DE1286005B - 2-tertiaer-Butyl-N, 2-dichlor-6-methylacetanilid und dessen Verwendung als herbizides Mittel - Google Patents
2-tertiaer-Butyl-N, 2-dichlor-6-methylacetanilid und dessen Verwendung als herbizides MittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft l'-tertiär-Butyl-N^-dichlor-6'-methylacetanilid
sowie dessen Verwendung als herbizides Mittel bei Pflanzen, einschließlich keimender
Sämlinge, auflaufendem Saatgut und vollständig entwickelter Pflanzen.
Aus der USA. - Patentschrift 2 836 752 ist N-p-ChlorallylVa-chloracetanilid als herbizides Mittel
bekannt.
Es wurde gefunden, daß die neue Verbindung der Erfindung ein ausgezeichnetes Vorauflaufherbizid ist
und diesbezüglich der bekannten Verbindung überlegen ist.
Die Herstellung der Verbindung erfolgt durch Umsetzung
des entsprechenden a-Chloracetanilids mit
einem N-Chlorienragsmittel in Gegenwart eines
Säurebindemittels unter schwach alkalischen bis neutralen Bedingungen, insbesondere mit elementarem
Chlor, Calciumhypochlorit oder tertiärem Butylhypochlorit.
Das Säurebindemittel soll derart beschaffen sein, daß das Milieu niemals stärker als schwach alkalisch
ist, wozu ein Gemisch von Natriumhydrogencarbonat und Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat,
Borax u. dgl. verwendet werden kann.
Das 2'-tertiär-Butyl-N,2-dichlor-6'-methylacetanilid ist als Herbizid, besonders als Vorauflaufherbizid,
brauchbar.
Herstellung von N,2-DichIor-2'-tertiär-butyl-6'-methylacetanilid
48 g (0,2 Mol) 2'-tertiär-Butyl-2-chlor-6'-methylacetanilid,
35 g Natriumbicarbonat, 1 kg Eis und 21 Wasser wurden in einem 5-1-Kolben in ein Eisbad
eingebracht. Unter Rühren wurden 142 g einer 5%igen Natriumhypochloritlösung dem Kolben
innerhalb einer Stunde bei einer Temperatur von
0 bis 2°C zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde zusätzlich 2 Stunden bei ungefähr 00C und über
Nacht im Eisbad weiter gerührt. Am nächsten Morgen betrug die Temperatur des Reaktionsgemisches 24° C, und es war ein klebriges halbfestes
Produkt entstanden. 200 ml Tetrachlorkohlenstoff wurden zu dem Reaktionsgemisch zugesetzt und
1 Stunde lang gerührt. Die untere Tetrachlorkohlenstoff-Schicht wurde entfernt, mit Wasser gewaschen
und mit Calciumsulfat getrocknet. Die Tetrachlorkohlenstoff-Lösung des Produkts wurde dann filtriert,
mit n-Heptan verdünnt und die Lösung auf ein Volumen von ungefähr 125 ml eingedampft,
erneut filtriert, in ein Becherglas übergeführt und in eine Tiefgefrieranlage eingebracht. Es kristallisierten
25 g weißer sandartiger Kristalle aus, die aus dem Ausgangsmaterial 2'-tertiär-Butyl-2-chlor-6'-methylacetanilid
bestanden. Das Filtrat wurde bei Zimmertemperatur unter Vakuum eingedampft und ergab
einen Sirup, der nicht kristallisierte. Dieser wurde in 35 ml Hexan aufgenommen, filtriert und in einer
Tiefgefrieranlage eingebracht. Es kristallisierten 18 g eines pfirsichfarbenen Feststoffs vom Schmelzpunkt
58 bis 62° C aus. Eine Analyse dieses Produkts ergab einen Gesamtchlorgehalt von 24,6% im Vergleich
£u einem errechneten Chlorgehalt für C13H17CI2NO
von 25,9°/o.
Vergleichsversuch
Die Vorauflauf-Herbizid-Wirkungen des 2'-tertiär-Butyl-N^-dichlor-o'-methylacetanilids
dieser Erfindung und des zuvor bekannten N-(2-ChIoraIIyl)-a-chloracetanilids
wurden in einem Vergleichsversuch bestimmt. Hierbei wurden Mengen angewendet, die
bei der Vergleichsverbindung 0,56 kg/ha und bei der erfindungsgemäßen Verbindung 0,28 kg / ha entsprachen.
