DE128557C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 43 6.
In Hotels, Restaurants und anderen öffentlichen Etablissements werden bekanntlich dem
Bedarfhabenden Handtücher in verschiedener Weise zur Verfügung gestellt; dabei macht sich
jedoch der Nachtheil geltend, dafs entweder die Handtücher nicht immer so rein sind, wie
dies erwünscht ist, oder dafs Mifsbrauch damit getrieben wird, oder aber, dafs bei selbstthätiger
Darreichung der Handtücher die dafür zu entrichtende Gebühr eine verhältnifsmäfsig
hohe bezw. unnütze ist, wenn man berücksichtigt, dafs die dem betreffenden Selbstverkäufer
entnommenen Handtücher sehr klein und von ganz geringwertigem Stoff sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, in welcher Handtuchstorf in
StUcklänge auf eine Walze aufgewickelt ist und von dieser schrittweise ab- und auf eine andere
Walze wieder aufgerollt wird, wobei das jeweilig abgerollte Stück derart lose wird, dafs
man sich bequem die Hände daran abtrocknen bezw. es für andere Toilettenzwecke benutzen
kann. Die genannte Abrollung erfolgt hierbei entweder durch Einwurf eines Geldstückes wie
bei Selbstverkäufern für Waaren oder geschieht ohne Geldeinwurf von Hand.
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar zeigt
Fig. ι eine Vorderansicht des Selbstverkäufer bei theilweise abgebrochener vorderer Wandung,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A -B in Fig. i, Fig. 3 eine Sonderansicht der Abrollvorrichtung
für den Handtuchstoff ohne Geldeinwurf. Fig. 4 ist Vorderansicht des oberen
Theiles der Vorrichtung in vergrößertem Mafsstabe bei beseitigter Vorderwandung; Fig. 5
stellt eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Abrollen des Handtuchstoffes nach Einwurf
eines Geldstückes dar; Fig. 6 ist eine Seitenansicht dieser Vorrichtung.
Die Vorrichtung zum schrittweisen Ab- und Aufrollen bezw. Darreichung von Handtuchstoff
besieht aus einem vorzugsweise von Holz gefertigten Gehäuse (Fig. 1 und 2), dessen vordere
Wandung 1 durch Scharniere 2 nach Art einer Thür drehbar und durch ein geeignetes Schlofs
oder mehrere derselben abschliefsbar ist. In dieser Vorderwandung ist eine Oeffnung 3 vorgesehen,
welche eine etwas gröfsere Breite als der Handtuchstoff besitzt, und in ihrer Länge
derart bemessen ist, dafs dem Bedarfhabenden ein genügend grofses Stück des Handtuchstoffes
zugänglich wird, welcher von der oberhalb in dem Gehäuse gelagerten Rolle 4 ab- und nach
jeder Benutzung auf eine unterhalb in dem Gehäuse gelagerte Rolle 5 aufgewickelt wird.
Die Rolle 4 ist mit Seitenscheiben 6 versehen (Fig. 4) und mit einer Achse 7 verbunden,
deren Zapfen 8 und 9 in den Lagern 10 und ΐοΛ
ruhen, die an die Seitenwandungen des Gehäuses in der aus der Fig. 4 ersichtlichen Weise befestigt
sind. An dem über die eine Seitenscheibe 6 überstehenden Ende ist auf , die
Rollenachse 7 eine Scheibe 11 fest aufgekeilt, welche mit zwei Rillen versehen ist, in die
sich Schnüre 12 einlegen.
Das eine Ende des Handtuchstoffes ist an der Rolle 4 leicht abnehmbar befestigt, und
zwar am zweckmäfsigsten mittelst eines prismatischen Stabes, welcher sich in eine entsprechende
Nuth am Umfange der Rolle einlegt und, durch eine Feder gehalten, das betreffende
Stoffende fest gegen die Nuthwandungen prefst.
Die Vorrichtung, mittelst welcher die schrittweise Drehung der den Handtuchstoff tragenden
Rolle 4 bewirkt wird, ist wie folgt angeordnet.
