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Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit einer
Auslösehandhabe sowie einer selbsttätigen Belichtungssteuerung mittels einer einflügeligen,
von einem durch einen vom Szenenlicht beleuchtbaren lichtelektrischen Wandler erreg=
ten elektromechanischen Glied einstellbaren Blende, die mit einer aus dem Strahlengang
des Kameraobjektivs zum Erreichen der größten Öffnung herausbewegbaren Maske zusammenwirkt,
wobei eine von der Auslösehandhabe beim Auslösevorgang gespannt werdende Feder bestrebt
ist, die Maske aus dem Objektivstrahlengang herauszubewegen und bei Blendenstellungen,
die Szenenhelligkeitswerten oberhalb eines vorbestimmten Mindestwertes entsprechen,
eine in die Bewegungsbahn der Maske blockierend eingreifende, vom Blendenflügel
getragene Sperre vorgesehen ist, nach Patentanmeldung P 12 79 460.4-51 (deutsche
Auslegeschrift 1279 460).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die obengenannte, dem Hauptpatent
entsprechende Kamera als kinematographische Kamera auszubilden.
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Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei Verwendung
als kinematographische Kamera ein mit deren Verschluß gekuppelter, durch die Verschlußtätigkeit
periodisch bewegbarer, zum periodischen Zurückstellen der Maske in die Normalstellung
während eines Teils der Schließzeit des Verschlusses mit der Maske zusammenwirkender
Rücksteller vorgesehen ist. Dadurch, daß erfindungsgemäß die Maske bei jedem Aufnahme-Arbeitsspiel
des periodisch sich öffnenden und schließenden kinematographischen Verschlusses
in die Normalstellung zurückgestellt wird, d. h. in die Stellung, in der die Maske
völlig auf den Strahlengang der Kamera ausgerichtet ist, ist sichergestellt, daß
sich die einflügelige Blende zumindest während eines Teils eines jeden kinematographischen
Arbeitsspiels frei bewegen kann. Es ist bei in die Normalstellung zurückgestellter
Maske auch bei Szenenhelligkeitswerten oberhalb eines vorbestimmten Mindestwertes
eine Berührung zwischen dem bei solchen Szenenhelligkeitswerten in die Bewegungsbahn,
der Maske blockierend eingreifenden Blendenteil und der Maske vermieden, so daß
beim Erfindungsgegenstand die einflügelige Blende sich bei allen vorkommenden Szenenhelligkeitswerten
zumindest während eines Teiles des kinematographischen Arbeitsspiels frei bewegen
kann und sich somit zwischen zwei aufeiriänderfolgenden Arbeitsspielen gegebenenfalls
Änderungen der Lichtverhältnisse anpassen kann.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
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F i g. 1 und 2 zeigen schematisierte, teilweise abgebrochen gezeichnete
Vorderansichten eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Kamera.
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In den F i g. 1 und 2 ist ein einziger Blendenflügel 10 dargestellt,
der bei 11 mit einem elektromechanischen Glied 12, wie z. B. einem Drehspulinstrument
verbunden ist, das von einem lichtelektrischen Wand- i ler 13 in bekannter Weise
zum Erzeugen eines Drehausschlages in Abhängigkeit von der Beleuchtung des lichtelektrischen
Wandlers 13, d. h. in Abhängigkeit von der Szenenhelligkeit, erregt ist.
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Der Flügel 10 hat eine langgestreckte, sich verjüngende Öffnung
14, die infolge der Schwenkbewegung des Blendenflügels 10 verschieden gegenüber
dem Kameraobjektiv 16 ausgerichtet ist. Ein Winkel-Nebel 18 trägt zwei Maskenteile
20, die bei Normalstellung der Maske Teile des Umfangs. des Objektivs bedecken
und in Zusammenwirkung mit der Blendenflügelöffnung 14 eine Belichtungsöffnung bilden.
Der Winkelhebel 18 ist in einem Lager 22 schwenkbar gelagert, wie unten beschrieben
wird.
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Eine Auslösehandhabe 24 ist so geführt, daß sie eine senkrechte
Bewegung gegen die Kraft einer Druckfeder 28 ausführen kann, die sich gegen
einen Hebelarm 30 des Winkelhebels 18 abstützt. Bei manuellem Niederdrücken
der Auslösehandhabe 24 bewirkt ein Vorsprung 25 die Betätigung eines Auslösehebels
27 üblicher Art. Hierbei sucht die Druckspannung der Feder 28 den Winkelhebel 18
um sein Schwenklager 22 im Uhrzeigersinn zu drehen. Diese Drehung wird jedoch normalerweise
durch den Eingriff des Winkelhebels in einen Lappen 32 des Blendenflügels verhindert.
Der Lappen 32 ist so gegenüber dem Winkelhebel 18 ausgerichtet, daß er dessen Drehung
im Uhrzeigersinn bei allen Stellungen des Blendenflügels 10, die einer kleineren
als der vollen Objektivöffnung entsprechen, blockiert. In F i g. 2 ist eine solche
Stelkung.des $lendenli#ügels 10 dargestellt. Der Blendenflügel trägt einen
Zeiger 34, der über einer Blendenskala 36 spielt, die in ein grünes Skalensegment
40 (das normale Beleuchtungsverhältnisse anzeigt) und in ein; rotes Skälensegment
42 (das zu schlechte Beleuchtungsverhältnisse anzeigt) unterteilt sein kann.
Der Zeiger 34 und die Skala 36 können so angeordnet sein, daß sie im Sucher erscheinen,
wie mit 38 angedeutet.
