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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schüttgut-Urnschlageinrichtung
für einen Kreislagerplatz, bei der sich wenigstens eine einen Bandförderer tragende
und um eine Mittelsäule schwenkbare Bandbrücke an ihrem Aufnahmeende über ein äußeres
Fahrwerk auf einem konzentrisch zu der Mittelsäule angeordneten äußeren Schienenring
und mit ihrem Abwurfende über ein inneres Fahrwerk auf einem an der Mittelsäule
gelagerten Tragring ab stützt.
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Bei bekannten Einrichtungen dieser Art (»deutsche hebe- und fördertechnik«,
1965, S. 490 und 491; »VDI-Zeitschrift« 1961, S. 923, Bild 19) erstrecken sich die
Bandbrücken in radialer Richtung von der Mittelsäule zu dem äußeren Schienenring.
Hierbei stützt sich die Bandbrücke an der Mittelsäule entweder über eine Kugeldrehverbindung,
die sowohl die am Abwurfende der Bandbrücke auftretenden lotrechten und quer zur
Bandbrücke gerichteten waagerechten als auch die in Brückenrichtung wirkenden Kräfte
aufnimmt, oder über einen Schienenring ab, der die lotrechten Kräfte in die Mittelsäule
leitet und auf dem sich die Bandbrücke mit ihrem Abwurfende über ein Fahrwerk ab
stützt, das ein Umfahren der Mittelsäule gestattet. Im letzteren Falle werden die
an diesem Brückenende auftretenden, quer zur Bandbrücke gerichteten waagerechten
und die in Brückenrichtung wirkenden Kräfte über eine zusätzliche Zentriereinrichtung
in die Mittelsäule geleitet.
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Bei diesen bekannten Einrichtungen ist es nachteilig, daß aufwendige
Mittel an der Mittelsäule erforderlich sind, um einen störungsfreien Betrieb der
Umschlageinrichtung zu gewährleisten. Insbesondere bei der Anordnung mehrerer Bandbrücken
um die gleiche Mittelsäule benötigt man eine komplizierte und sehr aufwendige Anlenkung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Einrichtung der
eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln einen störungsfreien Betrieb, auch
bei Anordnung mehrerer Bandbrücken, zu gewährleisten; und sie besteht in erster
Linie darin, daß der äußere Schienenring Zentrierring für die Bandbrücke ist, das
innere Fahrwerk einen wesentlichen Abstand von der lotrechten Ebene hat, welche
durch die Achse der Mittelsäule und das äußere Fahrwerk hindurch geht, und ein Schwenkantrieb
nur an dem äußeren Fahrwerk vorgesehen ist.
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Dadurch wird mit einfachen Mitteln erreicht, daß bei Längenänderungen
der Bandbrücke, beispielsweise infolge Temperaturänderungen, Abweichungen von der
Konzentrizität der Mittelsäule und des Schienenringes oder beim Verschwenken der
Bandbrücke um die Mittelsäule die Bandbrücke mit ihrem Fahrwerk an dem äußeren Schienenring
gehalten wird und sich ihr Abwurfende zwängungsfrei gegenüber der Mittelsäule verschieben
kann, diese demnach nicht durch die in Brückenrichtung wirkenden Kräfte belastet
wird. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Abstützung der Bandbrücke auf ihrem auf
dem äußeren Schienenring ruhenden Fahrwerk billig als einfache feste Verbindung
ausgeführt sein kann, da sich dieses Ende der Bandbrücke nicht gegenüber dem Fahnverk
verschieben soll. Dies ist besonders im Hinblick auf hochliegende Bandbrücken, wie
sie häufig verwendet werden, von Vorteil, weil die sonst am Aufnahmeende erforderliche
aufwendige Pendelstütze nicht benötigt wird. Außerdem gestattet die erfindungsgemäße
Einrichtung den Einsatz mehrerer Bandbrücken um ein und dieselbe Mittelsäule, ohne
daß
an dieser über die für den Einsatz einer Bandbrücke ohnehin erforderlichen Einrichtungen
hinaus Zusatzeinrichtungen erforderlich sind.
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In Ausgestaltung der Erfindung stützt sich die Bandbrücke an dem
Tragring über eine Einpunktlagerung ab. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache
Abstützung des Abwurfendes der Bandbrücke.
