DE1286745B

DE1286745B - Reifenaufbauvorrichtung

Info

Publication number: DE1286745B
Application number: DEC37452A
Authority: DE
Inventors: Johannes Guenter
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1965-11-22
Filing date: 1965-11-22
Publication date: 1969-01-09
Also published as: FR1504105A; FR1508653A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Reifenaufbauvorrichtung mit einer an ihren Enden Wulstaufnahmestellen aufweisenden Aufbautrommel und koaxial zur Aufbautrommel angeordneten, zum Erfassen des auf der Aufbautrommel befindlichen Karkaßgewebes dienenden Ringkörpem, die gegeneinander verdrehbar, axial bewegbar und seitlich außen neben den Wulstaufnahmestellen angeordnet sind.
Bei bekannten Vorrichtungen der obengenannten Art werden die seitlichen Geweberänder, die die erwähnten Ringkörper beim Aufbau der Karkasse überdecken, von den Ringkörpern von unten her erfaßt.
Somit ist nur ein Abwinkeln der seitlichen Ränder des Karkaßgewebes möglich, das auch nur gleichzeitig mit einer Axialverschiebung der Ringkörper und dem dabei eintretenden Umschlagen der Geweberänder um die Wulstkerne durchführbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ringkörper so auszubilden und anzuordnen, daß nicht nur die seitlich überstehenden Ränder des Karkaßgewebes, sondern auch solche Abschnitte dieses Gewebes verformbar sind, die Bestandteile des durchlaufend von Wulst zu Wulst geführten Teiles der Karkasse sind, und zwar in der Weise, daß diese Verformung des Karkaßgewebes unabhängig von dem Arbeitsgang zum Herumführen der Geweberänder um die Wulstkerne durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß seitlich innen neben den Wulstaufnahmestellen weitere Ringkörper zum Erfassen schmaler ringförmiger Streifen des Karkaßgewebes angeordnet sind, die einen Sauganschluß aufweisen.
Diese Anordnung gibt die Möglichkeit, die Gewebelagen von oben zu erfassen und sowohl außerhalb als auch zwischen den beiden Wulstkernen zu verformen, derart, daß mehrere in Achsrichtung der Aufbautrommel aneinandergereihte abgewinkelte Gewebeabschnitte entstehen, sodaß die Fäden im fertigen Luftreifen in den Reifenseitenwänden vorzugsweise im rechten oder annähernd rechten Winkel zur Umfangsrichtung und unterhalb des Laufstreifens sich kreuzend im Winkel zur Reifenumfangsrichtung angeordnet sind.
Weitere Einzelheiten der Vorrichtung werden an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt F i g. 1 die Reifenaufbautrommel der Vorrichtung für das Flachbandverfahren in der Ansicht, Fig. 2 eine Draufsicht auf ein auf der Trommel gemäß F i g. 1 befindliches Karkaßgewebe, F i g. 3 eine Teildraufsicht auf das bereits verformte Karkaßgewebe, F i g. 4 eine Teildraufsicht auf eine Reifenkarkasse, die unter Verwendung der Aufbautrommel gemäß F i g. 1 und des Karkaßgewebes gemäß F i g. 3 hergestellt ist, und F i g. 5 einen Teilschnitt durch einen fertig vulkanisiebten Luftreifen, der unter Verwendung der Karkasse gemäß F i g. 4 hergestellt worden ist.
Die Reifenaufbauvorrichtung zur Durchführung des Flachbandverfahrens besteht im wesentlichen aus einer von Segmenten 1 gebildeten, im Durchmesser veränderbaren Aufbautrommel 2 mit konischen Endteilen 3 und je einer zwischen den Endteilen 3 und dem zylindrischen Mittelteil 4 befindlichen Wulstaufnahmestelle 5, in die Wulstkerne 6 bei einer Durchmesservergrößerung der Aufbautrommel 2 hineingezogen werden. An beiden Enden der Aufbautrommel 2 sind hohltrommelartige, axial verfahr- bare Schiebekörper 7 vorgesehen, die eine Durchmesserveränderung im Sinne der Aufbautrommel 2 erfahren können. Die Schiebekörper7 dienen zum Herumführen seitlich über die Wulstkerne 6 überstehender Ränder 8 einer Karkaßgewebelage 9 um die Wulstkerne 6.
