürnberger Scheere gebauter Stromabnehmer für elektrische Bahnen mit Oberleitung, dadurch gekennzeichnet, dafs er in einem Drehpunkt (c) (für Rollencontact seitlich zur Fahrrichtung, für Bügelcontact in der Fahrrichtung ausschwingbar) aufgehängt ist und durch ein Gewicht (e) mit annähernd gleich bleibendem Druck (gegebenenfalls durch Federkraft) an die Leitung angeprefst wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.