Auf dem rechten, über die Seitenscheibe 6 überstehenden Ende der Rollenachse 7 ist ein
Segment 13 befestigt, während an dem Hals des Zapfenlagers ioa ein zweites Segment 14
angebracht ist (Fig. 5 und 6). Zwischen den beiden Segmenten 13 und 14 ist ein drittes 15
auf den Rollenachsenzapfen 9 lose aufgesteckt.
Letzteres ist mit einem Hebelwerk versehen (Fig. 5), bestehend aus dem zweiarmigen, um
den Zapfen 16 schwingenden Hebel 17, 18, aus
dem Verbindungsglied 19 und aus dem einarmigen, um den Zapfen 20 schwingenden Hebel
21 mit einem Stift 22 sowie aus einem mit einem Ansatz 23 versehenen Gelenkstück 24.
Dieses Hebelwerk wird durch eine Spiralfeder 25 in seiner Ruhelage gehalten, wobei der Stift 22
in eine entsprechende Lücke 26 am Rande des Segmentes 14 eingreift und der Ansatz 23
am Gelenkstück 24 in dem in dem Segment 1 5 vorgesehenen Führungsschlitz 27 derart geführt
ist, dafs ein Geldstück 28 (Fig. 5) zwischen diesem Ansatz und einem an dem Segment 13
befestigten Stift 29 nicht hindurchrollen kann, wobei eine Spiralfeder 30 in der Weise mitwirkt,
dafs sie das lose auf den Rollenachsenzapfen 9 aufgesteckte Segment 15 durch den
in dem Schlitz 31 an dem Segment 13 beweglichen
Stift 32 gegen dieses Segment in der durch den ungefiederten Pfeil in Fig. 6 angedeuteten
Richtung anzieht, indem das andere Ende der Spiralfeder 30 an einem auf dem Segment 13 befestigten Stift 33 befestigt ist.
Die zum Aufrollen des benutzten Handtuchstoffes dienende Rolle 5 (Fig. 1 und 2) ist in
gleicher Weise wie die obere Rolle 4 mit Seitenscheiben 34 sowie mit entgegengesetzt
gezahnten Kränzen 35 und 36 versehen und auf eine Achse 37 aufgekeilt, die mit ihren
beiden Enden beliebig in den Seitenwänden des Gehäuses gelagert ist. Auf dem über den
gezahnten Kranz 35 überstehenden Theil der Rollenachse 37 ist eine mit zwei Rillen versehene
Scheibe 38 lose, zwischen zwei Bunden geführt, aufgesteckt und trägt an ihrer der
Rolle 5 zugekehrten Seitenfläche einen Zapfen 39, an dem das eine Ende einer Spiralfeder 40 befestigt
ist, die mit ihrem anderen Ende an der Rollenachse 37 festhängt.
In den einen der Zahnkränze 36 greift eine Klinke 41 (Fig. 1) ein, die nur mit der Hand
. ausgelöst werden kann, wenn die vordere Wandung des Gehäuses aufgeschlossen ist. In den
anderen Zahnkranz 35 kann ein Sperrzahn 42 (Fig. 2) eingreifen, welcher mit einer drehbar
bezw. nachgiebig unten vor dem Gehäuse angeordneten Trittplatte 43 in Verbindung steht.
Die auf den Scheiben 11 und 38 aufliegenden
Schnüre 12 werden durch eine Rolle 44 (Fig. 2) beständig angespannt, welche an einem Winkelhebel
45 mit Gegengewicht 46 angeordnet ist, der um einen an der einen Gehäuseseitenwand
befestigten Zapfen 47 schwingen kann.
Hinter der Oeffnung 3 in der vorderen Wandung bezw. Thür des Gehäuses ist eine Blechmulde
48 mittelst der Stangen 49 befestigt (Fig. ι und 2), welche nur bei geöffneter Thür
des Gehäuses in die Seitenwände des letzteren eingesetzt werden können. Für den Geldeinwurf
ist an dieser Thür noch eine Schale 50 mit einem Schlitz 5 1, entsprechend den Abmessungen
des einzuführenden Geldstückes, angebracht.