Auf die Aufbautrommel 2 und die an ihren beiden Enden befindlichen Schiebekörper 7 wird die Karkaßgewebelage 9 flach ausgebreitet aufgewickelt. Die Karkaßgewebelage 9 besteht aus einem in eine vulkanisierbare Kautschukmischung gebetteten Cordgewebe mit einander parallelen zugfesten Fäden 10, die gestreckt verlaufen und sich in einer Cordlage bzw. in einer Parallelstellung befinden.
Die Karkaßgewebelage 9 wird von Ringkörpern 11 umschlossen, die verdrehbar in bezug auf die Aufbautrommel 2 und die Schiebekörper 7 angeordnet sind. Insgesamt sind vier Ringkörper 11 vorgesehen, und zwar zwei im Bereich zwischen den beiden Wulstaufnahmestellen 5 und je einer im Bereich der Schiebekörper 7. Diese Ringkörper 11 sind zudem so ausgebildet, daß sie z. B. durch Vaknumanwendung oder aber auch durch Druckmittelanwendung den von ihnen umschlossenen Abschnitt der Karkaßgewebelage 9 erfassen können. Relative Verdrehungen der Ringkörper 11 haben also eine Verzerrung der zwischen benachbarten Ringkörpern 11 befindlichen Abschnitte der Karkaßgewebelage 9 zur Folge. Sofern dies erforderlich ist, können die Ringkörper 11 auch so gelagert sein, daß sie bei einer Verdrehung gegenüber der Aufbautrommel 2 eine Axialbewegung ausführen.
Durch eine relative Verdrehung derjenigen Ringkörper 11, die einer Wulstaufnahmestelle 5 bzw. einem Wulstkern 6 benachbart liegen, werden die hierzwischen befindlichen Faden abschnitte 12 so verformt, daß sie in Achsrichtung der Aufbautrommel 2 oder annähernd in dieser Richtung verlaufen. Die zickzackförmig verformte Karkaßgewebelage 9 ist in F i g. 3 dargestellt. Die Ringkörper 11 sind so ausgebildet, daß sie eine Durchmesservergrößerung der Aufbautrommel mitmachen.
Der Durchmesser der Aufbautrommel 2 und der Ringkörper 11 wird vergrößert, wobei sich die Wulstkerne 6 in die Wulstaufnahmestellen 5 hineinziehen.
Es erfolgt dann eine Axialbewegung der Schiebekörper7, und dabei werden die Ränder 8 um die Wulstkerne 6 herumgeführt, und zwar so, daß sich die außenliegenden Abschnitte 13 mit den schräg verlaufenden Fäden mittig auf der Aufbautrommel 2 im Sinne der Darstellung gemäß Fig. 4 unter Bildung eines Kreuzverbandes überlappen, wähend, infolge der Fadenrichtung in den Fadenabschnitten 12, zu beiden Seiten dieses Kreuzverbandes Bereiche entstehen, in denen die Fäden 10 in Achsrichtung der Aufbautrommel 2 verlaufen.
Nach dem Auflegen eines Laufstreifens und gegebenenfalIs von Seitenstreifen wird der Trommeldurchmesser verringert und der Reifenrohling von der Trommel abgezogen. Der fertig vulkanisierte Reifen weist eine Querschnittsform gemäß F i g. 5 auf und diese Darstellung läßt in Verbindung mit F i g. 4 erkennen, daß im Laufstreifenbereich L ausschließlich sich kreuzende Fäden 10 angeordnet sind, während von den Reifenschultern zu den Wulstkernen 6 hin im Bereich R die Fäden 10 im rechten oder annähernd rechten Winkel zur Reifenumfangsrichtung verlaufen.
Diese Art der Herstellung eines Reifens ist möglich, weil die Verformung der Fäden 10 im flach ausgebreiteten Zustand der Karkaßgewebelage 9 auf der Aufbautrommel 2 und den Schiebekörpern 7 erfolgt.

Claims

Patentanspruch: Reifenaufbauvorrichtung mit einer an ihren Enden Wulstaufnahmestellen aufweisenden Aufbautrommel und koaxial zur Aufbautrommel an- geordneten, zum Erfassen des auf der Aufbautrommel befindlichen Karkaßgewebes dienenden Ringkörpern, die gegeneinander verdrehbar, axial bewegbar und seitlich außen neben den Wulstaufnahmestellen angeordnet sind, d a d u r c h gekennzeichnet, daß seitlich innen neben den Wulstaufnahmestellen (5) weitere Ringkörper (11) zum Erfassen schmaler ringförmiger Streifen des Karkaßgewebes angeordnet sind, die einen Sauganschluß aufweisen.