Ungefähr 14 Tage nach der Aussaat und der
Behandlung wurden die Pflanzen beobachtet und die Ergebnisse durch Zählen notiert. Die Herbizidwirkung
wurde mittels einer festgelegten Skala auf der Basis des durchschnittlichen Prozentsatzes an
Keimung für jede Saatmenge erhalten. Die herbiziden Wirkungen werden wie folgt definiert:
0 = Keine Phytotoxizität.
1 = Geringfügige Phytotoxizität. 2 = Mäßige Phytotoxizität.
3 = Starke Phytotoxizität.
Die Vorauflauf-Herbizid-Wirkung ist in der Tabelle aufgeführt. In der Tabelle sind die verschiedenen
Samen durch Buchstaben dargestellt, wie folgt:
A = Allgemeines Gras (General Grass).
B = Allgemeines Breitblatt (General Broadleaf).
C = Morning Glory.
D = Wilder Hafer.
E = Brom Gras.
F = Rye Gras.
G = Rettig.
H = Zuckerrübe.
I = Baumwolle.
J = Mais.
K = Fuchsschwanz.
L = Barnyard.
M = Crab Gras.
N = Pigweed.
O = Sojabohne.
P = Wilder Buchweizen.
Q = Tomate.
R = Zuckerhirse.
S = Reis.
K = Fuchsschwanz.
L = Barnyard.
M = Crab Gras.
N = Pigweed.
O = Sojabohne.
P = Wilder Buchweizen.
Q = Tomate.
R = Zuckerhirse.
S = Reis.
Individuelle Beschädigungswirkungen für jede Pflanzenart sind in der Tabelle aufgeführt.
Vorauflauf-Herbizid-Wirksamkeit
Verbindung | Wirksam keit kg/ha |
A | B | C | D | Pflanz E |
enart F |
G | H | I' | j |
N-i2-ChlorallvlVa-chloracetanilid | 0,56 0,28 |
2 | 1 | 0 0 |
0 1 |
0 1 |
0 3 |
G- 0 |
0 3 |
0 | |
l'-tertiär-Butyl-N^-Dichlor-o'-methylacetanilid | 0 |
Verbindung | Wirksam keit kg/ha |
K | L | M | PfIa N |
mzeiu O |
irt P |
Q | R | S |
N-(2-Chlorallyl)-a-chloracetaniIid | 0,56 0,28 |
0 3 |
3 | 0 2 |
0 3 |
0 3 |
0 0 |
0 0 |
0 3 |
|
2'-tertiär-Butyl-N,2-Dichlor-6'-methyIacetanilid | 1 |
Es ist aus dieser Tabelle ohne weiteres ersichtlich, daß die bekannte Verbindung bei einer angewandten
Menge von. 0,56 kg/ha keinerlei herbizide Wirkung aufweist, während hingegen die erfindungsgemäße
Verbindung schon bei einer Menge von 0,28 kg/ha eine außerordentlich hohe Aktivität, und zwar gerade
bei solchen Unkräutern ausübt, die, wie Barnyard Gras (L), Fuchsschwanz (K) und Pigweed (N), besonders
schädlich sind.
Die Verwendung als herbizides Mittel kann entweder in Form von partikelartigen Feststoffen (d. h,
Granulate oder Stäube) oder flüssigen Zubereitungen aus dem aktiven Bestandteil und Verdünnungsmitteln,
wie partikelartigen Feststoffen, flüssigen herbiziden Hilfsmitteln und Trägern, erfolgen.
Durch Modifizierung der Anwendungsweise der herbiziden Zubereitungen .lieser Erfindung können
ganz verschiedene Wirkungen erreicht werden. So kann ungewöhnliche Gras-Spezifität bei niedrigen
Anwendungsmengen erreicht werden, wohingegen bei höheren Anwendungsmengen ein allgemeiner
herbizider Effekt oder eine Sterilisation der Erde eintritt.
Das T- tertiär- Butyl - N,2-dichlor- 6' -methylacetanilid
dieser Erfindung ist unlöslich in Wasser und nicht leicht löslich in vielen organischen Lösungsmitteln.