Die durch Fig. 3 veranschaulichte Vorrichtung dient dazu, das durch die Fig. 5 und 6
in Sonderansicht dargestellte Hebelwerk ohne Einwurf eines Geldstückes in Thätigkeit zu
setzen, und zwar besteht dieselbe im Wesentlichen aus einem Hebel 52, welcher in eine
Nase 53 und einen Arm 54 mit einem Druckknopf 55 ausläuft und um den Zapfen 56 an
der Innenfläche der Thür 1 gelenkig befestigt ist. Dieser Hebel 52 hat das Bestreben, durch
sein eigenes Gewicht sich so in der durch Fig. 3 veranschaulichten Weise einzustellen,
dafs das Segment 15 mit dem von ihm getragenen Hebelwerk an dem erwähnten Sporn 53
bei seiner Drehung vorbeigehen kann, ohne denselben zu berühren.
Der an dem Hebel 53 ausgebildete Arm 54 geht durch eine Aussparung 57 und durch
einen Schlitz 58 in einem vorn an die Gehäusetheile angeschraubten Metallplättchen 59 hindurch
und wird an seitlicher Schwankung infolge der entsprechend bemessenen Weite des Schlitzes 58 verhindert.
Die Handhabung und Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Anordnungen ist
folgende:
Soll ein Stück des Handtuchstoffes unter Entrichtung einer Gebühr aus der Vorrichtung
herausgenommen werden, so wird das Geldstück 28 in bekannter Weise durch den Schlitz 5 1
in der Schale 50 eingeführt und gegen den ■ Ansatz 23 bezw. den Stift 29 gedrückt (Fig. 1
und 5), derart, dafs unter gleichzeitiger Anspannung der Spiralfeder 25 das Gelenkstück 24
sich abwärts bewegt und ein entsprechender Ausschlag des mit diesem Gelenkstück in Verbindung
stehenden Hebelsystems 18, 19,21 erfolgt.
Hierbei wird der Stift 22 am Hebel2i aus der Lücke 26 an dem Segment 14 ausgehoben
und die Drehung der mit 14 fest verbundenen, den Handtuchstoff tragenden
Rolle 4 ermöglicht, indem man den Handtuchstoff durch die Oeffnung 3 in der Thür 1 hindurch
erfafst und an demselben abwärts zieht. Bei dem Einschieben des Geldstückes wird
auch die Feder 30 durch eine geringe Verdrehung des Segmentes 15 gespannt, so dafs
die Walze, nachdem die Sperrung aufgehoben ist, dem Zuge der Feder folgend, eine kleine
Drehung macht. Hierdurch wird die Ein-
kerbung 26 in der Scheibe 14 unter dem Sperrstift 22 fortbewegt, so dafs der Stift nicht sofort
wieder in die Einkerbung einfallen kann. Selbstverständlich kann die so ausgelöste Rolle 4
nur eine Umdrehung ausführen, weil nach einer solchen der Stift 22 von selbst unter der
Wirkung der Feder 25 in die Lücke 26 am Segment 14 wieder einfällt.
Die vorstehend erläuterte Auslösung und Wiederfeststellung der oberen Rolle 4 erfolgt
in ganz gleicherweise durch den Hebel 52 in dem Fall, wo von dem Aüfsteller oder Besitzer
der Vorrichtung (also vorzugsweise in Hdtels) eine Gebühr für die Benutzung des Handtuchstoifes nicht erhoben wird. In diesem
Fall wird einfach ein Druck auf den Knopf 55 (Fig. 3) ausgeübt, wodurch die Nase 53 den
zweiarmigen Hebel 17 und 18 um seinen Drehzapfen 16 in derselben Weise ausschwingen
läfst, wie nach Einführung eines Geldstückes 28 nach der Darstellung in Fig. 5.
Während der Bedarf habende, wie erläutert, ein Stück Handtuchstoff abrollt, mufs er auf
der Trittplatte 43 stehen (Fig. 2), wodurch der Sperrzahn 42 in den Zahnkranz 35 eingerückt
und somit die untere Rolle 5 so lange festgehalten wird, bis die betreffende Person das
in einer Schlinge aus der Thüröffnung 3 heraushängende
Handtuchstoffstück benutzt hat. Beim Verlassen der Trittplatte 43 wird der
Zahnkranz 35 frei, und es kann sich die Rolle 5 durch die Kraft der Spiralfeder 40 umdrehen,
d. h. das benutzte Handtuchstoffstück aufrollen, bis hinter der Oeffhung 3 ein neues solches
Stück gespannt zu liegen kommt.