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Wenn der Blendenflügel 10, wie in F i g. 1 dargestellt, in
seine Stellung für größtmöglichste Blendenöffnung oder noch weiter im Gegenuhrzeigersinne
geschwenkt ist, dann nimmt der Lappen 32 eine solche Stellung ein, daß er nicht
mehr mit dem Winkelhebel 18 im Eingriff steht, wodurch der Winkelhebel durch den
von der Auslösehandhabe 24 aufgebrachten Druck sich nunmehr im Uhrzeigersinne drehen
kann. Dadurch gelangen die Maskenteile 20 aus dem Strahlengang des Objektivs 16
heraus, wodurch sich selbsttätig die volle Objektivöffnung ergibt, ohne daß der
Kamerabediener besondere Aufmerksamkeit darauf zu verwenden braucht und ohne daß
eine zusätzliche Belastung auf das elektromechanische Glied 12 einwirkt.
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Um sicherzustellen, daß der Winkelhebel 18 mit den Maskenteilen
20 bei nicht gedrückter Auslösehandhabe 24 sicher in seiner in F i g. 2 gezeigten
Normalstellung gehalten wird, kann eine in den Figuren nicht gezeigte Feder vorgesehen
sein, die am Winkelhebel 18 ein Drehmoment im Gegenuhrzeigersinn erzeugt,
das kleiner ist als das von der Feder 28 bei gedrückter Auslösehandhabe 24 erzeugte
Drehmoment im Uhrzeigersinne.
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Wenn in der Erfindung der Ausdruck »Feder« gebraucht wird, so ist
damit nicht nur ein federelastisches Glied gemeint, sondern es sollen unter Feder
ganz allgemein alle Arten von nachgiebig elastischen Gliedern, wie z. B. gummielastischen
Gliedern, verstanden werden.
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Bei kinematographischen Kameras, bei denen ein Umlaufverschluß vorgesehen
ist, der sich pro Bildschritt, d. h. pro Arbeitsspiel, um eine Umdrehung dreht,
ist der Lichtzutritt zum Film während eines beträchtlichen Teiles dieser Umdrehung
versperrt. In den Figuren ist eine Welle 56 dargestellt, bei der es sich um die
Verschlußwelle oder eine andere sich mit
gleicher Geschwindigkeit
wie die Verschlußwelle drehende Welle handelt. Die Welle 56 weist einen an ihr befestigten
Nocken 58 auf. Der Nocken 58 durchläuft während der Zeit, in der der Verschluß den
Lichtzutritt sperrt, also während der Schließzeit des Verschlusses, einen Drehwinkel
X und während der Öffnungszeit des Verschlusses einen Drehwinkel Y.
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In F i g. 1 ist der Betriebszustand dargestellt, in dem sich die erfindungsgemäße
Kamera befindet, wenn eine niedrige Szenenhelligkeit vorliegt und wenn der Verschluß
geöffnet ist. Der Winkelhebel 18 hat die Maske 20 aus dem Strahlengang des
Objektivs 16 herausbewegt. Solange hierbei nun der Verschluß geöffnet ist, wirkt
der Lappen 32 des Blendenflügels 1.0 mit dem Winkelhebel 18 so zusammen,
daß der Blendenflüge110 sich nicht aus seiner der größten Objektivöffnung entsprechenden
Stellung bewegen kann.
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Wenn jedoch der Verschluß schließt und der Nocken 58 der Welle 56
den Winkel X durchläuft, dann wird der Arm 30 des Winkelhebels 18 gegen die Kraft
der Feder 28 durch den Nocken 58 in die in F i g. 2 gezeigte Stellung bewegt, in
der die Maske 20 in ihrer auf den Strahlengang ausgerichteten Normalstellung ist.
Hierbei ist der Winkelhebel 18 außer Berührung mit dem Lappen 32, so daß
der Blendenflüge110 sich in Abhängigkeit von irgendwelchen Änderungen der Szenenhelligkeit
gegebenenfalls in eine neue Stellung einstellen kann.
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Bevor der Verschluß für die nächste Belichtung wiederum öffnet, kommt
der Nocken 58 durch die weitere Drehung der Welle 56 wieder außer Eingriff mit dem
Arm 30, so daß der Winkelhebel 18 durch die Feder 28 wieder im Uhrzeigersinn vorgespannt
ist, so daß während dieser Belichtung wiederum eine weitere Bewegung des Blendenflügels
10 durch den mit dem Winkelhebel 18 zusammenwirkenden Lappen 32 verhindert ist.
Wenn die Szenenhelligkeit oberhalb des vorbestimmten Wertes liegt, so daß also eine
kleinere als die volle Blendenöffnung erforderlich ist, dann wird der Winkelhebel
18 durch den Lappen 32 während der Verschlußöffnungszeit daran gehindert, im Uhrzeigersinne
gänzlich aus dem Strahlengang herauszuschwenken. Durch die Kraft der Feder 28, die
den Winkelhebel 18 an den Lappen 32 andrückt, wird der Blendenflügel 10 in
seiner Stellung festgelegt. Der durch das elektromechanische Glied 12 antreibbare
Blendenflüge110 ist daher während der Zeit, in der die Filmbelichtung stattfindet,
festgelegt und kann sich während der Zeit, in der keine Belichtung stattfindet,
frei drehen. Die Maske 20 wird selbsttätig je nach Bedarf in den Strahlengang hinein
oder aus diesem herausbewegt, um die jeweils gewünschte Objektivöffnung einzustellen,
ohne daß hierbei eine zusätzliche Belastung des elektromechanischen Gliedes 12 eintritt.