Daher ist die Auswahl an flüssigen Streckmitteln begrenzt, wenn der aktive Bestandteil in
echter Lösung in dem Streckmittel vorliegen soll. Der aktive Bestandteil kann aber auch nur in dem
. Streckmittel in Form einer Suspension oder Emulsion vorliegen oder zuerst in einem geeigneten organischen
Lösungsmittel aufgelöst sein und diese Lösung in Wasser oder einem wäßrigen Streckmittel dispergiert
werden. Beispiele einiger geeigneter organischer Lösungsmittel zur Verwendung als Streckmittel umfassen
Hexan, Benaol, Toluol, Aceton, Cyclohexanon, Methyläthylketon, Isopropanol, Butandiol, Methanol,
Diaceton-alkohol, Xylol, Dioxan, Isopropyläther, Äthylendichlorid, Tetrachloräthan, hydriertes Naphthalin,
Naphtha-Lösungsmittel, Petroleumfraktionen (z. B. jene, welche fast völlig Siedepunkte unter
2040C bei atmosphärischem Druck aufweisen und Kolbensiedepunkte über ungefähr 26,6° C haben,
insbesondere Kerosin) u. dgl. Wo echte Lösungen erwünscht sind, hat sich herausgestellt, daß Gemische
brauchbar sind, z. B. 1 : 1- und 1 : 2-Gemische von Xylol und Cyclohexanon.
Streckmittel in Form partikelartiger Feststoffe sind wegen der schlechten Löslichkeitseigenschaften der
Verbindung sehr brauchbar. Bei Verwendung dieser wird der aktive Bestandteil entweder adsorbiert oder
dispergiert auf oder in dem feinverteilten festen Material. Vorzugsweise sind die festen Streckmittel
nicht hygroskopisch, gewährleisten jedoch permanent trockenen und freien Fluß der Zubereitung. Geeignete
feste Streckmittel umfassen die natürlichen Erden, wie Prozellanerden, die Bentonite und Attapulgite;
andere Mineralien in natürlichem Zustand, wie Talk, ίο Pyrophyllit, Quarz, Diatomeenerde, Fullererden,
Kreide, Felsphosphat, Kaolin, Kieselgur, vulkanische Asche, Salze und Schwefel; die chemisch modifizierten
Mineralien, wie säuregewaschenes Bentonit, ausgefälltes Calciumphosphat, ausgefälltes Calciumcarbonat,
calcinierte Magnesia und kolloidale Kieselsäure; und andere feste Materialien, wie
pulverisierter Kork, pulverisiertes Holz und pulverisierte Pecan- oder Walnußschalen. Diese Materialien
werden in feinverteilter Form verwendet, als Granulate in einem Größenbereich von 1,19 bis
1,00 mm Sieböffnungsweite und in viel kleineren Größen, als benetzbare Pulver oder Stäube.
Bei Ve/v/endung als ein benetzbares Pulver wird
ein Benetzungsmittel oder oberflächenaktives Mittel zu der konzentrierten Zubereitung zugesetzt zur
Erzielung einer stabilen wäßrigen Dispersion oder Suspension für die Verwendung als Sprühmittel.
Hierbei wird das als benetzbares Pulver eingesetzte Streckmittel in sehr feinverteilter Form verwendet,
vorzugsweise in 0,149-mm-Sieböffnungsweite oder kleiner.
Das oberflächenaktive Mittel kann entweder anionischer, kationischer oder nichtionischer Art
sein, einschließlich Gemische hiervon, wie die wasserlöslichen Salze langkettiger Carbonsäuren; die
Aminoseifen, die Aminsalze langkettiger Carbonsäuren; die sulfonierten tierischen, pflanzlichen und
mineralischen öle; quaternäre Salze von Säuren hohen Molekulargewichts; Seifen von natürlichen
Harzen, wie Salze von Abietinsäure, Schwefelsäuresalze von organischen Verbindungen hohen Molekulargewichts;
Alginseifen, mit Fettsäuren kondensiertes Äthylenoxyd, Alkylphenole und Merkaptane;
und andere einfache und polymere Zubereitungen mit sowohl hydrophilen und hydrophoben Funktionen.
Konzentrate des herbiziden Mittels gemäß der Erfindung umfassen vorzugsweise 5 bis 95 Gewichtsprozent
des aktiven Bestandteils neben dem Verdünnungsmittel, welches ausschließlich flüssiges oder
festes Streckmittel oder oberflächenaktives Mittel (einschließlich Bindemittel) sein kann, jedoch vorzugsweise
eine Kombination davon ist. Es wird gewöhnlich bevorzugt, daß das Verdünnungsmittel
die größere Komponente in der Zubereitung bildet, d. h. in der Zubereitung in Überschuß von 50 Gewichtsprozent
vorliegt. Vorzugsweise umfaßt das oberflächenaktive Mittel von 0,1 bis 15 Gewichtsprozent
der gesamten konzentrierten Zubereitung.