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Nach einem weiteren Schritt der Erfindung weist die Bandbrücke zum
Abstützen an dem Tragring einen nach oben ragenden Kragarm auf und ist die Abwurftrommel
unterhalb des Tragringes angeordnet. Dadurch wird erreicht, daß das Schüttgut an
der Mittelsäule völlig unbehindert durch die Stützeinrichtungen abgeworfen werden
kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar in Fig. 1 eine Schüttgut-Umschlageinrichtung in Draufsicht,
F i g. 2 ein Teil der Schüttgut-Umschlageinrichtung nach F i g. 1 in Seitenansicht,
F i g. 3 der Teil nach F i g. 2 in Draufsicht.
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Eine Bandbrücke 1 bildet die Verbindung zwischen einem nicht dargestellten
Gerät, welches das Schüttgut vom Lagerplatz aufnimmt, und einer auf dem Lagerplatz
stehenden Mittelsäule 2, von der das Schüttgut zu einem ebenfalls nicht dargestellten
abfördernden Bandförderer oder zu einem Abzugsbunker gelangt. Mit ihrem Aufnahmeende
stützt sie sich über ein unverschieblich mit ihr verbundenes äußeres Fahrwerk 3
auf einem äußeren Schienenring 4 ab, der konzentrisch zu der Mittelsäule 2 auf dem
Lagerplatz verlegt ist. Die Mittelsäule 2 weist eine kreisringförmige Konsole 5
auf, auf der ein als Fahrschiene ausgebildeter Tragrings ruht. Auf diesem stützt
sich über ein inneres Fahrwerk 7 die Bandbrücke 1 mit einem Kragarm 8 ab. Gegenüber
diesem ist das Fahrwerk 7 um eine lotrechte Achse schwenkbar. Seine Laufräder umgreifen
mit seitlichen Spurkränzen den Tragring 6. Die Bandbrücke 1 trägt einen Bandförderer
9, dessen Abwurftrommel 10 unterhalb der Konsole 5 angeordnet ist. Von dem Bandförderer
9 über die Abwurftrommel 10 abgeworfenes Gut fällt frei und unbehindert in die kreisringförmige
Auffangöffnung einer Kegelrutsche 11, welche die Mittelsäule 2 unterhalb der Konsole
5 und unterhalb der Abwurftrommel 10 umgreift.
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Der Abstand der beiden Fahrwerke 3, 7 voneinander ist größer als
der radiale Abstand des Schienenringes 4 von dem Tragring 6. Demgemäß ist die Bandbrückel
so angeordnet, daß ihre Längsachse an der Mittelsäule 2 vorbeiführt. Der von der
Längsachse tangierte Kreis 12 um die Mittelsäule 2 stimmt bezüglich seiner Größe
nicht mit dem von dem Tragring 6 gebildeten Kreis überein. Er ist kleiner als dieser,
kann jedoch bei entsprechender Länge der Bandbrücke 1 dessen Größe erreichen.
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Soll die Bandbrückei um die Mittelsäule2 geschwenkt werden, wird
das Fahrwerk 3 in der gewünschten Richtung angetrieben. Das Abwurfende der Bandbrücke
1 wird mit seinem Fahrwerk 7 mitgeschleppt. Die in Brückenrichtung wirkenden Kräfte
werden über das Fahrwerk 3 aufgenommen. Die am Abwurfende der Bandbrücke 1 quer
zur Brückenrichtung auftretenden Kräfte werden über die Spurkränze der Laufräder
des Fahrwerkes 7 in den Tragring 6 geleitet. Hierzu können jedoch auch gesonderte
waagerechte Stützrollen vorgesehen sein. Die günstigste Stellung ist gegeben, wenn
die Achse der
Mittelsäule 2 in der quer zur Bandbrückel durch das
Fahrwerk 7 verlaufenden Ebene liegt. In dieser Stellung sind der Tragring 6 und
der Kreis 12 gleich groß.
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Bei Längenänderungen der Bandbrücke 1 kann sich diese durch Verfahren
ihres Fahrwerkes 7 auf dem Tragring 6 frei einstellen. Dies ist auch möglich bei
unterschiedlichen Abständen des Schienenringes 4 von der Mittelsäule 2, die sich
beispielsweise durch Verwerfungen ergeben können. Sollen um die Mittelsäule 2 mehrere
Zuförder-Bandbrücken angeordnet werden, werden sie mit ihren Fahnverken auf den
Schienenring 4 und den Tragring 6 gestellt und sind einsatzbereit. An der Mittelsäule
2 sind keine Zusatzeinrichtungen oder Umrüstmaßnahmen erforderlich.