Die erwähnte Anspannung der Spiralfeder 40 erfolgt selbsttätig durch die lose laufende
Scheibe 38, welche mittelst der Schnur 12 von der Scheibe 11 aus bei der Abrollung des
Handtuchstoffes von der oberen Rolle 4 umgedreht wird.
Ein Abrollen des auf die untere Rolle 5 aufgerollten, also bereits benutzten Stoffes ist
in mifsbräuchlicher Absicht bezw. zu dem Zwecke der Umgehung der gegebenenfalls zu entrichtenden
Gebühr nicht möglich, weil bei dem jeweiligen Aufrollen der benutzten Stofflänge
die Klinke 41 in die Zahne am Kranz 36 einfällt, deren Richtung entsprechend gewählt ist.
Ist der Handtuchstoff von der oberen Rolle 4 vollständig abgewickelt, also auf die untere
Rolle 5 aufgewickelt, so entfernt ein hierzu Beauftragter nach Oeffnung der ThUr 1 das eine
Ende des Stoffstückes von der oberen Rolle 4, löst die Sperrklinke 41 aus, zieht den gebrauchten
Handtuchstoff von der unteren Rolle 5 ab, rollt ein neues Stoffstück auf die obere
Walze auf und befestigt das äufsere Ende dieses Stückes an der unteren Rolle, wobei die
Mulde 48 leicht durch Herausziehen der Stäbe49
aus den Seitenwandungen des Gehäuses entfernt werden kann.
Claims (4)
- Patent-An sprüche:ι. Selbstkassirer, welcher nach Einwurf einer Münze ein Handtuch darbietet, dadurch gekennzeichnet, dafs das Handtuch von einer bei Münzeneinwurf freigegebenen Walze (4) stückweise abgewickelt werden kann, wobei durch Drehung dieser Walze gleichzeitig durch Schnurtrieb oder dergl. eine Feder gespannt wird, welche eine zweite, das benutzte Tuchstück aufwickelnde, durch eine mit einem Trittbrett (43) festgestellte Walze (5) dreht, wenn der die Vorrichtung Benutzende das Trittbrett verläfst, wobei ein Abwickeln des Tuches von der zweiten. Wralze (5) durch eine nur nach Oeffnen des die Vorrichtung einschliefsenden Gehäuses zugängliche Sperrvorrichtung verhindert wird.
- 2. Vorrichtung zur Auslösung des Selbstkassirers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs durch Einschieben der Münze zwischen einen mit der Achse der ersten Walze (4) verbundenen Ansatz(2o.) und den Ansatz(23) einer Zugstange (24) ein Hebelsystem (17, 18,19,21) bewegt und dadurch ein mit dem Hebelsystem verbundener Sperrstift (22) der Wirkung einer Feder (25) entgegen aus der Einkerbung (26) einer mit der Walzenachse fest verbundenen Scheibe (14) gehoben wird, so dafs bei dem Ziehen an dem Handtuch die Walze eine Umdrehung macht.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dafs das Hebelsystem (17, 18, 19,21) auf einer lose auf der Walzenachse drehbaren, mit der Achse durch eine Feder (30) verbundenen Scheibe (15) gelagert ist, welche sich beim Einschieben der Münze etwas dreht und die Feder (30) spannt, so dafs nach dem Ausheben des ■ Sperrstiftes die Walzenachse, dem Zuge der Feder folgend, eine kleine Drehung macht, die Einkerbung (26) unter dem Sperrstift (22) fortbewegt und dadurch das sofortige Wiedereinfallen des Sperrstiftes verhindert.
- 4. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, bei welcher die Auslösung ohne Münzeinwurf erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dafs die Bewegung des Hebelsystems und der dasselbe tragenden Scheibe durch das abgebogene Ende(53) eines durch Druckknopf (55) bewegten Hebels (52) erfolgt.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE128557C true DE128557C (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1101037B (de) * | 1959-02-20 | 1961-03-02 | Jakob Schliessmeyer | Selbstkassierender Handtuchverleiher |
-
0
- DE DENDAT128557D patent/DE128557C/de active Active
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---|---|---|---|---|
DE1101037B (de) * | 1959-02-20 | 1961-03-02 | Jakob Schliessmeyer | Selbstkassierender Handtuchverleiher |
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