Der Rest der Zubereitung ist das flüssige Streckmittel.
Da das 2'-tertiär-Butyl-N,2-dichlor-6'-metfaylacet-
anilid sehr toxisch ist, kann die Konzentration des aktiven Bestandteils im herbiziden Mittel sehr niedrig
sein und 1 Gewichtsprozent oder weniger der gesamten Zubereitung umfassen. Im Gegensatz dazu
kann es, wenn z. B. eine Staubzubereitung zur Sterilisation der Erde vorgesehen ist, wünschenswert
sein, eine sehr hohe Konzentration an aktivem
286
Bestandteil vorliegen zu haben, und für eine solche Verwendung kann der aktive Bestandteil 5 bis 98 Gewichtsprozent
der Gesamtzubereitung umfassen.
Wasser ist der bevorzugte flüssige Träger sowohl für die Verwendung bei der flüssigen Konzentratzubereitung
als auch bei dem benetzbaren Pulverkonzentrat. Feste Träger umfassen auch feste Düngemittel,
wie Ammoniumnitrat, Harnstoff" und Superphosphat und andere Materialien, in welchen pflanzliche
Organismen Wurzeln schlagen und wachsen können, wie Kompost, Mist, Humus, Sand u. dgl.
Die flüssigen und Staub-Konzentratzubereitungen dieser Erfindung können auch andere Pestizide enthalten.
Die Anwendung erfolgt in üblicher Weise, z. B. durch Verwendung von Druckzerstäubern, Bürsten-
und Handversprühern und Sprühzerstäubern. Die Zubereitungen können auch in sehr geeigneter Weise
von Flugzeugen aus eingesetzt werden als ein Staub eder Spray. Um das Wachstum von keimendem
Saatgut oder auflaufenden Sämlingen zu vermeiden, werden der Staub, die granulären oder flüssigen
Zubereitungen auf die Oberfläche der Erde oder in der Erde verteilt bis zu einer Tiefe von wenigstens
1,29 cm unterhalb der Erdoberfläche, gemäß den üblichen Verfahren. Die herbiziden Zubereitungen
dieser Erfindung können auch dem Berieselungswasser zugesetzt werden. In nichtselektiven Blattwerk-Behandlungen
v/erden die vorliegenden herbiziden Zubereitungen üblicherweise in einer Menge von 5 bis 50 kg/ha des Wirkstoffs eingesetzt. In
nichtselektiven Vorauflauf - Behandlungen werden diese herbiziden Zubereitungen üblicherweise in
geringeren Mengen, z. B. im Bereich von 1 bis 25 kg/ha eingesetzt. Jedoch wird eine Sterilisation
der Erde gewöhnlich bei einer Anwendungsmenge im Bereich von 1 bis 10 kg/ha erreicht. Bei selektiven
Voraufiauf-Amyendungen auf die Erde wird üblicherweise eine Dosis von 0,056 bis 5,03 kg/ha der Verbindung
eingesetzt, jedoch werden niedrigere oder höhere Mengen in einigen Fällen notwendig sein.
Claims (2)
1. 2'-tertiär-Butyl-N,2-dicnlor-6'-methylacetanilid
der Formel
N-CO-CH2Cl
2. Verwendung von 2'-tertiär-Butyl-N,2-dichlor-6'-methylaceianilid
als herbizides Mittel.
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---|---|---|---|
US36120864A | 1964-04-20 | 1964-04-20 |
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DE1286005B true DE1286005B (de) | 1969-01-02 |
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---|---|---|---|
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- 1965-04-15 GB GB16287/65A patent/GB1104705A/en not_active Expired
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- 1965-04-19 IL IL23388A patent/IL23388A/xx unknown
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- 1965-04-20 SE SE5097/65A patent/SE345660B/xx unknown
Non-Patent Citations (1)
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NL6504852A (de) | 1965-10-21 |
DK123383B (de) | 1972-06-19 |
ES311946A1 (es) | 1965-12-16 |
BE662614A (de) | 1965-10-18 |
IL23388A (en) | 1969-03-27 |
OA01690A (fr) | 1969-12-15 |
SE345660B (de) | 1972-06-05 |
BR6569047D0 (pt) | 1973-07-24 |
GB1104705A (en) | 1968-02-28 |
LU48401A1 (de) | 1966-10-15 |
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